Wie könnte tatsächlich geholfen werden

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Marle
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 20. Okt 2016 10:24    Titel: Wie könnte tatsächlich geholfen werden Antworten mit Zitat

Hallo Forum,

Die meisten hier im Forum haben ja reichlich Erfahrung mit ihren Krankheiten, Medikamenten und auch mit vielen Ärzten und Psychiatrien.
Mich würde einmal interessieren, was Ihr denn vorschlagen würdet, wie Würgen (Jürgen L.) tatsächlich geholfen werden kann.

Für mich, mit eigenen Erfahrungen bzgl. Psychiatrie und diversen Medikamenten, Süchten, psychischen Grunderkrankungen usw., ist das Thema, gerade auch im Zusammenhang mit Würgen, sehr belastend. Es treibt mich seit Wochen regelrecht um, weil es einfach furchtbar ist zusehen zu müssen, wie ein Mitmensch kaputt geht.

Der Tenor hier im Forum gegenüber der psychiatrischen Behandlung von W., wie er sie beschrieben hat, ist ja eindeutig sehr negativ.
Nun unterstelle ich selbst den Ärzten von vorneherein mal nicht, dass sie jemand mit Absicht mittels falsch verordneter Medikamente und falsch oder gar nicht diagnostizierter Grunderkrankung "kaputt" machen wollen.
Wenn ich es richtig gelesen habe, gibt es in der Nähe von W. ganz renommierte Uni.-Kliniken.
Kaum vorstellbar, dass diese die Patienten "nur" mit schädigenden Medikamenten bombardieren und tatenlos zusehen, wie jemand im wahrsten Sinn des Wortes daran verreckt.

Natürlich ist es für mich, da eben selbst durch meine eigenen Krankheitsbilder erfahren, furchtbar, dass offensichtlich bei solchen Krankheiten die Ärzte machtlos sind und nicht mehr weiter wissen.
Aber ist es nicht vorschnell hier, zudem ohne das nötige Wissen über die tatsächlich vorhandene Krankheit, zu urteilen?

Ich habe schon einmal so einen Fall miterlebt.
Im Nachhinein stellte sich heraus, dass das Gehirn des Patienten durch die vorher praktizierte Sucht so massiv geschädigt war, dass die Krankheit einfach ihren Lauf genommen hatte. Sie wäre eskaliert, egal ob mit oder ohne Medikamente.

Wie könnte Eurer Meinung und Erfahrung nach hier Hilfe aussehen?
Und was kann man überhaupt tun, wenn der Patient sich dieser Hilfe gegenüber verweigert. Zwar verständlicherweise, aber dann eben auch nicht im Sinne einer Lösung förderlich.

Dr. Mabuse schreibt in einem anderen Thread:
Zitat:
Und gäbe es das Internet nicht,hätte je nie ein Mensch erfahren,wie es ihm seit 2014 geht...

Woher weißt Du denn das, Dr. Mabuse?
Es erscheint mir ein wenig blauäugig und naiv zu denken, nur dieses Forum hier, in dem Würgen wegen seiner Krankheitsgeschichte geschrieben hat, würde das alles mitbekommen. Immerhin, er ist Autor und hat Bücher veröffentlicht.
Da ist ein Verlag, da sind Verlagsagenten, da waren Vorfälle (mit Bezug auf seine Erkrankung), die es zumindest bis in die regionale Zeitungen geschafft haben, da sind Angehörige, Freunde, usw.

Also kurzum: Was könnte man ganz real tun, damit es Würgen wieder besser geht. Ich denke da an qualifizierte Anlaufstellen, an Spezialisten, an Einrichtungen mit Erfahrung, usw.
An was ich nicht denke: An Ratschläge a la "dies und jenes Medikament ist Scheiße, du solltest X-opin einwerfen, das hilft, etc.


Liebe Grüße
Marle
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Yez
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 20.04.2016
Beiträge: 2974

BeitragVerfasst am: 20. Okt 2016 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Marle ,

ich habe ein paar mal mit Jürgen privat geschrieben,
dadurch habe ich einen kleinen Eindruck seiner Erkrankung mitbekommen.
Ich würde ihm wirklich sehr sehr gerne helfen,
aber wenn die Ärzte schon nicht weiter wissen ,
wie sollten wir es dann wissen . ? ?

Im nächsten Monat hat Jürgen eine weitere große Untersuchung,
ich bete dafür, dass es anschließend ein Lichtblick für Jürgen gibt .

Liebe Grüße

Yez
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 20. Okt 2016 11:13    Titel: Re: Wie könnte tatsächlich geholfen werden Antworten mit Zitat

Marle hat Folgendes geschrieben:
Also kurzum: Was könnte man ganz real tun, damit es Würgen wieder besser geht. Ich denke da an qualifizierte Anlaufstellen, an Spezialisten, an Einrichtungen mit Erfahrung, usw.
An was ich nicht denke: An Ratschläge a la "dies und jenes Medikament ist Scheiße, du solltest X-opin einwerfen, das hilft, etc.


Liebe Grüße
Marle



Schwierig,
Es stimmt, dass die Reaktion auf Antipsychotika und Psychopharmaka im allgemeinen individuell ist, es ist wohl auch so, dass nach einer langjährigen Einnahme ein Gewöhnunsgseffekt auftritt und man sich durch eine Überdosierung in eine Psychose schießen kann.
weil die Medikamente nicht nur starke Wirkung, sondern auch starke Nebenwirkungen haben. Perfekte Tabletten gibt es leider nicht. Selbst Plazebo hat seine Wirkung.

Sepp hat mich jetzt auch mal unterrichtet was Jürgen alles nehmen muß an Medis.Das ist der "Wahnsinn"...
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Seppel 4
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 20. Okt 2016 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

dass ich mit Jürgen maile liegt auch daran, dass er seine Pillen vor 9 - 12

Monaten wegschmeissen oder verkaufen wollte und ich mich als Vermittler

zwischen ihm und dem Käufer aus Österreich ( Forenmitglied ) zur Verfügung

stellte. Er schickte die Ware und kein Geld kam.

Wir bekamen eine Sperre und meldeten uns danach neu an; ich auch mit neu-

em Namen.

Wer die Story noch kennt, möge sie für sich behalten. Der Abzieher hat sich

aufrichtig x-mal entschuldigt und dies ist kein Klosterforum-ENDE Wink !

Doch Jürgen und ich haben so gut es ging weitergemailt.

Ich habe angefangen, sein Buch ' Der Sonnenküsser ' zum Hörbuch zu machen.

Doch das dauert noch. Wenn ich fertig bin melde ich mich und kopier jedem

das Hörbuch, wer es haben will.

Wie man ihm heute helfen kann? Wer in der groben Nähe wohnt, könnte ihn

besuchen. Man müsste wissen ob seine Krankheit nicht ohne die vielen Medis,

so, wie Marle es beschreibt sowieso seinen Verlauf genommen hätte.

Meine Frau hat 20 Jahre im Altersheim und 4 Jahre im Heim für Demenzkranke

gearbeitet: Das macht für mich Marles Statement noch realer.

Vielleicht ist die geistige Verfassung von Jürgen irreparabel und dann kann man

nur da sein, zuhören, Händchen halten und ihn spüren lassen, dass er nicht

allein ist auf der Welt.


Wenn ich an den Unterschied denke, der war, als ich meine Frau von der Arbeit

aus dem Altenheim und später dem Heim für Demenzkranke abholte.

Bei den Demenzkranken ist es ERSCHRECKEND ruhig.

So, jetzt mach ich mir einen dicken Pott Kaffee.

Bis später, ihr Lieben Wink !

Sepp
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Lillian
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 21. Okt 2016 00:34    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist eine äußerst tragische Geshichte. Aber ich denk wir können von hier aus nicht viel machen. Sondern Seine Familie und seine Freunde werden ihn wohl begleiten.
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