Tilidin 200/16 dreimal täglich... vs. Entzug?

[Avellano]

Hi zusammen,

die Mutter unserer Kinder nimmt illegal besorgtes Tilidin 3x täglich ein. Also 600mg täglich.

Ich bin deswegen besorgt, weil etliche der bekannten Nebenwirkungen

http://www.gesundheit.de/medizin/wirkstoffe/schmerzmittel/tilidin

wirklich auffällig zutreffen. Da sie das Tilidin nicht immer 100% lückenlos bekommt, ist sie zwangsläufig immer mal wieder "auf Entzug". Das ist noch schlimmer, weil sie dann immer komplett "auffälig" wird: durchdreht, agitiert ist usw.

Seit Neuestem beklagt sie sich über angebliche Herzaussetzer, Schweißausbrüche, Panikattacken usw.

Wenn man den Hinweis gibt, es könnte auch damit zusammenhängen, stimmt das natürlich nicht. Als examinierte Krankenschwester weiß sie natürlich alles besser.

So, lange Rede kurzer Sinn: da die Kinder leiden, stellt sich die Frage:
1.) sind die Nebenwirkungen einigen von Euch bekannt, wer kann über Nebenwirkungen hier berichten?
2.) Hat jemand schon mal Entzug von Opiaten hinter sich?

Sorry, aber ich muß auch auf unsere Kinder achten, ich will niemanden an den Karren fahren, aber das Tilidin-Thema ist in meinen Augen nicht mehr lustig.

Und ich will auch nicht, daß die Mutter eines Tages tot umfällt, weil sie sich entweder 3 x 200/16 einwirft oder auf Entzug ist im Wechsel ...

Jetzt macht sie sich noch Sorgen, ob man das Tilidin im Körper nachweisen kann. Kann man das?

Danke für Eure Antworten

[Lillian]

[MausiMaus]

Hallo,

was meinst du, Lilian ?auf erste Frage ?


gruss, Karin

[surreal]

Herzaussetzer und Panikattacken sind keine typischen Opioidnebenwirkungen. Angst kann sich aber im Entzug einstellen. Stärkeres Schwitzen ist dagegen üblich.
Grundsätzlich sind die Nebenwirkungen von Opioiden, wenn man daran gewöhnt ist, nicht besonders schlimm. Vor allem wird man davon nicht wirklich "psychisch auffällig", allenfalls merkt man einem die gute Stimmung an, man ist vielleicht ruhiger usw. Das gilt jedenfalls, wie gesagt, wenn man schon etwas daran gewöhnt ist und auch keine hohen Dosen einnimmt. Und 3 x 200mg Tilidin (retardiert oder entretardiert?) sind nicht so viel. Das ist noch im therapeutischen Rahmen.
Problematisch ist von daher erstmal nur, dass sie immer wieder wegen des fehlenden Nachschubs entzügig ist. In dem Zustand kann sie sich wohl wirklich nicht so gut um die Kinder kümmern.

[surreal]

Zwei Dinge noch:

tot umfallen wird sie von dem Tilidin wohl eher nicht. In höheren Dosen wirkt auch das enthaltene Naloxon und hebt die Wirkung auf.

Und nachweisen kann man Tilidin theoretisch natürlich schon, aber die gängigen Drogentests testen nicht darauf.

[Lillian]

[Avellano]

Danke für die Antworten. Dann sind die Auffälligkeiten wohl eher in den entzügigen Tagen zu sehen. Man muß jetzt einfach mehr auf die Kinder achten. Danke.

[Lillian]