Sterben, Tod, tot.

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dimoh
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.12.2015
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2016 04:04    Titel: Sterben, Tod, tot. Antworten mit Zitat

Guten Morgen, Ihr alle!

Trotz ziemlicher Mengen Oxazepam wach. Um zwei habe ich es dann aufgegeben, Schlaf zu finden.
Egal.

Ich habe gestern so mit das Gewaltigste meines Lebens erfahren (dürfen).
Ich bin relativ ruhig, total erschöpft und traurig.

Mag das jemand - detailliert - lesen?

Ich kann das auch für mich aufschreiben, wenn ich es hier teilen könnte, würde ich das vorziehen.

Dank an alle, die mich so unterstützt haben!

Bis später
dimoh, unsicher, ob so etwas zu "intim", privat oder was auch immer ist.
Für Euch. Für mich.

"Das Netz vergisst nichts"...
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Engel-CM
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 09.03.2016
Beiträge: 230

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2016 05:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hey dimoh,

ich stehe um diese Zeit noch etwas neben mir, aber wenn ich Dich recht verstehe, hat er nun seinen Frieden gefunden!
Der Verlust tut mir zwar leid für Dich, aber es ist doch auch eine Erlösung.
Kann im Moment garnicht wirklich etwas dazu schreiben, aber wenn Du das Bedürfnis hast dann leg los. Hier wird viel sehr persönliches geschrieben und Du hast sogar einen extra Thread dafür geöffnet.

Habe auch schon meine Eltern verloren und würde es gern detailliert lesen!

Ich wünsche Dir viel Kraft für alles was jetzt noch kommt!

Herzlichst
Engel
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Jolina40
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2015
Beiträge: 767

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2016 06:53    Titel: Antworten mit Zitat

Auch ich bin der Meinung dass du dir ruhig alles von der Seele schreiben solltest.
Herzlich Beileid auch von mir, habe ja alles in dem anderen treat mitverfolgt. Habe echt Respekt vor dir, wie du deinem dad beigestanden hast und er hat es jetzt geschafft.
weiß selbst wie schwer es ist jemanden zu verlieren den man so liebt und auch wenn es absehbar war ist es dann doch ein Schock wenn es so weit ist...
Hoffe du überstehst die nächsten Tage erstmal, Jolina
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2016 07:17    Titel: Antworten mit Zitat

Morgen dimoh,

das tut mir leid!
leider gibt es gegen Trauer keine Pillen, oder wohl eher zum Glück.
Das ist leider unser Weg und Abschied gehört dazu.
Je älter man wird, um so präsenter wird das Sterben um einen herum, aber das macht es nicht leichter.
Aber du warst für deinen Vater da und das ist gut und wichtig.

Wünsche dir alles Gute!

LG N
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2016 07:44    Titel: Antworten mit Zitat

@Lieber Dimoh,

nun hat es Dein Papa geschafft. Er ist wieder zu Hause bei seinem Schöpfer.

Wir werden alle folgen; da gibt es keine Ausnahmen. Ich wünsche mir für Dich,

dass die letzten Stunden für ihn einigermassen friedlich waren.

Dir, lieber Dimoh, wünsche ich, dass Du aus diesem Erleben Kraft und Stärke

bekommst. Vielleicht die Stärke im Leben bekommst, die Dich diesen ergreifen-

den Beweis, dass im Leben alles endlich ist, und wir die wirklich

grossen Sachen weder steuern noch kontrollieren können besser annehmen lassen.
Wir müssen sie durchleben und werden wachsen. Und Wachstum tut weh.

Weil man immer etwas verlässt.


Alles Liebe wünsche ich Dir,

und schreibe, wenn es für Dich richtig ist einen eigenen Thread.

Seppel
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2016 08:53    Titel: Antworten mit Zitat

Leben und Tod sind die zwei Aggregatzustände des SEINS.
Cheers
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3358

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2016 08:54    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen, dimoh,

hast Du gut gemacht! Und Dein Dad hat Frieden vor Schmerz und Siechtum!
Herzliches Beileid zu diesem Verlust!

Der Tod mag uns immer begleiten, doch wenn geliebte Menschen gehen, ist das noch mal anders. Es wird Dich möglicherweise "ein Loch" heim suchen, wenn der ganze "Trubel", die Beerdigung vorbei ist.

Ist ne gute Idee, den thread auf gemacht zu haben... aber vllt wird es auch mit Akzeptanz und "ich kümmer mich jetzt um mich" weiter gehen..

Who knows the future? Viel Kaft wünsch ich Dir!
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Mutzenbacher
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.08.2015
Beiträge: 67

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2016 10:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hi dakini,
" ...Der Tod mag uns immer begleiten, doch wenn geliebte Menschen gehen, ist das noch mal anders. Es wird Dich möglicherweise "ein Loch" heim suchen, wenn der ganze "Trubel", die Beerdigung vorbei ist ...".

Das unterschreibe ich mal so.

Als mein Vater 2011 im Koma intensiv lag, haben wir uns entschlossen zu extubieren, und wenn es nicht klappt nicht erneut zu intubieren.

Es hat nicht geklapp.

Da stehst Du an der HL- Maschine und schaust tatelos zu wie der Blutdruch langsam aber kontinuierlich fällt bis die Werte auf Null sind. Dann boppert und zuckt noch kurz das Herz und das Leben ist ausgehaucht.

Mir kommen heute immernoch die Tränen, wenn ich daran zurückdenke.

Er starb mit 83 Jahren an einer Sauerstoffunterversorgung und das schöne daran war, dass wir ein sehr harmonisches Verhältnis hatten und nichts unausgesprochen blieb.

Was ich eigentlich nur kurz anreissen wollte: Es wird besser, geht aber wohl nie vorbei.

In diesem Sinne alles Gute für die Trauerarbeit und danach.

J.M.
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2016 15:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hi dimoh,

naja, was soll ich sagen,es ist jetzt vorbei und dir vielleicht eine Last von der Seele genommen worden.
Ich mache mir natürlich jetzt auch Gedanken über das Sterben und den Tod,wir sind ja alle mal an der Reihe!



Sterben ist reine Rohstoffvergeudung und total überflüssig.
Zu sterben bedeutet nur, sich wieder mal der Mehrheit, dem Gruppendruck, zu beugen...
Ich sehe da keinen Sinn drin. Wink

Ich möchte nicht elendig sterben! Ohne Schmerzen, am besten einschlafen und nicht mehr wach werden! Genau so wenig möchte ich den Zeitpunkt wissen wann meine Uhr abgelaufen ist.

Alleine sterben will ich, weil ich mir dann einbilden kann, dass mich niemand beweint und mein Tod anderen Menschen keine Schmerzen zufügt. Ich könnte es nicht ertragen meine Frau an meinem Bett sitzen zu sehen und zu wissen, dass sie am Boden zerstört sein wird, wenn ich erstmal am Ende des Tunnels bin, zurück möchte, sie trösten möchte - doch nicht kann.

dimoh,dir jetzt viel Kraft und Geduld für das Kommende!
Ich glaube auch das das ganze dich schon unermesslich viel Kraft gekostet hat
Du hast es bestimmt gerne getan aber jedes mal ist ein Stück von dir mit gestorben.
Aber du bin froh es getan zu haben...
Du kannst innerlich auch jetzt noch mit ihm kommunizieren, er hört dich bestimmt
vielleicht wollte er noch etwas sagen konnte aber nicht weil ihm die Kraft gefehlt hat, vielleicht wollte er dir sagen dass er dich lieb hat und danke dass du da bist. Ich persönlich glaube nicht dass er am Ende Schmerzen hatte wenn er vorher keine hatte.





L.G.
mikel



"Im a warrior,i kill myself one day."
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Schneemann
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.01.2016
Beiträge: 128

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2016 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo dimoh! Auch ich möchte dir unbekannterweise mein tiefes Beileid aussprechen.
Jeder geht mit so einer Situation anders um und das ist auch gut so. Deshalb möchte ich dir auch nicht weiter meine Erlebnisse mit dem Tod mitteilen, aber hoffe inständig, dass du einen gesunden Weg im Umgang mit dem Tod deines Vaters findest bzw. schon gefunden hast.
Was ich lesen konnte, hast du vollen Einsatz gezeigt.
Respekt und alles gute wünsche ich dir und deiner Familie in dieser doch sehr schweren Zeit!
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dimoh
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 21.12.2015
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 28. Apr 2016 05:49    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen an Euch!

Gerade jetzt beginnt der erste Vogel draußen zu singen...


Neun Antworten. Ein danke an jede(n) einzelnen von Euch. Schreibe immer noch am Handy. Das ist jetzt ganz besonders doof, weil ich so sehr gerne auf Euch einzeln eingehen würde.

Ja, wir wissen alle, dass wir sterben müssen, das Leben ist nun mal per se tödlich.
Das lässt man dann unterschiedlich nah an sich ran. Ihr seid da aufgrund Eurer Lebensgeschichten eher näher dran, meine Mutter zum Beispiel hat echt gedacht, er kommt nochmal irgendwie auf die Beine...

Im Nachhinein sehe ich, auch bei der groben Durchsicht seiner Sachen, dass er es auch geahnt hat.
Er hat uns schon mal viel vorbereitet. Aber leider - verdammt - KEIN persönliches Wort.
Das ist seine Generation. Das ist aber auch er.
Als er dann in den letzten zwei Tagen nach weit über achtzig Jahren endlich mal reden wollte, konnte man nichts mehr verstehen.

Ja, er WAR alt.
Ja, der Tod gehört zum Leben.
Oder ist ein "Aggregatzustand" Wink

Wenn man dann aber so unmittelbar dabei ist, dann ist das ANDERS.
Für mich zumindest.

Eine Geburt stelle ich mir ähnlich "mächtig" vor. Da durfte ich bis jetzt leider nie dabei sein.
Eine Geburt ist aber ein "freudiges Ereignis".

Ich kann mir zehnmal sagen, er ist erlöst, es ist gut so. Das IST es auch und trotzdem schmerzen mich sehr diese vielen Anteile "ungelebten Lebens", in denen ich mich auch wieder erkenne.
Seine Angst vor dem Tod, die ich versucht habe, ihm zu nehmen.

Und LETZTLICH die "Gewaltigkeit" im Sinne von "Intensität" der letzten vier Stunden.

Auch hier war ich vermeintlich stark. Meine Mutter guckte immer nur wieder zu mir rüber.
ER hat gemerkt, dass ich da war, meine Hand teilweise so fest gedrückt, dass ich fast nicht mal auf Toilette konnte.

Und ich war es auch, der nach seinem letzten Atemzug den Kopf geschüttelt hat: Meine Mutter wollte direkt den Pfleger/Arzt holen. Hilflos irgendwie.
Sein Herz schlug aber trotzdem noch ein paar Minuten weiter.

Letztlich haben wir dann eine Stunde gewartet bevor wir Bescheid gesagt haben.

Das Team ist trotz chronischer Unterbesetzung wunderbar mit uns umgegangen.

Wir sind noch geblieben. Meine Mutter ist dann gegangen. Dann war ich noch alleine da.

Allein zu sehen, wie er sich nach seinem letztem Atem verändert hat über die Stunden...


Ich habe mich erstmal dagegen entschieden, den Prozess, wie gestern angefragt, "detaillierter" zu beschreiben.
Irgendwie passt das (noch?) nicht.
Ist zu intim.

Was mich umtreibt: Vieles.

Viele "alte" Dinge, die jetzt wieder kommen, auch bei meiner Mutter. Letzteres lasse ich aber nur begrenzt zu. Geht einfach nicht.

Und dass ich das Sterben mit einem Opiat/Benzokopf erlebt habe.

Ich war nicht "verpeilt", aber hatte eben was drin und das passt mir nicht.
Sehr schade.
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dimoh
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.12.2015
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 28. Apr 2016 06:07    Titel: Antworten mit Zitat

...rausgeflogen...

Naja, das wars auch erstmal.

Ich hätte jetzt gerne meine Ruhe und der ganze Mist, der jetzt auf mich zukommt, nervt mich unheimlich.

Das geht noch mehr an die Substanz, - anders -, als das Sterben und der Tod.

Gleich das Gespräch mit der Bestatterin Mad .

Mein Onkel kommt auch. WER ist STARK? Wie auf der Intensivstation?! Ich. Ha ha ha.

Ja, dakini, mikel, "selbst entscheiden", also Suizid, Freitod oder wie immer man es nennen mag: Begleitet mich auch schon mein Leben lang.
Ihr seht ja selbst, wie schwer das ist, wenn man nicht hochdepressiv ist ober Mirtazepin oder Co reingepfiffen hat...

Irgendwas ist da nicht stimmig, wenn man "Hand an sich selber legt".

DIE Freiheit hätte ich gern.

Und, Sepp, wenn ich mal wüsste, wie Du, dass er jetzt "bei Gott" ist.

Da ist bei mir immer "irgendwas", aber nichts Grundlegendes, Tragendes.
Das ist sehr schade. Ob das auch am Zeugs liegt?

So, jetzt wappne ich mich mal (ungern) für die buckelige Verwandtschaft.

Vielleicht lese ich ja noch von dem einen oder der anderen. Freue ich mich drüber!

Dann mal bis dann!

Grüße dimoh
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oxy moron
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 28. Apr 2016 07:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo dimho,

auch von mir herzliches Beileid! Muss gleich zum Zug, daher kurz:

Auch, wenn Du Dich selbst nicht unbedingt als "stark" empfunden hast - Du warst ein Ruhepol für Deine Mum und vor allem Deinen Dad - das ist verdammt viel wert, egal, ob "Opioidkopf" oder nicht!

Alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit!
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lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 28. Apr 2016 07:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo dimoh,

mein aufrichtiges Beileid.

Für die kommende Zeit möchte ich Dir eins mit auf den schweren Weg geben: da Deine Mutter so ist wie sie ist...versuche Dir unbedingt Ruheinseln, nur für Dich, zu schaffen. Sie wird eventuell sehr vereinnahmend sein, sehr viel von ihrem Leid, von ihrer Trauer reden. Aber: auch Du trauerst um Deinen Paps, benötigst Kraft für den Papierkram und alles was noch kommt.

Sag, wenns Dir zuviel wird! Denke auch Dich, das ist dann positiv egoistisch oder besser selbsterhaltend.

Auch wenn Dein Papa über 80 war, egal, Papa bleibt Papa...er wird fehlen und Du wirst wieder ein Stück erwachsener...

Alles Liebe und viel Kraft wünscht Dir Lämmi
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 28. Apr 2016 08:13    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber dimoh,

bleib bei Dir, Deinem Papa und den Menschen, die Du magst. Lass die

' popelige Verwandschaft ' popelig sein, sonst verlierst Du den Kontakt zum

Papa.

Es ist nicht möglich gleichzeitig zu hassen und zu lieben.

Meine ich.

Sepp
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