Stress im Beruf

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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2016 18:38    Titel: Stress im Beruf Antworten mit Zitat

Hey ihr Lieben.
Ich war nun 2 Tage wieder arbeiten, nachdem ich 4 Wochen wegen Krankheit / Urlaub zu Hause war.
Die Zeit hat mir geholfen zu erkennen was wichtig ist - es tut einfach gut mal aus dem Alltagsstress raus zu sein.
Ich arbeite in der Gastronomie, momentan im Restaurantbetrieb.
Ich dachte eigentlich, ich hätte einen guten Job gefunden (für Gastroverhältnisse).
2 Tage die Woche frei, Sonntags fester Ruhetag, nicht allzu viele Überstunden etc.
Aber... tja. Irgendwie isses das halt doch nicht.

Problem 1: der Alk.
Während der Arbeit dürfen wir nicht trinken, aber mein Kollege ist wohl ziemlich starker Trinker und säuft halt zwischendurch immer wieder Wein. Damit er sich damit besser fühlt, schenkt er mir auch immer mal was ein.
Ich habe das schon eingeschränkt, aber spätestens bei Feierabend darf ich dann offiziell 1 alkoholisches Getränk trinken, egal ob Wein, Bier oder Sekt. Joar... da kann man echt schwer nein sagen.
Irgendwie hat man sich das ja nach nem stressigen Tag auch verdient, und 1 Bier ist ja nicht viel ...
Habe mich selbst allerdings vor dem Urlaub immer wieder dabei erwischt, dass ich heimlich getrunken habe oder dann auch 2-3 Bier anstatt 1.
Montag habe ich 1 Glas Wein getrunken, gestern 1 Glas Sekt - heute habe ich frei.

Problem 2: der Stress.
Mein erster Tag nach 4 Wochen war direkt die Härte schlechthin.
Ich trage die Verantwortung für den gesamten Servicebereich (mit dem Säuferkollegen zusammen, der frei hatte).
Es war sehr viel zu tun, die Vorbereitungen waren mangelhaft, das Personal zu knapp aufgestellt. Profi wie ich bin, hab ich die Sache gewuppt gekriegt, aber es war sehr anstrengend und hat mir viel abverlangt.
Tatsache ist, dass man in diesem Job ungewöhnlich oft unter Stress steht. Zeitdruck ist da der Hauptauslöser, zusammen mit meinem cholerischem Chef, der immer mal wieder das Sahnehäubchen auf der Scheisse ist.

Uuuund, jetzt wo ich mal bewusst drauf achte. Ja ich kriege da Suchtdruck. Und zwar ziemlichen. Ich muss dann nicht unbedingt Alk trinken (wobei ich da auch ein Verlangen nach hatte), aber nach 2 Stunden Stress BRAUCHE ich ne Kippe! Nach 3 Stunden halte ich das nicht mehr aus und rauche heimlich (ist eigentlich auch nicht erlaubt , wird aber geduldet). Mir dann scheiss egal ob das ganze Restaurant proppe voll ist - die können dann warten. (dauert ja nur 30 Sekunden, so ne halbe Kippe durchzuziehen)

Hm ja. Immer abends arbeiten ist halt auch so ne Sache, und samstags mal frei haben wäre ein Traum, aber das sind Dinge, mit denen ich leben kann. So lange der Sonntag frei ist, ist der Rest für mich ok, dafür stimmt die Bezahlung halt auch.

Tja... jetzt weiß ich halt aber nicht so genau was ich machen soll.
Mein Vertrag ist befristet und läuft im Januar aus.
Möglichkeiten wären eine Weiterbildung, eine Umschulung oder einfach ein Jobwechsel in einen anderen Bereich.
Angst habe ich vor Arbeitslosigkeit, das ist Gift für mich, noch mehr als Alk.
Oder muss ich da die Prioritäten richtig setzen und den Job auf Teufel komm raus hinschmeißen?
Mir macht der Job halt auch irgendwie Spass und ich weiß nicht, was ich sonst machen soll.

Was sind so eure Erfahrungen mit Arbeitsstress? Wie geht ihr damit um? Oder habt ihr ebenfalls wechseln / aufhören müssen?
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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2016 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Haschi, vielleicht bekommst du ja suchtdruck, weil du sowieso konsumierst.
stress kommt und geht, mit oder ohne stoff. bei stress nichts zu nehmen verstärkt die erkenntnis, das es eben auch ohne geht.
es ändert sich ja auch nix durchs nehmen.
blöderweise verlangt diese einsicht eine handlung.
joe
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2016 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm.
Welche wären das denn joe?
Ich weiß schon was du meinst.
Ich weiß ja auch, das es ohne geht. Aber der Druck etwas zu komsumieren ist in so Momenten sehr stark spürbar.
Als ich mit Speed aufgehört habe, hab ich auch schnell gemerkt, das ich das nicht brauche. Wenn es dann aber hieß, man solle von mittags 12 bis morgens 5 arbeiten ohne Pause - da fragte ich mich, wie ich das ohne Speed schaffen soll.

Ich hab Montag durchgehalten bis Feierabend. Hätte am liebsten schon vorher getrunken, aber das möchte ich nicht mehr, so während der Arbeit.
Man muss ja nicht jedem drang nachgehen.
Aber ist schon schwer ganz zu verzichten.
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joe
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 3. Nov 2016 08:18    Titel: Antworten mit Zitat

guten morgen,
ich habe diese "nicht vor 6 uhr abends" phase ja auch durch.
hauptsächlich mit zigaretten.
das war,wie du auch schreibst, mega anstrengend.
im kopf war ich immer beim konsumieren.
so wie ich das heute lebe, ist das viel einfacher und entspannter. klare grenzen, und damit hopp.
schönen tag
joe

aber, du weisst ja bescheid Very Happy javascript:emoticon('Very Happy')
ich wollte dir mal so ein dingsda rüberziehen, weiss nicht wie das geht.
das wäre dann mal mein erstes jemals gesendetes dingsda gewesen.
nur für dich
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 3. Nov 2016 08:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde so einen Job, der wirklich großen Stress bedeutet, sicher kündigen, wenn er mir nicht wirklich Spaß machen würde. Auch wenn das so auf die Schnelle nicht geht bei dir, würde ich mir das langfristig auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. Es gibt ja nun doch auch noch andere Arbeitsmöglichkeiten, die einen nicht so mitnehmen. Ist das denn nur irgendein Job, also eine Hilfstätigkeit, oder kommst du aus der Gastronomierichtung? Hast du eine Ausbildung?

Ansonsten kann ich Joe schon recht geben, dass in so einer Situation zumindest die Einstellung, dass man grundsätzlich konsumieren "darf", aber nur in einem bestimmten Rahmen, unter Umständen kontraproduktiv ist. Da geht man leicht einen Schritt weiter, nur mal "ausnahmsweise".
Wenn du das nicht willst, also Drogen nehmen, um mit dem stressigen Job besser zurecht zu kommen, dann würde ich den Konsum auf die Freizeit beschränken bzw., um zu verhindern, dass du dann jeden Abend nach der Arbeit was nimmst, um dich zu entspannen, vielleicht sogar nur aufs Wochenende.
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Haschgetüm
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 3. Nov 2016 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe eine Berufsausbildung aus der Branche und arbeite schon recht lange in der Gastro.
Es macht mir auch Spass, aber die Belastung ist mir manchmal einfach zu viel. Ich bin eigentlich arbeitsunfähig, aber ich wollte unbedingt wieder an meinen Arbeitsplatz zurück - aber ob das so clever war - ich weiß nicht recht.

Was ich noch fragen wollte:
Weiß einer wie das mit ner Umschulung beim Arbeitsamt läuft?
Die Rentenversicherung würde eine Belastungsprobe verlangen, also müsste ich 6 wochen in ne Klinik. Macht das arbeitsamt das auch oder ist es über den weg für mich leichter?
Hat jemand Erfahrung mit Umschulungen aufgrund von Sucht?
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Haschgetüm
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 3. Nov 2016 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

joe hat Folgendes geschrieben:
guten morgen,
ich habe diese "nicht vor 6 uhr abends" phase ja auch durch.
hauptsächlich mit zigaretten.
das war,wie du auch schreibst, mega anstrengend.
im kopf war ich immer beim konsumieren.
so wie ich das heute lebe, ist das viel einfacher und entspannter. klare grenzen, und damit hopp.
schönen tag
joe


Hm. Ja ich weiß glaube ich was du meinst. Ich werde darüber nachdenken.
Es fällt mir schwer mich vom Alk zu verabschieden, ganz ehrlich.
Das Thema habe ich noch nie wirklich ernst genommen, weil es noch nie zu einem Problem für mich wurde, dass ich trinke.
Dennoch gehe ich seit der Therapie bewusste damit und mir fällt schon auf, dass ich mich "süchtig" verhalte, und das der Alk da keine Ausnahme ist.
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 3. Nov 2016 10:45    Titel: Antworten mit Zitat

surreal hat Folgendes geschrieben:
Ich würde so einen Job, der wirklich großen Stress bedeutet, sicher kündigen, wenn er mir nicht wirklich Spaß machen würde.


Naja Spass macht mir der Job schon - trotz allem.
Aber ich habe den Eindruck in einem kranken Umfeld zu arbeiten und das mir das nicht gut tut auf die Dauer.
Viel Stress, viele Menschen mit großem Suchtmittelkonsum oder sogar abhängigkeit. Man könnte sagen es ist generell ein "nasses" Umfeld, das bringt die Branche halt so mit sich.
Die unregelmäßigen Arbeitszeiten lassen wenig Struktur zu und das is ja so ne gaaanz wichtige Sache, hamm se gesagt. Struktur! Sie brauchen Struktur!
Joar... mimimi ich will nicht rumheulen, ich denk halt einfach drüber nach was ich aktiv dafür tun kann mein Umfeld zu verbessern.
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Ratz79
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2009
Beiträge: 53

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2016 01:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, darf ich fragen, was du ca verdienst?
Nur so aus reinem Interesse.
Ich bin in ner Fabrik am buckeln, wir spritzen so plastikteile fürs Auto. Xenonlicht is ein großes Thema. Und ich bin süchtig. Bin in substi aber hab trotzdem immer zu wenig Zeug. Muss deshalb zukaufen oder beikonsumieren um nicht affig zur Arbeit zu müssen.
Auch dass mein ganzes Gehalt für das scheiss Metha oder shore oder fenta oder sonstwas draufgeht, is was mich tierisch ankotzt.
Aber ich kann nichts ändern daran. Ich arbeite schon immer und bin schon immer süchtig. Und habe selten am Ende des Monats noch Geld übrig.

Aber was ich sagen wollte, ich hab es letztes Jahr mit nem Jobwechsel echt gut getroffen. Ich war die letzten 15 Jahre auf 'n Bau. Und hab dann letztes Jahr in der Fabrik angefangen. Ich hab das gleiche Geld bei viel weniger Arbeitszeit. 35 Stunden Woche + Gleitzeit is schon geil. Und dabei muss ich viel weniger arbeiten also Stress hab ich selten. Dafür 3-Schicht aber dass is ok.
Ich wollte dir nur damit sagen, dass ein Wechsel schon was bringen kann.
Ich hab jetz glaub i genug geschrieben. Wünsch dir alles gute in deinem Job und was Du auch immer vorhast...
Grus Raz
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2016 02:09    Titel: Antworten mit Zitat

Joar, also so ne 35-Stunden-Woche mit Gleitzeit - da fällt mir hier in der Umgebung nicht viel ein, wo man das kriegt.
Außer Firmen, in die man nicht besonders leicht reinkommt.
Lustiger Weise habe ich in einer davon bereits gearbeitet - und hingeschmissen. War mir zu langweilig. Very Happy

Ich will eigentlich nicht unbedingt schreiben, wie viel genau ich jetzt verdiene (warum eigentlich?)... weiß nicht ob das hier so angebracht ist.
Ich bin zufrieden damit und ich weiß, dass ich in einer anderen Anstellung (vergleichsweise z.B. als Empfangskraft irgendwo - bin ja Hotelfachfrau) ein paar Hunderter weniger hätte.
Das Trinkgeld reisst halt schon viel raus, das sind im Monat 500-700 Euro netto in die Hand... das wandert jeden Monat schön auf mein Sparbuch.
Aber Geld ist nicht alles.
Bin seit heute wieder krank geschrieben und muss wohl noch wochenlang zu Hause bleiben, ich habe als ausreichend Zeit mir Gedanken zu machen.

Viele hier in der Region gehen zu Amazon ins Lager - da hätte ich auch ein paar Hunderter weniger... und noch dazu kann ich mir so eine Arbeit echt nicht vorstellen.
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