Ewig bei Krankenkasse als Suchti gespeichert?

[sickgirl]

Hallo, zusammen,
das ein oder andere mal denke ich über ne Entwöhnung nach (Tilidin und Alkohol). Ein Stolperstein (unter vielen): Ist man, sobald die Krankenkasse offiziell mit im Boot ist, dort dann für immer als Anhängiger gespeichert und dann für alle Medis mit Suchtpotenzial "gesperrt"?
Ich hoffe, ihr habt da eine Info für mich...

[Lillian]

Nein, ist nicht so.

[sickgirl]

Sicher? Hast du Erfahrung damit?

[Lillian]

Ja, bin wie Du Dir ja denken kannst selber süchtig und auch von Medikamenten, wobei ich zur Zeit keine nehme.

Ich war das erste Mal mit ca. 24 in der Entgiftung und dann KZT. Bin jetzt 40 und die KK hat sich bei all den Vergehen, die ich hier nicht nennen möchte,nicht einmal beimir gemeldet und gesagt:"So, Frau xy..Das dulden wir nicht mehr mit ihrem Tablettenkonsum, wir schmeißen Sie jetzt raus und/oder sie dürfen keine Medikamente mehr nehmen, von denen sie abhängig sind und stecken sie jetzt in die Zwangsentgiftung."

[Stadtnixe]

Hi Sickgirl,

ich kann dich beruhigen - die Krankenkasse kann und darf dich nicht einfach rausschmeißen oder für irgendetwas "sperren".
In Deutschland ist eine Krankenversicherung Pflicht, d.h. irgendeine MUSS dich nehmen.
Notfalls lässt sich das sehr sehr einfach einklagen.

"Sperren" (wie du es nennst) können sie dich auch nicht für irgendwelche Substanzen. Der Arzt und nur der Arzt diagnostiziert und entscheidet über die geeignete Therapie.
Die KK hat da nichts mitzureden!

[sickgirl]

Na, das sind doch mal gute Neuigkeiten 😉. Trotzdem würden mich noch Erfahrungen von anderen interessieren-vielleicht hast du ja einfach nur ne besonders liberale Krankenkasse 😉

[Stadtnixe]

Ich kann zwar keine Erfahrung anbieten, aber du darfst mir gerne glauben



Ich bin die Tante die beim Amt arbeitet und solche Fragen/Herausforderungen jeden Tag hat

[joe]

hallo, ich bin seit ca 1982 bei meiner KK AOK als suchtpatient bekannt. da gabs nie probleme.
liebe grüsse
Joe

[Marle]

Hallo sickgirl,

was Du nicht schreibst: Bist Du gesetzlich oder privat versichert?

LG
Marle

[sickgirl]

Vielen Dank für eure Antworten!
Ich bin freiwillig gesetzlich versichert. Passt trotzdem?

[Dr.Mabuse]

Zumindest dein Hausarzt bekommt nen Brief,das du in Entgiftung warst...so auf jedenfall bei Gesetzlich Versicherten...

Bei mir steht ein fettes A für Alkoholiker auf der Akte beim Hausarzt...da weis auch die Komplette Praxis inklusive Arzthelferinnen drüber Bescheid...(eine war ne ehemalige Schulkameradin)




Meine Firma (Großes Lebensmittel Unternehmen)...wollte mich 2015 "Loswerden",da ich aufgrund der starken Schulterschmerzen den Schichtbetrieb nicht mehr gepackt hab (um Abfindung zu sparen)...

Also wurde ich zum Medizinischen Dienst geladen...erste Frage war..Herr X...wie sieht es mit ihrem Alkoholproblem aus...

Soviel dazu...

Wie es bei Privatpatienten aussieht,mit Speicherung solcher Daten weis ich nicht...bei Gesetzlich Definitiv...

[sickgirl]

Und wenn ich den Hausarzt wechsle? Klingt ja grad doch nicht soooo gut...

[Dr.Mabuse]

Wenn du den Hausarzt wechselst,kriegt halt der den Brief von der Klinik...

Und irgendwas wird die Krankenkasse auch erfahren...die Klinik muss ja ein Befund angeben,um Abrechnen zu können...

Inwieweit dir das Später mal zum nachteil ausgelegt werden kann,steht ja auf einem anderen Blatt...

Klar schämt man sich ohne Ende in Entgiftung zu gehen...aber wenn du noch Lebensträume hast,und merkst du kommst alleine da nicht mehr raus,würd ichs machen...

Du bist doch kein Schwerverbrecher...

[sickgirl]

Ehrlich gesagt geht's mir vor allem darum, ob ich später doch wieder was bekommen kann. Man weiß ja nie 😌...
Ihr merkt: ich bin noch nicht so wirklich soweit 😉

[Marle]

Ich find's gut, dass Du Dich vor einem eventuellen Suchtaustieg um Grundlegendes, ganz Elementares kümmerst.

1. Krankenkasse = abgehakt, gesetzl. macht da keine Probleme
   
2. Hausarzt = eventuell jedesmal wechseln, wenn Du in Entgiftung warst
   
3. Suchtberatung = brauchst Du nicht. Fragst Du hier im Forum nach.
   
4. Familie = kann man ggf. mit Erpressung unter Kontrolle halten, damit sie still halten.
   
5. Nachbarn = einfach nach Vorfällung die Mietwohnung wechseln oder das Haus verkaufen.
   
6. Arbeit = sowieso klar. Jobwechsel

...
Beliebig ergänzbar.