Warum? Nur für den Kick, für den Augenblick?

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sonnschein
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Anmeldungsdatum: 02.02.2016
Beiträge: 68

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2016 22:11    Titel: Warum? Nur für den Kick, für den Augenblick? Antworten mit Zitat

Bevor ich mich hier in voller Hilflosigkeit auslasse, möchte ich noch etwas vorweg nehmen.
Ich möchte einfach, das meine Zeilen unvergessen werden.
Und wenn es überhaupt jemand schaffen sollte, meinen Text bis zum Ende zu lesen, was sehr viel Geduld erfordert, sind gute Ratschläge und eventuelle Weichenstellungen, um auf den rechten Weg zu kommen, gerne gelesen!

Das Netz vergisst nie!
Wahre Worte eines User, an denen ich hier anknüpfen möchte um etwas nieder zu schreiben, in Gedenken an Tommy.

Vor nun mehr 3 Monaten, kam die erschreckende Nachricht, das mein Bester Freund an den Folgen eines Unfalls verstarb.
Alles Beten und Hoffen, alles Warten und Bangen, wurde in Sekunden zerstört.
Tage lang kein Lebenszeichen, kein Ton, kein Wort...ich war enttäuscht, traurig aber auch wütend zugleich. Noch nie hatte er solch ein Verhalten an den Tag gelegt, ich ahnte das irgendetwas nicht stimmt, nach 20 Jahren durch dick und dünn gehen, sämtliche Scheiße gemeinsam durch gestanden und trotzdem immer zusammen gehalten, ich kannte ihn genauso gut wie er mich!

Wenn er dies lesen könnte:

Ich fühlte mich hilflos, ich konnte nicht für dich da sein, du warst einfach spurlos verschwunden.
Im Nachhinein weiß ich, daß du vielleicht doch wusstest was du tust?! Habe ich mich so sehr getäuscht und kannte dich doch nicht so gut wie ich dachte?
Was bleibt, sind Erinnerungen an viele Jahre mit gemeinsamen Höhen und Tiefen.
Unzählige Tränen aber auch zählbare Lachfalten...
Wie oft habe ich schon deine Nummer gewählt, nur um deine Stimme zu hören, immer und immer wieder deine Sprachnachrichten abgehört, mittlerweile kenne ich jeden Buchstaben schon auswendig.

Unsere nächtlichen Koch Aktionen, unseren Mitternachtsimbiss, so betrunken wie wir auch waren, es hat doch immer allen geschmeckt. Oder gerade weil wir so gut getrunken haben, war es immer lecker...
Auch diese Ära nahm ein gemeinsames Ende für uns, allein waren wir stark, zusammen unschlagbar!
Zusammen haben wir selbst die dauerhafte Abstinenz gemeistert, es fiel uns beiden sehr schwer. Doch einmal im Jahr, haben wir uns die Kante gegeben, Silverster.
Wer von uns beiden zuerst weg war, das wussten wir beide am Neujahrstag nicht mehr. Was wir aber wussten, ohne Alk zu leben war doch besser.

So vergingen die Jahre, kaum ohne einen Tag oder eine Nacht, indem es keinen Anruf gab. Irgendwem lag doch immer etwas auf dem Herzen. Es war unser 24/7 Freundschaftsdienst.
Deinen Jahre langen Drogenkonsum, selbst das hast du geschafft, dauerhaft Abstand zu gewinnen und auch Jahre halten können.
Wir alle waren so stolz auf dich, das wiederum hat dich so stolz gemacht. Du bist deinem Job so gewissenhaft nach gegangen, ein stink normales Leben hast du geführt.
Wie oft haben wir gesagt, man sind wir spießig geworden...
Du schriebst an allen die dir am Herzen lagen, persönliche Zeilen. Nur niemandem die Antwort auf das "WARUM".

Ein ganz normaler Tag ging zu Ende, wir sahen uns und telefonierten Abends noch.
Als ich am nächsten Tag Feierabend hatte, schrieb ich ihn an. Darauf kam schon keine Antwort mehr. Sehr ungewöhnlich, aber nun ja.
So nahm alles seinen Lauf, für niemanden mehr erreichbar, Arbeit fern geblieben, kein Lebenszeichen mehr an niemanden.
Bis die Nachricht kam, Autounfall unter Einfluss von Alkohol und Drogen auf gerader Strecke mit sehr hoher Geschwindigkeit. Im Spital ist er seinen schweren Verletzungen erlegen.

Zurück geblieben sind die persönlichen Zeilen, die eigenen Vorfürfe warum man selbst nichts gemerkt hat und ein riesen großes Loch, sowie der Verlust eines Freundes.
Nein, der Verlust MEINES BESTEN FREUNDES und einer unverwechselbaren und einzigartigen, einmaligen und besonderen Freundschaft!

Die starke Schulter, ich bräuchte sie jetzt.
In der Not erkennt man seine wahren Freunde, weg sind sie! Solche Menschen sind es nicht wert Freunde genannt zu werden.
Sind sie selbst überfordert? Mit der Situation? Mit mir?
Meine Fassade steht noch, auch wenn sie bröckelt, ich versuche sie täglich aufs Neue aufzubauen. Wie lange es gut geht, ich weiß es nicht, doch eines Tages wird auch dieser Schutz weg sein und ich muss mich dem stellen.
Ich kann es nur noch nicht, will es noch nicht, jetzt noch nicht, vielleicht auch niemals...

Wie es mir jetzt geht? Ich halte meine Fassade, stehe auf und geh zur Arbeit. Schon an der Tür geht automatisch mein Lächeln ins Gesicht und der Kopf fixiert sich auf alles andere, nur nicht auf mich selbst.

Allein WAREN wir stark, zusammen unschlagbar! Doch was bin ich jetzt...
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Unbekannte
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2016
Beiträge: 22

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2016 06:25    Titel: Antworten mit Zitat

Guten morgen Sonnenschein,
Ich habe gestern abend schon deinen Text gelesen, komme jetzt aber erst dazu zu schreiben, Schlaf und Kind kamen dazwischen.

Ich verstehe total deine Trauer, deine Fragen.
Immer wieder warum? Es ist auch ziemlich hart deine Geschichte. Bist du auch teilweise wütend auf ihn, dass er quasi abgehauen ist? Könnte ich auch gut verstehn. Er war dein Seelenverwandter und er fehlt dir jetzt.

Hast du denn jemanden , der dich auffängt? Familie, Freunde? In meinem Fall bin ich froh, dass ich nicht alleine bin und das wünsche ich dir auch.
Ausserdem hilft reden und schreiben bei mir.

So, jetzt ruft die Arbeit .
Wünsche dir einen schönen Tag mit Sonnenschein😊
Bis bald. LG
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Seppel 4
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2016 07:25    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Sonnenschein,

grundsätzlich habe ich eine mögliche Antwort schon eben in dem Thread

' Heroinsucht, wie kann ich ihm helfen ' an blackrose geschrieben.

Da ich durch Drogenkonsum und einen schweren Autounfall einen Teil meiner

Familie loslassen musste, wäre auch zu überlegen, ob man irgendwann

von der Trauer zur Dankbarkeit für diese wunderbare Zeit schreiten kann.

Wie gesagt: Nicht in der Trauer.

Jedes Gefühl hat seine Zeit und Berechtigung.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du aus dem was war Stärke ziehen kannst,

und wieder ein strahlender Sonnenschein wirst.

Alles Liebe

von

Sepp
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Lillian
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2016 08:21    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Beileid.Hast die Zeilen von Tic Tac Toe verwendet.Passt ja auch zu der tragischen Geschichte.Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit und schreib Dir ruhig alles von der Seele. Viele hier haben schon wen verloren und können das was Du gerade durchmachst nachempfinden.
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2016 10:18    Titel: Re: Warum? Nur für den Kick, für den Augenblick? Antworten mit Zitat

sonnschein hat Folgendes geschrieben:

Wie es mir jetzt geht? Ich halte meine Fassade, stehe auf und geh zur Arbeit. Schon an der Tür geht automatisch mein Lächeln ins Gesicht und der Kopf fixiert sich auf alles andere, nur nicht auf mich selbst.





Trauer gehört zu jenen Emotionen, die einen Menschen nicht unbedingt gesellschaftsfähig machen, also ist man in der Regel darum bemüht, sie nicht offen (oder lange genug) zu zeigen, was wiederum zur Isolation führen kann.
es gibt zudem wenig Menschen, die einem im Fall von Trauer nachhaltig aufmuntern, oder helfen können. Meist sind nur Menschen dazu in der Lage, die selbst die Tiefe der Trauer erlebt haben und die Ausdauer und/oder das Glück hatten, auch wieder daraus zu finden.
die Depression ist eng verwandt mit Trauer, und meiner Meinung nach hat Depression viel mit nicht zugelassener (und damit mit unverarbeiteter) und verschleppter Trauer zu tun.
Also Sonnenschein,aufpassen das du durch deine Trauer nicht in Depressionen rutscht!
Bei mir hat sich der Schmerz in Dankbarkeit für die schöne Zeit die ich mit meiner Großmutter hatte umgewandelt ... nur so war es möglich über den Verlusst hinwegzukommen.


In diesem Sinne,


L.G.
mikel


P.S.
doch die Wunden heilen aber die Narben werden immer bleiben.
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sonnschein
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 02.02.2016
Beiträge: 68

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2016 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben und ein dickes Dankeschön für eure Zeilen, ich freue mich über jedes Wort und bin mir sicher, das ich eines Tages aus dem auch etwas für mich heraus filtern kann, was mich aufbaut und auf meinem Weg unterstützt.

Wütend und enttäuscht, das er ohne ein Wort weg ist, wütend auf mich selbst, das ich nichts bemerkt habe! Dazu die Vorwürfe und Fragen aller anderen. Ich stehe vor ihnen und kann nur die Wahrheit sagen, das absolut nichts auffällig war.

Es glaubt mir niemand, es wird immer und überall nach dem Grund gesucht.
Du musst doch was wissen, du musst doch was bemerkt haben, du trägst ein Geheimnis mit dir, du warst 20 Jahre die, die alles von ihm wusste...Du Du Du..ich kann diese Vorwürfe und Anfeindungen nicht mehr hören.
Ich habe niemanden, der mir jetzt zur Seite steht und dem ich mich öffnen und anvertrauen würde.
Eine vertraute Schulter zum anlehnen, weinen, einen Menschen mit dem ich reden kann, der mich versteht ohne das ich auch nur was sagen muss, weil er weiß um was es geht. Einfach in den Arm genommen werden, das fehlt!

Liebe Unbekannte, du merkst selbst in deiner Situation wie wichtig das ist und wie gut dies tut, dein Mann ist für dich da, ihr könnt zusammen das Erlebte verarbeiten und solche Einschnitte gemeinsam durch zu stehen, das schweißt noch mehr zusammen.

Wenn dir jemand sagt: Die Zeit heilt alle Wunden, dann hau ihm eine in die Fresse und sage: warte ab, wird bald besser!
Die Wunden werden zu Narben, diese verblassen. Was bleibt, sind die Erinnerungen.
Ich weiß absolut nicht, warum ich nicht ich selbst bin. Ich habe von vielen Menschen in meinem Leben bereits Abschied nehmen müssen.
Selbst Familie, Eltern...
Nur jetzt ist alles anders, ich bin total in Trance und benebelt und mache einfach weiter wie bisher, als wenn nichts geschehen ist.
Kann die Trauer nicht wirklich als solche annehmen und zulassen.
Abends, allein, weine ich für mich selbst, vor Wut und Verzweifelung. Stehe am nächsten Morgen wieder auf und die "Maske" sitzt perfekt, das Leben geht weiter, beschäftige mich mit stupiden Sachen, nur um nicht zur Ruhe kommen zu müssen.
Verdrängung, nicht wahr haben wollen, die Augen vor der Wirklichkeit verschließen oder einfach nur aus Schutz?!

Zur Zeit herrscht in mir das absolute Chaos, totales wirr warr. Innerlich zerrissen, nach Außen jedoch nur nichts anmerken lassen, das bin alles nicht mehr ich!

sonnschein
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Seppel 4
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2016 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Sonnenschein,

solange Du nicht authentisch wirst und stereotyp Deine tägliche Tageslügerei

Deiner Umwelt anbietest, statt durch Offenheit bei Personen, wo Du ein gutes

Gefühl hast innere Hilfe und Trost zu bekommen, projezierst Du Situationen,

wo Du jemand in die Fresse haust, nur weil er Dir helfen will; sich aber dabei

unbeholfen anstellt.

Sei 24 Stunden Du und schau mal, was passiert.

LG

Sepp
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2016 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

...da bin ich noch mal sonnschein ( jetzt habe ich Deinen Nick richtig geschrie-

ben, also nix mit Sonnenschein Crying or Very sad ).


Du musst jetzt das tun, was Dir am Meisten gut tut. Wenn Du eine Schulter zum

Anlehnen brauchst, dann organisier Deine beste Freundin oder Freund oder

Verwandte und sag ihr, alles, was Dir so weh tut.

Nimm Dir Zeit für die Trauer und wenn es zu hart wird, dann sorg für Menschen,

die Dir dabei beistehen und stützen.

Was Dir passiert ist, ist wirklich eine ganz harte Nummer; doch was würde Dein

Freund Dir als Tipp geben? Dich hängen lassen und so tun, als bräuchte um

seinen Verlust nicht getrauert werden?

Oder wäre es nicht besser, ALLES an Gefühlen zu fühlen und rauszulassen, egal

was wer, wie und warum denkt?

Es ist Dein Leben und was Du machst und fühlst geht erst mal niemanden was

an, weil es Deine Privatsphäre ist.

Und wenn Du in nächster Zeit wieder fit für erst mal leichten koordinierten

Zwischenmenschlichen Sozialkontakt bist, dann gehst Du raus und zeigst

Dich so, wie Du Dich fühlst, ohne die anderen ( die ja manchmal auch harte

Brocken im Leben verdauen müssen, obwohl sie es einem gar nicht gesagt ha-

ben ) zu illusionieren ( Mir geht's prächtig Mad ) oder zu hart zu sein ( wenn Du

jetzt von dem und dem wieder anfängst, dann.. Evil or Very Mad ). denn das alles wird

vielleicht nicht das letzte Mal sein, das Du eine schwere menschliche Prüfung

durchstehen musst.

Deshalb sorg für einen sicheren Raum, wo Du erst allein und dann mit Hilfe

Deine Trauerbewältigung machen kannst. Und irgendwann spürst Du, das

was passiert und das was zu Ende geht.

Doch forcier es nicht: Alles hat und braucht seine Zeit.

In diesem Sinne wünsche ich Dir dabei soviel gute Menschen und Engel in der

Nacht, die Dir den Prozess erleichtern und unterstützen.

Alles Liebe

von

Sepp Wink
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sonnschein
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 02.02.2016
Beiträge: 68

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2016 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Mikel,

ich möchte mich bei dir aufrichtig entschuldigen, mein Satz: Wenn dir jemand sagt, die Zeit heilt alle Wunden...
War absolut nicht auf dich und dein Geschriebenes bezogen!
Wenn es so rüber kam, tut es mir wahnsinnig leid!
In deinen Zeilen konnte ich lesen, das du genau weißt wovon du schreibst und deine Worte haben mich erreicht, nur meine Aussage dazu, war an dieser Stelle absolut nicht angebracht, nicht beabsichtigt und unüberlegt gewesen! Du gibst dir die Mühe, willst versuchen zu helfen und ich habe überhaupt nicht überlegt...Entschuldigung!



Sepp,
der Sonnenschein wird hoffentlich auch bald wieder für die sonnschein scheinen! Smile

Danke für deine ehrlichen, verständnisvollen aber auch tiefgründigen Worte!
Ich habe mir deine Zeilen mehrmals durch gelesen, um zu kapieren bzw zu verinnerlichen, auch du hast mich erreicht, mit Tränen in den Augen.

Ist es vielleicht auch eine Ausrede, das ich denke das Unterbewusstsein spielt bei mir eine große Rolle mit?!
Ich mache es ja nicht bewusst, niemanden an mich und meine Gefühle heran zu lassen.
Oder etwa doch?

Sepp, du hast Recht, auch ich habe das Recht Schwäche zu zeigen, endlich annehmen und das Geschehene zulassen.
Ich werde mir deine Worte zu Herzen nehmen und die Konfrontation suchen, auch wenn es schmerzhaft wird.
Authentisch sein, mit allen Gefühlen die dazu gehören um endlich anzufangen zu verarbeiten und loszulassen. In erster Linie anzunehmen.
Sonst werde ich wohl nie aus diesem Teufelskreis heraus kommen.

Was hätte Tommy gesagt? Lass es zu, lass alles raus was dich belastet, ich bin da für dich. Mit Vorratspackungen Taschentücher und meist Schoko Eis im Gefrierschrank,er wäre einfach für mich da und hätte mich, auch ohne das ich was sage, verstanden.
Er konnte es nicht ertragen mich leiden zu sehen und hat immer recht schnell meine Tränen trocknen können, er war immer und überall da für mich. Hätte er es gewollt, das man so um ihn trauert? Trauern ja, aber er hätte es nicht gewollt, mich so leiden zu sehen.
Er war solch ein besonderer Mensch!
Vielleicht möchte ich deshalb so stark sein, für ihn.
Puhh..ich höre erstmal hier auf.Ich kann nicht weiter schreiben.
Sepp, von Herzen vielen vielne Dank!

Mikel, nochmals Entschuldigung!
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Seppel 4
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2016 06:36    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe sonnschein,

vielen Dank für Deine Antwort. Wenn Du die Liebe, die Du für andere empfindest

immer wieder auch Dir gibst, dann wirst Du schneller und gründlicher mit den

immer wieder aufkommenden Widrigkeiten des Lebens fertig und:

Manchmal wächst man sogar daran.

Doch alles in der richtigen Reihenfolge und der richtigen Zeit.

Ich wünsche Dir, dass Deine Trauer in Liebe mündet, denn das würde Dein

Freund sich vielleicht wünschen, dort wo er jetzt ist.

Alles Liebe und Mut zur Stärke und Schwäche wünscht Dir

Sepp Wink
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Lillian
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2016 10:25    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Sonnschein,

es heißt ja, die Zeit heilt alle Wunden, doch die Narben bleiben. Und man sagt auch, das man ca. ein Jahr trauert und danach wird es besser und man ist froh und dankbar, solch einen besonderen Menschen als Freund haben zu dürfen.
Ich weiß gerade nicht, ob ich schon gesagt habe, das Du Dir alles hier von der Seele schreiben kannst.
Und ist es nicht besser zu zeigen, wie sehr man leidet als eine Fassade aufrecht zu erhalten, die eh eines Tages am brökeln ist und evtl. ganz verschwindet?

Nochmals ganz viel Kraft für die nächste Zeit:)
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sonnschein
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Anmeldungsdatum: 02.02.2016
Beiträge: 68

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2016 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Sepp!

Das würde Tommy sich mit Sicherheit für mich wünschen, dass die Trauer in Liebe mündet und ich mit einem Lächeln im Gesicht, welches auch authentisch ist, auf 20 Jahre einmaliger Freundschaft zurück blicken kann und diese Erinnerung im Herzen, für den Rest meines Lebens tragen darf.
Wer in den Herzen seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, sondern nur fern.
Doch selbst diese Ferne und Endgültigkeit, gilt es erst einmal anzunehmen und einen Weg zu finden damit umzugehen.

Davon bin ich noch weit weit entfernt. Dank der Worte von Aussen stehenden, bekommt man aber trotzdem einen Ruck um sich auf den richtigen Weg zu begeben.
Danke Sepp!
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sonnschein
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Anmeldungsdatum: 02.02.2016
Beiträge: 68

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2016 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Lillian!

Auch dir, danke für deine Worte!
Die liebe Zeit...ich lasse meine Antwort dazu lieber.

Weißt du, wenn ich mich jetzt mal selbst betrachte, mein Inneres und meine Seele, ich glaube ein Jahr ist momentan für mich nicht ausreichend.
Ich weiß das man dies immer pauschal sagt, ein Jahr...aber ich denke, jeder verarbeitet seine Trauer in einem Zeitraum, den man selbst bestimmen darf/kann /sollte.

Wer weiß, es sind 3 Monate vergangen, vielleicht kann ich in weiteren 3 Monaten alles aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten.

Ich halte mich derzeit mit dem Schreiben zurück, wie oft habe ich hier schon angefangen und dann doch sein lassen. Warum? Totales Chaos, einfach drauf los geschrieben ohne zu überlegen. Wenn das jemand gelesen hätte, man hätte mich für sonst was erklärt.

Und da das Schreiben bekanntlich, eine der Besten Reflexionen ist, der Spiegel des Inneren, war mir das selbst zuviel für den Moment.
Das Geschriebene gewinnt an Gewicht und Aussagekraft, wenn man es selbst liest. Die Gedanken, schwarz auf weiß vor sich zu haben, ist für mich eine Art die Trauer und die Gefühle zu zulassen, die Verarbeitung beginnt.
Und da ich immer schön am Aufrecht erhalten meiner Fassade bin/war, wollte ich abblocken.

Vielleicht werde ich aber in Zukunft hier einfach meine Gedanken und Gefühle nieder schreiben, ohne darüber nachzudenken was andere Leute davon halten.

Es sollte ja auch ein ewiges Andenken an Tommy und an eine wunderbare, einzigartige Freundschaft sein.

sonnschein
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2016 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

sonnschein hat Folgendes geschrieben:
Mikel,

ich möchte mich bei dir aufrichtig entschuldigen, mein Satz: Wenn dir jemand sagt, die Zeit heilt alle Wunden...
War absolut nicht auf dich und dein Geschriebenes bezogen!
Wenn es so rüber kam, tut es mir wahnsinnig leid!
In deinen Zeilen konnte ich lesen, das du genau weißt wovon du schreibst und deine Worte haben mich erreicht, nur meine Aussage dazu, war an dieser Stelle absolut nicht angebracht, nicht beabsichtigt und unüberlegt gewesen! Du gibst dir die Mühe, willst versuchen zu helfen und ich habe überhaupt nicht überlegt...Entschuldigung!






Hi Sonnenschein,
habe gerade erst hier reingelesen!
Warum entschuldigen? ich habe mich nicht durch deine Äußerungen angesprochen gefühlt!
Vielleicht habe ich mich mißverständlich ausgedrückt mit meinem P.S. im Post
"doch die Wunden heilen aber die Narben werden immer bleiben".
ich hätte doch lieber schreiben sollen; Zeit heilt alle Wunden? Nein, man gewöhnt sich nur daran.
Menschen die wir lieben bleiben für immer den ihre Spuren bleiben in unseren Herzen, leider sind die Spuren wie im Winter, sie werden immer mehr bedeckt bis man sie nur noch schwach erkennt.
Das mag naiv klingen, doch wenn man einem geliebten Menschen wirklich innerlich verbunden ist/war, so denke ich dass der Andere nie wirklich alleine ist.

Immanuel Kant hat mal gesagt:
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.

Und genauso sehe ich das auch!



so long
mikel
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sonnschein
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Anmeldungsdatum: 02.02.2016
Beiträge: 68

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2016 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Mikel!

Es war mir einfach ein Anliegen (i'm sorry ). Bevor es doch falsch interpretiert wird.

Wie wahr, wie wahr...ich weiß deine Worte sehr zu schätzen, warm und verständnisvoll.
Beim lesen dachte ich mir, genauso ist es auch. Der Verlust meines Vaters liegt mittlerweile 11 Jahre zurück.
Die Spuren verblassen, aber er ist immer da, weit weg aber da.

Damals erschien mir der Umgang mit Trauer und Verlust einfacher als jetzt, oder fiel es mir wirklich leichter.
Warum fällt mir das jetzt alles nur so verdammt schwer...
Danke Mikel!

L.G.
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