Warum scheitern so viele Sucht-Therapien?

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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 19. Sep 2017 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

Das erste poste von Mesut war doch absolut ok. Natürlich fehlt eine breite Erfahrungswelt, es ist rein subjektiv geschrieben. Mesut weiß weder etwas über Angststörungen, Schmerzgeschichten, Traumata, Borderline, usw - aus eigener Erfahrung. Das 2. poste?

Zuerst muss mal die Droge weg. DANN kann man schauen, wo die Probleme im einzelnen liegen, WARUM man die Droge benutzt und das bearbeiten. In der Reihenfolge. Anders macht es wohl wenig Sinn, suchttherapeutisch betrachtet. Im Krankheitsfall (welcher auch immer), ist es unumgänglich, sich dieser gleichzeitig zu widmen.

Sich da angepisst zu fühlen, ist doch unnötig. Zumal Mesut immer subjektiv schreibt. Ein einfaches Konstrukt, das auf jeden passt , der NUR süchtig ist -> lass die Droge weg, der Rest regelt sich dann. Daran ist nix falsch, es fehlt lediglich die Ergänzung. Und die fehlt nur deshalb, weil die Erfahrung fehlt. Idea

Menschliches ist so vorhersehbar, denke ich grad...irgendwie ist er aus dem natürlichen Kreislauf gepurzelt. Und das ist sein Untergang. Ich höre die Stimmen, was das damit zu tun hat. Es hat ne Menge mit Sucht zu tun. Da stimme ich Mesut einfach zu: Internet, etc. Alte Bäume werden gefällt, weil ein Aluzaun hin soll. Das Mirkoklima ist nun gänzlich gestört. Wer leidet drunter? Auch der Mensch. Internet versus persönlicher Kontakte...Die meisten kapieren das gar nicht. Wenn ich mir die "modernen" Vorgärten anschaue, bekomme ich das Gruseln! Steine, kein Leben mehr. Und so stirbt allmählich so manches...Hauptsache, die Kasse stimmt.

Ansonsten: Die Erfahrungswelt mit Koks und Alk ist wohl ne andere, als ein Medi (auch eine Frage der Dosis), das die Teilnehme am Leben selbstverständlich macht, inkl komplizierter Denkvergänge, die zu leisten sind. Oder körperliches Bewusstsein, bis hin zum sexuellen. Very Happy Also ebenfalls eine begrenzte Anschauung. Aber falsch?
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Lillian
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 19. Sep 2017 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

Die Erfahrungen die ich in einer KZT und einer LZT gemacht habe, ist, das sie ständig in der Kindheit rumwühlen und zwar alles aufreißen, dann ist die Therapie zu Ende und was bleibt einem über als wieder zu konsumieren. So war's bei mir. Die haben alles noch viel schlimmer gemacht.

Kindheit ist mit einem Siegel nun verschloßen. Mit 40 noch in der Kindheit rumwühlen ist ein NO GO Laughing

Mich kotzen ja auch so ne Therapeuten an, die einen ständig in ihren erlernten Schablonen pressen wollen, so bin ich aber nicht. Passe da nicht rein !
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simbalabum
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Anmeldungsdatum: 13.10.2015
Beiträge: 44

BeitragVerfasst am: 20. Sep 2017 01:09    Titel: Antworten mit Zitat

das deckt sich so in etwa mit dem, was ich an stationärer Psychiatrie aufs Schärfste bemängle.
solang man da nicht mit hardcore produktiver schizophrener Symptomatik ein- und rumläuft, werfen die Klinik-Psychiaters meist hilfslos ne große Hand voll diverser Medis drauf.
Antidepressivum, wenn's nicht wirkt, mehr davon und wenn's immer noch nicht reicht ein Neuroleptikum zum Augmentieren. Und in voller Eile, weil nach 12 Wochen muss der Patient wieder draußen sein, wenn nicht völlige Verwirrung oder Suizidalität vorliegen.
Psychotherapeutische Arbeit passiert kaum, vielleicht 2, mit Glück 3 Sitzungen in der Woche, aber was lohnt sich das auch, da groß eine therapeutische Beziehung aufzubauen - erstens muss der Patient ja wieder gehen, und der Therapeut auf Station? Ist meistens auch nicht lange da, sondern leistet seine 1200 Pflichtstunden für die Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten ab. [Die Psychotherapeuten in Ausbildung/PIAs sind nicht per se unterqualifiziert, den Job da zu machen, das will ich damit auf keinen Fall gesagt haben.]
Anschlusstherapie draußen? Weiterträumen. Wie denn, wo denn, gibt ja keine Therapeutenplätze.
Kommt der Patient dann früher oder später wieder, wechselt man das AD und ansonsten von vorn.
Und wieder.
Drehtür.

logisch eigentlich, dass das bei der spezifischen Problematik Abhängigkeitserkrankungen nicht viel anders aussieht
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 20. Sep 2017 01:13    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, Lillian...
solang da was aufzureißen ist, ist es noch aktuell, ganz einfach...
aber ein schöner Beleg dafür: Erst stabile Abstinenz, dann(!) Therapie
Wenn der "Notausgang" Droge noch weit offen steht, wird er auch genutzt

LG

Praxx
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simbalabum
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 13.10.2015
Beiträge: 44

BeitragVerfasst am: 20. Sep 2017 02:46    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Erst stabile Abstinenz, dann(!) Therapie
Wenn der "Notausgang" Droge noch weit offen steht, wird er auch genutzt


...aber was ist, wenn die Abstinenz zwar erreicht ist, auch stabil, aber eine evtl. oder auch überhaupt nicht (mit-)verursachende Störung nur verdrängt ist -
dann kommt irgendwann, vllt. sogar aus einem ganz anderen Grund, eine Therapie. früher oder später kratzt man an der Stelle, stößt auf einen Riesenabgrund, und dann?
wie stabil kann ein Mensch sein (kein Ex-Junkie!)? wie groß kann ein ausgegrabenes Trauma sein? wie 'verschlossen' kann ein Notausgang sein, für Junkies, für Ex-Junkies, für Noch-nie-Junkies?

ich weiß nicht. ich find diese Trennung einfach nur in begrenztem Maß sinnvoll.
logisch, der Klient muss überhaupt ansprechbar sein und in der Lage über das therapeutische Gespräch auch zu reflektieren, bewusst wie unbewusst.
aber von Leuten, die ganz genau wissen, dass ihr Konsum davon kommt, dass sie mit einem inneren Zustand nicht anders klarkommen, zu verlangen, sie sollen abstinent werden, bevor man mit ihnen über den Zustand redet; oder alternativ erstmal bei einem anderen Therapeuten, dem das Schmutzthema Abhängigkeit nicht zu bäh-bäh ist, die Abhängigkeit wegmachen, und dann 80% nochmal erzählen, weil der ja dann für das andere nicht zuständig ist...

noch ein total blöder Einzelfall, der den Kontext auch tangiert:
'interessante', also schwierige, Biographie, Drogenexperimente waren da, aber keine Regelmäßigkeit, das Leben funktionierte Jahrzehnte mit ein paar Bier und Joints am Abend. Ehe, Job, geregelt, bürgerlich. eines Tages bricht das zusammen, die Psyche hält nicht mehr. Midlife Crisis vllt. auch noch. Hausarzt meint es gut -> stationäre Psychiatrie. dort arglos angegeben, dass eben auch getrunken und geraucht wird.
zack, 10.1 und 12.1.
stationär erstmal "entgiftet", 10 Tage Tavor und davon dann der erste Affe des Lebens.
12 Wochen Käseglocke, Venlafaxin auf Anschlag und Quetiapin obendrauf um trotz der Noradrenalin-Reuptake-Hemmung abends schlafen zu können. Hangover von 12 Stunden, stört doch nicht.
der PIA von Station hätte sogar die Therapie im Anschluss ambulant fortgesetzt, aber dank der 10er/12er-Stempel: nada.
was war in der Konstellation jetzt das wichtigere Problem und hätte zuerst "behandelt" werden sollen? ist ein gesellschaftskonformer, berufstätiger Alkohol- und Cannabiskonsum überhaupt ein behandlungspflichtiger/-würdiger Zustand? war das überhaupt sinnvoll, ohne weitere Anschauung und Kenntnis der Anamnese .1 zu kodieren, und so viel weitere Fragen.
der weitere Verlauf tut hier jetzt nicht so viel zur Sache, aber ich frage mich sehr, ob der sich nicht wesentlich anders hätte entwickeln können, wenn da die Tür nicht so - im speziellen Fall auch: triggernd - zugeschlagen worden wäre.
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Lillian
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 20. Sep 2017 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Naja, Lillian...
solang da was aufzureißen ist, ist es noch aktuell, ganz einfach...
aber ein schöner Beleg dafür: Erst stabile Abstinenz, dann(!) Therapie
Wenn der "Notausgang" Droge noch weit offen steht, wird er auch genutzt

LG

Praxx


Ich würde es wichtiger finden, nun zu schauen, wie man in der Zukunft ohne Substanzen zurecht kommt und in meinem Falle sollte man mal den Deckel nicht hoch heben. Was soll es bringen die ganzen Traumata und PTBS ständig wiederholen zu müssen. Nein, 10 mal erzählen ( wenn's denn geht) reicht nicht aus..Sondern am besten 1000 mal sich wie ne Platte mit nem Sprung wiederholen zu müssen.
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mesut976
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Anmeldungsdatum: 15.02.2015
Beiträge: 930

BeitragVerfasst am: 20. Sep 2017 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Fühlen sich die richtigen direkt angesprochen, einfach köstlich 😅😅😅
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Quasimodus
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1803

BeitragVerfasst am: 16. Okt 2017 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
"Rehab" ist nur eine Unterbrechung des Suchtalltags mit der Möglichkeit der körperlichen, seelischen und sozialen Erholung, kene Heilmethode


besser kann man es es nicht sagen.
Was geht denn ab auf Therapie ?
Also ich glaub im Vergleich zu meiner letzten mit 2017 hat sich nicht viel geändert.

Es wird über alles geredet nur nicht über den Mensch, wie er/sie da sitzt n paar Tage clean und total am Ende eigentlich - nicht wissen wie und warum es weiter gehen soll.
Manchmal sind schon Dynamiken am Werk, die eine Öffnung der Persönlichkeit schon von vorne rein zumk Unding machen.
Es wird soviel Scheisse am Stück gelabert und iwelche Faxen gemacht, dass man sein wirkliches Dasein verdrängt und schon sind 20 Wochen rum,
50 000eus überwiesen und Patient entlassen.

Das merkt man schon an den Entgiftungen in grossen Städten wie HH zB.
Es gibt ein Angebot, aber es läuft dir mit Sicherheit keiner mehr hinterher.
Du musst selber entscheiden. Lasse ich mir helfen oder fahre ich mein junkverhalten weiter ( vor die Wand ).

Draussen warten genug, die wollen aber nicht können weil da eine/r sitzt der blockiert den Laden, weil klar ist der dreht noch seine Runden, aber 3 Wochen Venenkur sind auch nicht zu verachten - ist ja auch völlig i.O., wer hat das nicht auch schon durch, kommt raus und die Pfeife glüht wieder.

Im Rückblick auf meine Therapien hab ich den Staat ne Stange Geld gekostet, und mich selbst gefickt, anstatt zu gehen und zu sagen hey Leute , ich bin noch nicht bereit für Abstinenz, ich will nehmen.

Sucht ist eine teuflische Krankheit, da gibts eigentlich nix zu lachen und so eine Therapie ist der Anfang von Allem, denn Cleansein ist jeden Tag aufs neue harte Arbeit, und nix als Arbeit an sich selbst.

Hörst du auf an dir zu arbeiten, dich zu disziplinieren, hat er dich, der Teufel auf deiner Schulter, der dir einflüstert, komm, 1mal kannst du nehmen.

Von wegen.
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sickgirl
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Anmeldungsdatum: 28.01.2015
Beiträge: 386

BeitragVerfasst am: 16. Okt 2017 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

Quasi, meinst du, eines Tages geht es auch ohne Kampf?
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 17. Okt 2017 08:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Quasi,

lach - aber ja, so ist es: kaum, wird man unvorsichtig, hat man den Salat! Ich hab gar nicht gemerkt, wie ich immer tiefer reinrutschte, vor & nach dieser Drama Erkrankung. Es ging schleichend, nach ü 10 Jahren, war ich gar nicht auf Opiate programmiert...bis es dann richtig eng wurde und es mir ganz arg mies ging. (Ärzte, die ihrend Job nicht taten-> fehlendes Wissen, wie so oft -zudem: ist ja mehr ne Notfallmedizin, was allen breit zur Verfügung steht) Tatsächlich hab ich erst mal Tex genommen, gegen meine "Zustände" (Schmerzmittel & AD in einem und die Figur bleibt auch, wie gewünscht. Hatte mir "ausgerechnet", dass ich schneller abgekickt hätte, als 20 Kilo abzunehmen.Stimmt sicher auch, ich hab noch ne Chance, 2 Freundinnen von mir kriegen die Kilos nie mehr weg und leiden massiv darunter - im Grunde fehlt alles, was für mich zu einem Leben in Zufriedenheit gehört. Zudem ist meine Lebensquali weit höher im Vergleich, ich bin fitter, hab fun...kann auch so rum sein, je nachdem, was man zu sich nimmt und wie man seinen Alltag lebt) So hat jeder seinen Kram zu bewältigen...

...naja, Lilian. Ich kann es ja verstehen, dass man nicht in der Kindheit kramen mag - aber mit dem Alter hat das doch nix zu tun. Was wohl sicher stimmt - das ganze "Gerede" bringt gar nichts, wenn man nicht "abschließen" kann, was aber auch am Therapeuten liegt.

Meine tote Freundin war in einer psychosomatischen Klinik, als die Bilder zurück kamen, sexueller kindlicher Mißbrauch, Nacht für Nacht. Ab dieser Zeit, fing sie an, zu trinken (zu den Opiaten). Niemand war da, sie aufzufangen (wir hatten grad Sendepause, weil sie nicht damit zurecht kam, dass sie mit meinem Ex Mann zusammen war und ich die gute Zeit mit ihm hatte...für mich, war es kein Problem) Als wir wieder zuammen kamen, war es für sie zu spät. Wir hatten nen schönen Sommer - ihr letzter - bis der Alkohol sein Werk vollendete. Man hatte sie auf Neuroleptika gesetzt, ADs...HILFE blieb aus. Jahr für Jahr, baute sie mehr ab. Selbst Psychologin - aber all das, half nichts mehr. Die Gefühle überrollten sie und kein Medi auf der ganzen Welt konnte das ändern.

Manchmal ist es besser, solche Dinge bleiben in der Versenkung. Wenn aber nicht, braucht es gute Therapeuten. Oder ein Glücksfall...Ich hatte eine Klientin, die Tantramassagen von mir bekam. Sie konnte sich mit keinem Mann verbinden..ebensfalls Mißbrauch. (Aber nicht süchtig.) Nach einigen Massagen, vielen Std, in denen ich ihr zuhörte, kam sie eines Tages und meinte: ich bin verliebt und glücklich (hatte nen Mann kennen gelernt und kam auch deshalb, weil sie sex Probs hatte, aufgrund ihrer Geschichte). Ich hab gar nicht damit gerechnet, ihr helfen zu können. Zumal ich ihr sagte, dass ich ihr noch keine "Psychothera" anbieten darf und kann. Aber die spirituelle Variante, Körperarbeit, zu sich selbst finden, sich auszusöhnen, das "sich von der Seele reden", hat ihr geholfen. Vllt sogar besser, als "abgekoppeltes Gequatsche"...Meine beste Freundin ist tot, eine andere Frau nun glücklich. An diesen beiden Bsp sieht man, wie es laufen kann - ich denke, der Suchtfaktor ist ein wesentlicher Punkt.

Man wird immer zu Drogen greifen, wenn sich kein anderer Ausweg mehr bietet. Ich kenne ebensoviele, die clean blieben, nach spätestens der 3. Thera, wie Leute, die nach ü 10 CleanJahren umkippten. Sieht mir nach ner Lebensaufgabe aus. Wink
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Quasimodus
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1803

BeitragVerfasst am: 17. Okt 2017 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Quasi, meinst du, eines Tages geht es auch ohne Kampf?


Naja, ich hoffe doch , es gibt zumindest mal sowas wie Waffenstillstand.
Aber auch nur, wenn du dir den erarbeitet hast, in Form von funktionierenden, intakten sozialen Bindungen, von einem job zB der dir Spass macht und den du nicht nur machst wegen dem Gehaltsscheck am Monatsende.

Die Droge, ich spreche jetzt mal von meiner, Heroin, ist halt ein Leben lang in deinem Kopf, und hast du nix dagegen zu setzen, wird der Gedanke an Konsum immer mehr Platz einnehmen, das schleicht sich quasi ein, bis das Verlangen iwann so stark ist , dass du nachgibst, obwohl du ganz genau weisst, welche Hebel du in Bewegung hättest setzen müssen, um einen Rückfall vorzubeugen.

Telefonieren zB mit einem dir vertrauten Menschen , der definitiv clean von Allem ist.
Selbsthilfegruppentreffen nicht schleifen lassen, sondern stumpf hingehn, danach gehts einem immer besser als vorher.
Kontakte , von denen du weisst, sie tun dir nicht gut, meiden, auch wenns schwerfällt.
Und dieser Gedanke, einmal kann ich ja, den muss man eh ad acta legen.
Einmal kann ich eben nicht.

Das Verlangen, zu nehmen wird immer da sein, mal mehr mal weniger.
Es ist nicht iwann so, dass du dich zurücklehnen kannst in dein Sofa und die Sache ist rum, nein, es verfolgt dich dein Leben lang, das was du machen kannst, sind Wege finden, skills zB, um dem was entgegenzusetzen, und wenn du das nicht permanent übst, dann kriegt es dich, komme was wolle.

Wir sind süchtig ein Leben lang, aber es gibt sowas wie Genesung.
Genesung = Arbeit.
Mein job besteht seit 30 Jahren darin , von der aktiven Sucht loszukommen, da ist gar kein Platz für andere jobs, obwohl die auch noch ihren Platz in deinem Leben einnehmen, allein des Geldes wegen.

Klar, es wird jetzt welche geben , die sagen, kontrollierter Konsum ist möglich, mag sein, bei mir definitiv nicht.
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MausiMaus
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.07.2015
Beiträge: 2176

BeitragVerfasst am: 17. Okt 2017 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hi zusammen
Quasi, für mich ist Genesung
Nicht arbeit
Sondern glueck
Und Gnade

Grüße karin
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MausiMaus
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.07.2015
Beiträge: 2176

BeitragVerfasst am: 17. Okt 2017 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Weil,
Gearbeitet habe ich meiner
Meinung nach wirklich bis zum
Erbrechen
Und ich warte immer noch
Auf Genesung

Noch mehr Geduld?
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 17. Okt 2017 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

MausiMaus hat Folgendes geschrieben:


für mich ist Genesung
Nicht arbeit
Sondern glueck
Und Gnade

Grüße karin



Genesung ist für dich also Glück und Gnade... Shocked
Also "Glück"...so wie 6 Richtige im Lotto...
Und "Gnade"...also soll man auf Gnade hoffen...

Karin,es gibt mehr als genug andere Menschen, für die Genesung harte Arbeit, Schmerzen aushalten und Leid aushalten bedeutet.
Wo kommen die Versager hin, die die es nicht geschafft haben, diesen "Masterplan" zu erfüllen?
In die Hölle, oder verrecken die bloß? Glück und Pech. Sieg und Niederlage.
Wenn man so denken würde kann man sich ja gleich die Kugel geben!

Es ist immer noch DEINE Entscheidung, was DU aus DEINEM Leben machst...


so long
Mikel
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MausiMaus
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.07.2015
Beiträge: 2176

BeitragVerfasst am: 17. Okt 2017 17:09    Titel: Antworten mit Zitat

Schon, mikel,

Doch im Moment weiß ich
Nicht mehr weiter und
Weiss nicht mehr wo
Hinten und vorne ist
Und was der nächste richtige
Schritt ist.
Da bin ich manchmal froh
Gläubig zu sein
Mir reicht es vom Leben
Und für mich ist es eh schon
Fast ein wunder dass ich
Noch nicht wieder zurück bin
In der Schmerzmittel Welt

Manchmal kann ich nicht mehr
Und da hilft mir nur noch
Beten hoffen glauben
Und der tiefe wunsch nach
Ein bisschen Glück

Doch jeder ist da anders
Gestrickt
Grüße karin
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