Mein Freund kann einfach nicht ohne die Online-Pornografie

[Frau27]

Hallo ihr Lieben,

ich bin auf der Suche nach Angehörigen, die auch einen Partner/Partnerin haben, der/die pornografiesüchtig ist.
Mein Freund hat vor meiner Zeit sehr viel Pornografie konsumiert. Seiner Aussage nach bis zu fünfmal täglich. Aber auch jetzt kommt er nicht davon weg. Vor einem Jahr habe ich zufällig entdeckt, dass er Pornografie konsumiert. Es waren aber nur Videos und wir haben darüber gesprochen. Ein paar Monate später (wieder durch Zufall), habe ich gesehen, dass auf Plattformen surft, wo man mit den Personen in Kontakt tritt und auch Fotos von der Erektion teilt. Das war fast das Ende der Beziehung, weil ich mich richtig betrogen gefühlt habe. Im Sommer konnte er dann wieder nicht ohne und ich habe es herausgefunden. Da war aber schon klar (auch ihm), dass es sich um eine Sucht handelt. Er hatte eine schwere Kindheit...
Er hat mir im Sommer versichert, dass er daraus möchte, da er mit mir ein Leben aufbauen möchte. Darum haben wir gemeinsam beschlossen, dass sein PC und sein Handy durch Kindersicherungen gesichert werden. Also vieles ist nicht mehr so leicht zugänglich.
Weil er aber immer noch nach "Hintertürchen" sucht (Nackt-Bilder auf Twitter werden nicht gesperrt) bin ich langsam mit meinem Latein am Ende. Vor allem, weil er mir gebeichtet hat, dass er sich solche Bilder regelmäßig auf der Toilette ansieht, auch wenn ich nebenan bin...
Als wir noch eine Fernbeziehung hatten, dachte ich, dass er es tut, wenn wir uns mal ein paar Tage nicht sehen. Aber, dass er es sogar tut, wenn ich mit in der Wohnung bin, ist ein bescheidenes Gefühl. Es passiert sogar an Tagen wo wir (guten) Sex hatten. Das irritiert mich dermaßen... Er versichert mir, dass er sie momentan die Bilder nur anschaut und nebenher nicht masturbiert und er sehe das als Fortschritt. Er hat nun seit 3 Wochen eine Therapie begonnen, aber ich habe Angst, dass das nicht weiterhilft.
Ich habe das Gefühl, dass ich mit ihm wirklich den Richtigen gefunden habe, ich kann mir vorstellen mit ihm eine Familie zu gründen. Aber dieser Pornografiekonsum verletzt mich immer so sehr. Kann man ihm glauben, dass er davon weg will? Oder tut er das ganze nur, um mich zu beruhigen und "zu behalten"? Ich bin einfach momentan in diesem Zwiespalt, dass ich ihn auf der einen Seite unterstützen will, auf der anderen aber nicht weiß, wie lange ich das durchhalten kann. Ich fühle mich mit diesem Problem so alleine gelassen. Habe das Gefühl, dass es mich nach und nach kaputt macht. Es könnte alles so schön sein, wenn da nicht diese sch**** Online-Pornografie wäre.
Gibt es hier Angehörige, die das ganze schon durchlebt haben? Und vielleicht sogar mit dem Partner geschafft haben daraus zu kommen? Was hat euch geholfen und Kraft gegeben?

Über Rückmeldungen wäre ich sehr dankbar

[Haschgetüm]

Hi! Bin zwar keine angehörige von pornosüchtigem, aber von einem Suchtkranken.
Dein Partner scheint weiter zu sein als so manch anderer.
Er scheint offen u ehrlich drüber zu sprechen, hat sich Hilfe geholt.
Die Therapie wird mir Sicherheit irgendwas bringen.
Heilen wird es ihn nicht.
Sucht ist in dem Sinne nicht heilbar, so sagt man.
Aber behandelbar.
Kann verstehen dass dich das verunsichert.
So viel Selbstbewusstsein hat wohl so gut wie niemand, dass einen das nicht verunsichert.
Habt ihr mal drüber gesprochen wie sich das Ganze bei ihm entwickelt hat?
Generell muss jeder selbst seinen Weg aus der Sucht finden und das ist ein langer, steiniger Weg.
Lg haschi

[perl]

Hallo,
herzlich Willkommen!
Ja, zu Deinem post: Eine schwere Kindheit hatten doch wohl fast alle.
Es ist ein gutes Zeichen, dass Dein Freund eine Therapie begonnen hat.
Nach drei Wochen kannst Du noch keine Veränderung erwarten. So etwas braucht Zeit.
Das Problem ist wohl, neben Deinen sehr verständlichen Gefühlen, wenn er auf der Toilette irgendwelche blöden Bildchen anschaut, dass Du/Ihr zu lange gewartet habt und Du jetzt an der Kante bist.

Du musst entscheiden, was Du noch aushalten kannst und was nicht.
Er ist auf dem Weg, aber eine Therapie und erst recht eine Veränderung des Verhaltens, so es denn hoffentlich dazu kommt, dauert.
Entweder Du hälst es aus, oder Ihr bittet den Therapeuten um ein Paargespräch, um Absprachen und Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten oder Du denkst über eine zeitweise räumliche Trennung nach.
Dein Unbehagen, nett ausgedrückt, kann ich sehr gut verstehen.

Musst auch schauen, wo Du bleibst, was Du noch ertragen kannst.

Grüße perl

[Dr.Mabuse]

Ich kann mir das gar nicht vorstellen,wenn ich ne hübsche Freundin hätte,mich dann noch an Pornos zu vergehen...

Aber gut ich würde das Problem nicht runterspielen wollen,zumal das Thema hier schon öfters war...also wohl gar nicht so selten ist...

Gruß...

[mikel015]

was ich nicht verstehe bei der Pornsucht deines Partners...
das das eben nicht mit emotionalem, gutem Sex mit einem Partner vergleichbar ist. Da spielen andere Faktoren ja mit rein. Liebe, Geborgenheit, Vertrauen usw. Das ist auf einen anderen Level. Das ist nicht nur körperliche, sondern "seelische" Befriedigung.

Also fehlt ihm doch in dieser Beziehung irgendwas...so denke ich...

[mikel015]

[whitenoseprincess]

[perl]

Tja, mir ist so ein Verhalten eben auch komplett fremd und ich kann mich da nicht wirklich hineinversetzen.
Vielleicht doch eher die Männer hier angesprochen?
Gruß perl

[Marle]

[perl]

Marle, wieder mal auf Provokationskurs...- Mann, Mann, Mann...

[mikel015]

[Dr.Mabuse]

Hi Mikel...

Ich verstehs dann eher so das Pornosucht ne art Zwangshandlung ist,bei der Derjenige auch keinen Genuß bei der Sache hatt...

So wie Leute die sich Zwanghaft xmal am Tag die Hände waschen,oder ne Stunde brauchen um das Haus verlassen zu können,weil immer wieder geschaut werden muss ob die Herdplatte auch wirklich aus ist...

Zumal handbetrieb doch Lichtjahre entfernt...ist zu echtem Sex mit einer tollen Frau...

Allein wenn ich ans Muschi lecken denke,werd ich grad ganz Wuschig...

Gruß..

[nebukadnezar]

[mikel015]

[Marle]

Das war keine Provokation.
(Und anscheinend finden das immer nur die, die permanent auf Krawall warten.)

Mikel hat gefragt, warum X der Pornosucht erlegen ist, und in den Raum gestellt, dass dann ja wohl etwas in der Beziehung, bzw. im Leben des Betroffenen fehlen müsste.

Dass Sucht m. E. immer etwas kaschieren soll, das im Leben der Betroffenen fehlt, ist (für mich) einfach so.
Also ist die Frage von Mikel eben auch direkt auf ihn, wenn er denn Drogen konsumiert, zurückzuführen.
Oder anders herum: Findet er für sich darauf eine Antwort, und kann das Defizit (ohne Drogen) eliminieren, dann braucht er auch keine Drogen mehr.

Marle