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Absolute Beginner Anfänger
Anmeldungsdatum: 07.09.2009 Beiträge: 16
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Verfasst am: 7. Sep 2009 15:19 Titel: In die Medikamentensucht geschlittert-My story |
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Zum ersten Mal in meiner achtjährigen Suchtlaufbahn hat es heute morgen bei mir "Klick" gemacht, mich mit meiner Sucht nach Medikamenten überhaupt auseinanderzusetzen. Der Anlass war ganz profan. Es war herrliches Wetter und ich konnte nicht mit meinen armen Hunden nach draussen,da ich schon zu benebelt war und Angst hatte, mit dem Auto zu fahren.
Ich sehe das Aufschreiben meiner Geschichte als ersten Schritt und möchte damit alle warnen, die die Geschichte lesen, wie schnell es passieren kann in die Sucht reinzuschlittern und an Lebensqualität zu verlieren. Von den gesundheitlichen Schäden ganz abgesehen!
Alles fing ganz harmlos an. Nach einer Bauchoperation bekam ich danach bei einem Hausbesuch von einem Arzt "Tilidin plus" Tropfen verschrieben.
Da meine Schmerzen aber nicht besonders stark waren,brauchte ich das Mittel nur einmal,stellte es in den Schrank und vergass es.
Etwa ein Jahr später hatte ich eine schmerzhafte Beinverletzung.Ich erinnerte mich an die "Tilidin" Tropfen nahm sie, die Schmerzen waren weg,ich schlief wie ein Murmeltier und hatte euphorische Gefühle.
Die Tropfen nahm ich mit auf die Reise nach Hamburg zu einem Musicalbesuch.Und da passierte was ich heute den "point of no return" nennen würde! Vor dem Hotel war leider eine Autoverladestation,Autos wurden die ganze Nacht auf Züge geladen.Ich habe dann zum ersten Mal die "Tilidin" Tropfen nicht wegen Schmerzen genommen sondern um gut zu schlafen,und das funktionierte wunderbar.Danach war kurzzeitig Ruhe,dann kam beruflicher Stress.An freien Tagen machte ich es "mir mit meinen Tropfen gemütlich". Endlich konnte ich gut schlafen und am hellichten Tag im Bett rumliegen.Dann ging es richtig los.Beim kleinsten Schmerz oder Stress nahm ich "Tilidin".Als ich dann ganz unten war und meine Fehlzeiten bei der Arbeit sich häuften,ging ich zu einem Psychiater.
Diagnose:Depressionen!Ich bekam Antidepressiva,Stimmungsaufheller und Schlafmittel verschrieben.Von den "Tilidin" Tropfen habe ich natürlich kein Wort gesagt.Heute sehe ich,dass es wohl damals keine Depressionen im herkömmlichen Sinn waren sondern, so glaube ich zumindest,Auswirkungen meiner "Tilidin" Sucht.Und da begann der Anfang vom Ende.Die Fehlzeiten bei meiner Arbeit erhöhten sich(irgendein mitfühlender Arzt schrieb mich immer krank,ich fühlte mich ja auch "krank")bis ich schließlich meine Arbeit verlor und in Rente gehen musste.Seit Anfang des Jahres nehme ich noch Musaril(ein Mittel zur Muskelentspannung) und Ibuprofen, da "Tilidin" allein nicht mehr reicht!
Zum ersten Mal in meinem "Suchtleben" bin ich heute traurig.Über verpasste Gelegenheiten,den sozialen Rückzug,Gedächtnislücken und darüber, dass ich keinen Sport mehr ausübe.
Die körperlichen Beschwerden reichen von Magenbeschwerden,Stimmungsschwankungen,Taumeln,Schwitzen,Muskelbeschwerden bis hin zu Gewichtsschwankungen von Magersüchtig bis Aufgeschwemmt.
Wie ich an die Medikamente rangekommen bin oder immer noch rankomme? Nur soviel:Ich habe nie etwas illegales dafür getan.Auch gebe ich den Ärzten keine Schuld auch wenn ich manchmal denke,dass sehr schnell und sehr leichtfertig Medikamente aufgeschrieben werden.Ich bin privat versichert und es ist dadurch sicherlich leichter etwas aufgeschrieben zu bekommen,da es ja auf Privatrezept läuft.Und kein Arzt verliert gerne einen Privatpatienten.
Des Weiteren glaube ich,dass Süchtige erfinderisch sind,wenn es darum geht,ihr Suchtmittel zu besorgen.Und genau das bin ich auch.
Was meine Angehörigen/Freunde dazu sagen?Sie merken es nicht,oder sie wollen es nicht merken.Mit meiner Ausrede "Ich habe eben chronische Schmerzen" bin ich bis jetzt gut gefahren.Und sollte mir einer "zu Nahe" kommen wollen,ziehe ich mich sofort zurück.
Zum Glück für mich ist mein Psychiater jetzt in eine andere Stadt umgezogen,dadurch entfällt jetzt die Ouelle für Psychomedikamente.
Ich hoffe, ich habe mit meiner Geschichte niemand gelangweilt.Ich bin dankbar für jeden Kommentar.
Allein schon alles aufzuschreiben war für mich ein grosser Schritt!I |
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Picolina Anfänger
Anmeldungsdatum: 26.08.2009 Beiträge: 11
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Verfasst am: 10. Sep 2009 15:46 Titel: |
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Hallo
bin auch ein absolut Beginner! Deine Leidensgeschichte ähnelt meiner sehr (Auch Tabletten- Codein) brauch ich gar nichts mehr ausführen mir sind die körperlichen Beschwerden - die Du ja auch hast, als Begleiterscheinung- jetzt aber so zuwieder, ich kann einfach nicht mehr ich gehe am Montag für 3 Wochen in eine Klinik zur Entgiftung...
und ich habe meinem Partner die Wahrheit gesagt und zwei guten Freunden die mich alle in meinem Beschluss bestärkt haben-aber ich habe echt fast ein Jahr gebraucht(Tabletten nehm ich ca. 6 JAhre) um mich dazu durchzuringen und jetzt mach ich mir fast in die Hosen ,so Angst habe ich
Alles Gute für Dich , vielleicht kannst Du es eines Tages auch schaffen
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Jess Silber-User
Anmeldungsdatum: 22.02.2009 Beiträge: 298
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Verfasst am: 11. Sep 2009 23:50 Titel: |
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Hallo ihr beiden,
ich kann euch sehr gut verstehen, neben etlichen Drogen habe ich uch das mit den Medis schon durch! Seit einiger Zeit bin ich nun clean und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich mit dem Schritt in ein Suchtmittel freies Leben mein Leben zurück bekommen habe! Derv erste Schritt und auch all die darauf folgenden waren alles ndere als leicht, aber es war das beste und einzig richtige was ich tun konnte! Ich und auch alle anderen süchtigen werden ihr Leben lang süchtig bleiben, aber es gibt wege mit der Sucht umzugehen, zu lernen mit sichn und dem Leben klar zu kommen und auch wieder die schönen Seiten an sich un dem Leben schätzen zu lernen!
Der Entzug, gerade auch vom Codein ist alles andere als leicht, aber danach geht es auch wieder aufwärts! Ich halte es allerdings für sehr wichtig nicht nur einen Entzug zu machen, sondern auch an der Ursache der Sucht zu arbeiten!
Lieben Gruß
Jess |
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Anita Bronze-User
Anmeldungsdatum: 08.08.2009 Beiträge: 24
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Verfasst am: 12. Sep 2009 00:24 Titel: |
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Ich bin ungefähr 5 Jahre nur mit vielen Schmerzmitteln durchs Leben gegangen. Fing auch harmlos an, ich bekam einen Tipp für ein Mittel gegen Migränekopfschmerzen unter denen ich sehr stark litt und holte mir das, hatte vorher schon erhöhten Konsum von Aspirin und Paracetamol aber da war ein "harmloses" Beruhigungsmittel mit drin, Dimenhydrinat, welches bei mir aber anfangs eine sehr durchschlagende Wirkung hatte und sehr gut die starken Schmerzen bekämpfte und ich fing auch an es öfter zu nehmen, was Ähnliches gabs auch noch mit Codein und ich fing auch das an zu nehmen. Bald ging es los, dass ich immer häufiger Kopfschmerzen hatte und immer mehr Tabletten nahm. Dann bekam ich vom Arzt erst Triptane, dann Oxycodon. Hab ich alles genommen. Irgendwann wurde ich gelb um die Augen...ich dachte das kann doch nicht sein? Ich hab doch nur Kopfschmerzen, ich bin doch nicht irgendwie drogensüchtig, ich trinke doch nicht, ich mache doch gar nichts, wieso sehe ich so krank aus...
Dann stach es eines morgens höllisch im Rücken. Bin zum Arzt gegangen und es war wirklich die Leber (heute ist mir klar, dass es kein Wunder war bei den Dosen an Paracetamol die da nunmal auch mit drin waren), die Werte waren jedenfalls sauschlecht (ich war da 19) und mein Arzt meinte, sofort mit den ganzen Tabletten aufhören. Ich habe dann noch eine Weile das Oxycodon genommen und mir das von nem anderen Arzt auch noch mehrmals verschreiben lassen, weil ich eben schon den Punkt überschritten hatte, an dem man es einfach nicht mehr nimmt...dazu ging es mir dann zu beschissen, außerdem habe ich eine Angststörung und das Zeug kam mir oft gerade recht. Irgendwie hatte ich auch keinen Schimmer was das ist, also ich wusste es ist ein Opiat, aber nicht das es so ekelig ist das Zeug wieder abzusetzen. Hab am Anfang auch noch offen über meine Schmerzmittelprobleme geredet, aber später mit dem Oxycodon habe ich dann lieber niemandem mehr erzählt wieviel ich nehme und da wusste ich dann unterbewusst doch, dass ich irgendwie einen herb kritischen Umgang damit anfing an den Tag zu legen.
Naja, jedenfalls habe ich irgendwann gemerkt, dass ich mir meinen Körper kaputtmache, mir ging es dauernd schlecht, ich hatte dauernd Panikattacken und habe nicht mehr viel vom Leben mitbekommen, außerdem hatte ich einen wirklichen Medikamentenkopfschmerz und das war selbst mit Pillen dann irgendwie nicht mehr so erträglich. Da habe ich den Kram weggeschlossen und nicht mehr genommen. Das war ne körperlich echt bescheidene Erfahrung, weil ich wirklich nur geschwitzt und gezittert habe, aber es hat aufgehört und ich nehme seit 1.5 Jahren nur noch Ibuprofen wenn ich mal Migräne habe und meine Leberwerte sind wieder top.
Ich glaube das wirklich beschissene an Medikamentensucht ist, dass einem so lange gar nicht klar ist, dass man ein Pillenjunkie ist, man nimmt nicht bewusst Drogen...man denkt ja total lange Zeit, dass man das ja muss, weil man Schmerzen hat, egal ob man es dann auch nimmt, wenn einem nur der große Zeh juckt.
Ich wünsch dir, dass du es schafft das Zeug auch eines Tages in die Tonne zu treten. Es geht einem dann wirklich verhältnismäßig schnell besser fand ich und ich würd nen Teufel tun und wieder mit diesen Pillen anfangen. Ich hab manchmal wenn mir die Kopfschmerzen wieder den letzten Nerv rauben zwar schon den Gedanken, dass ich ein stärkeres Mittel gern hätte was mich einschläfert, aber die Lebergeschichte und auch der Entzug von dem Oxyzeug war mir doch eine Lehre. |
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Absolute Beginner Anfänger
Anmeldungsdatum: 07.09.2009 Beiträge: 16
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Verfasst am: 13. Sep 2009 17:35 Titel: Viel Erfolg! |
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Picolina hat Folgendes geschrieben: | Hallo
bin auch ein absolut Beginner! Deine Leidensgeschichte ähnelt meiner sehr (Auch Tabletten- Codein) brauch ich gar nichts mehr ausführen mir sind die körperlichen Beschwerden - die Du ja auch hast, als Begleiterscheinung- jetzt aber so zuwieder, ich kann einfach nicht mehr ich gehe am Montag für 3 Wochen in eine Klinik zur Entgiftung...
und ich habe meinem Partner die Wahrheit gesagt und zwei guten Freunden die mich alle in meinem Beschluss bestärkt haben-aber ich habe echt fast ein Jahr gebraucht(Tabletten nehm ich ca. 6 JAhre) um mich dazu durchzuringen und jetzt mach ich mir fast in die Hosen ,so Angst habe ich
Alles Gute für Dich , vielleicht kannst Du es eines Tages auch schaffen
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Hallo Picolina,
vielen Dank für Deine Offenheit.Ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles Gute für die Zeit in der Klinik.Ich bewundere Deinen Mut,vielleicht kannst Du dich ja mal melden und berichten wie es so lief.Liebe Grüsse Absolute Beginner |
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Absolute Beginner Anfänger
Anmeldungsdatum: 07.09.2009 Beiträge: 16
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Verfasst am: 13. Sep 2009 17:50 Titel: Vielen Dank! |
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Anita hat Folgendes geschrieben: | Ich bin ungefähr 5 Jahre nur mit vielen Schmerzmitteln durchs Leben gegangen. Fing auch harmlos an, ich bekam einen Tipp für ein Mittel gegen Migränekopfschmerzen unter denen ich sehr stark litt und holte mir das, hatte vorher schon erhöhten Konsum von Aspirin und Paracetamol aber da war ein "harmloses" Beruhigungsmittel mit drin, Dimenhydrinat, welches bei mir aber anfangs eine sehr durchschlagende Wirkung hatte und sehr gut die starken Schmerzen bekämpfte und ich fing auch an es öfter zu nehmen, was Ähnliches gabs auch noch mit Codein und ich fing auch das an zu nehmen. Bald ging es los, dass ich immer häufiger Kopfschmerzen hatte und immer mehr Tabletten nahm. Dann bekam ich vom Arzt erst Triptane, dann Oxycodon. Hab ich alles genommen. Irgendwann wurde ich gelb um die Augen...ich dachte das kann doch nicht sein? Ich hab doch nur Kopfschmerzen, ich bin doch nicht irgendwie drogensüchtig, ich trinke doch nicht, ich mache doch gar nichts, wieso sehe ich so krank aus...
Dann stach es eines morgens höllisch im Rücken. Bin zum Arzt gegangen und es war wirklich die Leber (heute ist mir klar, dass es kein Wunder war bei den Dosen an Paracetamol die da nunmal auch mit drin waren), die Werte waren jedenfalls sauschlecht (ich war da 19) und mein Arzt meinte, sofort mit den ganzen Tabletten aufhören. Ich habe dann noch eine Weile das Oxycodon genommen und mir das von nem anderen Arzt auch noch mehrmals verschreiben lassen, weil ich eben schon den Punkt überschritten hatte, an dem man es einfach nicht mehr nimmt...dazu ging es mir dann zu beschissen, außerdem habe ich eine Angststörung und das Zeug kam mir oft gerade recht. Irgendwie hatte ich auch keinen Schimmer was das ist, also ich wusste es ist ein Opiat, aber nicht das es so ekelig ist das Zeug wieder abzusetzen. Hab am Anfang auch noch offen über meine Schmerzmittelprobleme geredet, aber später mit dem Oxycodon habe ich dann lieber niemandem mehr erzählt wieviel ich nehme und da wusste ich dann unterbewusst doch, dass ich irgendwie einen herb kritischen Umgang damit anfing an den Tag zu legen.
Naja, jedenfalls habe ich irgendwann gemerkt, dass ich mir meinen Körper kaputtmache, mir ging es dauernd schlecht, ich hatte dauernd Panikattacken und habe nicht mehr viel vom Leben mitbekommen, außerdem hatte ich einen wirklichen Medikamentenkopfschmerz und das war selbst mit Pillen dann irgendwie nicht mehr so erträglich. Da habe ich den Kram weggeschlossen und nicht mehr genommen. Das war ne körperlich echt bescheidene Erfahrung, weil ich wirklich nur geschwitzt und gezittert habe, aber es hat aufgehört und ich nehme seit 1.5 Jahren nur noch Ibuprofen wenn ich mal Migräne habe und meine Leberwerte sind wieder top.
Ich glaube das wirklich beschissene an Medikamentensucht ist, dass einem so lange gar nicht klar ist, dass man ein Pillenjunkie ist, man nimmt nicht bewusst Drogen...man denkt ja total lange Zeit, dass man das ja muss, weil man Schmerzen hat, egal ob man es dann auch nimmt, wenn einem nur der große Zeh juckt.
Ich wünsch dir, dass du es schafft das Zeug auch eines Tages in die Tonne zu treten. Es geht einem dann wirklich verhältnismäßig schnell besser fand ich und ich würd nen Teufel tun und wieder mit diesen Pillen anfangen. Ich hab manchmal wenn mir die Kopfschmerzen wieder den letzten Nerv rauben zwar schon den Gedanken, dass ich ein stärkeres Mittel gern hätte was mich einschläfert, aber die Lebergeschichte und auch der Entzug von dem Oxyzeug war mir doch eine Lehre. |
Hallo Anita,
zuerst mal vielen Dank für Deine Offenheit und das Aufschreiben Deiner Geschichte.Ich bewundere sehr Deinen Mut einfach mit der Tablettensucht aufzuhören.Dazu gehört eine Menge! Hut ab vor Dir.
Das mit den gelben Ringen um die Augen kenne ich auch.Kannst Du dir vorstellen,dass ich behauptet habe,die gelben Ringe um meine Augen kämen von einem Selbstbräuner?Mein Hirn muss schon völlig benebelt sein.Am schlimmsten an der Sucht finde ich,das ständige gedankliche Kreisen um Nachschub und wenn man irgendwelche Schmerzen hat,dass man nicht weiss,ob es wirklich Schmerzen sind oder nur "Zeit" ist seine Pillen wieder zu nehmen.
Oxycodon kenne ich,meine Güte,das Zeug ist der Hammer.
Ich wünsche alles Gute für die Zukunft und hoffe inständig,dass Du so willenstark bleibst.
Liebe Grüsse
Absolute Beginner |
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Absolute Beginner Anfänger
Anmeldungsdatum: 07.09.2009 Beiträge: 16
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Verfasst am: 13. Sep 2009 17:53 Titel: Danke an alle (bis jetzt) |
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Hiermit möchte ich allen danken,die mir bis heute eine Antwort zu meiner Geschichte geschrieben haben.
Ich danke für Eure Offenheit und den Mut.
Es ist schön zu wissen,dass man nicht als einziger von einer "Pillensucht" betroffen ist.
Allen bis hierhin alles Gute
Absolute Beginner |
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Anita Bronze-User
Anmeldungsdatum: 08.08.2009 Beiträge: 24
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Verfasst am: 14. Sep 2009 01:20 Titel: |
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Huhu Beginner,
Ich danke auch dir für deine Ehrlichkeit. Ich habe lange überlegt ob ich das mit den Tabletten hier reinschreiben soll, aber es ist irgendwie befreiend das mal offen aufzuschreiben, hab nie wirklich mit jemandem darüber gesprochen und dank dem Internet kann ich jetzt hier sogar mal lesen wie es Leidensgenossen damit geht.
Ich weiss gar nicht ob ich so stark bin. Ich hab einfach Angst bekommen und wenn ich Angst bekomme, dann schaffe ich so ziemlich die irresten Sachen
Ich habe es auch in einem anderen Thread schon geschrieben...ich weiss nicht ob ich nicht vielleicht mehr Drogen nehmen würde, wenn ich nicht soviel Angst vor dem Verlust der Kontrolle hätte. Ich würde das hier wohl nicht schreiben wenn ich nicht das Interesse hätte und ich glaube meine Erfahrungen würden auch anders aussehen wenn ich nie Interesse an Drogen gehabt hätte. Aber gut, man soll sich nicht zu sehr runterspielen, ich hab allerdings die für mich manchmal furchtbare Eigenschaft, das ich grausam ehrlich bin zu mir. Keiner kann mir so wehtun wie ich selbst
Dennoch, ich habe es immerhin wirklich geschafft da was zu ändern und das in körperlich ziemlich üblen Zustand. Allerdings ist das ja scheinbar bei vielen nicht das größte Problem, sondern die Psyche. Und ich glaube da hatte ich "Glück", weil meine Psyche Angst hatte, Angst richtig kaputtzugehen, 5 Jahre diese Pillen, 3 Jahre mit Codein, dieses Oxy von dem ich gar nicht genau wusste was es ist usw. Das ist nicht schön und man merkt das sehr irgendwann. Am gefährlichsten für die Gesundheit war aber wohl echt beinahe das Paracetamol...erstaunlich, aber wahr. Psychisch ist natürlich das Beruhigungszeug schon arg im Gedächtnis hängengeblieben, die Wirkung war einfach krass...die Schmerzen weg, die Ängste und Anspannung weg..wow. Ich denke du weisst was ich meine Und es ist dann wirklich viel schwerer ohne sowas Anspannung abzubauen, Schmerzen auszuhalten...ich bin ganz froh das ich wenn ich Schmerzen habe nicht so den Elan habe mir irgendwas davon wieder zu besorgen und auch nen Teufel tun würde jemanden zu bitten mir das zu besorgen. Aber so ansonsten wenn ich schmerzfrei bin will ich es auch nicht mehr nehmen. Erstaunlicherweise hat sich seitdem auch meine Panikattackenfrequenz extrem reduziert. Ich glaube weil ich endlich angefangen habe mich mit meinen Problemen klar auseinanderzusetzen.
Mir wird erst durchs Lesen in diesem Forum richtig bewusst, dass ich ernsthaft gefährdet war und das hätte ganz übel in die Hose gehen können. Ich habe so klischeemäßig noch gedacht damals nach dem Motto "Nur illegaler Kram ist gefährlich" Das das absoluter Schwachsinn ist, ist mir jetzt auch klar.
Du nimmst das Zeug jetzt seit 8 Jahren sagst du...das ist ne lange Zeit, aber zu spät ist es ja bekanntlich nie. Ich glaube ne Motivation ist echt wichtig. Bei mir war es ja die Furcht vor dem was kommt, wenn ich so weitermache. Ich glaube aber das hat nicht jeder, viele Menschen sind weniger ängstlich. Ich hatte einfach Muffen davor in der Psychatrie zu landen oder nicht mehr aufzuwachen aus diesem deliriumartigen Zustand nach nem Wurf Tabletten - ich weiss noch wie ich das erste Mal das Zeug genommen habe, mir war irgendwie übel und mein Kopf ist einfach weggeknickt und ich bin erst 5 Stunden später wieder da gewesen ohne noch zu wissen wie ich weggepennt bin...naja oder mir ein Leberkoma herbeizuführen eben, die Gefahr war ja auch ziemlich nah...
Das du dir Geschichten über die gelben Ringe z.B. ausdenkst...klar. Das gehört wohl leider dazu. Aber dir ist das alles bewusst. Ich hab es auch ab einem gewissen Punkt verheimlicht. Ich war dauernd sediert und mir war es selbst nichtmal klar...alle haben nur gesagt ich soll nochmal zum Arzt...ich wär ja so schlimm dran mit den Kopfschmerzen...Akkupunktur und so weiter. Ich hab nur gedacht "Pah als ob das besser hilft als die Tabletten". Ich fand die Dinger für ca. 1 Jahr obergenial. Ich dachte ich hab endlich was gefunden was mir hilft, so liess es sich leben, kam mir vor wie ein Wundermittel und wenn ich was in der Tasche hatte war ich entspannt. Sobald ichs vergessen habe, hats mich halb in den Wahnsinn getrieben. Aber waren ja "nur Medikamente", keine Drogen...tzzz...das ich so blöde war ist echt krass, aber wenn man nicht wirklich genau weiss was Opiate sind und was da so bei rauskommen kann |
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