Jetzt ist Schluss mit dem Mist !

[Sybylle]

Danke Mikel ,

so ist es ... Mein Selbstbild wurde bis jetzt sehr stark von anderen geprägt, davon was sie von mir halten. Deswegen sage ich, dass ich am Anfang stehe, denn der Entzug und clean bleiben ist nur ein kleiner Teil der Veränderungen, die ich vornehmen muss.
Ich sehe auch schon bissl klarer immerhin heute der zehnte Tag ( glaube, habe mich gestern verrechnet ) Ich zähle nicht mehr , bin einfach nur nüchtern und es fühlt sich zwar neu und etwas befremdlich an , aber auch sehr gut

Lg Sybylle

[Sybylle]

Wow,

bin gerade meine posts von Februar - April durchgegangen - so verzweifelt ...

Es ist sogar für mich fast schon unglaublich, dass es sich so positiv entwickelt hat , daher kann ich eure Skepsis sehr gut verstehen...

Ich bin sehr glücklich und einfach nur dankbar dafür, dass ich es bis hier , bis heute geschafft habe.
Und es geht aufwärts , Tag für Tag in die schöne ,vitale, gesunde und cleane Zukunft ...

Sorry, für den Enthusiasmus, das musste jetzt aber sein - du kannst dich selbst am besten motivieren und anfeuern, denn die Kraft liegt in dir

[Sybylle]

Hallo Leute ,

dass ich mit H fertig bin , bin ich mir sicher, aber das Verlangen nach Kokain scheint nur geschlummert zu haben . Habe seit gestern leichtes craving (fühlt sich trotzdem nicht schön an ) Ein Freund hat mir berichtet , dass er konsumiert ,er hätte heute was kriegen sollen , etc. Ich weiß, mit solchen Leuten sollte ich mich nicht mehr treffen - aber dann habe ich kaum jemanden und genau das war meine Challenge - in alter Umgebung clean werden.

Es ist auch nicht hilfreich, dass ich nur 5-6 Stunden Schlaf kriege - sogar mit leichten Schlafmitteln und ich körperlich ziemlich kaputt und schlapp bin, den Tag über. Da würde ein Näschen weißes schon bissl helfen ...

Ich weiß, es sind erst 2 Wochen seit ich aufhörte , ich kann mich nicht mehr erinnern, wie lange sich der ganze Heroin Entzug noch hinzieht , wann die Energie langsam zurückkehrt ...Und wie lange ein Koks craving dauert , kann ich schon gar nicht beurteilen , da ich Kokain zum ersten Mal auf längere Sicht absetzte.

Habt ihr welche Ratschläge, wie diese Zustände zu meistern sind ? Ablenken, Sport treiben, cleane Freunde treffen - das alles klingt schön und gut, wenn schon einmal das Kopfkino läuft , sind diese Dinge nicht so leicht umzusetzen.

Ich würde mich über konkrete Bewältigungsstrategien oder einzelne Ratschläge von erfahrenen Usern freuen,

lg und schönes Wochenende euch allen ,

Sybylle

[Sybylle]

Ich habe seit dem Entzug ziemlich schnellen Ruhepuls - um die 100 und kriege ab und zu Herzklopfen ... vorher - sogar vor der Sucht hatte ich eher langsamen Herzschlag und normalen Blutdruck auch aufgrund meiner Medikation - Betablocker und Benzodiazepine.
Habt ihr auch damit Erfahrung gemacht ? Wird sich das normalisieren ?

Danke im voraus , lg

[dimoh]

Hallo Sybille,

warum siehst Du es denn als "challenge" an, in Deinem gewohnten "User"-Umfeld den Entzug zu machen und dann auch noch clean zu bleiben?!
Am besten noch ohne Craving?!

Ist das nicht eher das Gegenteil, nämlich eine "Herausforderung des Schicksals"?

Ist ganz ernst gemeint und ne echte Frage.

Gruß dimoh

[Yez]

Hallo Sybille ,

in Bezug auf Ablenkung,
ohne Kraft und Inergie , das ist wirklich schwer !

Immer wenn bei mir garnichts geht ,
sitze ich auf meiner Terrasse und lese hier im Forum .
Ich versuche, mich auf die Texte zu konzentrieren.
Lese auch viele alte Posts ,
Hauptsache, ich nehme kein Oxycodon nach .
Ist nicht immer einfach , wenn man eine halbe Apotheke,
zu Hause hat !
Um so größer das Verlangen, um so mehr , versuche ich mich auf die Texte zu konzentrieren.
Bis jetzt, hat es funktioniert .
Wenn man sich auf die Probleme von anderen Menschen konzentriert,
merkt man manchmal , dass es noch viel schlimmer sein kann .

Verstehe mich bitte nicht falsch , dass ist kein weglaufen,
vor den eigenen Problemen . Aber , wenn man ( sie ) hilfsbereit ist ,
versucht man den anderen zu helfen . Man denkt nach , über Wege und Möglichkeiten.
Bestenfalls, findet man Ratschläge für den anderen und sich selbst .

Wünsche dir weiterhin alles Gute


Yez

[Sybylle]

Liebe Yez ,

wie recht du hast - ich suche auch zu späten stunde diese Seite auf , jedoch treibe ich mich in Kokain -Threads rum und das triggert ...

Lieber Dimoh ,

nun ich habe bereits geschrieben, dass ich eine Langgzeitherapie in einem neutralen Umfeld nicht sinnvoll finde, da Leute danach wieder nach Hause kommen und auf sich gestellt - meistens werden sie rückfällig.
Da ich nicht Monate auf einen Theraplatz warten wollte und auch aus Finanz. Gründen nicht umziehen kann, habe ich es mir zur challenge machen müssen - zu Hause clean werden und bleiben. Der erste Teil ist abgehackt , jetzt gilt es wieder langsam auf die Beine kommen , produktiv werden , Sport machen, Job suchen - bin ungeduldig , aber ich gebe zu, dass ein geregelter sinnvoller Tagesablauf Struktur bringen würde, nur will ich dafür nicht in eine Klinik.

Gestern schaute ich Protokoll einer Hilflosigkeit - das Mädchen wurde immer wieder rückfällig , auch nach Gefängnisaufenthalten - aber sie war ja schwärst abhängig - wie sie in dem Film sagten .
Wow, ich habe von spritzen geträumt, obwohl ich nie gespritzt habe, aber der Film ist hart.
Dann habe ich Interview mit Christiane F. geschaut - sie ist noch immer, 20 Jahre später auf Methadon - somit bin ich echt dankbar früh genug die Notbremse gezogen zu haben.

Aber diese Energielosigkeit , oder ist es nur Faulheit ? Erwarte ich zu viel ? Könntet ihr mir was darüber sagen ? wann regeneriert sich der Körper und die Psyche nach 2-jährigem H und K Konsum ?

Danke und alles Gute Euch allen

[dimoh]

Hallo Sybille,
was Du - auch im anderen Thread ' über Kliniken schreibst, kann ich gut nachvollziehen.
Wenn Dich aber das Lesen von Kokain-Threads hier triggert: Sei bitte vorsichtig!

Und das mit der Energielosigkeit ist wohl normal.
Mir geht's noch immer so.
Monate nach der Entgiftung und wenn Du mal bei dakini schaust: Sie hat auch zu damit zu kämpfen.

In der Klinik wurden vielen eine "Depression" reingedrückt mit entsprechen Konsequenzen: ADs.
Und leider schlucken die meisten ja auch, Hauptsache irgendein Zeug "ist drin".

Nein, ich erlebe das auch als Nachwirkung der Entgiftung. Und brauche eine Engelsgeduld.
Wie gerne würde ich WESENTLICH aktiver sein, das kannst Du mir glauben. Ist aber nicht so.
Leider habe ich auch noch massiv Benzos am Bein, kann mich also auf längere Zeit einstellen.

Mir hilft es, wenn ich mir deutlich mache, WAS JETZT WIEDER GEHT, statt darauf zu gucken, was alles nicht mehr geht.

Deine Ungeduld meine ich durch Deine Schreibweise durch zu lesen. Mit DER musste jetzt GEDULDIG sein , sonst stellt sie Dir ein Bein.
Gruß dimoh

[mesut976]

[Sybylle]

Hallo ihr lieben, danke für die aufmunternden Antworten und vor allem für die konkreten zeitlichen Angaben, so kann ich mich ein wenig orientieren und drauf einstellen .

Ich merke sehr wohl, wie angespannt und aufgewühlt ich bin - habe in letzter Nacht fast 20 posts reingestellt , ob die für die Betroffenen hilfreich sein werden ?
Ich hatte das Gefühl, als würden alle hier im Forum auf Schlafmohn sein und dahindüsen ( es war ja auch Nacht ) , ich verstand die gechillten, "verschlafenen " posts nicht. Ich wollte was tun, aktiv sein - mein Kopf rattert ziemlich , habe 10 verschiedene Gedanken und Ideen , aber der Körper ist genauso langsam und lasch so auf die Art - " wird scho , mach mir keinen Stress ".

Mein Bruder arbeitet in einer Art Entzugseinrichtung und meinte dass die Heroinkonsumenten nach dem Entzug sehr ungeduldig sind und alles nachholen wollen im Vergleich zu Alkoholikern oder sonstigen Abhängigen ...
Na ja, kann ich verstehen, es wurde alles verlangsamt gelebt , mit einer " das passt schon " Einstellung - sicher hat man Zeit verplempert , Chancen versäumt - das passiert aber auch im normalen Leben, also ich akzeptiere einfach die Tatsache, dass es so ist, wie es halt im Moment ist...

@ Dimoh - depressiv war ich bereits vor dem ersten Konsum vor über 10 Jahren und zwischendurch, nach dem ersten ernsthaften Entzug hat es sich verschlimmert. 3 Jahre lang habe ich verschiedenste ADs ausprobiert, welche meinen Zustand nur noch verschlechterten , ich dachte es geht wirklich nichts mehr. Wenn die Medizin versagt, was soll mir noch helfen ? Ich stand dem Suizid sehr nahe... Daher entschied ich mich jetzt mir dies nicht einzureden und wirklich positiv eingestellt bleiben. Ich versuche mir, wie du sagst vor den Augen meine bereits erreichten Erfolge zu halten ( geht halt nicht 24 /7).
bei dakini habe ich nur gelesen, dass sie immer wieder was nimmt , weiß nicht was -aber das sollte was Heroin angeht nicht mehr der Fall sein bei mir.

Danke für den Tipp mit der Geduld mit der Ungeduld, tolles Wortspiel Was hast du konsumiert , Heroin oder Kokain , wenn ich fragen darf?
Mir ist es bei meinem letzten Heroin Entzug noch Jahre nachgehangen - diese Unlust, Antriebslosigkeit und ziemlich schwere Depression und vieles andere - Angstzustände, etc.
Diesmal habe ich langsam mit viel Kopfarbeit, Denkumstellung entgiftet, ich hoffte - es würde besser laufen - und das tut es auch ! Mir geht es wirklich den Umständen entsprechend sehr gut ! Kein Vergleich mit der Zeit davor, als ich noch unkontrolliert konsumierte. Also, ich komme mal einfach bissl runter und chille und erfreue mich des Lebens


@ Messut - danke für dein post, dich wollte ich schon lange um Rat bitten oder deine Erfahrungen hören, da du einer der wenigen Cleanen in diesem Forum, so wie dimoh zu sein scheinst . Und auch einer den wenigen Kokser , wenn du mir den Ausdruck erlaubst.
Du schreibst vom halben Jahr und insgesamt 2-3 Jahre - so war es bei mir früher mit Heroin (wieso dachte ich, dass es jetzt anders wird ) jetzt habe ich vom Heroin und Kokain entzogen - muss ich also mit doppelter Regenerationszeit rechnen ? Nein, oder ?
Könntest du mir aber sagen , wie diese zwei verschiedenen Süchte , jetzt im Nachhinein interagieren ? Im Bezug auf die Zeit nach der Entgiftung - bin jetzt seit ca 18 Tagen ohne Substanzkonsum.
Wie ich sehe äußert sich Kokainabsinenz auf längere Zeit in Antriebslosigkeit , genauso wie Heroinabstinenz. Man müsste denken, dass man nach dem Absetzen von Heroin eher überdreht ist , das würde in meinem Fall die Kokain induzierte Energielosigkeit ausgleichen , aber nein. Na gut ...

Was würde im System - im Gehirn und Körper - passieren, wenn ich Kokain jetzt nur gelegentlich konsumieren würde , in kleinen Mengen, kontrolliert - wenn der Konsum aus dem Ruder laufen sollte, ist es sowieso keine Option - aber falls doch?
Ich meine keinen exzessiven Konsum sondern - 1-2 lines an bestimmten Tagen - 2-3 Mal im Monat ? Dass ich rückfällig werden kann, das weiß ich , mich interessiert - ob es die clean werd Phase nur aufschieben würde , so dass nach jeder line der reset Knopf der Regeneration gedrückt wird und die erwähnten 2-3 Jahre ( hängt von Einzelnem ab ) vom Anfang beginnen zu laufen ?

Denn wenn ein cleaner Kokain nimmt, ist er 2-3 Tage gerädert und danach geht es wieder ... Ich hoffe, ich konnte es halbwegs erklären, was ich meine und wäre dir für deine Meinung dazu dankbar ...


So , bevor ihr mich fragt, wieso ich mit Kokain nicht ganz abschließen will - ich will ja ! Aber wie gesagt, ich habe 2 Jahre beides konsumiert und habe beides gleichzeitig abgesetzt , das ist vielleicht zu viel Stress für den Körper und die Seele.
Abgesehen davon , ohne h würde ich viel weniger k nehmen und das auch nur auf die Mundschleimhaut - da meine Nase kaputt ist. Sollte mir das nicht gelingen und ich wieder auf den nasalen Konsum abfahren werde, hat sich das für mich auch mit K erledigt.
Ich suche einfach einen Aufputschmittel, welches ich kleindosiert als eine Art Medizin einsetzen würde.
Koffein, Guarana - helfen mir nicht wirklich. Kennt ihr andere wirksame antriebssteigernde Substanzen ?
Was haltet ihr vom AD - Moclobemid ? Ich nahm es kurz , es hat geholfen , was den Antrieb und Stimmung angeht, jedoch soll es sich mit meinem Betablocker - Propanolol nicht vertragen. Der Arzt meinte zwar - ist nicht so schlimm, hat Propanolol niedrigere Dosis eingestellt , später musste ich erhöhen und habe somit eigenwillig Moclobemid abgesetzt. Jetzt denk ich wieder darüber nach, es damit zu probieren - es käme als einziges AD für mich in Frage. Neben den Johanniskraut -Präparaten - die ich mitteldosiert seit ca 1 Monat nehme - finde ich bis jetzt nebenwirkungsarm - aber wie kann ich es beurteilen , wenn mir die Entzüge nachhängen ? Oh je , finde das alles ... faszinierend

Danke im voraus , Alles Liebe

Sybylle

[Sybylle]

Irgendwie glaube ich jetzt, dass meine Frage zum gelegentlichem Kokain Konsum sehr naiv ist. Ich würde wieder reinrutschen nach einiger Zeit , da es bei mir wirklich sehr hart zuging ne zeitlang und das craving jedes Mal - jetzt ist es nicht so schlimm , ich überlege halt nur und suche nach Alternativen ...

Umso mehr stellt sich für mich die Frage nach ähnlichen, wenn möglich legalen antriebssteigernden Mitteln ( außer Sport und glücklich sein ) und die Frage zum Medikament Moclobemid und dessen Interaktion mit Propanolol.
Wenn ich praxx bitten könnte , ob er sich dazu äußern mag . Oder wirkt etwa dass hoch angepriesene Baclofen auch antriebssteigernd ?

Danke, lg Sybylle

[Fjara]

Hallo😊

Hi Dimoh

Du hast recht, mir wurde ein Ad in der Klinik richtig
Aufgeschwatzt. Hab es danach noch 3 Monate genommen,
Obwohl es mir nicht gut damit ging und es dann einfach
Nicht mehr genommen. Warum die das wohl machen?

Lg 😃

[James09]

Moinsen! Bin auch wieder mal hier..

[Fjara]

Es tut mir leid, du hast vollkommen recht, das war sehr dumm von mir.
Kannte mich halt überhaupt nicht aus, hatte damit vorher nichts zu tun,
Ich hab von Pola entzogen und wusste nicht wie mir geschieht. Es ging mir so schlecht und ich dachte das wäre alles Entzug. Dann ist mir bewusst geworden wie
Lang ich es schon genommen hatte. Die haben mir das jeden Tag ans Herz gelegt,
Jeder dort sagte ich sollte es nehmen.
Würde ich auch nie wieder machen.

Lg 😊

[Fjara]

Es tut mir leid, du hast vollkommen recht, das war sehr dumm von mir.
Kannte mich halt überhaupt nicht aus, hatte damit vorher nichts zu tun,
Ich hab von Pola entzogen und wusste nicht wie mir geschieht. Es ging mir so schlecht und ich dachte das wäre alles Entzug. Dann ist mir bewusst geworden wie
Lang ich es schon genommen hatte. Die haben mir das jeden Tag ans Herz gelegt,
Jeder dort sagte ich sollte es nehmen.
Würde ich auch nie wieder machen.

Lg 😊