sein Leben nicht mehr meistern können-was heisst das ?

[mikel015]

Wisst ihr wieso die Menschen wirklich unglücklich sind und die Welt so schlecht?
Ganz einfach es gibt Leute, die der Meinung sind, das Leben nur dann vollkommen ist, wenn man dieses auf nur eine bestimmte Art und Weise lebt und gestaltet und zwar so wie sie es für richtig halten. Sie zwingen zwar ihre Sichtweise anderen nicht auf, aber sie reden über andere Möglichkeiten schlecht, verursachen damit bei anderen schlechtes Gewissen und zwingen sie dazu sich auf Dinge einzulassen, die vorher nicht wichtig waren.
Man kann auch als irgend so ein Penner oder Bettler sein Leben einigermaßen glücklich leben. So ein perfektes Leben, wie häufig vermittelt, gibt es nicht. Das wichtigste ist es, dass man das was man hat, einfach so akzeptiert, wie es eben ist. Erst dann wird die Qual, die sich das Leben nennt, erträglicher.

Vielleicht ein wenig schwammig ausgedrückt, aber hoffe man versteht mich...

[schattengewächs]

interessanter Aspekt, mikel.
Für mich wieder ein Anstoß, darüber nachzudenken. Heute abend, in Ruhe.

Toleriere ich es nur, oder akzeptiere ich etwas (einen Menschen, incl seiner Wertesysteme, Ausrichtungen, usw. die sich aufgrund seines biographischen Werde-laufes für ihn herauskristallisiert haben, auch wenn sie für mich nicht stimmig wären)-

Bin echt heute nicht so großartig im Bereich "Denken".
Ich persönlich mag ja auch den Typ "emotions-dominiert" irgendwie lieber...
Ist eben Geschmacksache.
Gab ja auch oft Männer, die mir eigentl. unschön ausgedrückt (leider leicht bewertend...) geistig unterlegen waren, - was mich aber nicht gestört hat, bzw. mal ein "Nachhaken"- ihrerseits nach der Bedeutung eines integrierten Fremdworts in meinem Redefluss... weil es mir primär und Wärme, Echtheit, feelings geht... im RL.
Ist hier natürlich etwas anders.

Aber die Dynamik ist immer dieselbe: wenn du dem Gegenüber (nennen wir es jetzt mal) Akzeptanz bzgl. seines Anders-seins entgegenbringst , kriegst du diese meist auch zurück. So kann unnützer Krieg vermieden werden. Generell.

[Marle]

[Soltau]

@ mikel

ich denke, schlechtes Gewissen kommt nur dann auf, wenn man mit sich selbst nicht im Reinen ist.

Wenn du dich selbst wohl fühlst und fair mit deinen Mitmenschen umgehst, dann kratzt dich nix weiter, da du dir nichts vorzuwerfen hast, egal was jemand sagt.

Soltau

[Obelix]

[mikel015]

[Soltau]

[mikel015]

Jeder trägt sein Kreuz, meins ist meine hohe Erwartung an mich und meine Idealvorstellungen.
Bei mir rührt der Selbsthass einfach daher, das ich mir manchmal Aufgaben stelle, wo ich eigentlich weiß ich kann sie einfach nicht schaffen, schaffe ich sie dann tatsächlich nicht, bin ich eben ein Versager und schlecht u.s.w Da ensteht eine riesige Gedankenkette, die da abläuft.
Ich glaube aber auch, das Selbsthass etwas ist was wir entwicklen weil wir von außen her, auch immer schlechte Erfahrungen mit uns gemacht haben z.b. mit "Persönlichkeit" angeeckt u.s.w, was uns das Gefühl gibt, es falsch zu machen, anders als andere zu sein.
Mir fällt schwer gewisse Dinge zu verzeihen, das ist wohl nur menschlich, nur könnt ich mich wegen Kleinigkeiten in den Arsch treten, und glaubt's mir, ich hab's versucht



so Long
Mikel

[joe]

hallo mikel,
ich habe mal eine inventur von mir gemacht, aufgeschrieben wer ich so bin. meine fehler, guten eigenschaften und einiges mehr.
dabei ist mir aufgefallen, das ich gar nicht so anders bin, als andere menschen. früher habe ich mich immer als "anders" definiert.
vieles, was ich anderen vorgeworfen habe, hatte ich selber auch. die psychos nennen das wohl projektion.
im buddhismus gibt es den satz "ich bin du, du bist ich"
wenn es mir gelingt mich ehrlich anzuschauen, löst sich vieles von dem auf was du so beschreibst. und ich versuche dieses gefühl von trennung nicht mehr zu füttern. das muss ich ständig wieder neu praktizieren.
liebe grüsse
joe

[schattengewächs]

also, ich kann mir selbst komischerweise immer "besser verzeihen" als anderen. Auch bei Missgeschicken, wie Ziggi-brandlöchern oder versauten Teppichböden. Werde immer voll aggro, wenn ein anderer meine Sachen (natürlich aus Versehen) ruiniert... bei mir selbst hab ich mehr Nachsicht.

Warum das so ist, weiß ich nicht.

Meinem Vater gegenüber habe ich leider nie in einen "Friedens-modus" gefunden.

Sprich, mein Geist hat ihm "vergeben" (angesichts seiner verkorksten Biographie konnte er eben nur im Rahmen seine beschränkten Möglichkeiten eine Art "Vater-gestalt" abgeben, eher notgedrungen... )

Meine Seele ist aber ab und an in komischen "Wut-Anfällen"- eben einfach deshalb, weil ich bestimmte lebenslängliche Behinderungen durch ihn habe...).
Also der Geist hat vergeben, die Seele kann es nicht vergessen...
In mir selbst ein Zwiespalt.
Räumliche Distanz ist bei mir sonst immer das "Mittel erster Wahl"- wenn die Interaktion nicht funktioniert.
Bin ja eher der Typ "Vermeider"- also "Tür zu" und "Benzos rein".

Meiner Schwester sind die Tag immer zu kurz um die vielen tausend Dinge, die sie auf der "to-do-Liste" stehen hat, zu erledigen-
Fazit: chronisch ausgelaugt, nie zufrieden mit sich, gehetzt, usw.

Ich hingegen hab eher das Gefühl, der Tag hat unendlich viele Stunden, die ich irgendwie sinnig füllen muß, ohne zuviele Drogen zu nehmen.

Also ich klopf mir ständig selbst auf die Schulter und sag mir "supi, du hast die Hütte gesäubert", "den Schrank ent-mistet", einen neuen Freund (Romeo) gewonnen, - also kurzum: realistische Ziele setzen, die meisterbar sind- dann ist man immer Sieger. Ganz easy.

Und wichtig: nie in den Versuch kommen, zu schauen, was andere brauchen, um ihr Krönchen abzusahnen. Da kommen einfach ungute feelings auf.
Bin heute ne ziemlich trübe Tasse, und nehme das so an. Ich akzeptiere, dass ich gerade nicht viel "auf die Reihe kriege". Bin damit einverstanden.
Bis demnächst!

[Soltau]

ich hasse mich nicht, wäre kontraproduktiv, ich bin mir mein bester Freund, zumindest tue ich dem entgegen, was anderes bleibt mir nicht, da ich mir der Nächste bin.

Und seien wir ehrlich, letztendlich steht jeder alleine da und da ist es klug, wenn man mit sich selbst ein gutes Verhältnis hat .

Soltau

[schattengewächs]

das ist das, was ich immer wieder nur wiederholen kann:

die SELBST-LIEBE (bescheidener ausgedrückt) "Selbst-akzeptanz" ist die Basis für für ein gelungenes Leben.
*Plink*
und das schließt auch ein "gesundes Abgrenzvermögen" gegenüber schädlicher Inputs (sei es inner-psychisch) oder "von Außen" mit ein.

Schlaft schön!