suchtverständnis

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joe
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2017 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

na ja, diese sprungfedertheorie scheint mir doch nur wieder eine rechtfertigung für drogenkonsum zu sein.
als ich drauf war, gab es bei mir in der regel 2 zustände.
entweder war ich auf entzug, oder in irgenteinem "breiten" zustand. mit zunehmenden jahren war letzteres oft eher eine sedierte,, abgedichtete gefühlslage.
entzug war einfach horror und natürlich sehr angstbesetzt.

wenn ich euch richtig verstehe, symbolisiert das diese feder.

heute habe ich jedoch ein viel ausgeprägteres gefühlsleben. ich kann mich heute viel differenzierter wahrnehmen.
angst ist heute schwächer geworden, eher so eine art von unsicherheit. ärger ist heute intensiver, geht aber nicht so in groll über.
liebe ist heute nicht so ein ausleben von besessenheit. eher etwas ruhiges.

ich verstehe natürlich schon, was ihr meint, glaube jedoch in diesem zusammenhang ist dieses bild eher kontraproduktiv.
meine feder ist ausgeleiert, also brauche ich drogen.

ich habe meine feder ausgetauscht. die neue ist ziemlich gut.
liebe grüsse
joe
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nebukadnezar
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2017 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Erklärungen, Lamentieren Gefasel...Krankheit? von mir aus, klar, aber will man sein leben lang krank sein?

Manches erkennt man erst, wenn man tats. länger clean ist, scheint mir! ...zumindest bei mir!

LG N
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2017 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

immer diese Widerworte ... Wink
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nebukadnezar
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2017 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

mikel015 hat Folgendes geschrieben:
immer diese Widerworte ... Wink
...nur Tipps Very Happy

LG N
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2017 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

Naja Neb ,im Grunde hast du schon recht...weiß ich ja...
Sucht ist Sucht.
Kein Mensch ist Freiwillig süchtig.
Wieviele Raucher gibt es? Die Rauchen sicher alle mit Freude. Und Genuss. Nicht weil sie süchtig sind. Natürlich nicht.
Ironie off...
Das schlimmste, und das habe ich erst vor wenigen Jahren erfahren, war ein guter Kumpel von dem ich von einem Tag auf den anderen nichts mehr gehört habe. Ich dachte erst der sei irgendwo tot im Graben, verreckt an einer Überdosis oder whateva.
Es stellte sich dann heraus dass er mit Drogengeldern nach Südamerika geflüchtet war und dort jahrelang gelebt hatte.
Drogen können einem das Leben zerstören...Richtig... und manchmal leider auch Freundschaften. Ich wollte nie aufhören Freund zu sein wegen Drogen, aber manchmal ist es leider unvermeidbar...

L.G.
Mikel
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joe
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2017 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

hey neb,
wie ist das denn jetzt mit der kiste, die du vor 20 jahren zugemacht hast? ich hatte schon mal gefragt in bezug auf sub und rauchen? vielleicht nicht gelesen?

andere sind halt zuckerkrank, ich bin halt suchtkrank.
natürlich habe ich mir damals auch nicht gesagt, oh, ich werde jetzt einfach mal drogensüchtiger, habe ja nix anderes vor.
(obwohl ich tatsächlich keinen plan hatte)

ich musste meine sucht nie verheimlichen und brauche das auch heute nicht zu tun. wer etwas über mich wissen will, dem erzähle ich das. warum auch nicht.
in meinem lebenslauf steht 1979 bis 1999 suchtmittelabhängigkeit. wie soll ich sonst meinen versicherungsverlauf erklären? irgentwie rumeiern?

der AAmt typ meinte, ja kann man machen, wenn sie dazu stehen.
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ast
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Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3305

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2017 18:58    Titel: Antworten mit Zitat

joe hat Folgendes geschrieben:
na ja, diese sprungfedertheorie scheint mir doch nur wieder eine rechtfertigung für drogenkonsum zu sein.

hi Joe, also, das hat tatsächlich mal ein Facharzt auf einem allgemeinverständlichen Vortrag so erzählt...ist natürliche nur eine (zu) einfache Versinnbildlichung von komplexen biochemischen Prozessen im Nucleus accumbens;
my, ich und meine Sätze Rolling Eyes
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2017 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

ast hat Folgendes geschrieben:
somit kann das schon rein physiologisch schon so sein, wie Joe sagt Confused


Ich will nicht abstreiten, dass es das so gibt. Nur glaube ich nicht, dass das alle betrifft, die zu irgendeinem Zeitpunkt mal süchtig konsumiert haben.
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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2017 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

hey neb,
du hast ja eine schön formulierte aussage zu kippen gemacht. habe ich nicht gelesen.

hallo ast, schöner satz.
grüsschen
joe
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3358

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2017 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hab mal quer gelesen. Sucht ist Sucht. Hat meiner Meinung nach immer einen Ursprung.

Trotzdem ist es Charaktersache, ob man seine Eltern beklaut, Freunde im Stich lässt etc. Und ich war auch bös unterwegs zw 18 und 20. ( Danach hab ich Sucht integriert. Ist nach außen nur bedingt aufgefallen und hab geschaut, dass ich Geld wenigstens legal ranschaffe))Trotzdem hab ich das Geld meiner Eltern nie genommen, bin aus dem Haus, konnte kaum noch laufen und ging klauen in Geschäften und hab sonstwas gemacht - was ungleich mehr Stress war. Aber meine Freunde sind noch da und meine Eltern standen letztendlich immer zu mir. "Auch, wenn man süchtig ist, muss man nicht zum Arschloch werden..." meint Oxy moron grad... Wink
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nebukadnezar
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2017 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Sucht ist Sucht und Persil bleibt Persil! ...und Sucht hat immer einen Ursprung...

... das sind für mich eher so Larifarisätze ohne konkrete Aussage.
Sucht ist für mich mindestens so unterschiedlich wie es der Mensch auch ist

ah, muss unterbrechen, schreibe später weiter..

LG N
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Haschgetüm
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2017 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

surreal hat Folgendes geschrieben:
joe hat Folgendes geschrieben:
durchaus verständlich, aber wie gesagt, scheint mir das bei süchtigen nicht möglich.


Es sind doch einige hier, bei denen das so klappt. Oder waren die (deshalb) dann niemals süchtig?


Ich möchte hier mal drauf hinweisen, dass in deinem persönlichen Falle, der du meinst, dass du die Sucht hinter dir gelassen hast - lediglich geschafft hast, deinen Konsum einzuschränken.
Du hast an sich durchaus ein eher süchtiges (also zwanghaftes) Verhalten. Wink
Ich denke da an dein Essverhalten und an deinen Ordnungstick.
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2017 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Und sorry, wenn das jetzt anmaßend rüberkommt, aber das fiel mir da spontan zu ein und war schneller getippt als nachgedacht.
Aber ich denke du weißt, dass ich dich damit nicht angreifen will.
Ist nur mein persönlicher Eindruck.
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 13. Jan 2017 07:05    Titel: Antworten mit Zitat

nebukadnezar hat Folgendes geschrieben:
Sucht ist Sucht und Persil bleibt Persil! ...und Sucht hat immer einen Ursprung...

... das sind für mich eher so Larifarisätze ohne konkrete Aussage.
Sucht ist für mich mindestens so unterschiedlich wie es der Mensch auch ist

ah, muss unterbrechen, schreibe später weiter..

LG N


also, wie gesagt, mit einer solchen Tautologie kann ich nix anfangen, und Ursprung? Was bitte schön hat keinen Ursprung?
ich kürze das mal ab:
Für mich unterscheide ich in Substanzsucht und Verhaltensbezogene Sucht.
Mit dem zweiten habe ich kein Problem, abgehakt!
Ersteres gliedere ich in 3 Punkte:
a) Heroin/Opiatsucht : abgehakt und erledigt! kommt auch nicht wieder!
b) Alksucht :abgehakt und erledigt! Da bin ich mir zwar sicher, aber sehr aufmerksam!
c) Nikotinsucht: leider viel zu aktuell und es wird höchste Zeit etwas zu ändern!

Mit dem Gesamtkonstrukt der Sucht und ihren Spielarten beschäftige ich mich nicht in der Tiefe. Warum sollte ich das tun, ich bin weder Therapeut noch Mediziner, da beschränke ich mich lieber auf die Punkten, die mich betreffen und komme so eher zum Ziel.

Das ist mein Ansatz und der funktioniert für mich.

LG N
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surreal
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 13. Jan 2017 08:20    Titel: Antworten mit Zitat

Haschgetüm hat Folgendes geschrieben:
Ich möchte hier mal drauf hinweisen, dass in deinem persönlichen Falle, der du meinst, dass du die Sucht hinter dir gelassen hast - lediglich geschafft hast, deinen Konsum einzuschränken.
Du hast an sich durchaus ein eher süchtiges (also zwanghaftes) Verhalten. Wink
Ich denke da an dein Essverhalten und an deinen Ordnungstick.


Aber ich wollte den Konsum auch nur einschränken. Übrigens ist das etwas, das nach dem Suchtverständnis von etwa joe gar nicht ginge. Darüber hinaus sind hier ja auch durchaus Leute, die ganz aufgehört haben, ohne in Gruppen zu gehen usw. Neb zum Beispiel.
Und das andere Verhalten stört mich ja nicht besonders. Von Sucht kann, wie bei psychischen Störungen überhaupt, nur dann die Rede sein, wenn die Person darunter leidet. Und das ist notwendig eine Aussage, die nur die betreffende Person selbst machen kann. Von außen so eine allgemeine Behauptung aufzustellen, dass es allen Menschen, die sich mal auf eine bestimmte Weise verhalten haben, so und so geht, ist zumindest sehr problematisch.
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