mein einstieg in die drogenszene

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süßerfratz
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.09.2009
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2009 12:18    Titel: mein einstieg in die drogenszene Antworten mit Zitat

Hallo @ all ,
ich bin hier relativ neu in diesem forum und möchte auch mit meinem erfahrungsbericht dazu beitragen... .
Bis vor ca 1,5 jahren war ich der absoluter gegner von drogen . namen wie pep / speed oder ähnliches waren mir fast fremd .
Irgendwann nach mehreren schicksalsschlägen erkrankte mein vater an unheilbaren krebs . ich selber leide auch an drei unheilbar chronischen krankheiten die zwar nicht mein leben vorzeitig beenden mich aber unglaublich belasten . ich war auf tramadol und das mit 800 mg aufeinmal morgens . Nunja mein vater wurde zum schwerstpflegefall in kürzester zeit und ich war die einzigste die ihn tag und nacht pflegte . meine mutter ging arbeiten . irgendwann beschloss mein arzt das tramal ab zu setzen da er glaubte ich sei süchtig . ich dachte na toll das weiß er nicht erst seit gestern und gerade jetzt wo meine nerven blank waren . ich versuchte es trotzdem . mein vater lag sich wund er erbrach kot und all das was ein schwerstpflegefall mit sich bringen kann . ich konnte aufgrund des entzugs nicht schlafen und mir ging es sowas von scheiße ... . bis ich von meiner damaligen freundinn dessen bruder wieder traf ,,,,, . wir erzählten und ich schüttete ihm mein herz aus und sagte ich kann nicht mehr lange ich bin kaputt . er sagte ich geb dir mal einen joint dann kannst du wenigstens mal schlafen . all meine vorurteile waren wie weg geblasen und ich dachte oh ja bitte , nur einmal schlafen . es funktionierte auch . doch der horror zuhause ging weiter alles schaffte gegen mich und ich musste mit den ärzten kämpfen das mein vater wenigstens keine schmerzen hatte . ich stand alleine da keinerlei unterstützung ich fühlte mich hilflos ausgeliefert . irgendwann sagte ich über den bruder meiner damaligen freundinn , scheiß leben ich bräuchte ne rosarote pille und alles müsste gut sein . allerdings war das schon immer mein spruch wenn es mir mies ging . er sagte ich hätte da was für dich und streckte mir das pep entgegen . ich dachte nunja der joint funktionierte und das einemal pep kann nichts schaden . nach langer erklärungen von ihm schmiss ich mein erstes sogenanntes bömbchen . bor wie geil war das denn . alle sorgen waren fast weg ich konnte alles machen auch das wovor ich mich immer ekelte , es machte mir nichts aus . ich war wach ich konnte mich besser mitteilen usw . danach nahm ich erst mal nichts mehr so für 2-3 tage und da kam wieder das gefühl ich würde kaputt gehen und würde dem ganzen nicht mehr gewachsen sein . schließlich hatte ich ja auch eine familie die zu diesem zeitpunkt etwas in den hintergrund geriet . ich nahm es wieder und wieder und ich sagte mir ,,,,, ich bin ja nicht abhängig denn ich kann ja auch mal 3 tage ohne . mein körper belehrte mich eines besseren . sobald ich schwierigkeiten hatte kam pep ins spiel . jemand sagte über mich ,,,,,,, du hast einen tollen ehemann und eine tolle tochter von 15 ich weiß gar nicht warum es dir schlecht geht andere wären froh bla bla bla . ich bin auch froh das ich sie habe aber wenn alles beschissene 8missbrauch zahlreiche ops , ständige unterdrückung ) in der kindheit anfing und sich alles immer mehr türmte nützt auch leider das nichts . nach dem tod meines vaters hörte ich auf und kam in eine psychosomatische klinik . dort bekam ich gesagt ihr berg ist zu groß um das alles auf einmal auf zu arbeiten . ich solle anschließend ambulant weiter machen . immerhin hatte ich 7 wochen nichts mehr konsomiert weder tramal noch pep . als ich drausen war bekam ich nicht gleich einen platz ( ich warte immer noch ) . das spiel fing von vorne an . erst jetzt merkte ich was ich mir da antue . das ich ohne pep noch nichtmal einer normalen unterhaltung gewachsen bin ,so als hätte ich keine lust zum reden . was tue ich da eigentlich meiner familie an ? meinem kind ? sie ist 15 und ist absoluter gegner von drogen , wie ich damals . mein mann weiß nicht das ich im moment immer noch konsumiere hin und wieder und ich glaube wenn er es wüßte wäre bei uns ein großer knacks in der ehe denn schließlich war ich ja 7 wochen weg und ich müßte es ja mal gelernt haben . er hat auch schon einiges mit mir mitgemacht , die krankheiten ect . jetzt möchte ich einen neuen start versuchen damit auf zu hören und ich bete zu gott das es bei mir gelingt .
ich lese hier oft wie zb " ich konsumiere tag täglich bin aber nicht abhängig da ich auch mal 4 tage aussetzen kann . "
ich sage euch ihr seit abhängig . lasst mal in diesen 4 tagen euer verhalten revue passieren oder versuchts doch mal mit 4 wochen .
ich habe bislang noch nie was anderes außer einen joint und das pep genommen aber das alleine kann schon schlimme folgen haben . wie es in meinem magen aussieht will ich gar nicht wissen . ich wünsche mir nur noch eins , damit auf zu hören und mein leben wieder auf die reihe zu bekommen . Leider wollen viele es nicht wahrhaben was pep anrichtet aber ich bin mir sicher wenn ihr es erkennt werdet ihr versuchen auf zu hören falls es nicht dann schon zu spät ist .


lg süßer fratz
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Jana
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2009 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

"ich wünsche mir nur noch eins , damit auf zu hören und mein leben wieder auf die reihe zu bekommen ."

Ohne die Drogen hättest du auf gesunde Weise Trauer haben können, wärst reifer geworden, weiter im Leben, härter, robuster, vielleicht irgendwo weltoffener. Ja, schleichende Tode machen einen fertig - wenn man sowas wie Mitgefühl empfindet. Was dir millionen mit mehr Glück voraus haben, musst du dir jetzt eben erarbeiten. Dass du davon wegkommen willst, ist nicht die einzige Aussage, die dein Thread beinhaltet, oder? Du willst uns doch sicher noch mehr erzählen, woraus unser einer schlau werden kann.
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Johnny
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 20.07.2009
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2009 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Jana hat Folgendes geschrieben:

Ohne die Drogen hättest du auf gesunde Weise Trauer haben können, wärst reifer geworden, weiter im Leben, härter, robuster, vielleicht irgendwo weltoffener...

Das halte ich für eine unzulässige Schlußfolgerung. Das glaube ich hier auch nicht...
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Maria
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.09.2009
Beiträge: 287

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2009 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo süßerfratz!
Fühl Dich bitte nicht schuldig, weil Du Drogen nimmst. Lerne zu verstehen.
Scheinbar hast Du Tilidin genommen, weil Du große Angst und seelischen Schmerz hattest. Sieh es als Selbstmedikation. Du hattest viel Verantwortung zu tragen mit Deinem schwer pflegebedürftigen Vater. Das ist Stress pur, und Stresshormone sind pures Gift für Körper und Psyche. Vielleicht hast Du Dich mit Tilidin vor Deinen Ängsten schützen können. Versuche es doch als Medikament zu sehen, wenn Dich der Drogenbegriff allzu sehr stört. Ich will das ganze nicht verharmlosen. Du bist psychisch sehr angeschlagen, und das Pflegen eines schwer kranken Menschen können nur abgestumpfte Menschen so einfach wegstecken. Du bist wohl sehr sensibel und wolltest Dir und Deinem Vater die letzte gemeinsame Zeit so angenehm wie möglich machen, und das geht manchmal eben nur mit Medikamenten, um eine psychische Stabilität zu erreichen. Wenn ich mal nachfragen darf, um welche drei chronischen Erkrankungen handelt es sich denn bei Dir? Mußt nicht antworten, wenn es zu privat ist.
Nach dem Tod hast Du wohl Pep genommen, um in einen Erregungszustand zu kommen, der Dich aus diesem Pflegealltag heraus katapultiert. Sehe ich auch als Medikation an. Pep hat aber, wie Du schon festgestellt hast, viele Nebenwirkungen. Versuch Dich erstmal von diesem Schuldgedanken zu befreien. Du hast sehr viel geleistet. Sehr wenige bringen es fertig, die eigenen Eltern zu pflegen. Komm zur Ruhe, und fang an, Dich wieder lieb zu haben.
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LaValy
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.11.2009
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2009 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo süßer fratz !

Ich kann dich und deine Situation sehr gut Verstehen mir ging es irgendwie ganz ehnlich ... aber du solltest dir keine Schuldgefühle machen.
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