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Südösi Gold-User
Anmeldungsdatum: 19.05.2015 Beiträge: 374
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Verfasst am: 14. Feb 2017 18:24 Titel: Duloxetin (Cymbalta) absetzen |
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Hey,
ausnahmsweise hat mein Anliegen mal nichts mit Opiate/Opioide zu tun...
Es geht um das Absetzen bzw. den (offiziell ja gar nicht existenten) Entzug, von SSNRIs. Genauer gesagt von Duloxetin.
Jetzt werden sich wahrscheinlich viele denken: "Was hat der denn für lachhafte Probleme?!". Aber lasst euch gesagt sein, dass das überhaupt nicht lachhaft ist. SSNRIs verursachen einen echt üblen Entzug (offiziell üble Absetzsyndrome, denn ADs gelten ja als nicht suchterzeugend, weil es keine Toleranzentwicklung gibt, die eine Voraussetzung für Sucht ist.). Es gibt, was SSRIs und SSNRIs betrifft, da allerdings gewaltige Unterschiede, bezüglich dem Absetzen. Citalopram hab ich zum Beispiel einfach so weglassen können. Überhaupt keine Beschwerden. Aber Duloxetin ist da echt fies!
Letztes Jahr hab ich schon mal versucht das Duloxetin abzusetzen. Zuerst hab ich gar nicht gecheckt, dass mein schlechter Zustand vom Duloxetin-Entzug gekommen ist, und bin der Meinung gewesen, es läge am Morphin, welches ich noch nicht lange hatte und dann sogar abgesetzt habe. Das ist eine lange Geschichte... Um aber auf den Punkt zu kommen: Nach zwei Monaten ist es mir noch immer nicht besser gegangen! Dann hab ich aufgegeben und wieder meine ursprüngliche Dosis genommen.
Deswegen weiß ich auch nicht, wie langer dieser Shice überhaupt dauert...
Jedenfalls nehme ich jetzt nur noch 30 mg als Erhaltungsdosis. Anfangs waren es noch 120 mg. Soweit bin ich also schon und will es jetzt erneut angehen, ganz damit aufzuhören.
Kürzlich habe ich gehört, dass SS(N)RIs leichter abzusetzen sein sollen, indem man vorübergehend eine kleine Dosis Fluoxetin (ein SSRI) zusätzlich zu seinem eigentlichen SS(N)RI nimmt, das dann bald abdosiert und schlussendlich kommt auch das Fluoxetin wieder weg. Das soll funktionieren weil Fluoxetin eine sehr lange Halbwertszeit hat.
Und nun wollte ich euch fragen, ob mir jemand etwas zu diesem Thema sagen kann... Habt ihr schon SSRIs oder SSNRIs abgesetzt, von dem ihr auch Absetzerscheinungen gehabt habt? Wie lange hat es bei euch gedauert, bis es euch wieder gut gegangen ist? Und hat vielleicht jemand sogar diese Methode (die mit Fluoxetin) ausprobiert?
Scheiß Duloxetin! Ich werde das Zeug einfach nicht mehr los! Ich hätte nie für möglich gehalten, wie verdammt entzügig das macht, was die Intensität und die Dauer betrifft. Hab letzte Woche meinen Arzt auf diese "Fluoxetin-Methode" angesprochen, aber er ist darauf nicht angesprungen und hat nur gemeint, dass ich das Duloxetin jetzt mal nur noch jeden zweiten Tag nehmen soll. Das mache ich jetzt auch. Mal schauen...
Schon mal vielen Dank und liebe Grüße |
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Praxx Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 14. Feb 2017 22:00 Titel: |
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Du könntest das Duloxetin so weiter reduzieren, dass du von den 30mg-Tbl jede Woche an einem Tag mehr eine weglässt: Woche 1-1-1-0-1-1-1, zweite Woche 1-1-0-1-1-1-0, 1-1-0-1-0-1-0 , 0-1-0-1-0-0-1 usw... sollte funktionieren...
Dass sich "Rebound" und "Entzug" ähnlich anfühlen, ist schon klar - aber du hast kein "unwiderstehliches Verlangen" nach Duloxetin... und das ist der Unterschied
LG
Praxx |
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QyX Platin-User
Anmeldungsdatum: 04.07.2013 Beiträge: 1270
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Verfasst am: 18. Feb 2017 03:31 Titel: |
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Was hast du denn für Nebenwirkungen durch die Duloxetin-Einnahme bzw. was ist der Grund warum du es absetzen möchtest?
Ja, so Medikamente können u. U. sehr schwer abzusetzen sein aber nach einer Akutphase von 1-2 Wochen ist das Schlimmste normalerweise überstanden.
Wenn es dir längere Zeit schlecht geht, dann könne das evtl. auch andere Ursachen haben oder was macht dich so sicher, dass es Duloxetin liegt?
Wenn es dir super gut gegangen wäre, dann hättest du doch nie damit angefangen, oder? |
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Südösi Gold-User
Anmeldungsdatum: 19.05.2015 Beiträge: 374
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Verfasst am: 20. Feb 2017 14:07 Titel: |
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@Praxx: Natürlich hast Du da recht. Die fehlende Toleranzentwicklung und das ebenfalls fehlende Craving machen es zur "Nicht-Sucht". Aber das Wissen darum erwirbt man so gut wie immer erst im Nachhinein, wenn überhaupt. Man lässt sich das verschreiben, fragt: "Macht das süchtig?", erntet ein Nein und denkt, alles gut. Das dem aber nicht so ist, erkennt man eben später, wenn es zu spät ist. Trotzdem, keine Frage, bin ich enorm dankbar, dass es solche Medikamente gibt. Ich weiß nicht, was passiert wäre und wo ich heute wäre, gäbe es keine solche Medis.
@OyX: Bezüglich der Nebenwirkungen, eigentlich müsste es Nebenwirkung im Singular heißen, denn ich hab nur eine, werde ich jetzt gleich noch einen Thread aufmachen, ich möchte Euch da was fragen... Und natürlich hab ich nicht aus Spaß (welcher Spaß auch?) mit ADs angefangen. Bin, wie schon gesagt, sehr dankbar für diese Medis. Aber Duloxetin ist ein absolut beschissenes AD. Eben weil es so extrem schwer abzusetzen ist. Davor hab ich Citalopram genommen, das hat mir genauso gut geholfen und ich hab's komplett ohne Probleme absetzen können. Da gibt's innerhalb einer Wirkstoffgruppe halt große Unterschiede.
Aber in einem Punkt irrst Du, QyX, gewaltig. Und zwar, dass nach einer ein- bis zweiwöchigen Akutphase das schlimmste vorbei sei. Nach ein, zwei Wochen geht's erst so richtig los! Wenn man zu diesem Thema googelt und unter anderem in einschlägigen Foren nachschaut, dann finden sich da Berichte von Leuten, denen es nach vielen Monaten noch immer keinen Deut besser geht. Und so war es auch bei mir. Wie lange das noch gedauert hätte, weiß ich eben nicht, da ich den "Nicht-Entzug" beendet habe. Nach zwei Monaten. Und da ging es mir noch immer kein bisschen besser. Und das waren DEFINITIV Absetzerscheinungen! Nicht, wie viele einem erzählen wollen, die Depression, die zurückkommt. Psychisch ist es mir nämlich ganz gut gegangen. Aber körperlich ... eben genau diese berühmt berüchtigten "Brainzaps", fühlt sich so an als hätte man eine Art "Blitze", Stromschläge im Kopf, schwer zu beschreiben. Und zusätzlich noch extreme körperliche Schwäche, Übelkeit und Schwindel. Und zwar von der Intensität her alles sehr, sehr heftig.
Ich hab's jetzt mal probiert, es so abzusetzen, wie mein Arzt das vorgeschlagen hat. Also nur jeden zweiten Tag. Aber bald war's wieder so schlimm, dass ich abgebrochen habe. Das ist übrigens nicht so wie zum Beispiel bei Opiaten. Also dass, wenn man entzügig ist, wieder etwas (Opiate) nimmt und es einem unmittelbar besser geht. Da dauert es trotzdem wieder circa zwei Tage bis alles passt. Ich werde es jetzt auf jeden Fall mit dieser Fluoxetin-Methode versuchen...
Übrigens, Praxx, vielen Dank für Deinen Tipp zum Absetzen! Klingt wirklich nach einer guten Idee...
Liebe Grüße und einen schönen Tag noch |
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QyX Platin-User
Anmeldungsdatum: 04.07.2013 Beiträge: 1270
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Verfasst am: 20. Feb 2017 19:20 Titel: |
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Okay, also du willst du Duloxetin absetzen, weil deine initialen depressiven Symptome nun abgeklungen sind, right?
Ich würde dann wohl auch die Fluoxetin-Methode probieren. Evtl. musst du irgendwann mit einer Feile die Tablette kleiner machen um ohne Entzugssymptome absetzen zu können.
Ich kenne Erfahrungen aus meinem Freundeskreis, wo ähnliche körperliche Symptome (ohne diese Buz-Symptomatik) auch beim Absetzen von Neuroleptika (Seroquel) aufgetreten sind. Die Symptome haben etwa ein Jahr angehalten.
Ein anderer Freund nahm mal längere Zeit Trevilor (Venlafaxin). Der hatte nur eine Woche lang so eine eklige Buz-Symptomatiak, also dieses Gefühl von elektrischen Schlägen im Kopf. Danach war alles vorbei.
Ich hoffe du findest einen Weg davon wegzukommen. |
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