Kurz und knapp zum Nachdenken

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Wyda-eve81
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 03.07.2009
Beiträge: 299

BeitragVerfasst am: 6. Jul 2009 08:33    Titel: Kurz und knapp zum Nachdenken Antworten mit Zitat

"Wenn ein Mensch eine Droge nimmt, so nimmt die Droge den Menschen"
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muedlaus
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 94

BeitragVerfasst am: 6. Jul 2009 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

Über kurz oder lang hast du recht Wink
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Chrystal
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 15.03.2009
Beiträge: 206

BeitragVerfasst am: 6. Jul 2009 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Aloha!

Ich denke, dass das Problem dabei liegt, dass man in keinster Form die Entscheidungsgewalt hat. Man mag sich selber gern einreden, dass man ja mal einmal ausprobieren könnte, denn auf einem Mal bleibt man ja nicht kleben. Aber diese Entscheidung kann man nicht fällen, denn man weiß ja nicht was auf einen zukommt. Man unterschätzt die Droge und überschätzt sich selbst bei etwas, dass man nichteinmal ansatzweiße überhaupt beurteilen sollte.
Das menschliche Gehirn sagt zudem im Zweifelsfalle immer JA. Nach der Koditionierung nimmt schlussendlich die Droge den Menschen, aber meine Frage lautet jetzt: Ist man wirklich selbst daran Schuld Drogen zu nehmen oder ist es Konditionierung?...

Konnte man mir folgen?
Naja, würde mich sehr über Antworten freuen.

Lieben Gruß
Chrystal
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Wyda-eve81
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 03.07.2009
Beiträge: 299

BeitragVerfasst am: 6. Jul 2009 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich konnte Dir sehr gut folgen und sehe das genausso,
bzw. habe es ganauso bei eine mir nahestehenden menschen erlebt!


Liebe Grüße
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Jana
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 10. Jul 2009 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ist das sowas wie "Was der Mensch besitzt, besitzt am Ende den Menschen"? Bei dem Spruch z.B. würde ich sagen, dass sich nur der mit Federn schmücken sollte, der sie verdient.

Bei dem Drogenspruch denke ich, dass man dem nicht mehr viel hinzufügen kann. Der Mensch als solcher wird vielleicht nicht gleich durch die Droge verändert, aber alles, was der Mensch hinterher glaubt zu brauchen, macht ihn entweder berechnend, was erst mal noch nicht negativ ist, aber wenn es in Verzweiflung ausartet, dann lässt es ihn auch Schritte gehen, die ihr normal nicht gehen würde. Kriminell werden.
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Wyda-eve81
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 03.07.2009
Beiträge: 299

BeitragVerfasst am: 10. Jul 2009 21:22    Titel: @ Jana Antworten mit Zitat

Da gebe ich Dir Recht!
Wenn es auch nicht bei jedem so enden muss
(das mag ich so nicht festlegen, aber ich habe es selber miterleben müssen/erlebe es
immer noch mit. Und so etwas tut weh! Doch wie Du sagtest,
dass bringt die Sucht mit sich, das Verhalten eines
Abhängigen ändert sich meißtens zwangsläufig zum Negativen!
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Chrystal
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 15.03.2009
Beiträge: 206

BeitragVerfasst am: 10. Jul 2009 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man süchtig ist, dann merkt man in den ersten Jahren, vielleicht auch nur Monaten des Rausches nicht, was mit einem passiert. Man verherrlicht alles, findet alles aufregend, denn ein H-Junk hat niemals langeweile, außer er hat zu viel Geld. Spannend sich gegen das Gesetz und die Gesellschaft aufzulehen und doch bekommt es keiner mit. Eins, zwei Mal gehts daneben, aber wenns dann doch wieder klappt...juchee...

Die Droge beherrscht dich, wenn du dieses Leben, was jeden Tag etwas neues bringt, gänzlich ohne Wertung, ob gut, ob schlecht... liebst, weil die Droge dir sagt, liebe ES! Dann kannst du nichts mehr verhindern. Mit Moral kannst du dir eben nichts kaufen, wenn du sie dennoch eintauscht, gegen dein eingebildetes Schicksal, wird es dir leichter fallen auf der Straße zu leben. Aber wenn du an ihr fest hältst, dann musst DU weiter um dein altes neues Leben kämpfen. Ich kann nicht und ich konnte auch noch nie von dieser Moral ablassen, ...
ich glaube, dass ich deshalb wieder clean sein kann. Denn ich kann, obwohl ich es es nicht liebe, immer noch in den Spiegel sehen!

Ich kann von all den anderen Drogen alles sagen, kann über ihnen stehen, aber erst nachdem sie mich veränderten, nachdem ich über sie hinweg bin und jeden mir erdenklichen Film erlaubt habe. Sie langweilten mich wohl irgendwann. Aber viel wichtiger ist, dass es auf H, irgendwie nie langweilig wird und es dir dieses selbstsichere selbstverliebte, -zufriedene Gefühl gibt...
Ich will nicht weiter gehen, als ich schon ging. Aber ich weiß, dass weil ich noch nicht lange genug drauf war, ich wohl noch einige Male zurückfallen werde... ich hoffe nicht zu tief!

Entweder du entscheidest dich ewig zu kämpfen gegen den Feind "Sucht" oder du gibst dich mit deinem Schicksal zufrieden. Dies tust du auch eher, wenn du auf deinem Affen nicht mehr Herr deiner Sinne bist. Unser Weg ist nicht der leichtere, aber sind wir für unser Schicksal bereit unsere Moral zu verkaufen? Bin ich krank, wenn ich meine Droge verherrliche oder will ich nur nicht mein Schicksal alleine erleben müssen, nicht alleine junken müssen?
An dieser Stelle habe ich noch eine ganz andere Frage:
Hat der Mensch, der jemanden anderen nach über einem Jahr Obdachlosigkeit drauf bringt noch ein Anrecht auf das Paradies? Ich meine, ist man wirklich nur so geblendet von H, nach all den Geschichten auf der Straße, dass man immer noch ohne mit der Wimper zu zucken, jemanden drauf bringen kann, weil man es verherrlicht? Oder ist man zu faul um seinen Weg weiter alleine zu gehen?

Doch komme ich zurück zum Anfang... denke ich...
Egal was ich war, ich weiß hat mich zu diesem eben jenem momentanen besseren Menschen gemacht! Wenn ich diese Lektion nur über diesen Weg lernen konnte, so bin ich ihn trotz aller Qualen gerne gegangen. Ich habe mein Rückrat, ja mein ganzes Kreuz so wieder gefunden. Ich kann nichts rückgängig machen, also bin ich einfach nur dankbar, dass ich es geschafft habe und jetzt wieder im Leben stehen kann!
Der Mensch den du siehst, ist all seine Vergangenheit und doch nur Gegenwart,oder?

Ich musste mir das unbedingt von der Seele schreiben. Ich bin ein meist sehr extremer Mensch der Ratio und habe dennoch so viele Fragen! Würde mich unheimlich freuen, ein paar Anregungen zu Antworten zubekommen und bei Verständnisfragen bin ich natürlich auch hier.

Alles Liebe und Gute
Passt auf euch auf!
Chrystal
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Cappu
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 483

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2009 05:45    Titel: Antworten mit Zitat

Chrystal hat Folgendes geschrieben:
Aloha!

Ich denke, dass das Problem dabei liegt, dass man in keinster Form die Entscheidungsgewalt hat. Man mag sich selber gern einreden, dass man ja mal einmal ausprobieren könnte, denn auf einem Mal bleibt man ja nicht kleben. Aber diese Entscheidung kann man nicht fällen, denn man weiß ja nicht was auf einen zukommt. Man unterschätzt die Droge und überschätzt sich selbst bei etwas, dass man nichteinmal ansatzweiße überhaupt beurteilen sollte.
Das menschliche Gehirn sagt zudem im Zweifelsfalle immer JA. Nach der Koditionierung nimmt schlussendlich die Droge den Menschen, aber meine Frage lautet jetzt: Ist man wirklich selbst daran Schuld Drogen zu nehmen oder ist es Konditionierung?...

Konnte man mir folgen?
Naja, würde mich sehr über Antworten freuen.

Lieben Gruß
Chrystal


Ansichtssache. Man hat sehr wohl Entscheidungsgewalt - es sind diejenigen, die die Verantwortung über sich selbst abgeben, die keine mehr haben. Das hört sich schwer nach einer Pauschal-Ausrede für Abhängige an. Man hat ja keine Wahl, weil das menschliche Gehirn nun mal so ist.
Klar hätte man gerne, dass man nicht selbst Schuld daran ist, aber das ist man immer. In wie weit man zu etwas getrieben wird durch äußere Umstände, steht auf einem anderen Tablett, aber dafür gibt es genügend menschliche Gehirne die logischer Denken als das eigene, als dass man das Gehirn an sich verantwortlich machen könnte.
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Shoeman
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2009
Beiträge: 124

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2009 08:59    Titel: Verantwortung abgeben Antworten mit Zitat

@Cappu@Chrystil

Das war für mich das Zauberwort. Ich bin nicht unbedingt in Umständen großgeworden, die mich auf ein Leben in verantwortung vorbereitet haben.... oder eben doch. Es gab da nichts, auf das ich mich verlassen konnte, außer den äußerlichen Gegebenheiten und dem Verlangen nach Dankbarkeit, dass man so ein Heimkind wie mich überhaupt durchfüttert.
Ich sehnte mich immer nach Ruhe und Frieden und Verantwortungslosigkeit, habe mich aber ganz früh schon angefangen für alles und jeden zu angangieren.Nur für mich war da nie Platz. Ich habe überall revolutert, bin überall angeeckt, habe alles durchgefochten und so lange ich das konnte und die Kraft dafür ausreichte war da kein Platz für Drogen.
Es änderte sich alles mit dem (Frei)Tod meines Vaters, dem Missbrauch durch meinen Onkel und dem Wissen darüber dass es alle wußten nur ich nicht.
Da war Schluß und ich gab jede Verantwortung für mein Leben ab. Ich wäre vielleicht auch in ne Sekte eingetreten oder hätte ne Jahreswanderung durch die Wüste gemacht.... Aber die Drogen boten sich an, Saufen konnte ich ja auch schon ganz gut und mit meiner Einstellung: Ihr könnt mich alle mal bin ich auh ein paar Jahre durchs Leben gekommenl. Welche Wahl hatte ich? Wieviel konnte ich wirklich selbst bestimmen.
Die Droge ist doch bestimmt bei keinem Menschen die erste Wahl. Da gehen doch vorher so viele Veruche voraus und daneben, bleiben so viele Schreie ungehört und wenn es dann anfängt schauen immer noch alle weg und meinen: Ob wir nun was sagen oder nicht.
Es ist schade, dass mein Mann dieses Forum nicht betritt.... vielleicht würde er einiges besser verstehen. Ich will mich damit nicht entschuldigen oder mich als Unschuldigen Menschen hinstellen, der für sein Schicksahl nichts kann.
Doch hier zu Hause ist es wie früher: Ich bin ein Problem Damals hat meine Mutter mir mit 18 die Koffer vor die Tür gestellt, mir ne Wohnung in der Valla Pampa angemietet und sich nicht mehr blicken lassen, weil es ihr bei mir zu süffig war.
Das Gefühl ist wieder da. Ich bin hier über mit meinem Problem, ich habe selber schuld und hätte es ja nicht machen müssen und nun sieht die Familie nicht ein... jedenfalls mein Mann nicht... warum er das nun ausbaden soll.
Bei mir macht sich, nach viel Optimismus, auf einmal wieder diese Scheißegal Haltung breit und ich weiß das tut mir nicht gut. Crying or Very sad Habe Termin in ner Klinik, will mich da vorstellen und als ich meinem Mann sagte, das wäre keine Garantie für clean für alle Zeiten, gingen bei dem alle roten Lampen an.
Ich löse mich gerade auf und weiß nicht in was. Zerfalle und möchte nur noch schlafen oder mich irgendwohin verkrümeln. Die Kraft für Auseinandersetzungen ist weg.
Was bestimme ich jetzt noch? Was bestimmt mich? Habe ich den Anschluß an mich verloren?

Eine völlig müde, desillusionierte, traurige, angstvolle Shoeman
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Chrystal
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 15.03.2009
Beiträge: 206

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2009 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Aloha @Cappu!

Also ich hatte einfach mal eine Studie darüber gelesen, dass die Menschen im Zweifelsfalle immer "Ja" sagen. Egal, ob Drogen, ob sie das Kleid kaufen oder was auch immer. Ich denke, eine gefestigte Person würde nicht zweifeln und deshalb auch nicht Ja sagen. Aber ein Mensch der emotional missbraucht wurde, sich seiner eigenen Ratio nicht mehr sicher sein kann, weil so vieles schief gegangen ist, kann der wirklich noch komplett sagen, ich kann was für meine Abhängigkeit... für den ersten Schritt. Meist bist du doch nach dem ersten Schritt durch die Droge so verblendet, dass du dann ohne es wirklich noch zu realisieren da reinrutscht...
Ich denke, dass das äußere Umstände Tablett eben wesentlich dazubeiträgt. Ich dachte nach meinem erfahrenen Missbrauch über zwei Jahre, dass ich selbst dran Schuld bin, warum musste ich an diesem Tag dort hingehen. Aber das eigentlich diese Person diese Situation ausnutzte, dass hat dann doch nichts mehr mit meiner Bestimmung zu tun. Ich entschied mich im Zweifel zu diesem Abend...
Wenn mir nun also jemand eine Droge anbietet, dessen Ausmaße ich nicht einschätzen kann, dann hat die Person, die sie mir gab wenigstens auch 50% Schuld, oder? Also wenn man sich die Schuldfrage stellen will...

Mir ist es wirklich wichtig, bei diesen Fragen noch weitere Anregungen und Sichtweißen von dir zu hören! Würde mich sehr über Antwort freuen!


Aloha @ Shoeman!

Oh man, ich kann dich so gut nachvollziehen! Fühle dich auf jeden Fall erstmal ganz herzlich umarmt!!!

Ich bin mir sehr sicher, dass die Hilferufe, welche daneben gehen anfänglich noch zu ertragen sind, man kann sich anfänglich immer noch motivieren weiter zu machen. Aber bei den Umständen des Todes eines geliebten Menschen hakte auch mein Verstand komplett aus! Ich ertrug den Schmerz nicht, obwohl noch einige Monate vergingen bis es wirklich anfing mit den Drogen. Ich will jetzt nicht den Schuldstempel verteilen, aber viel war es bei mir die Gesellschaft, welche den Tod einfach todschweigte. Ich denke besonders bei Freitod ist das für andere und Angehörige noch viel schwieriger, als bei einem natürlichen Tod. Aber die Gesellschaft erwartet so oder so, dass du nach einem Monat fertig damit bist, aber wenn überhaupt sind doch dann erst die Formalien geklärt. Mir sagte meine Tutorin, ich können mir trauern nicht erlauben, denn ich stecke ja mitten im Abi! Und ich bekam noch mehr solcher Klatschen und ich denke, dass es dir da nicht viel anders ging.
Dann verstehen auch zu wenige Menschen, dass man nicht einfach aufhören kann mit der Sucht... immer und immer mehr Hilfschreie gehen gegen eine Wand und wenn man dann in seinem Umfeld keine schönen positiven Gefühle mehr bekommt, wie du sagst, nur noch ein Problem darstellt, dann wirds immer schlimmer!

Das entmutigt! ABER du weißt doch hoffentlich noch, wie es anders sein kann. Wenn dein Partner dich nicht verstehen will und sich nicht damit auseinander setzten will, dann kann ich dich sehr gut verstehen, wie enttäuscht du bist! Ich kenne nun deine Situation nicht gut genug, aber er ist vielleicht auch überfordert, vielleicht braucht er noch mehr Zeit. Vielleicht solltest du mal mit ihm zu den CoA?
Schlaf ist der beste Rückzug um nicht mehr denken und vorallem keine Drogen nehmen zu müssen. Aber du willst ja nicht zu Dornröschen werden? Smile

Ich kann dir deine Fragen leider nicht beantworten, weil ich mir nicht so sicher bin, wo die Grenze von Selbstbestimmung und Fremdbestimmung ist! Ich bin allerdings der Überzeugung, wenn es zu wenige Personen gibt oder eher, wenn die Personen bei denen es einen wichtig ist, nicht an einen glauben, dann verliere zumindest ich mich auch immer selbst. Wozu an mich selbst glauben, wenn es doch auch kein anderer tut, oder? Klar, ist das wieder eine Abhängigkeit von anderen, aber wer ist denn wirklich glücklich und zufrieden ohne die Anerkennung und Liebe von anderen?
Ich glaube schon in gewisser Weiße an mich und DU solltest das auch, aber es ist eben sehr schwer, wenn man sich immer erst beweißen muss!

Ich denke, dass du deinen weiteren Weg bestimmst und wenn du in die Klinik gehst, dann kannst du viel über dich lernen und für dich und deine Familie arbeiten. Findest dich selbst bestimmt ein gesundes Stück mehr. Vielleicht hohlen die in der Klinik auch deinen Partner dazu, denn das Umfeld muss sich auch immer etwas verändern, vielleicht können die ihm ja die Augen ein wenig öffnen, nicht das er mitschuldig ist, aber vielleicht wie er dir beim durchhalten helfen kann...

Shoeman, ich hoffe, dass ich dir mit meinem Gebrabbel helfen konnte und schreib einfach weiter die Sachen von der Seele!

Ganz lieben Gruß an euch beide!
Chrystal
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Shoeman
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.06.2009
Beiträge: 124

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2009 16:23    Titel: Selbstfindung und Selbstkontrolle Antworten mit Zitat

Chrystal:

Danke Dir. Bin gerde aus meinem Dornröschenschlaf aufgewacht und soll meine Tochter noch zur Turniervorbereitung fahren. Muss also meine Pilleneinnahme verschieben.... sonst wird das Autofahrenso schwierig.

Melde mich bestimmt wieder.... so oder so. Bin ja so ein Sabbelmensch.

Shoeman
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Wyda-eve81
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 03.07.2009
Beiträge: 299

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2009 08:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hy Shoeman

Wie geht es Dir heute?
Fühlst Du Dich etwas besser als gestern,
oder ist es nicht besser geworden?

Lass mich/und mal bitte wissen wie es Dir heute geht.

Liebe Grüße Nina
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Shoeman
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2009
Beiträge: 124

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2009 10:00    Titel: Lagemeldung Antworten mit Zitat

@Nina
Es bildet sich ein von West oder Ost kommendes Tief mit Ausläufern in alle Richtungen und gewitterartigem Tablettenregen von oben.
Habe gerade J.D. Morrisson geschrieben. Ziehmlich lang und ziehmlich verquer. Da kannste ablesen, wie es mir geht.
Eben hat mein Vater angerufen, der mich heute mittag abholt und mit nach Neustadt auf sein Boot nimmt.
Also, ne Ladung Tabletten verstauen und hoffen, es tut mir gut mal ruszukommen.
Mein Kopf ist leer, ich dreh mich im Kreis, körperlich gehts mir jeden Tag beschi.....ner und ichweiß es muss was passieren.
Aber seit ich weiß, ich soll zur Entgiftung.... also wieder in ne Klinik... ist die Panik so überwältigend... durch nichts zu toppen.
Mein Medispiegel steigt und steigt und nichts hilft gegen diese Angst. 3mg Tafil machen mich nicht mal müde. bzw. beruhigen mich nicht.
Ich bin wieder geil auf H und darf jetzt keinem übern Weg laufen, ders hat. Wenn ich nächste Woche in der Klinik zum Vorgespräch ankomme bin ich hochgerechet auf 60 Dia und 6-8 Tafil. So weit war ich noch nie. Und alles nur wegen dem Wort Klinik......
Ich sehe mich da verrecken. Meine fantansien hören nicht auf und ich drehe hier durch.
Ich kann nicht schlafen, nicht essen, nicht heulen, ich liege immer nur rum und jedes gesprochene Wort ist zu viel.
Wegbeamen.... das wär schön.

OK, abererst mal das Boot angucken. Mein Vater weiß um mich bescheid und stellt keine blöden Fragen außer: Wie sieht es aus? Kannst Du mikommen.?!

So weit zur Lagemeldung.

Wie sieht es bei Dir aus?????

LG Shoeman
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madmen71
Anfänger


Anmeldungsdatum: 12.07.2009
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2009 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hey, shoeman;

ich kann Dich heute soooo sehr und gut verstehen; ich bin zutiefst traurig, fühle mich beschnitte, fremdbestimmt und wenn Du Deine Mails liest, dann weißt Du warum.

Es ist wohl so, dass wir immer wieder in Situationen kommen, die uns so vertraut sind, uns an unsere Kindheit erinnern und plötzlich Papa oder Mama mit erhobenem Zeigefinger vor uns stehen oder irgendjemand, irgendetwas etwas in uns auslöst, dass wir wieder 5 sind, uns ungeliebt fühlen, unerwünscht....

Mir geht das so. Ich muss kämpfen und kämpfen um überhaupt wieder gehört zu werden, muss mich verstecken, muss einstecken und meine Wunden lecken.

Habe gelernt, dass ich zwar ganz viel gewinnen kann, Hilfe bekomme und geben kann, aber auch, dass ich einfach nicht sagen darf, was ich will, denke, meine.

Das ist nicht erwünscht. Verhalten wird noch immer reglementiert, sei es von Freunden, Familie, Arbeitgebern oder von sonstwo her.
Das macht so traurig und früher, vor nicht all zu langer Zeit, hätte mich das in den nächsten Rückfall getrieben. Hätte mich den Kopf in den Sand stecken lassen. Heute kann ich nichts anderes tun, als zu weinen, mich trösten zu lassen und mir meinem Teil denken.

Umso wichtiger ist auch heute für mich meine Familie, mein Partner, mein Sohn; die auch alle nur kopfschüttelnd ob der aktuellen Ereignisse dastehen und NICHTS TUN KÖNNEN.

Manchmal ist das so. Manchmal ist die Welt ein ungerechter, gemeiner, intoleranter und verletzender Ort. Manchmal fühlt man sich zurück versetzt in alte Zeiten, andere Ort, andere Ideologien. Und man kann sich nur zurückziehen.

Auf ein Boot. Ins Bett, mir der Decke über den Kopf.

Dann leckt man seine Wunden, erholt sich und dann geht es hoffentlich irgendwann weiter mit neuer Kraft, neuen Ideen und wieder neuem Otimismus....

Drück Dich! - the sun ain't gonna shine anymore....


and I'd rather stay here with all the madmen.... Bye....
Crying or Very sad
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Amy
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 12.05.2009
Beiträge: 34

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2009 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Was mich dabei immer wieder stört am Thema Heroinsucht und ob negativ oder nicht-
Fakt ist aber doch auch,daß diiese unsere Gesellschaft uns doch erst das Leben so versaut durch die Ächtung und Illegalisierung der Droge.
Wir verlieren unseren Führerschein,damit vielleicht unseren Job-dadurch unsere Freunde,Familie,Ansehen sinkt -der übliche ganz normale Lauf der Dinge auf Opiate eben.
Sollte es das Zeug mit seelisch zufriedenstellender Wirkung aber ohne Probleme geben,so daß man nicht mehr krank sein muss,so wären diese ganzen Abstürze auch nicht vorprogrammiert!
Und ich meine damit eben KEIN Substitut wie Metha oder Pola,sondern direkt zum Bsp.das Diamorphin eben.
Es gibt Studien,die haben Junkies so viel Diamorphin nehmen lassen die ersten Monate wie Sie wollten.Nach einer zeit sind Sie freiwillig mit der Dosis runtergegangen und es haben 9% von Ihnen gepackt ganz clean zu werden mit der zeit.
Das ist mehr Erfolg als die ganzen Methaprogramme zur Zeit,die auch Alle kaum ohne den Beikonsum auskommen.
Wieso gibt man uns nicht einfach nach einer langjährigen Abhängigkeit das medikament,welches uns erträglicher alt werden lässt?Damit unsere Lebensqualität steigt und auch die Psyche endlich mal bisschen Ruhe geniessen darf...bin froh,daß es einerseits mit dem Diamorphin aufwärts geht hier in Deutschland -andererseits würde ich persönlich unter den noch gegebenen Umständen nicht in so ein Programm gehen können.Allein schon wegen Arbeit.
Mal sehen,was die Zukunft bringt.
Fakt ist doch auch,daß uns über lange Sicht gar nichts anderes übrig blieb,als entweder ganz abzucleanen(sollte man es noch packen)-oder in ein Programm zu gehen.Wenn man eben nicht ganz absaken wollte und Alles verlieren wollte.
Wäre es leicht verfügbar-und vor allen Dingen gesellschaftlich nicht geächtet und als Krankheit vollkommen anerkannt(auch in den Köpfen der Leute!),dann würden die meisten von uns Abhängigen ihr medi einnehmen und so normal funktionieren wie ein Diabetiker eben auch.
Glaube kaum,daß man sich dann noch freiwillig so gerne uält und X-Entzüge versucht,dann akzeptiere ich doch eher das Unausweichliche.Und sollte die Psyhe samt Körper befriedigt sein,wieso denn nicht?
Die Droge Heroin ist eigentlich gar nicht der teufel,sondern eher die Folgen und Umstände,die die Sucht mit sich bringt in Zusammenhang mit dieser Gesellschaft,in der wir leben.Die entscheiden nunmal was "Normal "sein sollte und was nicht...
eine nachdenkliche Amy.
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