Warum zu Hause entziehen?

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Haschgetüm
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 10:05    Titel: Warum zu Hause entziehen? Antworten mit Zitat

Hey ihr Lieben.

Mal eine Frage, insbesondere an diejenigen, die schon kalte Entzüge zu Hause durchgestanden haben.
Bitte jetzt nicht falsch verstehen, aber mir will nicht in die Birne warum man das macht. Warum nicht lieber in ein Krankenhaus gehen?
Habt ihr schlechte Erfahrungen gemacht?
Wollt ihr euch beweisen, es alleine zu schaffen?
Wo genau ist der springende Punkt bei dieser Entscheidung?
Weil man vielleicht Stoffe zum Lindern nehmen kann, die man im KH nicht kriegt?

Ich will´s echt verstehen und fänds schön, wenn ein paar ihre Beweggründe erläutern würden, vielleicht werd ich dann schlau daraus.
Ich bin halt Pro-stationäre-Entgiftung eingestellt, aber ich weiß ja, dass das für viele überhaupt nicht in Frage kommt. Why?
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nebukadnezar
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

Schlaumeier hat Folgendes geschrieben:
Bernd Zwolf hat Folgendes geschrieben:
Hallo Forum, ich bin zwar neu hier, doch lese ich schon sehr lange mit. Ich will auch nie mehr in eine Klinik zum Entgiften ( vorwiegend H), die drei Mal, wo ich
da war, reichen mir. Ich finde, dass muss jeder für sich entscheiden. Allein diese
Bevormundung ist mir ein Greuel. Doch wenn man drauf klar kommt, warum nicht?

Ich mache es jedenfalls nicht mehr.
LG Bernd

Welche Bevormundung?
Um 10 pm ins Bett zu gehen weil nur eine Nachtwache dort ist die nicht pausenlos durchs Haus rennen kann um zu sehen wer gerade wo heimlich raucht oder fernsieht?
Oder die Bevormundung gelegentlich sein Bett zu richten und den Muell zu entsorgen, weil das eigentlich der Therapeutenjob ist?
Oder die Patientenkueche sauber zu halten weil Du eigentlich "All Inklusive" gebucht hast?
Oder die Teilnahmepflicht an Gespraechsrunden, weil gerade Du eigentlich kein Problem , noch nichtmal ein Drogenproblem, hast?
Oder vieleicht die Verpflichttung die Dusche sauber zu hinterlassen weil nicht genug Personal vorhanden ist um jedem hinterher zu putzen?
Oder das Verbot auf Station zu voegeln weil das nur Probleme fuer alle nach sich zieht?
Gut, das Menschen wie Du in Ihrem 35 qm Appartment ohne Probleme, vor allem nachhaltig entziehen. Wink

Aber in einem gebe ich Dir 1001 % Recht, ein jeder muss das fuer sich selbst entscheiden. Rolling Eyes


Ich pack das mal ( meine Antwort) in diesen Thread, da Haschi diesen T ja extra eröffnet, um Tashas nicht offtopic gehen zu lassen...wie das hier immer üblich ist.

Naaaaja, schlaumi! Genau diese Punkte z.T. , sind es , warum ich z.B. solche Entgiftungen versucht habe zu vermeiden. Das brauch ich nicht, ich benötige weder irgendwelche sozialisierenden Erziehungsmaßnahmen, noch Massregelungen und da ich immer brav meine KK Beiträge gezahlt habe, würde ich auch nicht dort kochen wollen, oder Küche und sanitäre Anlagen etc. putzen.
Aber, muss jeder für sich entscheiden und prüfen , welche Möglichkeiten er hat und wo er gerade steht.
Die Devise friss oder verrecke, schliesslich bist du ein asozialer, dreckiger junk ohne Manieren, Erziehung und Verstand, konnte ich nicht auf mich beziehen.

Ich habe alle Entzüge stationär gemacht, immer kalt und in unterschdl. Häuser. Auch in den letzten Dreckslöchern der geschlossenen Psychiatrie oder im angenehmen Rahmen einer Privatklinik. Unterm Strich ist es das gleiche, man scheisst und kotzt sich die Seele aus´m Leib, wälzt sich in wahnsinnigen Gedanken die Nacht um die Ohren, zerkratzt vor Suchtdruck die Armbeugen und spinnt noch in anderen Beschwerden rum, aber nach 8 Tagen ist der gröbste Spuk vorbei.

Ich halte stationär für die sicherste ( so weit das möglich ist) Variante, einen Heroinentzug erfolgreich durchzuziehen. Wohlgemerkt einen ( kalten ) Heroinentzug.

Jedem sein gusto Wink

LG N
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Haschgetüm
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Naja ist ja aber sehr unterschiedlich.
Bei mir war es so, das man gar nichts musste - auch die Gruppen waren freiwillig.
Es gab da so ein Punktesystem.
Wer mitgemacht hat der hat Punkte bekommen und bekam dafür gewisse Privilegien eingeräumt wie z.B. Telefonate führen , Besuch bekommen oder einen Ausgang haben.
Gruppe haben eigentlich alle mitgemacht - aber Küchendienst (obwohl wenig Arbeit) nicht sehr begehrt.
2 * die Woche dürfte jemand für alle einkaufen gehen. War ja ne geschlossene Station. Gibt ja aber auch offene Stationen.
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Nebukadnezer,
Zitat:
Genau diese Punkte z.T. , sind es , warum ich z.B. solche Entgiftungen versucht habe zu vermeiden. Das brauch ich nicht ...
Ich habe alle Entzüge stationär gemacht ...
Ich halte stationär für die sicherste ( so weit das möglich ist) Variante, einen Heroinentzug erfolgreich durchzuziehen. Wohlgemerkt einen ( kalten ) Heroinentzug.

Das verstehe ich jetzt nicht: Bist Du nun pro oder contra stationärer Entgiftung?

LG
Marle
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nebukadnezar
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Haschgetüm hat Folgendes geschrieben:

Es gab da so ein Punktesystem.
Wer mitgemacht hat der hat Punkte bekommen und bekam dafür gewisse Privilegien eingeräumt wie z.B. Telefonate führen , Besuch bekommen oder einen Ausgang haben.


Very Happy Very Happy ... kann mich erinnern, bei meiner damaligen Klassenlehrerin, dem hübschen Frl. Dingelskirchenberger in der 2. Klasse der Grundschule, gab es immer ein Sternchen, für den, der die Rechenaufgabe als erster gelöst hatte. 5 Sternchen, ein Küsschen Very Happy

Braucht man als erwachsener Menschen, solche Belohnungssysteme, um sich zu motivieren?

LG N
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Nö aber wenn einer sagt: geht mir aufn Sack das ich in Gruppen soll etc dann wär das doch ein Vorteil, weil es so zu ner freiwilligen Sache wird.
Und manche waren da wie Kleinkinder, die brauchten das vielleicht echt.
Was zu meckern findet man immer.
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Haschgetüm,

ich habe etliche Alkoholentzüge Zuhause gemacht – und würde es nicht mehr tun.
Und ich habe viele stationäre Entzüge gemacht – und würde nur noch stationär entziehen.
Ich wurde allerdings auch nie "bevormundet", bestenfalls darauf hingewiesen, dass ... usw.
Und sowohl das morgendliche Wecken, wie auch, das zeitlich reglementierte Essen haben mich wieder zu einem gesunden Rhythmus finden lassen.

Aber verstehen kann ich’s, wenn es Leute gibt, die nicht in die Klinik möchten.
Man ist daheim, in der gewohnten Umgebung, muss sich nicht, nun ja, *schämen*, wenn man kotzen muss oder zittert wie Espenlaub. Man kann liegen bleiben, wenn man liegen bleiben will, und aufstehen, wenn man aufstehen möchte. Man kann Fernsehen, wann man möchte, usw.
In der Klinik ist natürlich schon etwas Disziplin erforderlich, weil man ja nicht allein ist.

Gut, ich kann mir in meinem Fall die Klinik aussuchen, und hab dann auch nach einer, bzw. zwei gesucht, in denen ich mich während des Entzuges wohl gefühlt habe.
Ich habe in der Regel nur positive Erlebnisse mit dem Pflegepersonal, den Ärzten und Therapeuten. Keine Ahnung, ob das nun an mir liegt, oder an denen, die ich kennengelernt habe.
Ich seh’s halt so, ich bin derjenige, der in so einer Situation Hilfe braucht und will. Entsprechend bin ich in diesen Situationen wirklich dankbar, wenn mir geholfen wird.

Abgesehen von den gesundheitlichen Risiken, die so ein Entzug mit sich bringt, werde ich stationär insgesamt einfach besser versorgt, wie Zuhause. Vor allem, weil ich Single bin.
Die Gruppen, eventuelle Aktivitäten, Gespräche unter den Mitpatienten usw. haben mir gut getan und mich oft auch aus meinem Loch herausgeholt.

Aber ich denke auch, dass es eine Sache der Erfahrung ist, und auch, wie man vor Ort auftritt. Das Pflegepersonal und die Ärzte merken ja schon, was für eine Nummer man ist. Wink

Marle
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nebukadnezar
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

Marle hat Folgendes geschrieben:
Hallo Nebukadnezer,
Zitat:
Genau diese Punkte z.T. , sind es , warum ich z.B. solche Entgiftungen versucht habe zu vermeiden. Das brauch ich nicht ...
Ich habe alle Entzüge stationär gemacht ...
Ich halte stationär für die sicherste ( so weit das möglich ist) Variante, einen Heroinentzug erfolgreich durchzuziehen. Wohlgemerkt einen ( kalten ) Heroinentzug.

Das verstehe ich jetzt nicht: Bist Du nun pro oder contra stationärer Entgiftung?

LG
Marle


Für mich: Pro!
Allgemein: Meine Erfahrung hat mir gezeigt, das es so funktioniert hat. Ich würde nur jedem raten - sofern die Möglichkeit besteht - sich den Rahmen bzw. die Klinik nach den für ihn erfolgversprechendsten Bedingungen zu wählen.

LG N
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich würde nur jedem raten - sofern die Möglichkeit besteht - sich den Rahmen bzw. die Klinik nach den für ihn erfolgversprechendsten Bedingungen zu wählen.

d'accord!
Unbedingt! Für mich die absolute Voraussetzung auch etwas Nachhaltiges mitzunehmen.

LG
Marle
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ast
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Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3322

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Marle hat Folgendes geschrieben:
Hallo Nebukadnezer,
Zitat:
Genau diese Punkte z.T. , sind es , warum ich z.B. solche Entgiftungen versucht habe zu vermeiden. Das brauch ich nicht ...
Ich habe alle Entzüge stationär gemacht ...
Ich halte stationär für die sicherste ( so weit das möglich ist) Variante, einen Heroinentzug erfolgreich durchzuziehen. Wohlgemerkt einen ( kalten ) Heroinentzug.

Das verstehe ich jetzt nicht: Bist Du nun pro oder contra stationärer Entgiftung?

LG
Marle

ich würde das individuell, Substanzabhängig entscheiden...
solange man niedrig dosiert ist, wie ich zuletzt (nur 1-2mg Subutex/d), oder von Methadon, kann man imo auch zu Hause entziehen.
bei dem krassen Scheiß, wie H oder Fenta würde ich allerdings zum Abkicken von dem letzten Rest immer in Entgiftung gehen, das ist einfach ne zusätzliche Sicherheit.
allerdings war ich z.B. dieses Jahr schon mal 10 Tage nur wegen Kiffen in Entgiftung (eigentlich war´s eher eine Flucht, ich brauchte den Tapetenwechsel), das hat mir nüscht gebracht, nada.
im Gegenteil, da habe ich erst wieder Leute von der Szene kennengelernt, mit denen ich dann später, als ich wieder draußen war, harte Sachen konsumiert habe.
so gesehen hat mich die Entgiftung eher wieder näher an die Drogen drangebracht, als davon weg.
hat halt alles seine Vor- und Nachteile, wichtig ist lediglich, sich vor Augen zu halten, dass es immer eine individuelle Entscheidung ist und es auch hier keinen 'Königsweg' gibt Idea
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Obelix
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Haschgetüm,

so ein bisschen habe ich deine Geschichte verfolgt und schreibe Dir jetzt, dass ich in einer ähnlichen Lage bin, ich bin nur ca. ein Monat später dran, in die Mühle zu kommen. Sucht plus Verhaltenstherapie.

Auch ich habe keine körperlichen Entzüge, höchstens vom Alk kleinere "wehwechen", wenn ich - mal wieder Laughing - über die Stränge schlug.
Aber psychisch bin ich mittlerweile ganz schön gefi..t, auch von dem ganzen anderen Stoff. Ebenfalls psychotisch und völlig verplant (sorry, ich weiss jetzt nicht ob du verplant bist, no offense)

Ich bin selber kein Freund von Suchtkliniken und trotzdem gehe ich dort hin, weil ich einfach weiß, dass ich süchtig bin und ich jedesmal erkenne, dass ich es alleine nicht wieder schaffe. Die verdammten SHG´s nehme ich als notwendiges übel mit. Ausserdem habe ich die vier Monat´s Marke, ich weiß es schon gar nicht mehr genau, dieses Jahr mit verschiedenen Klinken bereits geknackt, also auf einen Aufenthalt mehr kommt´s jetzt auch nicht an. 2 Aufenthalte hatten aber nichts mit Sucht zu tun, by the way, mein Konsum wurde toleriert, trotzdem war ich stabiler, is´aber ne´ andere Geschichte.

1 x habe ich es geschafft, als quasi Aussiedler in einer Pampagegend - das war das allerserste mal als ich hier im Forum aufschlug - wo es sogar von 22:00 bis 04:00 keinen Alkohol gab. Ich musste praktisch nur den Tag überstehen, was einfach war, wenn man den ganzen Tag pennt oder zu faul ist jedesmal KM weit zur Tanke zu laufen. Ich hatte zwar Stoff, aber... Ok, ich habe fies gezockt.
Ich lebte völlig abgeschieden und gechillt im -nirgendwo. Rückblickend betrachtet würde ich jetzt lieber wieder in die Pampa gehen. Geht aber nicht. Jetzt lebe ich im Drogenschlaraffenland, komme nicht so schnell weg und weiss - ICH - KANN -MIR -NICHT - TRAUEN - WEIL - ICH -EIN - SUCHTI - BIN.

Jetzt habe ich ein bisschen meine Geschichte aufgearbeitet und hoffe Dir damit auch geholfen zu haben.
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Marle
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
hat mich die Entgiftung eher wieder näher an die Drogen drangebracht, als davon weg.

Ob das etwas mit der stationären Einrichtung zu tun hat ...? Cool
Ich bin auch schon in die Entgiftung und ließ das Taxi nach 9 Tagen auf dem Weg nachhause an der nächsten Tanke anhalten um mich mit Stoff einzudecken.

so what? Wäre ich zuhause geblieben, hätten ich nahtlos durchgesoffen.

Ich denke auch, man muss hier mal klar und deutlich sagen, um was es geht:

Es geht nicht darum, dass jemand so ein bisschen, hin und wieder, aber nie richtig, auf irgendeinem Suchtmittel drauf ist
Es geht nicht darum, dass ich das mal ein bisschen weg lasse, schlimmstenfalls ein wenig Unruhe, leichtes Zittern und ein oder zwei Tage schlechten Schlaf habe
Es geht auch nicht darum, dass ich mich, wenn ich das Suchtmittel weglasse, ein wenig unwohl fühle.

Ich will damit sagen: Wenn ich mal, was jetzt schon sehr lange nicht mehr vorgekommen ist, an einem Abend einen Sixpack, eventuell auch mehr wegputze, dann bin ich natürlich kein Fall für einen qualifizierten, medizinisch überwachten und begleiteten 7 Tage Entzug. Laughing

Aber, wenn ich so drauf bin, dass vom totalen Kreislaufzusammenbruch, Hirnschlag durch immensen Blutdruckanstieg und nicht zuletzt durch eventuelle Krampfanfälle oder sogar Delir alles drin sein kann, dann halte ich einen stationären Entzug für zwingend.
Alles andere ist ein Spiel mit dem Leben.

Marle
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

ast hat Folgendes geschrieben:
...eigentlich war´s eher eine Flucht, ich brauchte den Tapetenwechsel)...


Das machen leider viele !
Wenn zu Hause Heizung und Strom abgedreht werden, ab in die Klapse, dort gibt's Sozialarbeiter, die sich um die Baustellen kümmern und wenn man nach Hause kommt, ist's wieder warm und hell. Man braucht die Kohle ja für Wesentliches, nicht für Nebensächlichkeiten wie Miete, Strom, Heizung, Nahrung etc.
Das sind aber oft jene, die am lautesten schreien, daß sie selbst entscheiden können, was sie mit ihrem Leben machen, daß es niemand etwas angeht, ob sie süchtig sind oder nicht. Sie brauchen ja niemand ... *)
Cheers

*) Niemand:
Ärzte
Krankenhäuser/Kliniken/Therapieeinrichtungen
Arbeitsamt/Sozialamt
Nachbarn: haste mal ein paar Zigaretten, haste Kaffee, haste dies, haste mal ein paar Euro
"Freunde": Mensch, du weißt doch, daß ich morgen zahle, gib' mir das Zeug auf Kommi
"Kunden", um sie über's Ohr zu hauen: das Zeug ist astrein, völlig ungestreckt, kostet dafür etwas mehr ...
...
...
Öffis, um zum Arzt zu kommen. Gratis natürlich, denn der Betrieb von Öffis läuft eh von selbst, da zahlt niemand was dafür, es steht einem Giftler sogar zu, daß er immer einen Sitzplatz bekommt.

Es gäbe noch viele Beispiele für Menschen/Einrichtungen, ohne die die selbsternannt "autonomen" Giftler, die ja niemanden brauchen, völlig aufgeschmissen wären.
Und ganz am Ende der Liste, dort wo die Unwesentlichsten der Unwesentlichen zu finden sind, stehen auch noch die Eltern, Geschwister, anderen Verwandten, die für ein Sponsoring immer gerne in Anspruch genommen werden. Gelegentlich läßt man sich sogar dazu herab, dort Unterschlupf zu suchen.
Aber man lebt ja völlig unabhängig, braucht niemanden dazu ...
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nebukadnezar
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

Haschgetüm hat Folgendes geschrieben:
Nö aber wenn einer sagt: geht mir aufn Sack das ich in Gruppen soll etc dann wär das doch ein Vorteil, weil es so zu ner freiwilligen Sache wird.
Und manche waren da wie Kleinkinder, die brauchten das vielleicht echt.
Was zu meckern findet man immer.


Zum meckern gehe ich ja auch nicht in die Entgiftung.

Das Wort Entgiftung verbinde ich persönlich - zumindest im Zusammenhang mit einem Drogenentzug - auch mit körperlichen Entzug und nicht der Aufarbeitung etc. meiner Probleme. Das wäre dann eine therapeutische Massnahme und die hat für mich mit einer Entgiftung nichts zu tun und findet in einem ganz anderen Rahmen statt. Aber ich spreche auch vom Heroinentzug. Der Entzug von Alk ( in Mengen genossen, die noch keine körperl. Auswirkungen haben), Cannabis und Speed kann schon anders organisiert sein und sollte dann auch therapeutische Inhalte haben, warum sollte man das sonst stationär machen?

LG N
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich persönlich habe ja noch nie einen körperlichen Entzug erleiden müssen. Aber auch der psychische Entzug ist ja nicht zu unterschätzen - sonts wären die Heroinsüchtigen ja alle nach 1 Woche clean und sauber für´s Leben.
Ich hatte vor der Thera die Wahl: Zu Hause entgiften oder stationär.
Ich habe mich für die stationäre Variante entschieden.
Warum? Aus Angst rückfällig zu werden und die Thera nicht machen zu können (hatte zwei Tage vor Beginn auch noch Geburtstag - war mir zu heikel).
Wenn man jeden Tag speed ballert (so ab 2 gramm täglich wirds dann anstrengend) und Tage lang nicht schläft und langsam aber sicher abdreht - es ums Verrecken aber nicht schafft aufzuhören - dann braucht man tatsächlich eine stationäre Entgiftung - auch wenn man an sich keinen körperlichen Entzug schiebt.
Wie man dann auch noch auf den Trip kommt Alk oder Schore alleine zu Hause kalt zu entziehen - das entzieht sich meiner Vorstellungskraft wenn ich ehrlich bin und ich halte das für gefährlich, wenn nicht sogar grob fahrlässig.
Das hat auch nur sehr bedingt was mit Aufarbeitung zu tun. Die kommt meiner Meinung nach später. Kann zwar nicht schaden, da schon mal bisschen dran zu knabbern, aber während einer Entgiftung geschieht da recht wenig.
Man kommt allerdings in den Genuss mit Ärzten, Pflegern, Sozialarbeitern, Psychologen und anderen süchtigen zu sprechen - was ja so daheim nicht der Fall ist. Klarer Vorteil in meinen Augen.
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