Drogenpolitik? Was läuft eurer Meinung nach falsch?Vorschläg

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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 00:46    Titel: Antworten mit Zitat

rock hat Folgendes geschrieben:
Heute wurde in D Medizinhanf zur Kassenverschreibung legalisiert.
Ein erster Schritt, weitere werden folgen, anders geht es gar nicht. Speziell der Hanf wird bald legal sein...
Cheers

In drei Monaten soll dann jeder Arzt Cannabis verschreiben können...
3 Monate sind eine lange Zeit für den "GBA", den "Spibu" und die KBV, sich "Regeln" für die Cannabisverschreibung auszudenken.
Schon heute haben die "großen" Produzenten von medizinischem Cannabis Probleme, die Nachfrage zu befriedigen.
Was nützt eine Verschreibung, wenn die Apotheke nicht liefern kann? Dazu kommt die Forderung der Krankenkassen nach Sparsamkeit... also wird es strengste Vorgaben für das "Kassenrezept" geben. Bei Tagesbehandlungskosten von mindestens 10€ pro "Fall" müssen ja die Ärzte an die Kandare gelegt werden, damit die Fallzahlen nicht zu groß werden...

Ich spiele jetzt mal Prophet: der GBA wird ein bürokratisches Monstrum gebären, das die Probleme bei der Substitution noch winzig erscheinen lässt

LG

Praxx
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Schlaumeier
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 1934

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 02:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Schon heute haben die "großen" Produzenten von medizinischem Cannabis Probleme, die Nachfrage zu befriedigen.


Mal angenommen ich haette das "Know How" und den entsprechenden Leumund, gaebe es eine Moeglichkeit an eine Konzession zum Anbau ranzukommen? Ober ist das ausschliesslich der Pharmalobby / -Industie vorbehalten. Eigentlich sollte es doch unabhaegige Ausschreibungen als Voraussetzung fuer gesunden Wettbewerb geben ...
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nebukadnezar
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 06:43    Titel: Antworten mit Zitat

dazu interessant:

http://www.bfarm.de/DE/Service/FAQ/_functions/Bundesopiumstelle/Cannabis/_node.html

auch ganz interessant, um zu lesen wie die bfarm arbeitet/entscheidet, allerdings vor dem 19.01.17 ( ob sich das ändert?)

http://www.cannabis-med.org/german/bfarm_hilfe.pdf

LG N
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ast
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Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3322

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 09:03    Titel: Antworten mit Zitat

nebukadnezar hat Folgendes geschrieben:

auch ganz interessant, um zu lesen wie die bfarm arbeitet/entscheidet, allerdings vor dem 19.01.17 ( ob sich das ändert?)

http://www.cannabis-med.org/german/bfarm_hilfe.pdf

LG N

ja, das hat sich geändert, eine Ausnahmegenehmigung ist nicht mehr erforderlich.
das war ja bislang, abgesehen vom Selbstzahlen, die größte Hürde.
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Quasimodus
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1803

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

moin,

ok, danke für deine ehrlichkeit asdfgh.

das schwerkranke menschen endlich in ruhe kiffen können ist ja schonmal ein grosser erfolg.

hat diese gesetzesnovelle denn auch auswirkungen was die
" Eignung zum Führen von KFZ " usw angeht ?

ich hoffe doch mal ja im positiven sinne.
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 09:21    Titel: Antworten mit Zitat

Die Verkehrskontrollen könnten wirklich etwas problematisch werden, da man den Konsum von Drogen wie Cannabis ja nicht so einfach bestimmen kann wie beim Alk. Aber das sollte nun nicht der Grund dafür sein, dass man es verboten lässt.
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ast
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Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3322

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 10:30    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Dazu kommt die Forderung der Krankenkassen nach Sparsamkeit... also wird es strengste Vorgaben für das "Kassenrezept" geben. Bei Tagesbehandlungskosten von mindestens 10€ pro "Fall" müssen ja die Ärzte an die Kandare gelegt werden, damit die Fallzahlen nicht zu groß werden...


nun ja, es stürmen ja jetzt nicht hunderttausende 'neue' Cannabispatienten in die Praxen.
vom Gesetz profitieren dürften in erster Linie die Patienten, die mit herkömmlichen Behandlungsmethoden keinerlei Erfolge mehr erzielen.
und bei diesen Patienten ist eine Regelversorgung mit Cannabis doch oftmals günstiger, als die ursprüngliche Behandlung.
ich bekomme z.B. Immunsupressiva wie Remicade, Humira oder Entyvio, wo jede Infusion mehrere tausend Euro pro Monat kostet.
und die Infusionen machen nichts anderes, als Kiffen auch, nämlich den TNF alpha hemmen, wobei Kiffen noch ein viel besseres Wirkungsspektrum wie z.B. Appetitanregung oder Schmerzlinderung hat.
ich denke mal, da wird in einigen Fällen Kiffen die medizinisch sinnvollere sowie kostengünstigere Behandlungs- Alternative sein.
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.

https://beta.welt.de/politik/deutschland/article154992002/Ab-2017-gibt-es-Cannabis-auf-Kassenrezept.html?wtrid=crossdevice.welt.desktop.vwo.google-referrer.home-spliturl&betaredirect=true

Denke auch, dass das ne gute Entwicklung ist.
Als nächsten Schritt wäre ein Überdenken der Sanktionen in meinen Augen noch wichtiger, als eine Colorado-Legalisierung.
Also was ich meine: Keine Einträge in Führungszeugnisse; stattdessen Bußgeld oder was weiß ich, aber dass Fußgänger ihren Führerschein einbüßen oder Lehrlinge ihre Ausbildungsstelle verlieren, Sozialarbeiter nichtmehr mit Jugendlichen zusammenarbeiten dürfen und somit Teil ihrer Existenzgrundlage einbüßen, nur weil sie in ihrer Freizeit mit ein bisschen Dope erwischt wurden - halt ich für total übertrieben und nicht zielführend.

Es ist schon kurios, wenn man den US-Amerikanern nach der Trump-Wahl Demokratiedefizite, Faschismus und ähnlichen Stuss vorwirft, während hierzulande eine von der Mehrheit des Volkes legitimierte Landesregierung noch nicht einmal über Kleinigkeiten wie eine Cannabis-Legalisierung frei entscheiden darf. Derweil haben die Bürger von Kalifornien, Nevada, Massachusetts und Maine grünes Licht für die Hanf-Freigabe in ihren Staaten gegeben - per Volksabstimmung.

Ich glaube nicht, dass ausgerechnet wir Deutschen dazu berechtigt sind, den Amerikanern Nachhilfe in Sachen Demokratie zu erteilen.

In diesem Sinne,

so long
Mikel
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

mikel015 hat Folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass ausgerechnet wir Deutschen dazu berechtigt sind, den Amerikanern Nachhilfe in Sachen Demokratie zu erteilen.


Meinst du wegen der NS-Vergangenheit? Die hat ja nun mit dem aktuellen Deutschland nichts mehr zu tun. Ich kann nicht nachvollziehen, warum da immer noch solche Verbindungen gezogen werden.
Solche Volksabstimmungen sollten aber wirklich eingeführt werden, finde ich.
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Nee habe jetzt nicht diese Verbindung gemeint...nur so im Allgemeinen... Wink
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ah okay, ich dachte nur wegen der Formulierung "ausgerechnet wir Deutschen". Ansonsten meine ich, dass die USA zwar ursprünglich das Land der Demokratie und auch der Freiheit waren, aber mittlerweile hat sich das doch auch gehörig verändert in vielen Punkten. So über alle Zweifel erhaben sind die jedenfalls nicht mehr.
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rock
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Schon heute haben die "großen" Produzenten von medizinischem Cannabis Probleme, die Nachfrage zu befriedigen.
Was nützt eine Verschreibung, wenn die Apotheke nicht liefern kann? Dazu kommt die Forderung der Krankenkassen nach Sparsamkeit... also wird es strengste Vorgaben für das "Kassenrezept" geben.


Interessante Punkte, die aber bald keine Rolle mehr spielen werden.
Die Produktion wird vermutlich ab sofort rasant gesteigert werden. Irgendwann ist das Zeug dann so billig - abwarten, bis Trump sagt, Europa muß US-Gras importieren Wink - daß die Krankenkassen Aussendungen verschicken, in welchen steht, Doc solle möglichst viel von dem billigen Zeug verschreiben ...

Wir werden sehen ... Wenigstens ist etwas Bewegung da ...
Cheers
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nebukadnezar
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Irgendwann ist das Zeug dann so billig
ich befürchte das passiert nicht. In diesen Zahlsystem verringert Nachfrage nicht den Preis, eher im Gegenteil.
Und ich denke nicht, dass sich so schnell etwas in Richtung Legalisierung zum Genusskonsum irgendetwas ändern wird und selbst bei den in Frage kommenden Indikationen MS, Tourette etc, wird ein Patient mit einer mal diagnostizierten Drogenproblematik auch kein Cannabis in welcher Form auch immer verschrieben bekommen.

LG N
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Was nützt eine Verschreibung, wenn die Apotheke nicht liefern kann?
Praxx




Wenn eine Sondergenehmigung vom zuständigen Amt vorliegt, dann dürfen deutsche Apotheken das aus den Niederlanden beziehen. Ob sie Cannabisprodukte dann von dortigen Apotheken oder Coffeeshops oder spezialisierten Züchtern medizinischen Marihuanas kaufen, weiss ich leider nicht.
So halten es meines Wissens auch die Coffeeshops in den Niederlanden, auch sie kaufen eben von speziellen Züchtern.
Möglicherweise würde es dann Regelungen geben, wie Einfuhrgenehmigungen für die Shopbetreiber in Deutschland oder das Recht, auf einer bestimmten, gesicherten Fläche Cannabis legal anzubauen.


so long
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Leviathan
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

Die Polizei hat vor knapp zwei Monaten damit begonnen, im Frankfurter Bahnhofsviertel "aufzuräumen".

Ergebnis:

Mehr als 500 Festnahmen, 27 x U-Haft, 12.300 Personenkontrollen durch die "Besondere Aufbauorganisation" (BAO). Mehr als 1.500 Platzverweise, 29 Aufenthaltsverbote, 1.200 Strananzeigen und Beschlagnahme von fast 3 kg Drogen.

Quelle: HR-Text vom 20.01.17

Das ist Drogenpolitik aktuell in Frankfurt/Main.

LG der Leviathan
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