Zwangseinweisung Psychiatrie

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jonny_o
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.06.2016
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 16. Jun 2016 21:52    Titel: Zwangseinweisung Psychiatrie Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,

ich brauche wirklich dringend euren Rat. Ich versuche es mal kurz zu fassen:

Mein bester Kumpel und seine Frau haben sich von heute auf morgen getrennt, daraufhin ist er in seine Heimatstadt zurück gekehrt ( nach Bayern). Er kommt aus dem tiefsten Dorf dort. Er war hier in Substitution, hat täglich Methadon erhalten. Leider hat er sich nicht vorher darum gekümmert, wo er da unten sein Medikament bekommt. Jetzt ging er zu seinem Hausarzt, bei dem er damals auch in Behandlung war. Der hat leider ab morgen 2 Wochen Urlaub und möchte ihn deshalb nicht vor dem Urlaub noch aufnehmen.

Dann gab es noch eine Ärztin im Nachbardorf, sie sagt, sie wäre voll und könne ich ihn nicht aufnehmen. Stattdessen kommt er auf eine Warteliste.

So, nun steht er da, der nächste Arzt wäre ca 40 km entfernt, wo er nicht so leicht hinkommt. Seine Familie ist ganz verzweifelt, er säuft sich nur noch die Birne voll und haut sich Tavor und ähnliches rein. Ist kaum ansprechbar. Die Schwester wollte ihn heute zu diesem Arzt der 40 km weit weg ist hinfahren, er war aber so durch den Wind, das es nicht möglich war. Auch wenn denke ich nicht, das der Arzt ihm in diesem Zustand was verschrieben hätte.

Seine Mutter ist nur noch am heulen und hat Angst um ihn. Wir können uns auch vorstellen, das ihm sowieso alles egal ist, da sich seine Frau von ihm getrennt hat und er nach eigenen Aussagen "keinen Sinn mehr im Leben" sieht. Die Familie hat Angst das er durch diese ganzen Medikamente mal einschläft und nicht mehr aufwacht.

Sorry das es so lange geworden ist. Nun zu meiner Fragen, kann man meinen Kumpel in die Psychiatrie zwangseinweisen? Müssen wir da den Krankenwagen dafür anrufen? Oder auch die Polizei? Wir wissen echt nicht mehr weiter.
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 16. Jun 2016 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Zwangseinweisung klappt nur, wenn wirklich eine ganz akute Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegt.

Die Grenze dafür ist ziemlich hoch und bei dem was du geschildert hast, scheint diese noch nicht erreicht zu sein.

Einfacher wäre es doch, wenn ihr ihn überredet sich psychiatrisch behandeln zu lassen. Dann könnt ihr ihn direkt in die Klinik fahren oder ihr ruft ihm einen Krankenwagen. Er müsste dann halt einsteigen.
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Domenico
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 16. Jun 2016 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

es ist genau so wie oxy es sagt der antrag auf zwangseinweisung hat vor gericht nur eine chance wenn er eine gefahr für sich oder andere ist und damit ist net gemeint das er jemanden mal schlägt da muss schon etwas richtig gravierendes passieren also das könnt ihr vergessen besser versucht
mit ihm zu reden wenn er net ganz so weg ist!LG vittorio
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2016 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Zwangseinweisung wäre nur dann möglich,wenn er akut suizidgefährdet wäre. Aber selbst dann braucht er das nur abzustreiten und das wars dann auch schon wieder.
Aber lass dir gesagt sein - eine Zwangseinweisung bringt sowieso nichts. Ich musste das selbst schon durchstehen, einen Angehörigen einweisen zu lassen - und ich würde es nicht noch mal machen.
Wenn jemand nicht mehr leben möchte, dann kannst du das nicht dadurch ändern, ihn einzusperren. Im Gegenteil, du würdest das GAnze nur verschlimmern.
Letztendlich macht dieser Mensch eine schwere Phase durch die nicht heute und nicht morgen enden wird. Er ist im Selbstzerstörungsmodus und alles um ihn herum ist ihm egal.
Kennst du das evtl. von dir selbst? In tiefer Trauer gefangen ist das halt so, das kann man auch mit Medis, Drogen oder sonstwas nicht heilen. Das muss von Innen heraus kommen. Er braucht einen Grund zum Leben. Einen neuen Sinn. Doch den kann er nur selbst finden. Vielleicht in einer neuen Liebe. Vielleicht in Spirituatlität.
Man kann nur versuchen positiv einzuwirken, mit positiven Gedanken und Herzenswärme.
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dimoh
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.12.2015
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2016 08:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!
Ich denke auch, ne Zwangseinweisung könnte traumatisch sein und dem ganzen noch einen drauf setzen.
Er braucht erstmal eine stabile Substitution, um überhaupt mal die Chance zu haben, klar zu kommen.

Dafür wäre in Eurem Fall eine GUTE Suchtklinik mit seinem Einverständnis das beste.

Oder eben Auto leihen und zwei Wochen 40km fahren.
Besser als so, oder?

Gruß dimoh
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Revo
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 28.11.2014
Beiträge: 698

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2016 10:12    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn euch was an ihm liegt, sperrt ihn nicht weg. Ihr habt keine Ahnung was da drin abgeht. Das ist Vietnam. Lieber sterben lassen als ihm das anzutun. Klingt hart, ist aber so. Der Todeswunsch draußen ist ein Witz im Vergleich zu drinnen. Und wer einmal drin war, verliert seine Menschlichkeit. Geht dein leichten Weg und ihr erhaltet einen kaputten Roboter zurück. Geht den schweren Weg und ihr habt vielleicht wieder den Alten zurück.
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dimoh
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.12.2015
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2016 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, Revo, da stimme ich Dir zu.
Aber es ist doch ein Unterschied, ob geschlossene Psychiatrie oder qualifizierte Suchtklinik mit Behandlung von Komorbidität.
Freiwillig natürlich.

Gruß dimoh
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Revo
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 28.11.2014
Beiträge: 698

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2016 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

Suchtklinik geht klar. Oder die Substitution erst mal weiter machen! Und dann den BK reduzieren auf 0 und ein geregeltes Leben beginnen. Stabilität find ich sehr wichtig zum reduzieren/aufhören. Und ne fette PTBS von der Psychiatrie geht da gar nicht.
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mesut976
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 15.02.2015
Beiträge: 930

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2016 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

Was hier für Horrorfilme laufen ist schon nicht schlecht. Der ein oder andere scheint hier schon sein Drogenaufnahme Maximum überschritten zu haben

Bei mir stand auch wie aus heiterem Himmel das Gesundheitsamt vor der Tür und danach folgte ein kurzer Aufenthalt in der Klappse, anschließend Entgiftung und dann in die Reha und nun sind 5 Jahre vorbei

Was ist denn so schlimm an der Klappse ? Da lernt man richtig krasse Fälle kennen, ohne das die Drogen nehmen. Da ist so eine Frage ob ein Arzt Fahrverbote erteilen kann ein Klacks dagegen 😂

Bei mir stand plötzlich mitten in der nach so Vogel im meinem Zimmer und ich dachte ich träume 😂

Die Schwester meinte nur: Der tut nix, der läuft manchmal nachts nur rum ✌️

Spaß beiseite: Ihr könnt den sozial psychiatrischen Dienst anrufen beim Gesundheitsamt und die können den einweisen, direkt mit einem RTW
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2016 20:15    Titel: Antworten mit Zitat

Also bitte. So einfach wie du das hier schilderst ist das bei weitem nicht und gegen seinen Willen festgehalten werden geht maximal 1-2 Tage!
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Beverly_Marsh
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 12.08.2015
Beiträge: 574

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2016 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Klar, dann kommt der Richter, hört sich den "Kranken" an und entscheidet dann natürlich immer gegen den Willen der Ärzte und lässt den (in den Augen der Ärzte) "Verrückten" wieder laufen. Die Anhörtung kann man sich vermutlich schenken, weil der Richter wohl selten gegen den Willen der Ärzte entscheidet. Wäre ja dann auch seine Verantwortung. Und wenn man sich selbst als gesund bezeichnet, die Ärzte aber das andere behaupten, wem glaubt der Richter dann wohl? Dieser Schutz ist keiner.

Ich kenne nur sehr kurz die Jugendklapse und die war Horror pur. Da bist du dann wirklich völlig unten. Und allgemein bist du in der Klapse - siehe Mollath - rechtloser als im Knast. Wohl gemerkt, ohne ein Verbrechen begangen zu haben.

Einen Menschen, den man mag, einweisen lassen? Auf die Idee käme ich wohl nie.
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2016 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

Wie schon gesagt, die Hürden für eine Zwangseinweisung sind sehr hoch.
Natürlich ann jeder, de an auten Entzugserscheinungen leidet, jedezeit eine psychiatrische Klinik aufsuchen und sich dort aufnehmen lassen. Zur Not uch mit dem Ziel "Entgiftung"" - jedenfalls gibt es dann erst mal ein Substitut und man kann von da aus dann das weitere in die Wege leiten.

LG

Praxx
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andy1977
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3153

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2016 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte jetzt selber den fall in der bekanntschaft. Ne schwangere relativ clean, die von ihrem typen ,der auf crystal,alk, kiffen.genoetigt wird abzutreiben. Da sie gross keine familie hat,weisenkind.hab ich mich bei fb eingemischt und hab dem einfach mal gedroht, vor allen, ihn mal psychatrisch einweisen zu lassen. Meldet sich gleich einer mit er macht nen screenshot und meldet es. Und ich dann nur kinder , schwangere ,crystal meth, noetigung.ich glaub da stimmt mir , einer 24std beobachtung, jeder amtsarzt zu. Das ist aber auch krass crystal und dann so schwangerschaftspsychosen von so meth junkies , kann boese ausgehen.

lg andy
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andy1977
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3153

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2016 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Bisher ist sie stabil und will das kind behalten. Hab mich vorhin erst wieder mal bei ihr gemeldet.

lg andy
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2016 23:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Andy,
ich nehm mal an, da passiert gar nichts! Eine Sucht genügt nur dann als Anlass für eine Zwangseinweisung, wenn der betroffene überhaupt nichts mehr gebacken kriegt.
Suchtmittelkonsum allein ist nicht einmal strafbar, wieso soll da jemand zwangsweise untergebracht werden.
Der muss schon massiv andere gefährden - also mit nem Samuraischwert herumfuchteln oder Feuer legen... oder auf Dächern herumturnen oder wilde Drohungen öffentlich ausstoßen... oder eindeutige Symptome einer schweren Psychose zeigen
Im Gegensatz zu den Geschichten, die Psychiatriepatienten oft verbreiten, muss schon recht viel passieren, bevor jemand in D tatsächlich zwangsuntergebracht werden kann - und selbst dann verweigert der Richter häufig seine Zustimmung1

LG

Praxx
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