wie lange bis tolleranz runter geht? Beschleunigung möglich?

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Horrorlon
Anfänger


Anmeldungsdatum: 05.10.2016
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2016 21:42    Titel: wie lange bis tolleranz runter geht? Beschleunigung möglich? Antworten mit Zitat

Hi ihr,

war jetzt paar monate auf carfenta, am ende auch wirklich grosse mengen genommen. Sprich meine tolleranz ist durch die decke. 1000mg Tilidin, 52mg Hdyromorpon... ich merke nichts Sad Bin grade eh im entzug deswegen nicht so schlimm. Würde nur gerne wissen wie lange es ca dauert bis so eine hohe tolleranz wieder halbwegs normal ist? Monate? Jahre? Very Happy Kann man das irgendwie beschleunigen? Hab schon bisschen im forum gelesen aber so ne richtig konkrete antwort auf beshleunigen hab ich noch nicht gefunden. Und auch nicht wie das mit dem Tolleranz abbau ist. Ich weis schon ist von mensch zu mensch verschieden aber nur so grob.

danke schonmal

gruss
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sickgirl
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 28.01.2015
Beiträge: 386

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2016 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

1000mg Tilidin? Und vom Naloxon merkst du nix?
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2016 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Meiner Erfahrung nach, ist die Toleranz (vom Stoff mal unabhängig gesprochen) nach einer Konsumpause sehr schnell wieder aufgebaut - da hat man sich flix wieder hochgepusht. Bringt also alles nix.
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2016 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Kleiner Exkurs zur Opioidtoleranz

Wenn eine einzelne Rezeptorengruppe anhaltend übermäßig stimuliert wird, schützt das Gehirn sein inneres Gleichgewicht dadurch, dass am synaptischen Spalt die Rezeptorendichte reduziert wird - die Zelle stülpt die Rezeptoren ein wie eine Schnecke ihre Augen. Dadurch wird für eine identische Reizantwort eine höhere Konzentration des Transmitters erforderlich.
Endet die Zufuhr der agonistischen Substanz, dauert es eine Weile, bis die Rezeptoren wieder auf der Zelloberfläche erscheinen - das typische Entzugssyndrom tritt auf.
Nun kommts: Der µ-Opioidrezeptor ist ein "G-Protein-gekoppelter Rezeptor" mit 6 Untereinheiten. Jedes Opioid bindet an eine oder mehrere der Untereinheiten. Deshalb kann eine Opioidrotation die nachlassende Opioidwirkung wieder verstärken.

Auf der anderen Seite führt die G-Protein-Kopplung dazu, dass die intrazelluläre Einheit des Rezeptors bei Dauerstimulation funktionsuntüchtig wird.

Dies Rezeptoren müssen dann völlig erneuert werden - en Pozess, der sehr lange dauert. Wenn zuviele Rezeptoren "degeneriert" sind, reicht die körpereigene Endorphinproduktion über sehr lange Zeiträume nicht aus, um das Gleichgewicht stabil aufrecht zu erhalten - es entsteht Craving, also willentlich unkontrollierbarer Suchtdruck.

Das kann notwendig machen, dass über lange Zeiträume Mini-Dosen von Opioiden zugeführt werden müssen, bis ein Leben "ohne" funktioniert.

LG

Praxx
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endstation
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 208

BeitragVerfasst am: 1. Dez 2016 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

@threadstarter:

ein paar wochen komplett ohne opioide reichen oft aus, um PSYCHISCH zumindest wieder ein bißchen zu spüren. aber das traurige daran ist -haschgetüm hat es schon gesagt- dass die toleranz dann erneut recht schnell zurückkehrt.


noch was anderes:
ich weiß nicht, ob es dir bewusst ist, aber wenn du jetzt entziehst, dann darfst du AUF GAR KEINEN FALL auch nur annähernd deine gewohnten dosierungen nehmen! der großteil tödlicher überdosierungen geschieht NACH entgiftungen bei rückfällen. dann braucht man nämlich anfangs VIEL VIEL WENIGER als man gewohnt ist. das ist wirklich tückisch, aber wenn man es weiß, dann muß man es halt nur bedenken beim erneuten konsum nach einer pause.

dass die toleranz dann wieder schnell zurückkehrt, wie oben geschrieben, hat damit nix zu tun...

gefährlich sind dann prinzipiell alle opiate, aber ganz besonders gilt das für (levo-)methadon, diamorphin (="heroin") und fentanyl. damit kann man sich schnell zu hoch dosieren. und man glaubt nicht, wie verdammt viele leute daran schon gestorben sind... das ist der wahnsinn!

in den USA gibts wöchentlich todesfälle durch überdosierte opioide schmerzmittel.
heath ledger, prince, paula yates (ehefrau von bob geldof) oder ihre tochter peaches geldof sind nur einige bekannte fälle von promis. im letzten monat starben der MMA-kämpfer josh samman und sein kumpel ebenfalls an opiaten. das geht schneller als man denken mag...
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perl
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 10.07.2016
Beiträge: 1100

BeitragVerfasst am: 1. Dez 2016 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

...und das Sterben funktioniert auch mit "ausreichend" retardierten Präparaten?
Nur mal so zur Information?
Gruß perl
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rock
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 1. Dez 2016 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

perl hat Folgendes geschrieben:
...und das Sterben funktioniert auch mit "ausreichend" retardierten Präparaten?


Nehmen wir an, es werden 10% vom retardierten Morphin sofort freigesetzt. Du hast Kapseln à 200mg. Es werden also 20mg sofort vom Körper aufgenommen. Pro Kapsel ! Nimmt man eine entsprechende Anzahl Kapseln, hat man genauso eine OD, als würde man weniger Kapseln entretardieren.
So zumindest sagt's mir mein Hausverstand. Praxx wird das Ganze korrigieren, sollten da Faktoren eine Rolle spielen, die ich nicht berücksichtigt habe.
Cheers
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Südösi
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 19.05.2015
Beiträge: 374

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 01:34    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr interessanter Thread, vor allem Praxx' Antwort. Und ich glaube, dass der Rückgang der Toleranz hier ziemlich unterschätzt wird. Ich meine "schon nach ein paar Wochen ohne Opis spürt man wieder ein wenig"? Schon nach ein paar Tagen schaut's wirkungstechnisch schon ganz anders aus. Nach ein paar Wochen kann man sich mit gewohnten Dosen schon "gut" abschießen.

Ich hab mal von der "Regel" gehört, dass pro Tag ohne Konsum die Dosis um 20 % reduziert werden müsse, und nach einer Woche eine Neueinstellung erforderlich sei.

MfG
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Lillian
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 06:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß das von Lyrica. Habe jas unglaublich Mengen genmommen und wenn ich dann mal ne woiche Pause gemacht habe, habe ich dennoch nichts gemerkt. Also ist es sinnvoll mehrere Wochen abstinenz zu leben um wieder etwas zu spüren.
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surreal
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 08:36    Titel: Antworten mit Zitat

Bei mir (mit weniger extremen Dosierungen) ist es so, dass ich, wenn ich mal eine Weile mehr genommen hatte und die Toleranz deutlich gestiegen ist, nach einer oder zwei Wochen schon wieder deutlich mehr spüre und nach vier Wochen ist es bestimmt wieder bei 80%. Ganz weg gegangen ist die Gewöhnung bei mir nicht mehr und ja, wenn man später wieder öfter konsumiert, ist die Toleranz schnell wieder da, wo sie seinerzeit war. Wenn man sich aber auf wenige Male pro Woche beschränkt, steigt sie kaum. Bei mir jedenfalls nicht.
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