Durch Glaube zu Gott von Drogen weg?

Gehe zu Seite 1, 2, 3 ... 23, 24, 25  Weiter
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Fragen und Antworten
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
brauchehilfe123
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 68

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2017 10:49    Titel: Durch Glaube zu Gott von Drogen weg? Antworten mit Zitat

Hallo! Vielleicht habt ihr auch schonmal davon gehört, dass ehemalige Drogenabhängige, die sich jetzt bekehrt haben und zu Gott gegangen sind, clean geworden sind und jetzt ein normales Leben führen(mit Frau, Kinder), ich habe von Christen gehört, die vorher Junkies waren, die auf 16ml Metha waren und von heute auf Morgen von Gott befreit worden sind.(meistens Russlandsdeutsche) Ich habe in meiner Familie 1 Onkel, der auch mit 16, 17 Heroinabhängig wurde und bis 32 abhängig war. Mit 30 hat er durch seine Frau den Glauben zu Gott gefunden. Seitdem er 32 ist, ist er komplett clean und lebt sehr gläubig. Was haltet ihr davon? Ich denke man kann das von zwei Seiten betrachten.. irgendwie sinds ja schon so Sekten, aber irgendwas muss da auch dran sein, dass Gott die frei gemacht hat, weils einfach so viele sind, die durch Gott von Drogen weggekommen sind.Und die haben ja auch, als die so Alt waren wie ich, das für eine Sekte gehalten und für Blödsinn. Hat jemand von euch da Erfahrungen mit, bzw was hält er davon?
Nach oben
Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2017 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

Naja. Glaube schenkt Hoffnung. Gebete sind heilsam. "Der Glaube versetzt Berge."
Es ist für mich eine Tatsache, dass der Glaube an Gott helfen kann, sich aus einer schwierigen Situation zu befreien. Nicht, weil Gott tatsächlich etwas ausrichtet, sondern weil der Glaube den Menschen die Hoffnung gibt, dass alles einen Sinn hat, dass sie nicht umsonst leiden, dass jeder irgendwann seine gerechte Strafe bekommt, dass alles gut werden wird usw. usw.
Es ist eigentlich unerheblich, woran man tatsächlich glaubt, so lange es einem Hoffnung und Kraft gibt. Am Glauben kann man sich festhalten - auch in der Not.
Nicht umsonst finden die Menschen ausgerechnet dann zum Glauben, wenn ihre Not am Größten ist. Menschen, die einer schweren Krankheit unterliegen, an der sie sterben könnten, glauben gerne an eine Art Wunder, wenn sie dann geheilt sind. Es ist ein sehr altes Phänomen, dass Menschen an übermächtiges glauben möchten, so gibt es ihnen doch die Freiheit ein wenig loszulassen und sich selbst nicht so wichtig zu nehmen.
Nach oben
surreal
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2017 11:01    Titel: Re: Durch Glaube zu Gott von Drogen weg? Antworten mit Zitat

brauchehilfe123 hat Folgendes geschrieben:
Was haltet ihr davon?


Suchtverlagerung Wink

Im Ernst, natürlich kann Glaube unter Umständen wirklich "Berge versetzen". D.h. die Möglichkeiten, die man sich selbst zuschreiben, haben auch einen Einfluss darauf, was man letzten Endes realisieren kann. Natürlich in Grenzen, aber vernachlässigen sollte man diesn Einfluss nicht. Siehe z.B. den Placeboeffekt. Ein Beleg dafür, dass tatsächlich Gott hier eingegriffen hat, ist das aber natürlich nicht.
Nach oben
Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2017 11:05    Titel: Antworten mit Zitat

Achja und diese "Sekten" sind letztlich auch nur Gruppen von Menschen, die eine Gemeinsamkeit haben und sich gegenseitig Mut zusprechen. Zugehörigkeit in einer Gruppe ist für jeden wichtig und schenkt alleine deshalb schon Kraft, weil man nicht allein dasteht. Rituale und Zeremonien unterstützen das Ganze - Selbsthilfegruppen arbeiten ähnlich.
Die Beichte gibt den Menschen z.B. die Gelegenheit sich zu befreien und Vergebung zu erhalten, es ist eine unglaubliche Erleichterung seine "Sünden" zu beichten. Ganz simples Prinzip.
"Offenheit ist der Weg aus der Sucht".
Nach oben
surreal
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2017 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, Sekte bedeutet in diesem Zusammenhang eben eine bestimmte Art von Gruppe, die vor allem auch so funktioniert, dass der Kontakt zur "Außenwelt" weitgehend gekappt wird. Was der Person später, wenn sie dann doch wieder von der Gruppe weg will, Schwierigkeiten bereiten kann. Außerdem schränken solche Sekten das Leben der Mitglieder oft sehr stark ein. Gerade jemand, der in einer schwierigen Lage ist, kann sich durch sowas sein Leben letzten Endes ziemlich verbauen.
Nach oben
Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2017 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte eher den Eindruck, dass hier jede Religionsgemeinschaft (wie z.B. Christen) als "Sekte" deklariert wird. So ganz unbedarft und undifferenziert. Das Christentum würde ich nun nicht als Sekte einstufen. Aber manche stufen halt alles als Sekte ein.
Nach oben
surreal
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2017 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte es eher so verstanden, dass indirekt diese Religionsgemeinschaften, die oft auf Drogenabhängige zugehen, als Sekten bezeichnet werden. Und das sollte soweit stimmen, schätze ich. Evangelikale Gruppen, aber auch etwa Scientology bemühen sich jedenfall öfter um Abhängige als z.B. die katholische Kirche (jedenfalls im Verhältnis). Das passt ja auch, solche Sekten suchen eben gezielt nach besonders verletzlichen Leuten bzw. nach solchen, die sich gerade in einer schlimmen Situation befinden.
Nach oben
Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2017 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

Tja. Die einzige Glaubensgemeinschaft, die hier benannt wurde, sind Christen.
Aber vllt. kann der TE das noch mal aufklären, wie er da auf das Wort Sekte kommt. Freie Glaubensgemeinschaften sind auch nicht immer zwangsläufig Sekten, aber wie gesagt - das ist hier schwer zu beurteilen, was letztlich gemeint war.
Nach oben
andy1977
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3181

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2017 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,

hab als jugendlicher nen cyperpunk roman gelesen, der hiess such deine eigene wahrheit.

Neulich meinte ich auch zu nem kumpel, lass uns ne sekte gruenden in der wir zur heiligen ursuppe beten. Den aus suppe sind wir entstanden und zu suppe werden wir auch wieder werden.

ist ne anspielung auf die neue theorie, meteroiten mit ausserirdischen keimen fielen auf die erde und daraus entstand das leben.

Lg andy
Nach oben
surreal
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2017 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

Haschgetüm hat Folgendes geschrieben:
Tja. Die einzige Glaubensgemeinschaft, die hier benannt wurde, sind Christen.


Wobei es da eben wirklich vor allem evangelikale Gruppen sind, die sich ausdrücklich an Süchtige usw. richten. Und diese Gruppen haben zum einem großen Teil durchaus sektenartige Eigenschaften.
Aber du hast recht, er sollte erstmal genauer erklären, was er mit "Sekte" meint.
Nach oben
surreal
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2017 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

andy1977 hat Folgendes geschrieben:
Den aus suppe sind wir entstanden und zu suppe werden wir auch wieder werden.


Und wir Menschen sind im tiefsten Inneren eigentlich Bohnen. Deshalb heißt es im Englischen auch "human beans". Ich glaube, du bist da wirklich auf eine heiße Spur gestoßen.
Nach oben
mikel015
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2017 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Eines der Hauptprobleme beim Glauben: jeder hat seine Privatversion. Und ausgerechnet die soll dann einen Gott beschreiben, der angeblich Einfluss auf uns alle hat?
Ich glaube eigentlich an nichts, damit schließe ich aber den Wert den die Religion haben kann, nicht einfach aus, oder vertrete ein pauschalisierendes Buhmann Bild derer.

Das Entweder-Oder ist zumindest im Christentum Teil der Lehre. Man soll natürlich eigentlich alles uneingeschränkt glauben. Darüber nachzudenken und abzuwägen gilt allerdings als noch viel schlimmer, als den Glauben sofort ungeprüft abzulehnen. Wobei Glauben oder Nicht-Glauben (dazwischen soll es ja nichts geben dürfen) nach biblischer Sicht ja nicht eine Frage des Könnens, sondern des Wollens ist und Nicht-Glauben demnach als Entscheidung gegen Gott aus Böswilligkeit angesehen wird.
Glaube, hier unterscheide ich nicht zwischen religiösem und ideologischem, macht es einfacher, Menschen zu mobilisieren oder zu kontrollieren.

Und ja, ich spreche Religionen einen bestimmten spirituellen Einfluss zu, einen wichtigen Einfluss. Menschen brauchen diesen Einfluss, ob sie nun religiös sind, oder einfach nur eine schwere Phase haben. Menschen sind emotionale Wesen Und da sind die spirituellen Einflüsse einer Religion unglaublich hilfreich, egal ob man an Gott glaubt oder nicht.
Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt. Wink


so long
Mikel
Nach oben
andy1977
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3181

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2017 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,

meinen vater, sehr christlich, hab ich neulich geflashed. Wenn die meteroiten, das sperma gottes ist, wer ist dann gott. Da hat er nicht mehr gewusst was er sagen soll, hatte voll nen DC.

Muessten dann nicht im menschlichen erbgut noch spuren von dieser sequenz zu finden sein.


lg andy
Nach oben
surreal
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2017 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

mikel015 hat Folgendes geschrieben:
Menschen brauchen diesen Einfluss


Also, ich habe bisher in meinem Leben noch nichts erfahren, das ich "spirituellen Einfluss" nennen würde. Okay, in meiner psychotischen Phase habe ich Sachen erlebt, die mir wirklich unmittelbar "übernatürlich" vorkamen, aber selbst in dem Zustand habe ich daran gezweifelt, dass das wirklich so sei.
Ich brauche auch keine "Spiritualität" (was für mich mehr oder weniger einfach die hippe Variante von "Religion" ist). Mir reicht Philosophie und Wissenschaft auf der einen und Kunst auf der anderen Seite völlig aus.
Nach oben
mikel015
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2017 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

ich fand erst viel später als andere heraus, wie interessant und spannend religiöse Geschichten sein können, unabhängig davon ob sie stimmen oder nicht. Auch den Draht zum Buddhismus fand ich erst vor einigen Jahren, was mich ärgert.

Ich lehnte es vorher nämlich prinzipiell ab, mich mit diesen "Märchen" auseinanderzusetzen. Und das war, besonders was den Buddhismus betrifft, ein riesen Fehler, wie ich jetzt als versuchender...suchender... Buddhist weiß. Wink
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Fragen und Antworten Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite 1, 2, 3 ... 23, 24, 25  Weiter
Seite 1 von 25
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin