drogensüchtiger Sohn

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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 10. Jan 2017 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Laurinschen hat Folgendes geschrieben:
Ich weiss nicht weiter wie ich mit dieser Schuld leben soll


Mit welcher Schuld ?
Im Laufe der Jahrzehnte habe ich tausende Junkies kennengelernt. KEINER wurde gezwungen, Drogen zu nehmen, süchtig zu sein, KEINER !
Es ist leider so, daß es gang und gäbe ist, gleich mal in der Kindheit nachzusehen, da ja dort alle Fehler gemacht wurden. Wenn man will, findet man dort IMMER etwas ! Ist am einfachsten so für diejenigen, die gescheit daherreden und leider auch für die Therapeuten, jene also, die's besser wissen sollten. Das Schlimme ist, daß sie's ja eigentlich wissen, aber nicht jeder Therapeut ist auch wirklich zum Therapeuten geeignet. So ist's oft eh besser, wenn sie die Finger davon lassen. Nur geholfen ist damit niemandem, es vermeidet nur noch größeren Schaden ...
Ach die Kindheit, alles klar ! So braucht man sich nicht weiter um den Klienten/Patienten kümmern, zumindest muß man nicht tiefer gehen ... Man geht zur Standardbehandlung über. Also Medikamente oder irgendeine sinnlose Gruppentherapie etc.
Wenn Dein Sohn leidet Laurinschen, dann ist das seine Sache. Es macht keinen Sinn, wenn Du mitleidest. Ich weiß, was jetzt kommt, ich bin auch zweifacher Vater ... Nicht mitleiden geht nicht ! Also muß der Kopf her, das rationale Denken, die nüchterne Betrachtung. Damit tut man sich leichter, zumindest etwas von dem Überschwang der negativen Gefühle abzubauen.
Du kannst Deinem Sohn nicht helfen, indem Du Dich selbst fertig machst. Im Endeffekt bist Du diejenige, die Hilfe braucht ... Bringt nichts !
Also nüchtern denken, so nüchtern wie irgendwie geht und den Dingen ihren Lauf lassen. Einzugreifen, das wird nichts bringen.
Er wird kommen, der Moment, an dem auch Dein Sohn die Schnauze gestrichen voll hat. DANN mußt Du da sein und dann mußt Du auch fit sein !
Vorher ist alles vergeblich !
Kein Geld, keine Zuwendungen, die zu Geld gemacht werden können ! Er macht, was er will, das ist sein Recht, aber er hat kein Recht auf Unterstützung !
Alles Gute !
Cheers
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surreal
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 10. Jan 2017 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt wirklich Therapeuten, die anscheinend der Meinung sind, dass alle psychischen Probleme irgendwie mit Kindheitserlebnissen zusammenhängen müssen. Da hatte ich auch mal eine. Sie hat gefragt, wie meine Eltern so sind bzw. waren, und ich habe ihr dann unter anderem gesagt, dass mein Vater dazu geneigt hat, etwa leicht reizbar zu sein, so dass es immer wieder mal unnötigen Streit gab. Und seitdem ist sie ständig darauf zurück gekommen und hat mich quasi für traumatisiert gehalten. Dass es so schlimm nun auch wieder nicht war, wir also nicht permanent Stress hatten, und dass ich ansonsten mit meinen Eltern immer prima ausgekommen bin, hat sie konsequent ignoriert. Naja, ich habe sie dann irgendwann auch ignoriert...
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Laurinschen
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2014
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2017 08:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo JP... Du hast absolut recht mit deinen Worten, dass ich selbst Schuld bin. Ich habe mich aber von ihm schon distanziert d.h. er wohnt bei seinem Vater und ich habe ihn persönlich ca. Ein halbes Jahr nicht gesehen, war auch nicht in der Klinik. Aber das zerreißt mir einfach das Mutterherz. Ich denke er fühlt sich einfach von allen im Stich gelassen ist einsam... Vielleicht auch immer weil ich mich auch so gefühlt habe. Ja er ist erwachsen obwohl er eher wie ein kleines Kind ist. Ich hab immer das Gefühl bei ihm ist durch den Absturz was hängen geblieben.

Lilian vielen Dank für deine Worte, du stehst eigentlich in den gleichen Schuhen. Im Moment möchte ich noch keinen Persönlichen Kontakt.. Ich möchte erstmal abwarten
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2017 09:32    Titel: Antworten mit Zitat

Laurinschen hat Folgendes geschrieben:
Ich denke er fühlt sich einfach von allen im Stich gelassen ist einsam...


Ersteres wohl kaum ernsthaft, wenn er noch alle Tassen im Schrank hat. Letzteres kann kommen. Fällt das dann zusammen mit dem Moment, den ich in meinem Kommentar weiter oben beschrieben habe, dann wirst Du das sehr schnell erfahren, denn dann wird er kommen !
Darum ist es auch so wichtig, sich nicht an seinen "Machenschaften" zu beteiligen, indem man ihm Geld gibt ("borgt") etc. Da stecken dann nämlich die Hindernisse für Deinen Sohn. Wenn er damit rechnen muß, daß man ihn an seine Schulden erinnert etc, etc. Das treibt noch weiter in die Einsamkeit.
Darum muß man sich aber RECHTZEITIG kümmern, man muß die Voraussetzungen für einen Moment schaffen, der irgendwann kommen kann, vermutlich kommen wird, aber nicht zu 100% sicher ! Trotzdem ist es immens wichtig, das rechte Verhältnis zu haben. Ist man als Elternteil involviert ins Geschehen, indem man immer und immer wieder sponsert, dann wird's wirklich eng, weil niemand eine Führungsrolle übernehmen kann - selbst zu viel Dreck am Stecken. Das mag banal klingen, in der Praxis hat sich's aber immer wieder als wichtig erwiesen.
Vertrauen ist das Schlüsselwort. In materiellen Dingen kann man einem Junkie nicht vertrauen. Also meidet man den Bereich, wenn einem das menschliche Verhältnis am Herzen liegt. Einmal ein deutliches, wenn auch schmerzhaftes NEIN ist da meistens nötig, denn schnorren kommen sie alle ...
Alles Gute !
Cheers
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JP
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 22.01.2015
Beiträge: 1554

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2017 10:19    Titel: Antworten mit Zitat

Laurinschen hat Folgendes geschrieben:
Hallo JP... Du hast absolut recht mit deinen Worten, dass ich selbst Schuld bin. Ich habe mich aber von ihm schon distanziert d.h. er wohnt bei seinem Vater und ich habe ihn persönlich ca. Ein halbes Jahr nicht gesehen, war auch nicht in der Klinik. Aber das zerreißt mir einfach das Mutterherz. Ich denke er fühlt sich einfach von allen im Stich gelassen ist einsam... Vielleicht auch immer weil ich mich auch so gefühlt habe. Ja er ist erwachsen obwohl er eher wie ein kleines Kind ist. Ich hab immer das Gefühl bei ihm ist durch den Absturz was hängen geblieben.



Guten Morgen Laurinschen,

du interpretierst die ganze Situation total falsch,
dein Kind ist Tot Krank,
wie Krebs im Endstadium, Er ist nicht Er,
all das was er zu dir gesagt hat,
hätte er niemals getan, wenn er Gesund wäre.

Du selbst brauchst jetzt Hilfe,
dort wird man dir sehr schnell klar machen,
das dich keine Schuld trifft.

Geh mal zur Caritas etc,
dort wird man dir sofort helfen,
du wirst sehr schnell wieder fit sein.

Gehst du dir jetzt keine Hilfe holen,
kann es gut möglich sein,
das du selbst daran scheitert.

Ich drückt dir beide Daumen,
das du es schaffst dir Hilfe für dich zu holen.

LG.JP
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