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paci40! Bronze-User
Anmeldungsdatum: 03.08.2016 Beiträge: 36
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Verfasst am: 8. Feb 2017 05:19 Titel: Meinung von Praxx (und andere) wegen B.v.f.und Abdosierung |
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Hallo manche haben vielleicht meine 3 Berichte gelesen wie wir (mein Mann und ich) am kämpfen sind um sauber zu werden.
Ich fasse nochmals kurz zusammen: seit ca. 17 Jahren Metha/Pola und i.v Beikonsum von H und Benzos.
Vor ca. einem Jahr sind wir vom Metha auf "nur" H i.v. umgestiegen.
Der nächste Sprung war dann weg vom spritzen und nur noch nasal konsumiert.
von 1g i.v haben wir es auf 0,4 nasal geschafft. Aufgeteilt auf fünfl lines täglich. Seit 5 Tagen haben wir jede line um 0,01g kleiner gemacht.
Bei jeder reduktion gehts es uns scheiße. Würde ich aber gerne in Kauf nehmen wenn Hoffnung besteht es zu schaffen.
So wollten wir es weiter praktizieren. Immer wenn sich der Körper "beruhigt" hat die nächste senkung.
Die Umstellung von i.v. war sehr hart und langwierig und beide waren wir ständig entzügig. Zum Glück hat es sich eingependelt.
Ein Komplett kalter Entzug ist schief gelaufen. War uns zu heftig. Deswegen auch die Idee mit dem langsamen runtersdosieren.
Nun meine Frage: weiß jemand bei wieviel Prozent die Bioverfügbarkeit bei der nasalen H konsumform liegt?
Würde gerne wissen warum der umstieg so hart war und wieviel
ich "tatsächlich" konsumiere. Und ob es funktionieren könnte oder ob es eine art Schwellgrenze gibt bei der es egal ist ob man noch eine kleine
menge einnimmt oder kalt entzieht.
Im Moment stresse ich mich sehr rein in dieses Thema weil ich einfach weiß das es unsere letzte Chance, behaupte ich mal.
Das mit der Bioverfügbarkeit würde mich sehr interessieren. Es gibt bestimmt ärztliche Studien dazu oder sowas aber beim googeln
habe ich nur 2 Berichte dazu gefunden. In einem steht man nimmt ein Drittel auf und im anderem steht mehr als die Hälfte.
Auch was Praxx als Arzt von dieser Methode hält würde mich sehr interessieren.Ich wäre Dir für eine kurze Antwort sehr dankbar. Anderen natürlich auch.Vor allem weil mich
einige Menschen aus der Familie ständig verunsichern und meinen ein runterdosieren mit H sei unmöglich und nur ein kalter Entzug sinnvoll
Auch weil ich noch nie von jemandem gehört habe der es auf diese Weise geschafft hat macht mir bisschen Angst.
In dieser Zeit des langsamen Erwachens macht mir überhaupt vieles Angst. Schuldgefühle, Zweifel, Alpträume...ist aber ein anderes Thema
in Kauf nehmen würde ich alles. Wenn ich nur wüßte das ich eine Chance auf den Absprung habe.
Überhaupt bin ich sehr froh und dankbar das ich wenigstens hier
"reden" kann. Einige gute Tips konnte ich mir hier schon "raußpicken". Danke |
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rock Platin-User
Anmeldungsdatum: 16.03.2015 Beiträge: 2481
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Verfasst am: 8. Feb 2017 09:08 Titel: |
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paci, ich bin zwar nicht Praxx, aber Entzüge sind mir leider nicht fremd.
Spät aber doch habe ich gelernt, wie's geht mit dem Abdosieren.
Bücher könnte ich darüber schreiben und doch ist die Essenz in wenigen Worten erklärt.
Der ehrliche Wunsch, aufzuhören, ist Grundvoraussetzung. Viele lügen sich selbst an und scheitern deshalb.
Nach jeder Reduktion einige Tage auf der verminderten Dosis bleiben, das ist ganz wichtig !
Achte darauf, daß Du vermutlich reagieren wirst, wie die Meisten - wenn Dir eine Reduzierung gelungen ist, willst Du sofort schnell weitermachen. Streiche das "schnell", denn sonst kommst Du in der Freude, daß es geklappt hat, in eine Lage, in der Du den zweiten, dritten Schritt vor dem ersten machen willst und dann landest Du auf der Nase ...
Bemühe Dich schon parallel zur Abdosierung darum, daß Du möglichst vielbeschäftigt bist. Gegen den Abfuck im Kopf gibt es nichts Besseres, als Beschäftigung. Auch die körperlichen Tiefs - unfit sein - überwindet man so am Besten.
Ach ja, die Reduzierungsschritte sollten spürbar, aber nicht wirklich belastend sein. Belastend ist die ganze Situation schon genug, Du mußt gut mit Deinen psychischen und physischen Kräften haushalten, da ist es nicht gut, zu rasant unterwegs zu sein.
Alles Gute ! Du wirst das Kind schon schaukeln
Cheers
PS: Auch wenn's paradox klingt - sorge immer dafür, daß Du lückenlos versorgt bist. Wenn kein Pulver da ist und der Affe Dich so richtig einkuschelt, dann ist die nächste Dosis so hoch, daß es Dir richtig gut geht damit. Es gibt kaum einen Junkie, der nicht so handeln würde. Daß das aus verschiedenen Gründen kontraproduktiv ist, erklärt sich von selbst. |
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nebukadnezar Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 26.08.2015 Beiträge: 4292
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Verfasst am: 8. Feb 2017 09:14 Titel: |
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Hi,
über die genaue BV bei intranasal Konsum kann ich dir nichts genaues sagen, hoch ist sie schon, schätze irgendwas um +- 50 %, aber sie steht hinsichtlich der Wirkung ja auch in Abhängigkeit zu Qualität des smacks, d.h. ob 50 % von 15 % iger oder 50 % iger sore ankommen, macht schon einen erheblichen Unterschied.
Und da liegt u.a. die Schwierigkeit mit Heroin abdosierend zu entziehen, anstatt mit einem zertifiziertem Opioid mit immer gleicher Wirkungsstärke, wie z.B. Methadon oder anderen. Zudem hat Heroin ein ganz anderes Cravingpotential, das macht es noch mal schwieriger. Das ihr euch bei jeder Reduktion leicht entzügig fühlt, ist sicher auch ein Zusammenspiel von Erwartungshaltung, Geist und Körper, wobei sich der Körper auch auf jede Reduktion eine zeitlang einstellen muss.
Insofern ist deine Frage schwierig zu beantworten und eigentlich auch egal. Gehe einfach mal von 100 % aus - also absolut von der Menge her, die ihr nehmt - und 0.4 ist ja nicht viel, reicht aber immer noch für einen ordentlichen Affen. Reduziert weiter, so weit es geht, aber der eigentliche Ausstieg auf Null wird immer mit einem Entzug enden. Der Vorteil ist, er wird nicht all zu heftig und nicht all zu lang, aber einige Tage wird es ungemütlich. Das Problem ist halt der Kopf, der euch gerade nach 17 J noch recht lange ficken wird.
Ich habe mal mit Codein recht soft entzogen, damals noch Remedacen. Aber auch mit einigen kalten Tagen zwischendurch, aber das ging recht gut. Allerdings war ich damals erst 2 J iv user. Ich lebte damals mit meiner Traumfrau direkt am Starnberger See, alles war perfekt ausgerichtet für ein tolles Leben und doch habe ich nach einigen Tagen mir aus Do erstmal nen 5 er Beutel schicken lassen und das tolle Leben war schnell Geschichte.Was ich damit sagen will: der Ausstieg ist nicht der Entzug, der beginnt erst danach, gerade nach langen Jahren des Konsums. Macht euch jetzt schon Gedanken darüber, wie es danach weitergehen soll ( Hatten wir ja schon mal )
Grundsätzlich: mit Heroin abzudosieren ist eine der schwierigsten Methoden des Ausstiegs, liegt am Heroin!
...und eine Chance hat man immer, man muss sie nur ergreifen
ok, praxx wird es schon richtig stellen!
Schönen Tag!
LG N |
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surreal Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.06.2015 Beiträge: 2239
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Verfasst am: 8. Feb 2017 09:40 Titel: Re: Meinung von Praxx (und andere) wegen B.v.f.und Abdosier |
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paci40! hat Folgendes geschrieben: | Nun meine Frage: weiß jemand bei wieviel Prozent die Bioverfügbarkeit bei der nasalen H konsumform liegt? |
Ich meine mal gelesen zu haben, dass so um die 30% wirksam werden. Ein großer Teil landet halt im Magen und wird inaktiviert. |
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mikel015 Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 27.03.2015 Beiträge: 4068
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Verfasst am: 8. Feb 2017 12:16 Titel: |
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I.V. toppt Nasal natürlich: höchste Bioverfügbarkeit von fast 100 % und sehr intensiver Turn zu Beginn und natürlich die intensivste Wirkung. Die Dauer verkürzt sich, ist aber länger als bei Nasal.
IV. ist das doppelte was du ziehst oder rauchst...
Bei mir hat das runterdosieren mit H nie geklappt..na klar auch öfter versucht und es ging nur bis zu einem gewissen Punkt...wie hier schon geschrieben...am Besten ausweichen auf andere Opiate z.b. in Tablettenform oder Saft (Codein) lässt sich alles besser dosieren...
wie Neb und Rock schon sagten...der körberliche Entzug ist eine Sache, die ganz harte Nummer kommt hinterher wenn dann das Craving beginnt,der enorme Suchtdruck,die Depris...usw. usw.
wünsche euch aber echt weiter gutes Gelingen
so long
Mikel |
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Yez Platin-User
Anmeldungsdatum: 20.04.2016 Beiträge: 2974
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Verfasst am: 8. Feb 2017 13:49 Titel: |
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Hey paci ,
wünsche dir einfach nur viel Energie und Durchhaltevermögen.
Liebe Grüße
Yez |
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Yez Platin-User
Anmeldungsdatum: 20.04.2016 Beiträge: 2974
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Verfasst am: 8. Feb 2017 13:55 Titel: |
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Hey paci ,
kennt sich deine Familie mit Entzügen aus ?
Oder warum meinen Sie , dass du kalt entziehen sollst ?
Bei mir gab es auch jemanden der meinte , ich soll mein oxycodon einfach weg lassen .
Ist natürlich Blödsinn.
Lass dich nicht verunsichern, ihr habt schon viel erreicht .
Liebe Grüße
Yez |
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Praxx Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 8. Feb 2017 15:13 Titel: |
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Es spielt natürlich auch eine Rolle, in welcher Form und Konzentration DAM nasal verabreicht wird.
Bei Fenta ist das klinisch geprüft worden - da liegt die Resorption aus wässriger Lösung (0.1%) bei 70-90%. Wässriges Heroin-Hydrochlorid dürfte in der gleichen Preisklasse landen
Da aber meist Heroinbase als Pulver mit unbekanntem Wirkstoffgehalt +/-10% gezogen wird, muss man eher von 30-50% ausgehen.
@Paci
0.4g Schore dürften ca 20-40mg Heroin enthalten, jede Line also 4-8mg.
Das entspricht immer noch einer Morphindosis von 60-120mg pro Tag...
oder 20-40mg Methadon (x ~0.4)
Ihr seid also von "clean" noch ganz schön weit weg, und ohne einen Substanzwechsel wird das nicht gehen, fürchte ich...
LG
Praxx |
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paci40! Bronze-User
Anmeldungsdatum: 03.08.2016 Beiträge: 36
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Verfasst am: 14. Feb 2017 01:30 Titel: |
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Danke fürs antworten.Und Danke an Praxx fürs erklären der BV und Umrechnen.
Ist aber ein kleiner Umrechnungsfehler pssiert. Wir sind nicht auf einer Tagesdosis von 60-120mg Morphin sondern 16-20mg. !
Die tagesdosos war 0,4g aufgeteilt auf 4-5 lines.
Mitlerweile sind wir auf 0,35g runter. Ich zwing mich zum Sport. Dips, Liegestützen...unheimlich hart aber danach geht es echt besser. Wenn man mit Pola bis auf 0 runterdosieren kann hoffe ich es mit H auch zu schaffen. Wir machen es jetzt so, statt die lines zu verkleinern strecken wir uns das H mit Milchzucker. (Das Auge und Kopf zieht schliesslich mit) Chinesischer Topf methode. Irgend wann müssten wir beim blanken Milchzucker landen. Bzw. vom 0,5 prozentigem abkicken. Ich hoffe so sehr das wir es schaffen. Ich werde weiter berichten wie es läuft. Bin selbst gespannt |
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mikel015 Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 27.03.2015 Beiträge: 4068
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Verfasst am: 14. Feb 2017 10:44 Titel: |
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Chinesische Topfmethode mit H...?
wie lange soll das funktionieren...willst du eine Woche die Lines gleichbleibend mit Milchzucker dosieren und dann nach einer Woche wieder die Lines mit Milchzucker strecken usw. Naja...
aber ich drück euch die Daumen, wird schon, auch wenns mal Scheisse läuft, bleibt einfach dabei, es wird mit jedem Tag in ganz kleinen Schritten besser werden...
so long
Mikel |
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nebukadnezar Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 26.08.2015 Beiträge: 4292
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Verfasst am: 14. Feb 2017 11:31 Titel: |
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Theoretisch gut praktikabel - wie bei jedem anderen Opioid - , praktisch ...?
Zumindest machbar, so wie jede andere gewählte Form des Entzugs.
Als mein Freund und Lieferant vor über 25 J entzogen hat, sind er und seine Frau ins Krankenhaus, 14 Tage warmer Entzug mit Codein Tabs., und ihr Fazit: Man war das easy! Heute : Familie, 2 Kinder und Bürgermeister im Sauerland, der alte Spiesser! Aber sie hatten ein Ziel und waren straight!
Als ich vor 2 Jahren von von 23 ml auf Null bin, war das Fazit - bezogen rein auf den körperl. Entzug - : Man war das easy! ( Natürlich muss man erst mal Entzuege in ihren unterschiedl. Intensitaeten hinsichtlich Psyche und Physis kennen, um zu beurteilen: ist er easy oder zerstörerisch, sonst bleibts einfach ein Entzug und der tut einfach nur weh.)
Die Leute suchen immer nach dem einfachsten Weg, möglichst ohne Entzug aus der Scheisse auszusteigen, heute wie vor 30 Jahren.
Die Leute hampeln rum, von Methode zu Methode, heute Subu, dann als Pflaster, bisken Oxy drauf, Dosis rauf , Dosis runter etcpp. monatelang. Ergebnis? Null!
Egal welchen Weg man wählt, man muss ihn straight gehen, man muss ein Ziel haben, für das es keine Ausrede gibt und einen Plan für die Zeit ab Nulldosis.
Hier im Forum hat es bisher kein einziger geschafft ( oder sich nicht mehr gemeldet ), keine und keiner, der auch nur ansatzweise straight sein Ziel verfolgt und erreicht hat!
Also paci: welcher Weg ist wurscht, nur geht den ernsthaft und gerade, ohne Ausreden, orientiert an eurem Ziel und vergesst nicht: Es ist nur der Entzug, die Probleme fangen danach an!
LG N |
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paci40! Bronze-User
Anmeldungsdatum: 03.08.2016 Beiträge: 36
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Verfasst am: 14. Feb 2017 20:59 Titel: |
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Ja genau, Chinesischer Topf Methode mit H.
Wenn die Quali gleich bleibend ist kann man die Stärke gut senken.
Z.b. wöchentlich um 2- 3 %. Irgend wann ist man beim 1 oder 0,5 %igem und der Körper
hat immer Zeit sich anzupassen. Für den Kopf bleiben es 4-5 lines am Tag.
Ich fürchte den schnellen Entzug (von jetzt auf 0) nicht wegen den Schmerzen oder Kotzerei sondern weil ich mit dem schnellen Nüchtern werden nicht klar komme.
Das einstürmen der Gefühle, die grellen Farben. Sogar das intensive riechen und schmecken packe ich nicht wenn es zu schnell geht. Deswegen die Idee den Weg laaangsam umgekehrt zurück legen.
Vor paar Monaten waren wir noch auf 1g i.v Plus Pola. Jetzt "nur" auf 0.3 nasal und haben mit dem schwächer machen begonnen. Kein Suchtdruck und kein "Rückfall" in der ganzen Zeit.
Ich werde alle 1-2 Wochen erzählen wies läuft.
Danke fürs antworten und aufmuntern aber auch für Warnungen und Meinungen! |
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