sein Leben nicht mehr meistern können-was heisst das ?

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MausiMaus
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Anmeldungsdatum: 01.07.2015
Beiträge: 2176

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2016 11:32    Titel: sein Leben nicht mehr meistern können-was heisst das ? Antworten mit Zitat

Hallo, Forum,


lass das mal so stehen,

und hoffe auf eine Antwort.

grüsse, Karin
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MausiMaus
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.07.2015
Beiträge: 2176

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2016 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

...was heisst das für Dich...sollte es heissen...
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Marle
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2016 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo MausiMaus,

sein Leben nicht mehr meistern können – was heißt das?

*** (Anmerkung des Autors)

Grundlegend ist der Begriff „meistern“ schon etwas merkwürdig, durch die gedankliche Verknüpfung von „Meister“.
Nicht jeder, der sein Leben für sich gut und zufrieden lebt, ist notwendigerweise ein Meister in der Lebekunst. Weil dann wiederum, wäre er ein Lebemann, oder auch Lebenskünstler.

Was dann wiederum wenig mit den allgemein bekannten „Künsten“, wie z. B. Malen, Bildhauen usw. zu tun hat, wie vielmehr mit der Kunst, so zu Leben, dass andere sagen: Wow, wie der lebt, wie der das hinbekommt, trotz allem was ihm widerfährt, das ist wahrlich eine Kunst.

Der Duden sagt dazu: Meistern bedeutete „einer Sache Herr werden“. Umgangssprachlich auch: „etwas deichseln, etwas auf die Reihe kriegen“.

Dabei fällt es mir persönlich schwer, mein Leben als „eine Sache“ zu betrachten. Weil ein Großteil meines Lebens besteht aus Emotionen, denen sachlich nicht beizukommen ist.

Ich habe meine Geburt gemeistert (mittels und dank Hebamme), meine Schulausbildung, meine berufliche Ausbildung und schließlich auch die mir gestellten Aufgaben in meinem Beruf.
Das alles waren weitgehend sächliche Unterfangen, auch die Geburt (siehe Zangengeburt.)

Würde man also „das Leben“ auf die reine Sachebene projizieren, Atmen, Schlafen, Wachen, Essen, Sch .., Arbeiten, Rumhängen (Chillen), in Rente gehen, Urlaub machen, usw., dann könnte man sagen: Wer das alles mit Bravour hinbekommt, der ist ein Meister (=meistern) im Leben.

Aber, da „das Leben“ ein zweigespaltenes Ding aus sächlichen Zwängen und emotionalen Bedürfnissen ist, wird es schwierig seinen Meister darin zeitlebens zu machen.

Arbeiten ist z. B. zwiegespaltet in Funktion und Lust, Freude.
Rumhängen ist geteilt in körperliche Inaktivität und ggf. Langeweile oder Gedankenkreisen und sich unnütz vorkommen.
Schlafen in den Ruhezustand des Körpers und manchmal auch der alptraumhaften Aktivität des Gehirns.
Essen in Sättigung und Geschmack oder Kotzen.
usw.
Selbst in Rente gehen ist sachliche, finanzielle Absicherung ohne Tätigkeit und emotionales ins Loch fallen, weil man keine Tätigkeit mehr hat.

Du siehst also: Das Leben meistern ist ein Spagat zwischen funktionieren und Schleudergang der Emotionen.
Rein funktional ist jeder Schleudergang physikalisch zu beherrschen. (Elektronische Programme, Schwerkraft, usw.).
Rein emotional, siehe Wäsche, birgt er die Gefahr von kaum mehr auszubügelnden Falten und Austrocknung.

Mein Fazit: Wenn ich trotz Falten, trotz Dellen und Schrammen in der Karosse am Ende meines Lebens noch einigermaßen funktionsfähig bin, dann kann ich wahrscheinlich vor Dankbarkeit weinen, weil ich mein Leben gemeistert haben.

***Birgt Spuren von Ironie und fehlendem Ernst in sich
Marle
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ast
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Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3322

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2016 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Marle hat Folgendes geschrieben:

*** (Anmerkung des Autors)


***Birgt Spuren von Ironie und fehlendem Ernst in sich
Marle

np Marle, war gestern nur ein wenig dünnhäutig, bitte nicht persönlich nehmen Wink
ot
sein Leben nicht mehr meistern können heißt für mich, nicht mehr so leben zu können, wie man es gerne möchte.
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2016 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

You are free to sever the chains of fate, that bind you!" Naja.

Jetzt mal ernsthaft: Solange man sich abends noch ins Spiegelbild sehen kann, weil man nichts gegen seinen Willen getan hat, kann man sich glücklich schätzen. Allerdings denke ich, sind Lebenseinstellungen etwas ungünstig. Das Leben und die Vorraussetzungen ändern sich mit jedem Augenblick. Da ist es besser, flexibel nach wechselnden Einstellungen zu leben. Naja, ist wohl auch 'ne Grund-Lebenseinstellung . . . schwierig!Sad

Wenn man so lebt, wie es einem vorgelebt wird, ist man selber schuld. Ich versuche immer mein eigenes Leben zu führen und lasse mich nicht davon beeinflussen, wie andere leben, oder sagen, wie man zu leben hat. Ich versuche immer mein Glück durch mein eigenes Leben zu definieren. Wenn man nur lebt, wie man lebt, weil man es so beigebracht bekommen hat, kann man (mit etwas Verstand) doch nie glücklich werden, weil man nie ein (richtiges) eigenes Leben führen wird.
Ist nur meine Meinung!


so Long
Mikel
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2016 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Solange man sich abends noch ins Spiegelbild sehen kann,


Was schon wieder Fragen aufwirft:
Braucht man einen Spiegel zum meistern seines Lebens?
Ist man gar erst Meister, wenn man sich spiegeln kann?

Wink Mr. Green
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MausiMaus
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.07.2015
Beiträge: 2176

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2016 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, marle und ast,

marle, bin hängengeblieben , bei

" Zangengeburt ",

und fragte mich, inwieweit

ein traumatische Geburt mit dem Leben zu tun hat.

Ich habe meiner Mutter nach 30 Stunden Wehen das Steissbein gebrochen,

habe sie dann stundenlang nicht gesehen, wurde nicht gestillt..

Meine Mutter hält mir das heute noch vor,

auch hält sier mir vor, mein Leben nicht meistern zu können.

Doch, wies Mir ging, bei Meiner Geburt, fragt keiner...

Hatte jahrelang als Kind Alpträume, Wölfe

verfolgten mich durch den Wald...

und, nur noch kurz, am Rande...

habe grade einen Rückfall, mit Glühwein,

doch, anders hätte ich das heute nicht geschafft, meine Wohnung in Angriff zu nehmen...

mach grade Pause, doch, es geht vorran, mit saugen, wischen, waschen...

grüsse, Karin
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schattengewächs
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.07.2015
Beiträge: 2236

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2016 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

huhu, Karin!- wollte gerade fragen, ob die Fragestellung etwas mit deiner persönlichen Situation zu tun hat?
(meine Geburt im Ausland war auch traumatisch, für Mutter, sowie Kind, - ich wäre fast "drauf-gegangen"- mein Überlebenswille schien damals immens zu sein, unter extremsten Umständen...egal jetzt).

Zur Fragestellung des Threads:

Nicht mehr Meister seines Lebens zu sein, heißt für mich schlichtweg, den niederen Kräften (nenne wir sie liebevoll "Dämonen") die Führung zu überlassen und zum Sklaven von gesunden "Ich- und Willenskräften" zu werden.
Bin ja dafür das beste Beispiel. (ich gebe meinen inneren Dämonen viel Platz zum rumtoben, und mein wahres Selbst kauert verschreckt und vor Angst gelähmt irgendwo in der Ecke... Rolling Eyes )-
Solidarische Grüße!
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Marle
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2016 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
marle, bin hängengeblieben , bei
" Zangengeburt ",
und fragte mich, inwieweit
ein traumatische Geburt mit dem Leben zu tun hat.

So, wie nahezu alles, was ich kenne, ist auch das relativ.
Eine Zangengeburt ist und war so wenig ungewöhnlich, wie heute ein Kaiserschnitt.

Ich glaube jetzt nicht, dass Dir Deine Mutter Deine Geburt, oder die Art und Weise vorwirft, wie Du das Licht der Welt erblickt hast.
Ich denke aber, dass man sich halt zeitlebens an so einen schweren Vorfall, wie einen Steißbeinbruch erinnert, vor allem dann, wenn der Anlass dazu (Du), im Verständnis Deiner Mutter nicht in der Lage ist, sein Leben so zu leben, wie es Deine Mutter - sich - gerne wünschen würde.

Weil, was sie Dir wünscht, wie Du Dein Leben "meisterst", sagt noch recht wenig darüber aus, ob Du dann mit Deinem Leben glücklicher wärst, nicht?

Aber verständlich ist die Sorge Deiner Mutter, weil welche Mutter wünscht schon ihrem Kind Suchtmittelabhängigkeit und psychisches Desaster?
Ob jetzt die Art und Weise Deiner Geburt an dem Allem schuld ist, wage ich zu bezweifeln.
Ich habe jedenfalls nicht während meiner Geburt den Vorsatz zementiert: Ab jetzt werde ich mich immer in die Zange nehmen lassen; Versus: Ab jetzt nehme ich jeden und alles in die Zange. Wink

Marle
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2016 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

Marle hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Solange man sich abends noch ins Spiegelbild sehen kann,


Was schon wieder Fragen aufwirft:
Braucht man einen Spiegel zum meistern seines Lebens?
Ist man gar erst Meister, wenn man sich spiegeln kann?

Wink Mr. Green





die Frage sollte zumindest die "Richtung" vorgeben. Um sein Leben meistern zu können , muss man doch erstmal STEHEN, oder?

Das ist für viele schon das erste Hindernis. Wink
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schattengewächs
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.07.2015
Beiträge: 2236

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2016 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

diese verflixten kleinen Dämonen!
mir flüstern sie schon wieder ins Ohr: duschen kannst du auch noch morgen...
Der Boden ist dreckig, aber das kann theoretisch auch so bleiben, weil es mir und meinem Lebensabschnittsgefährten (Romeo) nix ausmacht,
wenn heute nicht, dann morgen, oder übermorgen, oder über übermorgen...
einkaufen... mußt du auch nicht wirklich... gibt bestimmt noch irgendwas im Gefrierfach, irgendwelchen Junk, warum immer frisch?

Drogen aller Art finden Dämonen super. Das ist quasi deren Lieblings-nahrungsmittel, nach dem sie täglich betteln. Wenn dein Ich immer "nachgiebiger" wird, dann ist der Meister zum Sklaven geworden.

Das leidige Thema: Lust versus Pficht
Kind-bleiben oder endlich "Erwachsen-werden"
undsoweiterundsofort...
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MausiMaus
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.07.2015
Beiträge: 2176

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2016 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

schattengewächs,

ich finde, wenn der Boden sauber ist,

ist schon viel gewonnen.

Zum Thema : sein Leben meistern...

ist relativ, oder ?

Bin soo froh, dass ichs geschafft habe...wieder.

Fühle mich sehr viel "wohler", damit.

Doch, leider, ohne Hilfsmittel Alk

ging es nicht.

Also konnte ich mein Leben nicht mehr meistern,

ohne Alk`?
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2016 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

Nun wird es erst recht spannend, dank Mikel!

Sein Leben nicht nur meistern, sondern erst einmal Stehen (können).
Was bedeutet das nun wieder?
Ich kenne tatsächlich Menschen, wenn auch sehr, sehr wenige, die leider nicht "Stehen" können.
Aber deswegen, in meiner Wertung, ihr Leben trotzdem meistern.

Was sagt uns der Duden im Kontext und Bezug dazu?
„Sich in aufrechter Haltung befinden - an seinem Platz/Posten sein, sich postieren“

Oh je, denke ich dabei. Ich kenne nicht wenige aufrechte Haltungsmenschen, die gute Posten haben und sich postiert haben, aber ohne die vielen kleinen, gebeugten, manchmal kriechenden Menschen ihr Leben nicht meistern könnten.

Wobei mir gerade einfällt, dass es auch oft im Zusammenhang mit meinem durchaus schädlichen Konsum von Alkohol hieß: Der steht seinen Mann!
Oder sogar: Das ist ein ganzer Mann!

Dabei war ich gerade dabei mein Leben an die Wand zu fahren. Wahrlich meisterlich, wenn auch Master of Desaster.

Ach Mikel, Du bringst meine Gedanken wieder zum schwirren …

Marle
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2016 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man so lebt, wie es einem vorgelebt wird, ist man selber schuld.
hmmmmmm... Shocked
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2016 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür
bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.

John Ruskin (1819-1900)
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