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marcel1006 Anfänger
Anmeldungsdatum: 22.08.2009 Beiträge: 3
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Verfasst am: 22. Aug 2009 18:45 Titel: Warum wirkt Heroin abhängiger als Morphin? |
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hey Leute,
ich würde mal gerne wissen, warum heroin abhängiger wirkt als morphine, denn es wird ja im körper als erstes zu 6-MAM und dann zu Morphin metabolisiert, welches dann am rezeptor bindet.
liegt das einfach daran, dass heroin lipophiler ist und die blut-hirn schranke schneller passiert??
danke für antworten |
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sebaiano Bronze-User
![Bronze-User Bronze-User](img/rang-02.gif)
Anmeldungsdatum: 30.04.2009 Beiträge: 21
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Verfasst am: 22. Aug 2009 19:04 Titel: Stimmt! |
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Hi!
Ja, es liegt zum einen an der erhöhten Lipophilität, dass mehr acetyliertes Morphin (Heroin) pro Zeiteiheit die Blut-Hirn-Schranke durchdringt, und somit mehr Wirkstoff am präsynaptischen µ1-Rezeptor zur Verfügung steht.
Zum Anderen wird in der Folge das mesolimbische dopaminerge System (Behlohnungssystem) und hier insbesondere der Nucleus Accumbens stärker stimuliert, was zu einer wesentlich größeren Euphorie führt, und somit Heroin zur psychisch "potenteren" Droge macht.
Insbesondere dieses Dopaminsystem wird mit Abhängigkeit und Wiederholungszwang von positiven Emotionen in Verbindung gebracht.
Außerdem würde ich sagen, das auch einige der für Morphin typischen Nebenwirkungen wie Juckreiz, Hitzegefühl, initiale Müdigkeit etwas geringer ausgeprägt sind.
Warum interessiert dich das??
Gruss |
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Jana Platin-User
![Platin-User Platin-User](img/rang-05.gif)
Anmeldungsdatum: 02.10.2007 Beiträge: 1470
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Verfasst am: 22. Aug 2009 19:20 Titel: |
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Und zu der google-Erklärung kommt noch der Kopf-Aspekt der Nadelgeilheit hinzu, die manche entwickeln. Ich z.B. finde spitze Gegenstände so ekelhaft, dass ich einfach auf spitze Sachen drauf packen muss... ist ein kleiner Tic. Von der reinen Substanz her reicht die Erklärung meines Vorposters, obwohl der Thread-Ersteller diese nicht verstanden haben wird. |
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sebaiano Bronze-User
![Bronze-User Bronze-User](img/rang-02.gif)
Anmeldungsdatum: 30.04.2009 Beiträge: 21
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Verfasst am: 22. Aug 2009 19:34 Titel: Na Ja |
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Hallo, Liebe Jana!!
Jetzt muss ich aber doch zu meiner Ehrenrettung sagen, dass ich Psychologie und insbesondere Neuropsychologie/biologische Psychologie studiere, und schon denke, dass ich das verstanden habe, auch ohne Google:-)
Außerdem war ich selber mal H-abhängig, bin aber seit 9 jahren clean!!
Gruss, S |
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sebaiano Bronze-User
![Bronze-User Bronze-User](img/rang-02.gif)
Anmeldungsdatum: 30.04.2009 Beiträge: 21
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Verfasst am: 22. Aug 2009 19:37 Titel: |
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P.S.:
Den Kopf Aspekt der Nadelgeilheit, kann man übrigens auch mit dem Belohnungs-(Dopamin) System erklären, da die Nadel einen konditionierten Reiz für die Drogenwirkung darstellt.
Das Sytem hat gelernt, schon dann zu feuern, wenn eine Nadel da ist/an eine nadel nur gedacht wird!!
ich war früher auch extrem nadelgeil.-) |
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marcel1006 Anfänger
Anmeldungsdatum: 22.08.2009 Beiträge: 3
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Verfasst am: 22. Aug 2009 20:07 Titel: |
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danke schon mal für eure antworten,
aber bitte schweift nicht zu weit vom thema ab, hättet ihr vielleicht gute quellen, wo ich das nachlesen kann...
im prinzip geht es darum, dass ich eine facharbeit schreiben muss, die ich wahrscheinlich über heroin schreiben werde
danke |
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sebaiano Bronze-User
![Bronze-User Bronze-User](img/rang-02.gif)
Anmeldungsdatum: 30.04.2009 Beiträge: 21
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Verfasst am: 22. Aug 2009 20:13 Titel: Quellen! |
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ich könnte das Lehrbuch "physiologsche Psychologie" von Neil carlson empfehlen, oder evtl. auch "Biologische Psychologie" von Birbaumer und Schmidt.
Ich denke, es kommt aber sehr darauf an, in welchem zusammenhang solch eine Facharbeit geschrieben wird, weil ich die Frage des höheren Suchtpotentials von Heroin ja nicht nur auf biologische/physiologische Fragestellungen beschränkt, sondern evtl. auch auf historische oder gesellschaftliche.
Was für eine Facharbeit ist es denn? |
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TwiggyRamirez Silber-User
![Silber-User Silber-User](img/rang-03.gif)
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 292
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Verfasst am: 22. Aug 2009 21:42 Titel: |
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Ganz kurz verfasst:Heroin flutet schneller an,als Morphin.Dieser Effekt macht das Heroin interessanter und mächtiger für den Konsumenten.Außerdem macht es dadurch,dass es so schnell die Blut-Hirn Schranke überwindet, äusserst euphorisch.Wenn die Phase vorbei ist,wirkt es auch wie Morphin.
Mal in verständlicherem Deutsch verfasst........ |
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marcel1006 Anfänger
Anmeldungsdatum: 22.08.2009 Beiträge: 3
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Verfasst am: 23. Aug 2009 11:54 Titel: |
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facharbeit für das seminarfach pharmakologie, deswegen meinte unser lehrer unsere facharbeit soll nur aus 1/3 geschichtlichem sein und der rest aus boilogischen bzw. chemischen vorgängen, deswegen ist mir dsa gerade so wichtig |
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Kilon Silber-User
![Silber-User Silber-User](img/rang-03.gif)
Anmeldungsdatum: 08.11.2008 Beiträge: 187
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Verfasst am: 24. Aug 2009 20:30 Titel: |
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Ist die Frage... körperlich wirkt Heroin eher weniger suchterzeugend als Morphin bzw ein Morphinentzug ist unangenehmer, habe schon so einige Opiumentzüge gemacht (Morphin...).
Psychisch ist es wohl jedem von uns Usern bewusst, dass es durch die hohe Lipophilität (Fettlöslichkeit) von Heroin bzw 6-MAM zu erklären ist und dass es dadurch eben die Blut-Hirn-Schranke sehr schnell überwindet...
und ganz identisch ist die Wirkung dann doch nicht. Vorallem während der ersten 30 Minuten nach der Injektion wirkt eben hauptsächlich 6-MAM welches erst dann etwa zu Morphin wird und bekanntlich ist ja die erste Zeit nach einer Injektion die angenehmste.
Ansonsten ist Heroin körperlich gesehen durch seinen vergleichsweise kurzen Entzug ein Opioid mit nicht so schwierigem Entzug, also klar ist er schwer, aber wegen dem Kopf. Ein Codein, Morphin oder erst recht Methadonentzug ist wesentlich schwieriger körperlich durchzustehen. Bei Buprenorphin ist es schwer zu sagen, Buprenorphin dauert zwar auch länger aber ist allgemein recht sanft.
Für einen Schmerzpatienten der keine psychische Abhängigkeit entwickelt da er keinerlei Missbrauch betrieben hat, würde ein Diacetylmorphin-Entzug wohl leichter durchzustehen sein als ein Morphinentzug, meiner Meinung nach. |
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