Therapieregeln

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Justice
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 29.07.2009
Beiträge: 23

BeitragVerfasst am: 9. Sep 2009 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

ihm würde wohl eher etwas anders besser helfen denke ich. Wir waren manchmal über längere Zeit bei Verwandten oder so (also mehrere Tage), da hatte er z.B. nie Suchtdruck, immer erst, wen er wieder Zuhause war... Ich dachte halt es wäre besser, wenn er ab und zu raus käme und dann mit einem Therapeuten besprechen kann, wann und evtl. warum er Suchtdruck hatte und die ihm dann helfen damit umzugehen. Aber vielleicht stell ich mir das auch einfach zu leicht vor... Jedenfalls glaube ich nicht, dass es hilft, die Leute sieben Monate von allem fern zu halten. Die meisten sind dann gar nicht mehr richtig Gesellschaftsfähig (hab ja einige gesehen, die bald raus drüfen und gehört was die so sagen über ihre Ausflüge). Hab auch mal nen Therapeuten gefragt wozu das gut ist, aber die meinten nur, dass es für Ausgang ne Adaptionsphase von 3 Monaten gibt, die man nach der Therapie noch anhängen kann wenn man will... Da würde der Chef meines Freundes allerdings wohl nicht so begeistert sein, wenn er noch länger fehelt. Wobei mir der Chef da auch wieder egal wäre, er soll da schon an sich denken. Kann mir aber schwer vorstellen, dass er das machen möchte, er will die Zeit nur so schnell wie möglich hinter sich bringen, was ich gut verstehen kann.

Sogar der Kostenträger wäre mit einem Wechsel einverstanden, aber mein Freund meint er muss das da durchziehen, wegen seinen Eltern. Die sind da etwas komisch. Außerdem würde er dann ja mind. wieder 6 Monate in ner anderen Einrichtung sein und wie gesagt hat er nach wie vor nen Job und ich glaube das würde seinen Chef wirklich etwas überstrapazieren...

Ist übrigens wirklich so in etwa, wie du es beschreibst, das Haus ist auch mitten in der Pampa und nicht mal ne Straße hat das Ding, schwer zu erklären. Ein Bekannter vergleicht es immer mit der Umbrella Corp. aus Resident Evil, falls das jemand kennt - ich finde der Vergleich passt sehr gut Very Happy Ein Bisschen Spaß muss ja auch mal sein.
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Verzweifelt
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Anmeldungsdatum: 28.06.2009
Beiträge: 737

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2009 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, so Therapieeinrichtungen sind eigentlich immer sehr weit vom Schuss.

Ich kann jedoch total nachempfinden, dass du Ausgang nach 7 Monaten doof findest. Doch das ist halt leider das Konzept dieser Einrichtung.

Meine 1. Therapie habe ich in der Villa Lilly gemacht und dort war es auch so, dass man erst nach 6 Monaten Ausgang hatte. Damals liefen jedoch die Kostenzusagen noch 12 Monate. Doch als ich da rauskam, merkt auch ich, dass sich an meiner Suchtproblematik eigentlich nix verändert hatte. Ich war da wie unter der Käseglocke, wusste dann nicht mal mehr, was ich im Supermarkt zu essen kaufen soll.

Für meine beiden anderen Therapien habe ich mir dann eine Einrichtung ausgesucht, die auf eine Eigenverantwortlichen Konzept beruht (Friedberg in Hessen).

Ich drücke deinem Freund die Daumen, dass er es denoch durchzieht.

LG verzweifelt
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Justice
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Anmeldungsdatum: 29.07.2009
Beiträge: 23

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2009 10:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

vielen Dank fürs Daumen drücken! Das werde ich meinem Freund auf jeden Fall ausrichten, wenn ich ihn wieder besuche (er weiß natürlich, dass ich hier nach Infos krame).

Was ich auch noch doof finde ist, dass in dem Konzept gar nichts genaues steht, bzw. werden die Dinge da ganz anders geschildert, als sie dann eigentlich sind. Auch finde ich doof, dass einem dort die Regeln auch nicht alle gesagt werden, die Leute sollen "von selbst drauf kommen". Da sind Leute schon 6 Montate drin und nicht mal die kennen alle Regeln. Dort wird aus allem ein riesen Geheimnis gemacht. Manchmal kommen die mir vor, wie so ne komische Sekte (was sie aber sicher nicht sind, aber der Vergleich fällt mir immer ein). Nicht mal auf konkrete Fragen bekommt man dort ne Auskumft oder jeder sagt einem was anderes.

Naja, irgendwie muss er da durch. Vielleicht ändert sich ja auch mal was dort, die werden ja sicher auch mal geprüft. Muss ja irgendwas geben (ne Einrichtung oder so), die ein Auge drauf hat, ob die Therapie auch was bringt. Ich weiß noch, dass die Rückfallquote dort 80% beträgt (hat mir ein Therapeut gesagt), aber das ist wohl ne ganz normale Quote.

Ist halt blöd, wenn man selbst so gar keine Ahnung von dem ganzen hat Sad
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Verzweifelt
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Anmeldungsdatum: 28.06.2009
Beiträge: 737

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2009 10:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, die Rückfallquote ist noch höher. Mein Tip liegt bei fast 95%. Jedoch ist das in jeder Einrichtung so, das hat nix damit zu tun.

Sekte? Naja, das kommt darauf an, wie man Sekte definiert. Ich persönlich sehe "Hof Fleckenbühl" als sowas wie ne Sekte.
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Justice
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Anmeldungsdatum: 29.07.2009
Beiträge: 23

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2009 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Die Einrichtung kenne ich nur vom hören. Scheint ja auch so ein Haufen zu sein Smile Ich behaupte ja nicht, dass das eine Sekte IST, aber die Leute sind halt alle so komisch, dass der Vergleich irgendwie passt
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Verzweifelt
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Anmeldungsdatum: 28.06.2009
Beiträge: 737

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2009 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiss schon wie du es meintest. Ich behaupte ja auch nicht, das die Fleckenbühler ner Sekte angehören. Aber wie du schon sagtest, sie benehmen sich halt so komisch.
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Justice
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Anmeldungsdatum: 29.07.2009
Beiträge: 23

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2009 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

Werd bei Gelgenheit mal gucken, was ich so über diese Einrichtung finde, das interessiert mich. Finds halt nur seltsam, dass solche Einrichtungen erlaubt sind, wo sie doch vielen Leuten vermutlich nichts bringen. Einer der sich auskennt sagte mir, dass die Therapien vor 20 Jahren mal so waren, als man sich noch nicht so gut auskannte mit dem ganzen Zeugs, aber dass das heute auf keinen Fall mehr das Richtige sein kann. Verstehe nicht, dass solche Einrichtungen nicht mal was ändern müssen oder machen können was sie wollen. Es kann doch einfach nicht sein, dass niemand ein Auge drauf hat, was die da so treiben... Wenns ne Stelle gäbe die über dem ganzen steht, ich würde mich sofort dahin wenden, dass die mal nachsehen ob da alles so richtig ist...
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Verzweifelt
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Anmeldungsdatum: 28.06.2009
Beiträge: 737

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2009 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Fleckenbühl ist keine Therapie im eigentlichen Sinn. Es ist eine Arbeits- und Lebensgemeinschaft. Du könntest dort, wenn du wolltest, bis an dein Lebensende wohnen. Für Fleckenbühl braucht man auch keine Kostenzusage.

Wem welche Therapie was bringt, muss immer der Süchtige selber entscheiden. Es ist natürlich blöd, wenn eine Einrichtung nicht mal ein richtiges Konzept vorlegen kann, so wie bei Euch. Weil auf die Konzepte kommt es doch an. Ich muss mich doch wohlfühlen um eine Veränderung zu erreichen.
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Justice
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 29.07.2009
Beiträge: 23

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2009 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Konzept haben die schon, da steht viel drin, was zum einen nicht wirklich was aussagt und 2. auch nicht so ist wie es da steht.

Dort kann man auch sein Leben lang danach bleiben, man lebt dann in so ner Wohngemeinschaft und kommt öfter mal dort hin oder so, kenne mich da nicht so aus. Denen wäre auch am liebsten, wenn das alle machen würden, deshalb viel mir auch dieser Sektenvergleich ein.
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Maria
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Anmeldungsdatum: 06.09.2009
Beiträge: 287

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2009 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, bin selbst nicht Therapieerfahren, jedenfalls wenn es um Therapieformen in solchen Einrichtung geht, und wenn ich das lese komme ich zu der Einsicht, dass das richtig so war. Ich halte solche Therapien nicht unbedingt für hilfreich, gerade wenn man mit seinen Fragen allein gelassen wird. Mich wundert es auch nicht, dass die Rückfallquote nach solcher Gehirnwäsche sehr hoch ist. Ich halte solche Therapien sogar für recht gefährlich, weil sich kaum jemand um eine richtige Diagnose bemüht und sich die Ärzte in ihren Aussagen nur widersprechen. Diagnose Sucht reicht meistens nicht aus, um eine Therapie erfolgreich abzuschließen. Da kann man nicht einfach sagen, der hat es nicht durchgehalten, abgebrochen. Außerdem ist eine Theraoie Schwerstarbeit für die Seele. Für einige psychische Störungen verbunden mit Drogengewöhnung sind bestimmte Therapieformen sogar kontraindiziert. Also Vorsicht, sich nicht abwimmeln lassen, und weiter Fragen stellen!
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Justice
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Anmeldungsdatum: 29.07.2009
Beiträge: 23

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2009 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, das werde ich auch auf jeden Fall tun.
Sie reden schon auf ihn ein, dass er den Kontakt zu mir abbrechen soll, aber das würde er um nichts in der Welt tun, eher würde er abbrechen. Die verstehen auch nicht, dass er von den Drogen weg will, damit er mir zusammen mal ein normales Leben führen kann. Er ist freiwillig auf Therapie gegangen, er hatte keine Auflagen von irgendwo oder sowas. Er möchte selbst davon weg. Allerdings weiß ich auch, dass er nie im Leben eine Therapie gemacht hätte, wenn er mich nicht hätte, denn wäre es ihm egal gewesen. Jedenfalls bin ich dort nicht sehr gerne gesehen, aber einfach so können sie ihm hoffentlich nicht verbieten mich zu sehen. Vor meinem letzten Besuch wurde mein Freund auch zu einem Therapeuten zitiert, der wollte wissen, ob wir wieder neue "Gesprächsthemen" haben und was für welche. Durch meine Fragen kennen sie natürlich meine Meinung. Man will dort nicht, dass Leute Dinge hinterfragen, man hat das einfach so hinzunehmen. Sogar die Chefin hab ich schon mal angerufen, weil jeder Therapeut was anderes sagt und die war sowas von unfreundlich, das kann sich kein Mensch vorstellen. Für mich klingt das einfach immer, als ob die irgendwas zu verbergen hätten. Jedenfalls gebe ich nicht auf, es MUSS einfach eine Stelle geben, die in deren Regelwerk Einblick nehmen darf und entscheiden kann, ob etwas geändert werden muss... Es kann und darf einfach nicht sein, dass die so über Menschen "herrschen" dürfen... was anderes ist das nämlich nicht. Für mich leben die Therapeuten dort einfach ihre machtgeilheit aus... Ich weiß, das klingt hart, aber anders kann ichs nicht beschreiben
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Maria
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Anmeldungsdatum: 06.09.2009
Beiträge: 287

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2009 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, dass sie wütend werden oder ablehnend ist ja nur ein Zeichen für ihre eigene Unzulänglichkeit. Sie wissen sehr wohl, dass das alles nicht viel bringt, wollen aber auch nichts ändern. Benutzen lieber die Holzhackermethode als zu spüren, was mit dir und deinem Freund los ist.
Ihr wollt was ändern, und allein dieser Wille erfordert viel Mut eurerseits. Bleibt aber kritisch, denn Hilfe anzunehmen von denen bedeutet auch seine eigene Identität etwas aufzugeben, was die eigene Hilflosigkeit spüren läßt. Und dass sie euch ausfragen über eure Beziehung ist klar. Süchtige haben von vornherein bestimmte Beziehungsproblematiken, die nach einer Entgiftung verstärkt wieder auftreten können. Drück euch die Daumen
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Justice
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Anmeldungsdatum: 29.07.2009
Beiträge: 23

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2009 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,
ehrlich gesagt wäre ich froh, wenn uns mal über unsere Beziehung ausfragen würden Smile Die wollen immer nur wissen, ob ich wieder gesagt habe, dass ich irgendwas an deren Methoden seltsam finde.

Klar hatten mein Freund und ich schlimme Probleme, ich wollte ihn sogar verlassen, weil ich das alles nicht verstehen konnte. Aber er hat mir dann so gut es geht alles erklärt und auch wie schwer es ist, aufzuhören. Er sagte mir dass er es aus eingener Kraft nicht schafft (er hat kalten Entzug versucht, war kein schöner Anblick). Dann haben wir eben die Sache mit der Therapie besprochen, denn Entgiftung alleine hätte nicht viel gebracht, er wollte von den Leuten hier weg. Jedenfalls müssen wir uns nach der Therapie auch erst wieder annähern, denn in dieser Einrichtung geht es leider nicht. Ich hoffe sehr, dass es danach wieder funktioniert mit uns beiden. Im Stich werde ich ihn auf jeden Fall nicht lassen, ich werde für ihn da sein, damit er das durchsteht. Wir hätten uns halt gewünscht, dass man das auch während der Therapie wieder aufbauen kann, vielleicht sogar zusammen mit den Therapeuten. Dachte immer die wären froh, wenn die Leute irgend einen Halt haben, wenn sie dann wieder raus kommen. Aber dort wird nichts in dieser Hinsicht getan, am liebsten wollen sie die Leute von allen trennen Sad
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Maria
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.09.2009
Beiträge: 287

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2009 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ja trennen, damit sie wieder mit ihren Verlustängsten konfrontiert werden, und mit ihren schmerzhaften Erlebnissen, was Verlust angeht. Scheiß Spiel. "Die beste Beziehung ist keine zu haben", welch Schwachsinn. Die Süchtigen müsse ja auch Beziehungen zu ihren Therapeuten aufbauen, da ist den Therapeuten eine kritische Person wie du es bist natürlich ein Dorn im Auge. Die versuchen deinen Freund zu isolieren von seinem bisherigen Umfeld, weil sie ihn denn besser auseiandernehmen können. Nicht gut. Sucht euch lieber Therapeuten, die das nicht machen, die dich da miteinbeziehen. Bei Süchtigen geht es ja viel um Beziehung, loslassen, Verlustängste usw.
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Justice
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 29.07.2009
Beiträge: 23

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2009 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

Da kann ich dir einfach nur voll und ganz Recht geben!

Tatenlos bin ich natürlich nicht, was diese Einrichtung betrifft, auch mit dem Chef meines Freundes werd ich mal reden, ob es denn nicht ginge, dass er länger weg ist, dann könnte er nämlich wechseln. Ich mache das, weil er mich darum gebeten hat (die von seiner Therapie würden jetzt wieder sagen, ich bevormunde ihn... haben sie nämlich auch gesagt, weil mein Freund erzählt hatte, dass ich Zuhause den ganzen Schreibkram mache, weil ich das aus beruflichen Gründen besser drauf habe als er. Wir haben halt Arbeitsteilung, jeder macht das, was er besser kann...).
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