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schattengewächs Platin-User
Anmeldungsdatum: 26.07.2015 Beiträge: 2236
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Verfasst am: 5. März 2017 14:31 Titel: |
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sehr gute Leitsätze - Danke, Praxx! - hab sie direkt ausgedruckt zum "aufhängen"!
Einiges mache ich wohl "intuitiv richtig" (mein Unterbewußtsein ist ja auf "Selbst-erhalt" gepolt, wie schon mehrfach betont)...
Ich denke, bei vielen von unserer Sorte sind die Familienverhältnisse somehow "nicht intakt"- obwohl es hier im Forum oft "unter den Tisch fällt"-
Haschi hat da ein besonders schweres Los gezogen.
Denke gerade an dich, -
kannst ja mal schreiben, wie du dich entschieden hast, bzw. wie du es "gemeistert" hast (falls die Begegnung stattfand)-
Alles Liebe! |
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Haschgetüm Platin-User
Anmeldungsdatum: 26.03.2015 Beiträge: 2502
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Verfasst am: 5. März 2017 19:56 Titel: |
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Hi ihr Lieben.
Tja. Heute war ich in der Klinik.
Was soll ich sagen. Es war ok. Ich habs geschafft mich abzugrenzen und auf diverse Wahnvorstellungen nicht einzugehen. Wir haben in der cafeteria was getrunken - aber weil man da nicht rauchen kann und das Wetter sehr schlecht war, wollte er wieder auf Station. An sich schon echt gruselig da, aber auch das ging noch.
Er ist in einer schlechten Verfassung, wie zu erwarten. Untersetzt, verfaulte Zähne, ungepflegt. Tja. Er hat wohl auch Heroin genommen in der Vergangenheit (nicht das ich danach gefragt hätte), aber er scheint körperlich nicht drauf zu sein.
Ich hab ihm meine Nummer gegeben und wir werden in Kontakt bleiben.
Ich nehm ihn so wie er ist - gestört, abhängig und frustriert.
Vielleicht kann man ja ab und zu mal was gemeinsam unternehmen und so hat er zumindest auch mal nen schönen Moment in seinem beschissenen Leben. Natürlich will er mit mir auf Partys, aber das werd ich nicht machen.
Aber mal ne Runde Billard spielen (machen wir beide gerne) oder nen Ausflug in die Natur - mal schauen.
Ich werd wohl noch mal hinfahren, aber erst in 2-3 Wochen. Zu oft möchte ich mir das nicht antun.
Vielleicht kriegt er ab nächste Woche Stadtausgang, da könnte man dann zumindest mal raus.
Joar. So viel dazu. |
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Soltau Platin-User
Anmeldungsdatum: 06.11.2014 Beiträge: 1628
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Verfasst am: 5. März 2017 20:05 Titel: |
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Freut mich Haschi, dass das Treffen den Umständen entsprechend angenehm verlaufen ist.
Meinst du er wird dich oft anrufen, wenn er nun deine Nummer hat oder ist er eher der zurückhaltende Typ. Hat er dich denn auch gefragt wies dir geht oder nur von sich erzählt?
Soltau |
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Haschgetüm Platin-User
Anmeldungsdatum: 26.03.2015 Beiträge: 2502
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Verfasst am: 5. März 2017 20:14 Titel: |
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Soltau hat Folgendes geschrieben: | Freut mich Haschi, dass das Treffen den Umständen entsprechend angenehm verlaufen ist.
Meinst du er wird dich oft anrufen, wenn er nun deine Nummer hat oder ist er eher der zurückhaltende Typ. Hat er dich denn auch gefragt wies dir geht oder nur von sich erzählt?
Soltau |
Nee gefragt hat er mich nichts, das macht er generell eigentlich eher wenig. Dafür lebt er zu sehr in seiner eigenen Welt. Er ist der Überzeugung (Achtung Wahnvorstellung), dass sich die ganze welt nur um sich dreht, dass alle anderen Menschen kein eigenes Leben haben, das sich immer nur da andere Menschen aufhalten, wo er sich aufhält - die übrigen Häuser stehen in der Zwischenzeit leer. So oder so ähnlich. Inwiefern er das wirklich denkt, kann ich schlecht einschätzen. Er hat mich gefragt, ob ich noch mit meinem Freund zusammen bin (am Telefon vorher), er scheint also schon irgendwie zu begreifen, dass ich auch ein Mensch bin etc., aber dann wiederum vergleicht er sich mit der Truman-Show. Das macht er aber nur in Momenten, in denen er aufgeregt ist. Ist schwer einzuschätzen ehrlich gesagt.
Oft anrufen.. naja. Nee, dafür hat er zu wenig erzählen. Er ruft an, wenn er Geld braucht (wobei er bei mir weiß, dass da nix zu holen ist). Oder wenn er sich grade aufregt. Wir hatten ja lange keinen Kontakt.
Damals hat er so ca. 1 mal die Woche angerufen - manchmal auch weniger.
Wie das in Zukunft ablaufen wird, wird sich rausstellen. |
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schattengewächs Platin-User
Anmeldungsdatum: 26.07.2015 Beiträge: 2236
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Verfasst am: 5. März 2017 20:34 Titel: |
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super, haschi- bist schon eine von den Starken!
Finde es total bewundernswert, wie du das meisterst- kann es mir (nach deiner Beschreibung) alles sehr gut vorstellen...
Ist absolut nicht easy, schließlich ist es ja echt dein Bruder, mit dem du einiges durchgemacht hast. Find deine Haltung genau richtig.
*Schulterklopfer* vom Schattengewächs... |
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blautopf Silber-User
Anmeldungsdatum: 18.10.2016 Beiträge: 292
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Verfasst am: 6. März 2017 02:54 Titel: Schwierige Entscheidungen |
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Vielleicht erstmal besser wenn sich der Bruder in der Geschlossenen befindet. Besser als wenn er zB. als Junkie auf der Strasse oder in der Szene vegetiert. Irgendwelche krummen Dinger dreht oder irgendwann selbst zum endgültigen Opfer seiner Drogensucht wird. Das dein Bruder aktuell nicht einsichtig ist...wäre für Drogenabhängige nicht ungewöhnlich. Daher würde ich mir an deiner Stelle vorab nicht so viele negative Gedanken machen. Dein Bruder führt nun mal bis auf weiteres sein eigenes Leben. Daran kann nur dein Bruder wirklich was aendern. Bleib beim Besuch etwas distanziert. Erstmal abchecken was dein Bruder über seine weitere Zukunft denkt. |
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Haschgetüm Platin-User
Anmeldungsdatum: 26.03.2015 Beiträge: 2502
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Verfasst am: 6. März 2017 12:10 Titel: |
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Ich hab ehrlich gesagt keine Hoffnung, dass da irgendwann noch mal eine Einsicht kommt, aber man weiß ja nie.
Dieser Aufenthalt wird wahrscheinlich auch nichts verändern. Er will ja lediglich ein aufputschendes Medikament, da er überzeugt ist, seine Antriebslosigkeit käme von seinen Neuroleptika (die angeblich Opiate sind, will nur keiner zugeben). Er würde den Haushalt nicht mehr schaffen, die Einkäufe etc.
Sein Betreuer kommt heute und der soll dann noch mal Druck auf die Ärzte ausüben.
Ich glaub auch nicht, dass der auf der Szene hängt (gibts glaub ich in dem Kaff auch gar keine, aber weiß ich nicht so genau).
Er halt wohl nun seit ca. nem halben Jahr keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter - da fällt für ihn einiges an finanzieller Unterstützung weg (Tabak, Kleidung etc.).
Er hat aber wohl nen neuen Betreuer, der sogar Einkäufe für ihn erledigt (der Typ kauft dem Diabetiker dann die Cola und bringt die in die Klinik).
Naja. Wie gesagt, finanziell hab ich meinem Bruder noch nie geholfen - das höchste der Gefühle war, dass ich ihm mal en Päckchen Tabak gekauft habe.
Gestern hab ich ihn sein Getränk in der Cafeteria selbst bezahlen lassen - ich werd mich da auf nix einlassen. Ich will ihm Zeit spenden und sonst gar nichts - nicht, dass er auf blöde Ideen kommt. |
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