warum helfe ich anderen?

[rock]

Hilfe sollte nicht nach dem Warum fragen ...

[Soltau]

[Schlaumeier]

[Seppel 4]

Ich finde die Politiker, die Hartz 4 und die Möglichkeit der Verleihfirmen be-

schlossen haben, sollten mal eine Legislaturperiode nur von Hartz 4 und dann

als Verleiharbeiter leben. Denn D A S sind die Arschlöcher, die es geschafft

haben, auf Kosten der einfachen Arbeiter die Firmen noch reicher zu machen.

Mann, was war das früher noch eine geile Zeit, wo ein Mann ausreichte, um eine

4 - köpfige Familie zu versorgen. Als man auch mit einem guten Hauptschul-

abschluss noch 'ne Lehrstelle bekam. Und es sieht leider nicht so aus, als dass

sich da was bessern würde.

Früher wurde viel mehr gestreikt! Bis auf die Piloten streikt doch kaum noch

einer; der reine Wahnsinn. Und wenn ich an die Renten denke, dann wird mir

ganz anders.

Sepp

[schattengewächs]

nochmal zum Thema:
naja, rock, also, ich hab mich oft schon mal nach dem "warum" gefragt...

Es gab ne Zeit, da hat mir meine liebe Omi im Monat ca 300 Euro geschenkt, einfach so, sie mochte mich (und ich sie übrigens auch sehr, unabhängig vom "Geld") und hatte eben mehr als sie brauchte...
Parallel dazu hatte ich ne Art Beziehung zu einem Hardcore-Junkie, -
Ziemlich verhängnisvoll, zumal ich ja Geld auch nicht "horte", bzw. ich brauch eben soundsoviel im Monat, mehr ist dann schon "zuviel"-
Und S. (H-abhängig) wußte natürlich, dass ich Geld hatte, und wollte sich ständig Geld LEIHEN, weil er gerade unbedingt ne neue Klamotte im Sonderangebot kaufen wollte -
ich hab wohl insgesamt ca 1000 Euro in sein fucking H investiert.
Aber ich wußte auch, dass es keine Leihgabe war, und nicht irgendwelchen sinnigen Anschaffungen diente. Mir war das egal. Hab ja quasi seine Sucht mitfinanziert, sozusagen.
Mit Vernunft hatte das nix zu tun.
(langfristig gesehen, habe ich null geholfen, sondern ihm evtl nur geschadet, - obwohl er die Knete sonst auf irgendwelchen kriminellen Wegen klargemacht hätte, logisch. Wäre nur etwas mehr Stress für ihn gewesen.)

Ich hab nur gesagt: bitte frage mich danach, ob ich dir das Geld SCHENKE (nicht "leihe") und sag die Wahrheit, also, was du damit vorhast...
Dann kannst du dich auch BEDANKEN (was bei dem Pseudo-Geleihe wegfällt) und das ganze ist ne runde Sache.


Hab ja auch mal NachHILFE gegeben, privat.
Eben Franz und Engl. Abi Oberstufe, primär.
Oft dachte ich auch, my, ich kann dem armen genervten Typen jetzt sein Essay kurz (in 10 Minuten) runterschreiben, dann kann er dafür am nächten Tag ne 1 abkassieren (einmalig!)- aber ist ihm damit geholfen, langfristig? weil er weder die Grammatik noch die Fähigkeit für die Textanalyse beherrscht... also einfach zu "faul" ist, sich mit den "tenses" und deren Anwendung zu befassen, u.a.
Oft habe ich mich eben blöderweise auch für die leichtere Variante entschieden, - kurzfristig für beide Parteien befriedigender, langfristig irritierend für alle- auch für die Lehrer, die einen 4-5er Kanditaten hatten, der gelegentlich wohl "dubiose geniale Phasen" hatte, oder so...

Ach, das Thema gibt sehr viel Stoff.
Ich mag auch diese "Selbsthilfe-Fahrrad-werkstätten" - da HELFEN die Fahrradfreaks (mehr so alternative Typen, die für ihre "Hilfe zur Selbst-hilfe" nur so viel Geld haben wollen, wie man geben kann, oder bereit ist zu geben... in ein Sparschweinchen, das da rumsteht).
Wenn ich jaulte, bütte, bütte, ich kann das nicht, bitte flick den Reifen für mich, meinte der Gute,- "leider tue ich dir den Gefallen nicht und gebe dir nur das Flickzeug und verbale Anweisungen, damit du es das nächste mal ganz alleine kannst... "- ich finde die Haltung (erst im Nach-hinein) gut, damals hätte ich ihm an die Gurgel springen können, weil ich stundenlang da rumgefrickelt hab und er sich halb schlapplachte dabei... my, das waren schon dubiose Zeiten...

[mikel015]

Manchmal ist zuhören und Verständnis zeigen doch eine viel größere Hilfe. Gestern Abend haben wir mit einem Bekannten geredet, der Liebeskummer hat. Wir haben ihm auch keine Lösung geboten (außer, lösch die Bilder von ihr), sondern ihm zugehört und eine Umarmung angeboten. Da ging er immerhin mit einem Lächeln weg.

[schattengewächs]

genau, mikel.
Das ist doch schön.
Manchmal bringt zuviel Rum-analysieren nix.
Einfach da sein und "den Schmerz des anderen: verstehen / fühlen / anteil-nehmen" - ist viel mehr wert.

Ach, ich werd demnächst eh noch irre.
Dieses blöde Geld. Macht fast alle zu Zombies.
Die wichtigsten Dinge im Leben sind eh nicht "käuflich"!
Es gibt so viele arme Reiche.
Und reiche Arme.

Mag auch den Tauschring z.B., also dieses Prinzip: ich beherrsche diese Fähigkeit besser, und du eben eine andere.
Also tauschen wir einfach und lassen das Geld weg.
Zum Beispiel: Ich bau dir ein Hochbett und du bringst mir Tango-Tanzen dafür bei, oder gibst meinen Kindern Nachhilfe in einem Fach. Das mag ich. Das fühlt sich für mich gut an.

[Haschgetüm]

Wo wir grade beim Thema sind.
War eben auf der Arbeit und sah dort unseren Jungkoch.
Oh Gott. Kreidebleich, geschwollene Augen, fast am heulen.
Ich kenne seine Geschichte. Sein Arzt wollte ihn einweisen, aber nein, er muss arbeiten. Er steht definitiv kurz vor der Psychose. Kann nicht schlafen, fühlt sich depressiv, heult die ganze Zeit...

Es bricht mir das Herz. Würde gerne mit seiner Freundin sprechen, aber habe keine Kontaktmöglichkeit. Würde gerne meinem Chef was sagen, aber das wäre übergriffig.
Ich kann nichts tun...

[Soltau]

[schattengewächs]

yep, Mabuse- um hier anzuknüpfen: Leben mit Hartz 4 oder Grundsicherung (wie ich) OHNE einen Euro Zuschuss (vom eingelagerten oder verprassten Erbe, das mir zugestanden hätte!) ist nicht lebenswert.
Ich lebe nur davon, und vom Geschnorre im kleinen Freudeskreis oder notfalls bin ich mir auch nicht zu schade, mich vor den Aldi zu setzen. Im Pennerlook.

Ätzend ist das.

Das Geld reicht bei mir bis ca Mitte des Monats, danach ist nur noch Vegetieren angesagt. Zum Glück esse ich eh fast nix, und die Klamotten hängen nur noch in Fetzen an mir runter. Alle Schuhe sind wasserdurchlässig und abgelatscht.

Bin gerade auf 180, wg. einem Kurz-telefonat mit meiner geistig unterbelichteten Schwester (der ich die Magisterarbeit unter Drogen schrieb): ab jetzt gibst auch keine Weihnachstgeschenke mehr (könnte ich ja quasi zu Geld machen )-
Das sind voll die Schweine, Leute.
Jetzt hab ich seit gestern wieder ein paar Euronen.

Aber zum Thema: Meine Familie will mir nicht helfen.

Sie bleiben streng bei dem Kurs, dass man Drogenabhängige materiell zum Nullpunkt bringen muß.
Ich hab aber immer wieder betont, dass ich mit Drogen leben will bzw. muß- evtl bin ich auch blöd. Aber ich lüge eben nicht. Ich lüge prinzipiell nicht.

Wäre auch nicht überzeugend, zu sagen, dass ich irgendwie, irgendwo, irgendwann entziehen will, wenn ich die Stoffe eben schon seit Jahrzehnten "fest integriert" habe.

So, ist etwas o.t. aber doch grenzwertig noch themenrelevant.
Das schlimme ist, dass ich für meine 4 Biere am Tag (Lidl-Plastik) fast nix ausgebe, für Tabak allerdings ca 3-4 Euro am Tag. Für Pillen nix, die krieg ich ja alle verschrieben. Das ist das dubiose an der Sachlage.
Oxys, Dias, Lyrica, - die harten Stoffe, bezahle ich ja nicht selbst.
Ach, ich kotz mal lieber in den Eimer, als euch weiter zu.
Denke mir nur gerade, dass kein Schwein finanziell tiefer in der Sch... hängt als ich.
Wäre aber froh, wenn mal jemand sagen würde, hey, schattengewächs, ich lebe auch nur mit den paar Euronen vom Staat, ohne family, ohne Geschenke oder so. Aber ich hab das Gefühl, dass ich mit dieser Problematik zumindest alleine bin...
Ich tu mir gerade selbst leid, sorry.

[Obelix]

[schattengewächs]

warum sollte ich dich nicht mögen, obelix?
Danke für deine Solidarität.
Dubioserweise bin ich eben echt sehr zäh und meine Physis braucht nix, auch nur wenig Vitamine. Bier und Tabak und eben meine Pillen.
Ich kann ohne Heizung und vernünftiger Nahrung weiterleben...
als ich eben kurz mit meiner Schwester telefonierte (tue ich nur seeehr selten) hörte ich im Hintergrund wieder nur Gehuste und sie war mal wieder (wie alle Familienangehörigen) am kämpfen mit Viren und Infekten aller Art.
Dabei ernähren die sich 100 Prozent Bio und nur von hochwertigster Kost, während ich mir mein Aldi-Fraß reinschiebe und nie irgendwas hab.
Finde alleine diese Tatsache sehr kurios.
so, ich mußte jetzt wegen dieser Absurdität mein Diazepam erhöhen.
Entweder passiert bald ein Wunder ... oder... k.A. -
Lieben Gruß!

[blautopf]

Ich helfe auch gerne wenn ich kann. Habe vor knapp 3 Monaten einen grossen Geldbeutel mit ca. 100€ gefunden. Auch mit Auspapieren...Geld und Krankenkarte ...Verbundpass...Führerschein usw. Habe ich sofort bei Polizei abgeben. 2 Wochen später bekomme ich vom Besitzer einen Brief. Er hat sich kurz bedankt. Mehr nicht. Es kein Finderlohn im. Brief. Weder 5€ oder 10€ Schein. Nix. Auf dem Brief war nicht mal Absender. Aber egal. Ich hätte umgekehrt dem Finder wenigstens 10€ in Brief gelegt. Absolut. Letztes Jahr im Sommer finde ich in S-Bahn grosses Galaxy Handy. Wollte bei Polizei abgeben. Besitzer ruft an...ich sage ihm er kann Handy sofort haben. Treffpunkt Burgerking HBF. Halbe Stunde später kommt er...gebe ihm nachdem er seinen Namen gesagt hat...sofort das Handy. Er sagt dann spöttisch er kann mir keinen Finderlohn geben...was nicht nicht verlangt habe. Holt aus seiner Hosentasche Kleingeld und Scheine heraus...waren auch 5€ Scheine dabei. Gibt mir dann in Kleingeld 2€. Ich soll mir Hamburger holen. Habe dann gesagt er soll verschwinden. Habe anderes zu tun. So ist das Leben

[sim8]

ich brauche meist nur Hilfe, was zu viel arbeit betrifft.
dafür such ich mir die freunde aus, mit grosser bedürftigkeit,
auch mal eine zigeunerin von der strasse, die pausenlos vorm Supermarkt steht.

die meisten sind froh, wenn sie für Geld was tun können.

nur kann ich mir das auch nicht oft leisten und manche haben von arbeit nicht wirklich einen blassen schimmer. so haben zigeunerinnen noch nie gebügelt in ihrem leben vorher, oder sehn mir so gerne zu, wie ich das bad und klo putze, daneben stauben sie bisschen was ab.
verhaltensgestörte putzen mir mit dem klomittel die dusche und vergessen den halben Liter, den sie reinschütten wieder wegzuspülen, was zu sehr eigenartigen chemischen Reaktionen führt. jedenfalls liefern sie mir so einige Überraschungen mit daneben.
andere beginnen mir schon ab 6 Uhr morgens, non stopp, alles zu erzählen, was ihnen durch den kopf geht und von leuten die ich nichtmal kenne.

paar so Aktionen und mir reicht es wieder. ihre schulden oder Bedürfnisse werden davon auch nicht kleiner. sie bräuchten alle viel mehr und ihre Leistungen sind oft fraglich und nach 1-3 tagen haben sie mich geschafft.

ich kann auch nie unterscheiden, ob mich bettler anlügen oder nicht. die sitzen mit leeren medizinschachteln herum , oder rennen mit dreckigen kindern im arm herum. dann sieht man mal eine, die auf einmal ihren langen kittel hebt und ihrem habschi alles Geld, was sie im Strumpf stecken hat, schnell abliefern muss.
also oft eher eine verarsche. wir normalos müssen auch arbeiten fürs Geld.
andere wissen nicht mal was das ist, weil sie doch vom betteln leben.
in einem sozialstaat bekommen sowieso die meisten bedürftigen gratisgeld und hilfe, ausser sie sind noch nicht von den Ämtern erfasst. nicht in jeden europäischen land ist das so.
am meisten tun mir bettler leid, die sich richtig hinknien und gar nix sagen.
manchmal renn ich vorbei, oder wieder zurück zu ihnen. wenn es dann aber 2-3 und mehr Bettler werden, reicht es mir wieder.ich renn ja nicht als einzige zwischendurch in einkaufsstrassen herum.

jedenfalls braucht jeder der auf der strasse hängst was, ob er lügt oder nicht dazu ist egal. sonst würden sie ja nicht auf der strasse sitzen. die frage ist nur, ob ihr mann damit spielen geht oder es versoffen wird, oder für Zigaretten, red bull und Cola ausgegeben wird. natürlich müssen die armen auch mal feiern.
Zigeunerinnen machen das mit Cola und Kartoffelchips.

jedem das seine, verhungern tut schon keiner hier, nur draussen schlafen in baracken und zelten und über Spiritus kochen, find ich schon nicht so angenehm.

oft denk ich mir, wies umgekehrt wäre. ich auf der strasse und die bettler, welche an mir vorbeigehn. ich denk sie würden mir auch nicht grossartig helfen
und mich da sitzen oder liegen lassen. deshalb sollte sich keiner wirklich beschweren , wenn er ein dach übern kopf hat und dazu monatliches gratisgeld und sogar noch laster dazu befriedigen kann.

man spuckt nicht ins teller, wo man draus isst, sagte mir mal eine Albanerin,
aber viele machen es trotzdem.
viele in der art, können sowieso keine normale Leistung erbringen. werden hier von ihren familen noch aufgefangen oder müssen illegal werden. sozial spielt es hier nicht viel, manchmal springen noch die christen, mit essen und einem bett in einem zimmer für mehr leute, ohne Waschmaschine und wenig bis keine Heizung ein. verwöhnt wird man hier nicht.
genauestens kenn ich mich nicht aus in untergrundszenen , mit klein bis grosskriminalität, jedenfalls greifen die fest zu, für ihre Bedürfnisse, ohne Rücksicht.
betteln ist also noch das kleinsste übel, von allen, nur sind da eben auch arbeitsscheue oder unfähige dabei.

sich gegenseitig helfen in Not und sich selber helfen , um so wenig wie möglich andere zur Last zu fallen, ist einfach Basic, meiner Lebenserfahrung nach.

[Obelix]