Es geht weiter ... Anschlussstory

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scrabble
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 5. Jun 2017 15:28    Titel: Es geht weiter ... Anschlussstory Antworten mit Zitat

Hallo liebe alle,

Ich hatte im Jahr 2014 hier geschrieben, und zwar zu dieser Geschichte https://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?t=13210&postdays=0&postorder=asc&start=30
(Darin ging es um einen Kumpel, der heroinsüchtig ist und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte.
Diese ist zum Glück abgeschlossen, wir haben keinen Kontakt mehr, ich hoffe, dass er es irgendwie geschafft hat.

Dann, im Jahr 2015 ging es um meinen damaligen Partner, der ein für mich ungesundes Verhältnis zu Drogen hatte, nachzulesen hier:
https://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?t=16172&highlight=scrabble

So, und wer jetzt nun Lust hat zu erfahren, wie es 2016 und 2017 bisher weiterging, erfährt dies im folgenden Text.
Stehen geblieben war ich 2015 dabei, dass er in seine Heimat fahren wollte, um dort seine Familie wieder zu sehen, denn er hatte starkes Heimweh, was er nach eigener Aussage versucht hat mit Drogen zu kompensieren.
Als er zurück kam, zeigte er sich total geläutert, er will seine Zukunft hier nicht aufs Spiel setzen, er hat gesehen, wie schlimm es dort ist, dass es dort für ihn keine Zukunft gibt. Tatsächlich hatte er seit dem aufgehört Haschisch zu rauchen.
Fand ich schon mal gut.
Er hat im Winter 2015/2016 wieder angefangen bei der Lieferfirma zu arbeiten, wobei 2014 schon mal gearbeitet hat, er hatte sich lange darauf gefreut mit seinen alten Kollegen zu arbeiten. (Der Kollege, der ihm damals Heroin anbot, war von einer anderen Arbeitsstelle).

Das lief eigentlich auch richtig gut für ihn, ich hatte das Gefühl er wäre zufrieden.
Die Tage bzw Abende wurden jedoch immer länger, er musste neue Kollegen anlernen, die dann aber wieder aufhörten und ihm somit Zeit und Nerven stahlen, das hat ihn total gefrustet, das habe ich gemerkt.
Oft war er 6 Tage die Woche a 12 Stunden unterwegs, das hat ihn nervlich und körperlich ausgezerrt.
Er wollte sich eine neue Arbeit suchen aber seine Abschlüsse sind hier nicht anerkannt, sein deutsch war noch eher mangelhaft und den Führerschein hatte er 2015 ja schon verloren, auf Grund einer Verkehrskontrolle 2014, wo er mit THC und Morphin im Blut erwischt wurde.
Geil, oder?! So kann man sich seine Zukunft auch verbauen.

Jedenfalls habe ich im letzten Sommer (2016) wieder gemerkt, dass mit ihm etwas nicht stimmt.
Immer wieder habe ich wie in den Jahren zuvor Anhaltspunkte gefunden, sein Verhalten war verdächtig (schwitzen, Unruhe, Unkonzentriertheit.)

Zudem hatten wir zwei Freunden vom ihm geholfen hier in Dtl Fuss zu fassen, die aber alles andere als dankbar waren und sich ziemlich dumm angestellt haben aber das ist ne andere Geschichte, jedenfalls war er von morgens bis abends unterwegs und kam dann ziemlich abgerockt heim.
Ich hatte da gerade erst eine neue Ausbildung angefangen und muss teilweise auch am Wochenende zur Schule, wir waren also beide im Stress.

So wirklich wusste ich es aber erst zur Jahreswende 2016/17, denn da fand ich 5 rostfarbene Tabletten, die sich als Substitol herausstellten.
Ich stellte ihn zur Rede und er erzählte, dass er im Sommer 2016 auf Grund des ganzen Stress auf der Arbeit wieder angefangen hatte regelmäßig Heroin zu rauchen.
Im Herbst 2016, 4 Monate später, bemerkte er dann, dass er körperlich abhängig ist und damit nicht einfach aufhören kann ohne einen Entzug zu bekommen, er hatte Angst, dass ich etwas mitbekommen würde.
Also kaufte er sich das Substitol bei jemandem, den er kennengelernt hatte, der es auf Rezept bekam.

Nach diesem Gespräch waren wir zusammen bei der Drogenberatung, das hat auch schnell und unkompliziert geklappt.
Seither geht er jede Woche zu einer Gruppentherapie, das läuft ganz gut und er fühlt sich dort wohl.
Die anderen sind alle bereits clean und der Berater erlaubte ihm nur daran teilzunehmen, weil er bald einen stationären Entzug machen sollte, ausserdem nimmt er eben die Substituon und kein Strassenheroin. (Meine Meinung dazu verkneife ich mir)

Tatsächlich war er dann auch im stationären Entzug in Neuruppin.
Auch wenn er den Gedanken nicht so toll fand und sich nicht aktiv an der Suche nach einer Klinik beteiligt hat, er hatte die Wahl den Entzug zu machen oder seinen eigenen Weg zu gehen.
2 Wochen war er dort, durch seine minimale Dosis, 200mg pro Tag, meinten die Ärzte, mehr wäre nicht erforderlich.
Danach hätte er eigentlich sofort in eine Langzeittherapie verlegt werden sollen, leider klappte das nicht so gut.
Seit März sitzt er jetzt zuhause, geht jede Woche in die Klinik zu einer Art Gruppenrunde und hofft jede Woche endlich einen Aufnahmetermin zu bekommen.

Unsere Nerven sind ziemlich angespannt, schon damals vor seinem stationären Entzug habe ich mit ihm und dem Drogenberater gesprochen, dass mir ein weiteres Zusammenleben in der Situation nicht möglich ist.
Ich möchte, dass es nicht nur von den Drogen unabhängig wird, sondern auch von mir.
Er soll seine eigene Wohnung und somit einen Rückzugsort haben. Er muss selbstständig werden und lernen sich alleine u.a. um seinen Papierkram zu kümmern.
Ich fühle mich wie seine Mutti, die sich um alles kümmert und alles organisiert. Ja, er kann es aktuell nicht, er ist krank, aber er muss es lernen, auch um wieder gesund zu werden und mit eigenen Beinen im Leben zu stehen.
Wir reden hier nicht von einem 22 jährigen Floh, sondern von einem Mann, der dieses Jahr 30 wird.

Seit Ende des stationären Entzugs sind jetzt 2 Monate vergangen und leider ist er mindestens 2 mal wieder rückfällig geworden, ich sage mindestens, weil es die mal sind, von denen ich weiss.

Wir haben in der Zeit viel geredet, wenn man es auf ganzen Lebenslauf sieht, hat er quasi schone seit seiner Jugend ein Drogenproblem, weil es den Konsum immer wieder gab, zwar mit Pausen aber er konnte nie gänzlich davon lassen.
Warum es gerade Heroin ist und ob das schlechter oder weniger schlechter ist als Haschisch oder Alkohol, kann und vermag ich nicht zu beurteilen. Sein Berater meint, Das liegt auch am kulturellen Hintergrund, denn in seiner Heimat ist Heroin eher etwas für die Oberschicht und nicht so verpönt wie bei uns.

Morgen soll wohl angeblich der finale Termin in der Klinik für die Langzeittherapie sein, wo dann der Bluttest gemacht wird (hoffentlich negativ) und er aufgenommen wird.
Er braucht auch dringend für die weitere Zeit danach einen Betreuer, der sich um seine Angelegenheiten kümmert und er muss in eine Wohnung vermittelt werden, ich will nicht mehr mit ihm zusammenleben und somit wieder die Verantwortung für alles übernehmen, das schaffe ich nicht. Ich habe jetzt schon wieder fast 1 Jahr meiner Ausbildung schleifen lassen, weil ich mich um seinen Kram gekümmert habe, jedoch geht meine Ausbildung nur 2 Jahre.
Was passiert, wenn ich mich nicht mehr kümmere, habe ich die letzten Monate gesehen, ihm wurde das ALG1 gestrichen, weil er seinen Termin verpasst hat und von wessen Geld leben wir dann, klar von meinem, wir sind ja immernoch ein Paar.
Alleine überhaupt, dass er das ALG1 bekommt, hätte er alleine eher nicht geschafft.
Er ist nicht dumm, ihm fehlt es an Erfahrung und an praktischer Hilfe, er beherrscht die Kopf in den Sand Methode viel zu gut.
Ich habe Angst, dass er das alleine nicht bewältigt bekommt. Ihr wisst, wie umständlich unsere Bürokratie selbst für deutsche sein kann, die daran verzweifeln.

In der Zwischenzeit, zwischen Entzug und Therapie wollte er eine Sprachschule besuchen aber da er hätte jede Woche aufgenommen werden können zur Therapie, wollten die Schulen ihn nicht annehmen, zu unsicher, wer zahlt dann weiter? Und den Abschluss hätte er dann auch nicht bekommen bei Abbruch.

Ich schwanke total zwischen entnervt aufgeben und mich total rausnehmen, heisst die Beziehung zu beenden, zumal er mich ja nun schon genug belogen hat.
Das Problem ist nicht seine Krankheit, sondern das was damit einhergeht, diese Lügen, das Misstrauen.
Wir führen keine Beziehung auf Augenhöhe.

Andererseits tut er mir total leid und ich mag ihn nicht hängen lassen, dass kann ich mit meiner inneren Ethik nicht vereinbaren. Er ist krank, er braucht Hilfe.
Wenn es so einfach wäre, gäbe es nicht so viele Abhängige.
Ich habe ihm ehrlich gesagt, dass ich es respektiere, wenn er weiter konsumieren will, ich will ihn dafür nicht verurteilen, es ist sein Leben. Aber ich kann dann nicht mit ihm in einer Beziehung sein.
Er sagt, er will aufhören, er will nicht damit leben.
Aber die Schritte, die dazu nötig sind, scheinen ihm wohl zu schwer :/

Klingt jetzt irgendwie doof aber in meinen Gedanken kommt immer wieder der Gedanke auf, wenn er mein Kind wäre oder mein Bruder oder selbst meinen Hund würde ich doch nicht aufgeben, weil er krank ist. Aber ihn würde ich einfach verlassen, weil er krank ist und es nicht schafft clean zu bleiben?
Natürlich weiss ich, dass ein Unterschied zwischen dem Partner und eigenem Kind besteht aber versteht ihr meine Gedanken? Ich fühle mich schlecht dabei ihn, uns, aufzugeben, ihn zurück zu lassen, weil er schwach ist und den Weg des Lebens alleine weiter zu gehen, und er verreckt am Wegesrand :/ Sad

Aber an mich denkt halt auch niemand in der Situation, ich bin immer nur die Dumme, die mit dem Helfersydrom, die Co Abhängige (in der Beurteilung des Drogenberater steht tatsächlich drin, dass ich mich ernsthaft bemühe nicht in die Co Abhängigkeit zu geraten Laughing ) die, die sich ausnutzen lässt. Die mit der man Mitleid hat, weil der Freund ein Junkie ist, ich habs echt so satt.
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Yez
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 20.04.2016
Beiträge: 2974

BeitragVerfasst am: 5. Jun 2017 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Scrabble ,

oh man , da habt ihr beide schon einiges hinter euch .

Ich habe gerade wenig Zeit und darum nur ganz kurz .

Im Prinzip hast du dir schon selbst den Weg gezeigt .
Ich hoffe das du die Kraft dafür findest und dein " neues " Leben "
mit mehr Lebensqualität gestalten kannst .
Der erste Schritt ist der schwierigste , zumal auch Gefühle im Spiel sind .

Wünsche dir viel Disziplin und Energie.

Liebe Grüße

Yez
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 5. Jun 2017 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hi scrabble...
Ich kann gut verstehen in welcher Zwickmühle du bist.
Ich fass mich dennoch kurz.
In Deutschland gibt es genug Sozialarbeiter und Therapeuten. Die werden für das was du leistest bezahlt.
Mitleid ist keine Ebene für eine gesunde Beziehung - das schadet letztlich euch beiden. Das darf also nicht der Grund sein mit jemandem zusammen zu sein.
Viel mehr kann ich dazu eigentlich nicht sagen.
Du hast in der Vergangenheit ja gesehen wie der Hase läuft - da hat sich nichts dran geändert.
Vielleicht solltest du mal in Erwägung ziehen an dir selbst und deinen Beziehungsmustern zu arbeiten, du scheinst da ein kleines Helferkomplexsyndrom zu haben.
Du gerätst ja immer wieder in solche Situationen und das schadet dir auf die Dauer, wie du ja merkst.
Ich wünsch dir alles Gute - berichte mal wie es dir ergeht, find ich immer spannend sowas Wink
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Soltau
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 6. Jun 2017 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Wieso scrabble bist du so emotional von ihm abhängig? Mit Liebe hat das nichts zu tun meiner Meinung nach und er liebt dich eindeutig nicht, sonst würde er dir das nicht alles aufbürden.

Was willst du denn von ihm.

Gruß
Soltau
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scrabble
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 6. Jun 2017 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

Wir sind seit 2 1/2 Jahren in einer Beziehung, das ist die längste, die ich bisher hatte.

Was ich von ihm will? Ich mag ihn, ihn als Mensch. Nur kommen uns gerade die Drogen dazwischen.
Ich will, dass er gesund wird, das er nicht sein Leben und seine Gesundheit aufs Spiel setzt.
Es ist doch schade, dass ein gesunder, junger, kluger Mensch mit etlichen Möglichkeiten seine Zukunft aufs Spiel setzt.
Und wieso sollte es von Liebe zeugen, wenn er lieber auf der Strasse schlafen würde, statt selbst an der Beziehung zu hängen. Du sagst, wenn er mich lieben würde, würde er mir all das nicht aufbürden aber was wäre denn die Alternative für ihn? Die Strasse aktuell und das er das nicht freiwillig in Kauf nimmt, ist ja wohl klar.
Er will ja weiterhin die Beziehung aufrechterhalten aber ich weiss nicht, ob das überhaupt noch Sinn macht, nach all dem, was passiert ist.
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 6. Jun 2017 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hm. Joar. Du magst ihn. Ich mag viele Menschen.
Ich denke Soltau meint, dass er dir das nicht zumuten würde, wenn er dich aufrichtig lieben würde, aber da er abhängig von dir ist, erübrigt sich das, egal was er für dich empfindet.
Dir muss halt klar sein, dass du ihm nur damit helfen kannst ihm nicht zu helfen.
Du hälst seine Situation am leben, ohne dich hätte er vielleicht schon längst was geändert, aber du bist der Grund, warum er das nicht muss und daher auch nicht kann.

Kleines Beispiel:
Als ich freiberuflich gearbeitet habe, hat das 1 Jahr lang gut funktioniert.
Mit nur 3 Tagen die Woche Arbeit konnte ich genug Geld verdienen, um mir den Monat zu finanzieren.
Doch dann musste ich die Krankenversicherung selbst zahlen und das zwang mich dazu umzudenken, denn das konnte ich mir nicht leisten.
Was hab ich gemacht? Mir ne Ausbildungsstelle gesucht.

Ein System besteht so lange es funktioniert.

Ein anderes Beispiel:
Mein Bruder ist seit 20 Jahren drogenabhängig.
Meine Eltern bezahlen ihm die Miete, damit er nicht obdachlos wird.
Er kann eigentlich nicht alleine wohnen, aber sie ermöglichen ihm das.
Würde er die Wohnung verlieren wäre er gezwungen umzudenken.
Er würde wahrscheinlich in der Psychiatrie landen (denn das wäre die erste Anlaufstelle für ihn) und dort würde man ihm einen Platz im betreuten Wohnen suchen.
Die Situation hätte sich also letztlich verbessert, aber:
Das geschieht nicht, denn meine Eltern halten ein System aufrecht, was eigentlich nicht funktionieren würde.
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Soltau
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 6. Jun 2017 16:01    Titel: Antworten mit Zitat

Haschi hat das gut forumuliert, genauso betrachte ich das auch. Das hat nichts damit zu tun einen Menschen im Stich zu lassen; da du ja schon lange dich bemühst und ihn unterstützt - irgendwann mal solltest du bedenken, dass du nur helfen kannst ihm nicht zu helfen.

scrabble hat Folgendes geschrieben:

Ich will, dass er gesund wird, das er nicht sein Leben und seine Gesundheit aufs Spiel setzt.
Es ist doch schade, dass ein gesunder, junger, kluger Mensch mit etlichen Möglichkeiten seine Zukunft aufs Spiel setzt.

Er will ja weiterhin die Beziehung aufrechterhalten aber ich weiss nicht, ob das überhaupt noch Sinn macht, nach all dem, was passiert ist.


Du willst, dass er gesund wird und was will ER?
Will er die Beziehung aufrechterhalten oder sagt er das nur?
Nach seinen Taten zu schließen sagt er das nur. Entscheidend ist nicht was einer spricht, sondern was er TUT.

Ich vermute ihr befindet euch in einer Spirale, jeder ist bedürftig, du nach Helfen, er nach sich gehen lassen und sich auffangen lassen. Da wird sich erst was verändern, wenn einer aus dieser Spirale ausbricht.

Soltau
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scrabble
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 6. Jun 2017 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

Das mit deinem Bruder ist natürlich offensichtlich, dass es so aufrechterhalten wird.
Aktuell wohnt er nicht mehr bei mir, weil ich das nicht mehr schaffe.
Aber wir sind trotzdem noch zusammen, weil ich immer noch die Hoffnung hatte, nach der Therapie könnten wir neu anfangen.



Ich verstehe das wirklich und bemühe mich nicht unterstützend auf seine Sucht zu wirken, deswegen habe ihm damals nach Silvester gesagt, raus oder Entzug.
Er hat den Entzug gemacht.
Nach dem Entzug wartet er jetzt auf den Platz in der Langzeittherapie, jede Woche geht er dort hin zu einem Gespräch und wird immer wieder vertröstet.
Seitdem ich das letzte mal etwas bei ihm gefunden habe, habe ich ihn rausgeworfen, er wohnt jetzt bei einem Bekannten für den Übergang, bis er endlich die Therapie anfangen kann.
Im Moment kann weder er, noch ich etwas tun.
Er geht wöchentlich zu der Klinik, genauso wie jede Woche zu seiner Gruppe.
In den Monaten, die er bereits wartet, hätte er einen Sprachkurs machen können aber wir haben ja jede Woche mit der Aufnahme gerechnet.
Ich sehe da gerade weder für ihn, noch für mich etwas, das anders gehandhabt werden sollte/könnte.

Ich verstehe, dass es dauert einen Therapieplatz zu bekommen aber hätte man nicht sagen können "pk, du kommst jetzt jede Woche her, bis etwas frei ist, das dauert ungefähr 3 Monate" statt ihn jede Woche wieder zu vertrösten. Dann hätte er gewusst wie viel Zeit bleibt und zbsp diesen Sprachkurs gemacht.
So sitzt er jetzt Zuhause und wartet und das ALG läuft, bis es im August ausläuft und dann hat er keinen Anspruch mehr (er ist EU Bürger, er hat keinen lebenslangen Anspruch, ohne vorher gearbeitet zu haben, wie deutsche)
Dann hat er kein Geld mehr und dann? Es wäre nicht mal seine Schuld und trotzdem stecken wir dann wieder zusammen in dem Mist.

Das ist doch alles scheisse!
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Soltau
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 6. Jun 2017 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

scrabble hat Folgendes geschrieben:


Im Moment kann weder er, noch ich etwas tun.
Er geht wöchentlich zu der Klinik, genauso wie jede Woche zu seiner Gruppe.
In den Monaten, die er bereits wartet, hätte er einen Sprachkurs machen können aber wir haben ja jede Woche mit der Aufnahme gerechnet.
Ich sehe da gerade weder für ihn, noch für mich etwas, das anders gehandhabt werden sollte/könnte.

Ich verstehe, dass es dauert einen Therapieplatz zu bekommen aber hätte man nicht sagen können "pk, du kommst jetzt jede Woche her, bis etwas frei ist, das dauert ungefähr 3 Monate" statt ihn jede Woche wieder zu vertrösten. Dann hätte er gewusst wie viel Zeit bleibt und zbsp diesen Sprachkurs gemacht.
So sitzt er jetzt Zuhause und wartet und das ALG läuft, bis es im August ausläuft und dann hat er keinen Anspruch mehr (er ist EU Bürger, er hat keinen lebenslangen Anspruch, ohne vorher gearbeitet zu haben, wie deutsche)
Dann hat er kein Geld mehr und dann? Es wäre nicht mal seine Schuld und trotzdem stecken wir dann wieder zusammen in dem Mist.

Das ist doch alles scheisse!


Immerhin hast du mal an dich selbst gedacht und ihn raus geworfen scrabble.

Er könnte sehr wohl was tun, wenn das auch kein offizieller Sprachkurs ist. Es gibt Sprachübungen und -kurse kostenlos im Netz, es gibt Bücher.
Wo ein Wille, da eine Möglichkeit; Fazit: er will nicht.

Scrabble schau, er ist ein erwachsener Mann, der für sich selbst verantwortlich ist und er wird auch für sich selbst eine Lösung für seine Finanzen finden, wenn er das muss. Es gibt bestimmt Möglichkeiten in der Therapie sich zu informieren, welche Angebote es gibt zur beruflichen Förderung und evtl. betreutem Wohnen. Es gibt dort einen Sozialdienst, wo er sich informieren kann und Unterstützung bekommt.

Hier schreiben immer wieder mal Frauen und wollen Lösungen für ihre drogensüchtigen Partner finden. Das klappt aber doch nicht! Du scrabble musst Möglichkeiten für dich selbst finden um dich wohl zu fühlen und dein Freund für sich. Wenns ihm wichtig ist wird er Wege finden mit dir eine liebevolle, verantwortungsvolle Partnerschaft zu pflegen.

Soltau
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 6. Jun 2017 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

Tja man kann halt nie genau sagen wie lange sowas dauert - mal sind es ein paar Wochen - mal sind es Monate. Das hat nichts mit unfairer Behandlung zu tun, sondern so ist das einfach. Die wöchentlichen Besuche dienen dazu den Patienten am leben zu erhalten und ihn zu betreuen - und nicht um ihm jede Woche zu sagen wann der Termin endlich steht. Wink

Wenn er es drauf anlegen würde, könnte er für den Übergangaber auch in die Psychiatrie.
Da kann man recht lange bleiben wenn man es nicht schafft abstinent zu bleiben.

Ich komm da immer noch nicht dahinter, warum du mit ihm zusammen bleibst.
Du schreibst ja nicht mal, dass du ihn liebst, sondern das du ihn magst.
Du wünschst dir eine Veränderung und hoffst auf einen Neuanfang - aber den wird es nicht geben.
Rückfälle werden immer wieder passieren, die aller aller wenigsten schaffen es dauerhaft abstinent zu sein (also über 5 Jahre am Stück).

Andererseits bemühst du dich grade redlich ihn positiv darzustellen und sagst er tut alles was er kann.
Na was willst du denn dann noch von ihm?
Dann is doch alles supi und die Frage erübrigt sich.
Warum dann noch an Trennung denken?
Ich steig da nicht ganz dahinter.
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scrabble
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 7. Jun 2017 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

Soltau:
Ja, das mit dem deutsch lernen stimmt natürlich. Ich würde sein aktuelles Niveau auf B2 schätzen, er kann seinen Alltag regeln aber es wäre eben schön, mehr zu können. Aber du hast recht, er könnte auch ohne Schule selbst lernen, wenn er wollte.

Haschgetüm:
Ja, ich weiss es doch auch nicht. Ich bin innerlich total hin und her gerissen, einerseits sehe ich es genauso wie ihr, dass es eine normale Beziehung wahrscheinlich nie geben wird, dass das Thema Drogen wahrscheinlich immer irgendwie im Hintergrund sein wird.
Andererseits halte ich mich an der Illusion fest, dass es andere ja such geschafft haben davon loszukommen.
Es gibt so viele Menschen unter uns, die Drogen oder Substituon konsumieren, um zu funktionieren. Bin ich mit meinen Antidepressiva besser als er, nur weil ich sie verschrieben bekomme? Ist es im Endeffekt nicht irgendwie das selbe, eine chemische Möglichkeit irgendwie zu funktionieren?!
Einerseits bin ich sauer, dass er seinen Arsch nicht bewegt, dass ich alles regeln muss, andererseits kann ich es nachvollziehen, dass man sich in Passivität flüchtet, wenn man keine Hoffnung mehr hat oder keinen Plan, was man tun soll...
Das Heroin war für ihn eine Selbstmedikation, wie bei so vielen anderen. Niemand steht morgens auf und denkt sich "ab heute werde ich Junkie" und Heroin ist auch keine Partysroge wie Exstasy, wo die Konsumenten schleichend durch den regelmäßigen Partygebrauch irgendwann abhängig sind.
Ja, wahrscheinlich war es mein Fehler ihm diese ganzen bürokratischen Sachen abzunehmen, er hätte es unter meiner Anleitung selbst tun sollen :/
So möchte ich es in Zukunft handhaben.

Was ich von ihm will, kann ich dir so auf dem Punkt gar nicht sagen. Die Gefühle haben sich natürlich mit all dem Mist, der passiert ist verändert.
Ich möchte ihn nicht aufgeben, weil er ein Mensch ist, der noch total viele Möglichkeiten hat, ich meine er steckt nicht so tief drin, dass er klaut für seine Sucht, anschaffen geht, Schulden hat oder am Bahnhof mit anderen Junkies sitzt.
Ich habe aber Angst, dass wenn er keine Hilfe bekommt, dort enden könnte. Eben weil er leider wie viele dieser Menschen den Kopf in den Sand steckt, statt aktiv zu werden. Dafür fehlt die Kraft, die Perspektive, what ever.
Menschen mit Depressionen bekommen ihren Alltag auch oft nicht mehr geregelt und da redet man im medizinischen Sinne auch nicht von Charakterschwäche, privat eher schon.
Warum ist die Sucht dann eine Charakterschwäche? Und es heisst, die Person will nicht, hat keine Motivation.
Das sagt man ja auch nicht zu Depressiven (im klinischen Bereich) privat bekommen die auch einiges zu hören aber es ist eigentlich bekannt, dass Depression und NICHTWOLLEN nichts miteinander zu tun haben, sondern es ist ein nicht können.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass all die Junkies einfach kein Bock haben auf ein besseres Leben, wer lebt denn bitteschön gerne so? :/


Heute habe ich einen Termin bei meinem Therapeuten und werde das mit ihm besprechen.
Ich habe gestern und heute Nacht die ganze Zeit darüber nachgedacht, was ihr gesagt habt.
Ich möchte gerne eine Balance finden, zwischen ihm seinen Weg gehen lassen und eigenverantwortlich sein aber auch auf dem Weg stützen.
Er hat nie gelernt mit Behörden umzugehen oder seine Papiere zu verwalten.
Ich fühle mich auf Grund unserer Beziehung in der Verantwortung.
Mein Horror ist, dass ich jetzt den Kontakt abbreche und in 5 Jahren sehe ich ihn obdachlos am Bahnhof sitzen. Das verkrafte ich nicht. Dann würde ich denken "vielleicht, wenn ich mehr Geduld gehabt hätte, mehr unterstützt hätte, wäre es nicht so gekommen" versteht ihr, was ich meine?
Wir haben ziemlich viel durchgemacht, es ist meine bisher längste Beziehung und natürlich habe ich noch Gefühle für ihn aber nicht für ihn und die Droge, er ist ja auch nicht nur immer scheisse. Ohne dieses Drogenproblem, was immer über uns schwebt, zbsp in der Zeit als er die Substituon genommen hat, war unser Alltag ganz normal.
Er ist trotzdem ein liebevoller Partner.

Es wird halt immer wieder von diesem Drogenproblem überschattet.
Ich mag nicht wahr haben, dass dieser an sich vitale, kluge, nette, lustige Mensch, wahrscheinlich seit seiner Jugend ein Drogenproblem hat und da nicht so schnell raus kommen wird und wahrscheinlich immer wieder Probleme haben wird und ja tatsächlich vielleicht irgendwann, wenn es weiterhin so kacka läuft, abrutschen wird. Das tut mir wahnsinnig weh Sad
Weil ich ihn halt auch anders kenne, sein Potential kenne und ich es schwierig finde, Menschen aufzugeben, die eigentlich aktuell noch in einer recht guten Verfassung sind.
Würde er schon dealen, Beschaffungskriminalität eine Rolle spielen, er ständig drauf sein, verwahrlosen etc wäre die Sache klarer aber so, dass er noch relativ stabil ist, fühlt es sich für mich wie ein Todesstoß an, wenn ich ihn jetzt sich selbst überlasse :/
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Soltau
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 7. Jun 2017 10:39    Titel: Antworten mit Zitat

scrabble hat Folgendes geschrieben:
Soltau:
...

Einerseits bin ich sauer, dass er seinen Arsch nicht bewegt, dass ich alles regeln muss, andererseits kann ich es nachvollziehen, dass man sich in Passivität flüchtet, wenn man keine Hoffnung mehr hat oder keinen Plan, was man tun soll...
Das Heroin war für ihn eine Selbstmedikation, wie bei so vielen anderen.
...

Ja, wahrscheinlich war es mein Fehler ihm diese ganzen bürokratischen Sachen abzunehmen, er hätte es unter meiner Anleitung selbst tun sollen :/
So möchte ich es in Zukunft handhaben.

Ich möchte ihn nicht aufgeben, weil er ein Mensch ist, der noch total viele Möglichkeiten hat, ich meine er steckt nicht so tief drin, dass er klaut für seine Sucht, anschaffen geht, Schulden hat oder am Bahnhof mit anderen Junkies sitzt.
Ich habe aber Angst, dass wenn er keine Hilfe bekommt, dort enden könnte. Eben weil er leider wie viele dieser Menschen den Kopf in den Sand steckt, statt aktiv zu werden. Dafür fehlt die Kraft, die Perspektive, what ever.

Er ist trotzdem ein liebevoller Partner.
...
Es wird halt immer wieder von diesem Drogenproblem überschattet...
Ich mag nicht wahr haben...


Da klinke ich mich grad mal vom Büro aus ein srabble, da es mich schockt, was du alles für Entschuldigungen dir ausm Ärmel schüttelst für diesen Mann. Du willst es nicht wahr haben, wie du selbst schreibst! Sie alt du bist, das weiß ich nicht, wahrscheinlich noch blutjung.
Bedenke:
Er ist ein ERWACHSENER Mann, der für sein Leben selbst verantwortlich ist - und das auch trotz seiner Sucht.

Dass du ihm seinen Bürokram erledigst klingt wie ein kleines Kindchen behüten; das kann man machen in einem Haushalt, wo sich beide die Arbeiten aufteilen.
Er ist ein Luschi, da er sich von dir betüteln lässt und nicht den Arsch in der Hose hat, dich nicht ständig mit seinem Mist zu beaufschlagen, sondern dich zu schützen.

Überlege dir gut ob du ein Anhängsel zum Partner möchtest - ich denke nicht, dass er dir ein gleichwertiger Partner sein wird - natürlich kannst du auch weiter träumen. Stell ihn dir doch mal als Vater eurer Kinder vor Shocked

Könnte es sein scrabble, dass deine Depressionen mit dieser hoffnungs- und aussichtslosen Beziehung zu tun haben?
Schau auf DICH, in deinem Leben bist du dir selbst der beste Freund und so solltest du auch mit dir umgehen.

Gruß
Soltau
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mikel015
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 7. Jun 2017 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

Er ist ehrlich,was willst du mehr,erst jammerst du rum das er sich und dir in die Tasche lügt,jetzt nölst du rum das er offen ist,kann dir eh am Arsch vorbeigehen,du lässt ihn dir ja eh ausreden von all diesen jasagenden Zeitgenossen hier...

Naja, man(frau) kann aber auch schon im Vornherein alles hoffnungslos "zerreden", -aus-reden ...
Aber egal, muss wohl jeder selbst wissen...

Zitat von Ashert,

"Manchmal ist der instabile Faktor nicht immer der andere, woher kommt die These?"

Ich sag mal, wenn "Instabilität" dann liegt das an Beiden. Eine Beziehung ist ja schon -wechselseitig-.

Drogensucht ist Trauer, Leid, Selbsthass...und das zu überwinden ist harte Arbeit. Natürlich hilft es jemanden zu haben, der einen unterstütz. Nur weiß ich auch, wie verletzend und anstrengend es sein kann, diesen Weg zu gehen. Da braucht man echt starke Nerven, da es immer sein kann, dass man belogen und beschissen wird. Aber nicht aus Bösartigkeit, sondern weil es Teil der Suchtproblematik ist. Und das auszuhalten ohne sich selber zu vergessen, ist schwierig...
Süchtige die clean werden wollen brauchen enge Netze. Und natürlich gehören dazu Freunde, Partner, Eltern...

scrabble...du bist aber nicht dafür verantwortlich, dass er es schafft, das muss er im wesentlichen selber.
Kann am Ende gut gehen oder auch gewaltig in die Hose. Ist dein Leben und dein Risiko.

Viel Erfolg euch zwei

Mikel



Noch was...ich denke Menschen wie wir,welche Erfahrungen und Einsichten haben die man nur machen kann wenn man ganz tief unten war und diese sind obwohl sie mit Schmutz behaftet sind, reine pure Wahrheit!
Und wer es schafft, hat an Stärke gewonnen, zu sagen nur weil man Drogen nimmt oder genommen hat ist schwach, sollte bedenken dass die meisten an dem Leben, welches wir hatten, zerbrochen wären...

Ach so... fast vegessen...

an alle anderen:

Also Leute was sind das denn für Ratschläge, ala ,,schieß den Junkie in den Wind, der kommt nie klar, du machst dich selbst unglücklich..."?

Schon mal was davon gehört, dass man Menschen auch UNTERSTÜTZEN kann und das GERADE dann tun sollte, wenn sie sich entscheiden, clean zu werden !Wie kann man denn bitte Drogenkonsum kritisieren (wie es ja normalerweise hier getan wird) und gleichzeitig Konsumenten wegstoßen und sagen, die sollen selbst klarkommen, wenn sie sich ändern möchten?
Ich glaube, es hat jeder verdient, dass man ihm die Chance gibt, auszusteigen und ihm dabei hilft, sofern das möglich ist. Es ist einfach, Leute zu lieben und mit ihnen Umgang zu pflegen, wenn sie keine Probleme haben. Doch etwas anderes ist es, trotzdem noch zu ihnen zu stehen und ihnen zu helfen, wenn sie Probleme haben.
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Elmar
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.06.2016
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 7. Jun 2017 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

Du schreibst:

Zitat:
Wir haben ziemlich viel durchgemacht, es ist meine bisher längste Beziehung und natürlich habe ich noch Gefühle für ihn aber nicht für ihn und die Droge, er ist ja auch nicht nur immer scheisse. Ohne dieses Drogenproblem, was immer über uns schwebt, zbsp in der Zeit als er die Substituon genommen hat, war unser Alltag ganz normal.
Er ist trotzdem ein liebevoller Partner.


1. ist nicht so schwer, den Alltag normal zu gestalten. Schließlich hat man immer sein persönliches Schlupfloch, wenn es mal Stress gibt und man sich diesem nicht stellen möchte. Dann lieber in eine andere Welt eintauchen.

Dazu muss man nicht den ganzen tag dauerdicht sein, es genügt oft schon die beruhigende Erkenntis, dass für später oder morgen noch was zu hause liegt, man die richtigen Adressen hat, etc,...

2.Wundert es dich wirklich, dass er sonst ja so "ein liebevoller Partner" ist? Der braucht dich wie ein Kleinkind seine Mutti, weil er sonst nix alleine geregelt bekommt.

Und außerdem bescheißt er dich die ganze Zeit bezüglich seines Konsums. Da muss er ja den Traumprinzen spielen, weil Drogen UND Arschloch sonst ja vielleicht sogar für DICH des guten zuviel sein könnten.



Zitat:
Ich mag nicht wahr haben, dass dieser an sich vitale, kluge, nette, lustige Mensch, wahrscheinlich seit seiner Jugend ein Drogenproblem hat und da nicht so schnell raus kommen wird und wahrscheinlich immer wieder Probleme haben wird und ja tatsächlich vielleicht irgendwann, wenn es weiterhin so kacka läuft, abrutschen wird. Das tut mir wahnsinnig weh



Kann das sein, dass du eigentlich nicht wahrhaben kannst, dass DU es wieder nicht geschafft hast? Irgendwie gerätst du immer an die gleichen Leute, versuchst irgendwas zu machen und sobald dein "Projekt" gescheitert ist, steht der nächste vor der Tür, bei dem du es versuchen kannst.
Überleg vielleicht mal, ob dir SEIN Seelenheil am meisten am Herzen liegt oder ob es dabei nicht auch ein ganzes Stück weit um dich geht.
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Soltau
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 7. Jun 2017 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

mikel015 hat Folgendes geschrieben:

...
Schon mal was davon gehört, dass man Menschen auch UNTERSTÜTZEN kann und das GERADE dann tun sollte, wenn sie sich entscheiden, clean zu werden !Wie kann man denn bitte Drogenkonsum kritisieren (wie es ja normalerweise hier getan wird) und gleichzeitig Konsumenten wegstoßen und sagen, die sollen selbst klarkommen, wenn sie sich ändern möchten?
Ich glaube, es hat jeder verdient, dass man ihm die Chance gibt, auszusteigen und ihm dabei hilft, sofern das möglich ist. Es ist einfach, Leute zu lieben und mit ihnen Umgang zu pflegen, wenn sie keine Probleme haben. Doch etwas anderes ist es, trotzdem noch zu ihnen zu stehen und ihnen zu helfen, wenn sie Probleme haben.


mikel,
gerade als Mann sollte man so viel Arsch in der Hose haben, seine Frau nicht mit seinem eigenen Mist ständig zu beaufschlagen, wo er sieht, dass scrabble selbst Depressionen hat.
Jeder hat verdient eine Chance zu haben, das ist klar, aber darum gehts nicht; er hat doch schon genug Chancen versemmelt. Er lässt sich betüteln, von Eigeninitiative nicht viel zu bemerken. Scrabble ist schließlich nicht seine Mutter.

Ich hab einfach was gegen Weicheier, die ihre Frauen voll nöhlen und rum heulen und nicht in der Lage sind sich mit dem eigenen Scheiß selbst auseinander zu setzen. Aber bei manchen Frauen kommt das ja anscheinend gut an, wie man sieht.

Der Typ ist erwachsen und so könnte er sich auch benehmen, trotz Konsum, wenn das in ihm veranlagt wäre. Der wird auch clean ein Weichei bleiben, das ist vorhersehbar.

Soltau
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