Dank Tramal vom Alk weg. Jetzt neue Sucht?

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Marle
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 11. Okt 2016 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ich dachte mir, dass Du so vorgegangen bist, wie ich es schon getan habe. Laughing

Sucht ist zwar letztlich immer gleich, aber anderseits auch sehr individuell.
Soll heißen: Das subjektive Empfinden, auch durch vermeintliche Störungen beeinflusst wird, (Beispiel: Hyperventilation) ist sehr unterschiedlich, und kann von minimal bis maximal gehen.
Deshalb wird Dir auch kein erfahrener User einfach so sagen: Mach mal, wird schon gut gehen...

Aufgrund Deiner Schilderung glaube ich, dass Du Dich sehr unbedarft und wenig konstruktiv mit Deiner Alkoholproblematik, und jetzt mit der Medikamentenabhängigkeit (ist nämlich nichts anderes) auseinander gesetzt hast.

Weißt Du, es ist immer wieder dasselbe zu beobachten: Erstmal scheut man Suchtberatung wie der Teufel das Weihwasser. Um denen nachher, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, die Bude einzurennen.
Überleg mal, was für einen verantwortungsbewussten Eindruck das macht, wenn Du jetzt, wo noch nichts verloren ist, hingehst.
Würde auf jeden Fall mehr Sinn machen, wie zu irgendeinem, eventuell gar nicht darauf spezialisierten Psychologen, und dem was von Depressionen und Co. zu erzählen. Soll ja auch was rauskommen dabei, oder?

Arzt informieren meinte ich deswegen, weil Du ja nicht weißt, wie der Entzug verläuft. Die, die Dir bisher hier geantwortet haben, mussten ihre Erfahrungen machen, und geben diese an Dich weiter.
Im Übrigen gibt es - auch heute noch - genügend Ärzte etc. die der Ansicht sind, dass Tramaldol u. ä. keine, oder kaum Entzugssymptome hervorrufen kann. Manche behaupten sogar, es könne gar nicht abhängig machen.
Wie sehr die Realität und die nicht selbst erlebte Mutmaßung auseinanderklafft, erlebst Du ja gerade selbst.

Wäre nett, wenn Du gelegentlich berichtest, wie es bei Dir weitergeht.

LG
Marle
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HerrSchroeder
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.08.2016
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 12. Okt 2016 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Tanja,
ich möchte dir gerne kurz meine Erfahrungen schildern: Ich war (bin? Angeblich bleibt man ja irgendwie immer abhängig) die letzten 2,5 Jahre lang Tramalabhängig. Am Schluss bis zu 800mg am Tag. Ich hatte in dieser Zeit auch einen Krampfanfall, was bei hohen Dosen passieren kann. Vor etwa 4 Monaten habe ich den Entschluss gefasst, aufzuhören. Mir ging es nicht mehr wirklich gut, die "Rosa-Brille-Wirkung" war auch nicht mehr zu erreichen und ich hatte auch extreme Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme. Kommt definitiv vom T. Geschwitzt hab ich auch ständig wie ein Pferd! Ansonsten macht das Zeug (laut meines Arztes) organisch nichts (dauerhaft) kaputt. Leber/ Niere leiden wohl nicht. Mein Blutbild ist auch aktuell völlig i.O. Ach so, zurück zum Entzug: Ich habe zuhause selbst ganz langsam (Tropfenweise, eine Dosis immer ein paar Tag gehalten) abdosiert. Mein Arzt war aber (diesmal) eingeweiht. Ich muss dazu sagen, dass ich vor etwa 10 Jahren schon mal so weit war und den Entzug auch schrittweise, aber ohne ärztliche Unterstützung durchgezogen habe. Unverbesserlich eben Sad Was ich dir aber sagen möchte ist, dass der erste Entzug viiiiel schlimmer war, weil ich jetzt beim 2.Mal medikamentöse Hilfe bekam. Und zwar ein Medikament, das NICHT abhängig macht, aber die (für mich) fiesesten Entzugserscheinungen (die Unruhe, unruhige Beine, Zittern und v.a. Schlaflosigkeit und wirre Träume) sehr abgemildert hat. Das Medi heißt Opipramol. Zusätzlich habe ich noch Schwarzkümmelöl genommen. Meiner Ansicht nach hat das auch geholfen - kann aber auch Einbildung sein. Ganz klar ist aber, dass deine Dosis und die Dauer viel geringer ist. Das ist auf jeden Fall zu Hause zu schaffen! Behalte doch einfach das Opipramol im Hinterkopf, falls es ganz schlimm wird. Du kannst auch beim Arzt danach fragen und Beschwerden wie "innere Unruhe", "Schlafprobleme", "Gedankenkreisel" nennen und fragen, ob er dir das Medi verschreibt (ohne die Sucht zu thematisieren). Das ist nämlich eigentlich ein trizykl. Antidepressivum.
Aber hör unbedingt auf mit dem Tramal! Das ist Teufelszeug und bringt die ganze Hirnchemie durcheinander. Ich habe (nun zwei Monate nach dem letzten Tramaltropfen) immer noch mit starken psychischen Problemen zu tun. Kann wohl auch noch bis zu einem Jahr dauern, bis die Chemie der Rezeptoren und Synapsen wieder annähernd funktioniert. Ich schick dir viel Kraft und Durchhaltevermögen! Bitte nimm nichts anderes, was wieder süchtig macht (viele schreiben von Kratom, Benzos o.ä.)- dann kommt man m.E. vom Regen in die Traufe!
Alles Liebe.
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