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Nooria 24 Gold-User


Anmeldungsdatum: 12.03.2016 Beiträge: 700
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Verfasst am: 21. Jan 2018 14:22 Titel: |
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Moin,
Dir Mikel, wünsche ich ebenfalls gute Besserung und dass die OP erfolgreich war!
Natürlich ist die Huffington Post extrem "vereinfachend" unterwegs, weil sie möglichst viele Leser erreichen möchte . . . und da passt es prima, mit sehr plakativen Schuldzuweisungen in die gerne genutzte Kerbe: "Schuld sind - wie immer - die Eltern!" zu hauen. Aber für so ganz falsch halte ich die Behauptungen in dem Beitrag auch nicht. . . auch wenn sie nur EINE Facette in dem extrem vielschichtigen Geflecht von möglichen Ursachen für Sucht beleuchten und viel zu sehr auf stoffgebundene Süchte abheben.
In dem Zusammenhang halte ich eine Zeitschriftenreihe für sehr interessant, die ganz unterschiedliche Forschungsrichtungen und Gedanken zum Thema Sucht publiziert:
http://a-research.info/magazin?field_publication_date_value%5Bvalue%5D%5Byear%5D=
Auch sehr interessant, wenn auch etwas langatmig, ist der Vortrag über Sucht als moderne Form der Angstbewältigung. Der Vortrag stellt die Herausbildung von Abhängigkeiten und suchtartigen Verhaltensweisen als eine Folge der Bahnung bestimmter Strategien der Angstbewältigung dar, die Personen unter ungünstigen Bedingen entwickeln KÖNNEN.
http://www.gerald-huether.de/content/mediathek/populaerwissenschaftliche-beitraege/inhaltliche-uebersicht/sucht/
Einen prima Restsonntag wünscht
Nooria  |
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Nooria 24 Gold-User


Anmeldungsdatum: 12.03.2016 Beiträge: 700
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Verfasst am: 21. Jan 2018 16:52 Titel: |
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Gerade habe ich noch einen interessanten Artikel zum Thema "Sucht" bekommen
Studie zeigt eine unbequeme Wahrheit über Sucht
. . . und stelle mal wieder fest, dass man bei zehn Fachleuten mit mindestens zwanzig Meinungen rechnen darf. Allerdings finde ich auch diesen Ansatz unter der Prämisse, Sucht ist keine Veranlagung, durchaus nachdenkenswert mit seinen Kernaussagen:
1. Es gibt keine allgemeingültigen Charaktereigenschaften, die bei allen Süchtigen vorkommen.
2. Gemäß vieler Untersuchungen entsteht Sucht aus der Unfähigkeit, alltägliche Dinge wie Arbeit, Freundschaften oder romantische Beziehungen genießen zu können.
3. Experimente zeigen, dass Menschen in glücklichen Umgebungen weniger anfällig für Drogensucht sind.
4. Es gibt auch einige biologische Anzeichen, die darauf hindeuten, dass jemand süchtig werden kann.
Folgende Aussage in dem Artikel ist sicherlich eine Überlegung wert: "Wie bei anderen Süchten dient das problematische Verhalten nicht dazu, eine gute Zeit zu haben, sondern es handelt sich um einen emotionalen Bewältigungsmechanismus", sagte Weiss zu Business Insider.
"[Süchtige] versuchen nicht sich gut zu fühlen, sie versuchen weniger zu fühlen. Sie wollen Stress, Angst, Depressionen und anderen Formen emotionaler Unbequemlichkeit entgehen und nutzen ihre Sucht, um genau das zu tun."
Den kompletten Artikel gibt es hier: http://www.businessinsider.de/alkohol-drogen-zigaretten-studie-zeigt-eine-unbequeme-wahrheit-ueber-sucht-2018-1
Nooria  |
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nebukadnezar Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 26.08.2015 Beiträge: 4294
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Verfasst am: 21. Jan 2018 20:05 Titel: |
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Frage: wie lautet die" bequeme " Wahrheit(😂) zur Sucht?
LG N
...so'n bisken stellt sich auch die Frage, ob die buisymen nicht besser inside bleiben sollten, son bisken zumindest😉 |
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Dr.Mabuse Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 19.02.2015 Beiträge: 4074
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Verfasst am: 21. Jan 2018 20:37 Titel: |
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Solange es nichts gibt,was einem Wichtiger wie das Suchtmittel ist...
Solange gibts auch keine Heilung...
Deshalb nutzen auch die ganzen Therapien nichts...
Das ist die Wahrheit,und nichts als die Wahrheit...
Meine Brüder und Schwestern...
Lasset uns Beten und Buße tuen für unsere Sünden..
In nomine Patris et filie et spiritus sancti...
Alles gute euer Mabuse... |
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joe Platin-User

Anmeldungsdatum: 28.12.2007 Beiträge: 1182
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Verfasst am: 21. Jan 2018 22:25 Titel: |
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hola mikel,... was ist denn die wirkliche wahrheit ? ,,,,
ich bastel mir doch einfach mal meine eigene wahrheitm indem ich mir aus den wahrheiten der anderen das raussuche, was ich brauchen kann, und den rest lass ich einfach liegen.
joe |
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Mohandes59 Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2014 Beiträge: 1858
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Verfasst am: 21. Jan 2018 23:23 Titel: |
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Nooria 24 hat Folgendes geschrieben: | Folgende Aussage in dem Artikel ist sicherlich eine Überlegung wert: "Wie bei anderen Süchten dient das problematische Verhalten nicht dazu, eine gute Zeit zu haben, sondern es handelt sich um einen emotionalen Bewältigungsmechanismus", sagte Weiss zu Business Insider.
"[Süchtige] versuchen nicht sich gut zu fühlen, sie versuchen weniger zu fühlen. Sie wollen Stress, Angst, Depressionen und anderen Formen emotionaler Unbequemlichkeit entgehen und nutzen ihre Sucht, um genau das zu tun." |
Hmm ... das 'andere Formen emotionaler Unbequemlichkeit entgehen' überlese ich quasi geht hier nicht um Bequemlichkeit, aus der Unbequemlichkeit mache ich einfach die Notwendigkeit.
Ist vielleicht nicht der richtige Weg, aber manchmal muß man einfach weniger fühlen! Wenn die Gefühle ZU intensiv sind und man es gelernt hat, zu viel Gefühl durch seine Sucht in Schach zu halten ...
LG Mohandes |
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Schlaumeier Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015 Beiträge: 1935
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Verfasst am: 22. Jan 2018 03:03 Titel: |
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Dr.Mabuse hat Folgendes geschrieben: | Solange es nichts gibt,was einem Wichtiger wie das Suchtmittel ist...
Solange gibts auch keine Heilung...
Deshalb nutzen auch die ganzen Therapien nichts...
Das ist die Wahrheit,und nichts als die Wahrheit...
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Wo Du Recht hast, hast Du Rechte, Doctore. Das Tragische ist, das selbst die wenigsten Suechtels Denen andere Dinge wichtiger sind als das Suchtmittel, die fuer sich erkannt haben das es mehr, respektive schoeneres im Leben gibt als Drogen, es nicht schaffen die Sucht auf Eis zu legen oder gar hinter sich zu lassen. So denn sie Ihre Sucht bis dato ueberlebt haben ... Teufelswerk?!
Lasset uns anne Beach pilgern, an den Haenden fassen und den Suchtteufel wegtanzen. Beten & buessen koennen wir dann auf dem Totenbett ...  |
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mikel015 Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 27.03.2015 Beiträge: 4068
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Verfasst am: 22. Jan 2018 10:57 Titel: |
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Mohandes59 hat Folgendes geschrieben: |
Ist vielleicht nicht der richtige Weg, aber manchmal muß man einfach weniger fühlen! Wenn die Gefühle ZU intensiv sind und man es gelernt hat, zu viel Gefühl durch seine Sucht in Schach zu halten ...
LG Mohandes |
Ist von Fall zu Fall individuell zu sehen und erst dann ersichtlich, wenn man die Lebensläufe und Umstände des Einzelnen kennt.
Um es mal "menschlicher" auszudrücken, denke ich, es geht vor allen Dingen bei Süchten darum sich temporär "lebendig" zu fühlen, eben um Emotionen, die aber künstlich herbeigeführt werden, zu fühlen und nicht um sie zu vergessen.
Noch etwas zu Opiate...
Wer kennt den Film Trainspotting? darin ist schön beschrieben, das nicht nur das Bewusstsein verändert wird, sondern ein Gefühl der totalen Entspannung herrscht... und dies ist so gefährlich... eigene Erfahrung..
https://www.bing.com/videos/search?q=trainspotting+&view=detail&mid=8A1AD7A8A7841AA23E288A1AD7A8A7841AA23E28&FORM=VIRE |
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Marle Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 06.10.2016 Beiträge: 3311
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Verfasst am: 22. Jan 2018 12:10 Titel: |
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Zitat: | denke ich, es geht vor allen Dingen bei Süchten darum sich temporär "lebendig" zu fühlen, eben um Emotionen, die aber künstlich herbeigeführt werden, zu fühlen und nicht um sie zu vergessen. |
Oder es ist genau umgekehrt, um man kommt mit "dem Lebendigen" in seinem Leben nicht mehr klar und möchte sich mittels Drogen "wegschießen".
Dann verursachen Drogen wieder andere Emotionen, die so gar nichts mit der Realität zu tun haben, aber eben viel leichter ertragbar sind. |
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zigzag Bronze-User

Anmeldungsdatum: 27.04.2014 Beiträge: 52
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Verfasst am: 22. Jan 2018 13:19 Titel: |
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Hallo Ella,
Ich glaube es hat etwas mit der Persönlichkeit zu tun.
Meine ersten male heroin konsumuierte ich mit meinem besten freund... Joah er fands ganz nett. Hat danach aber nie wieder konsumiert.
Es wird auch alkoholiker geben die paar mal heroin probieren und nix passiert, dafür aber paar mal alk trinken und darauf hängen bleiben.
Den ausstieg schafft man durchaus ohne Substitution, aber in der regel nicht ohne hilfe.
Welche hilfe da benötigt wird ist auch unterschiedlich, jemand der 30jahre h nimmt hat es meist schwerer als jemand der erst kurze zeit konsumiert u d bei dem noch ein halbwegs normales leben stattfindet.
Ich war 10jahre clean und hätte das ohne langzeittherapie nicht geschafft.
Um clean zu bleiben sollte man sich mehrer Säulen zu legen, für den fall dass eine wegbricht, es noch weitere Säulen gibt die halt schaffen.
Meine waren: partnerin, studium, sport, musik machen.
Aber qie gesagt tickt in sachen sucht jeder andera und ein erfolgsrezepet was auf jeden einzelnen zu trifft gibt es leider nicht |
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andy1977 Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.11.2010 Beiträge: 3240
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Quasimodus Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.02.2015 Beiträge: 1807
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Verfasst am: 5. Feb 2018 21:55 Titel: |
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Also ich weiss nicht ob das mit der genetischen Veranlagung so passt.
Gut, Ausnahmen bestätigen die Regel, aber in meiner family ist Sucht nie ein Thema gewesen.
Meine Ma nimmt noch nicht mal ne Kopfschmerztablette, mein Pa hat mal geraucht, aber seit 30 Jahren nada, auch kein tropfen Alkohol.
Auch in der nahen Verwandschaft ist keiner süchtig, das einzige schwarze Schaf bin ich.
Das Wort Suchtdruck ist so abgedroschen, physische Abhängigkeit ist ein unabänderliches Verlangen, drohenden Entzugssymptomen zu entgehen.
Suchtdruck kommt, aber er geht auch wieder weg.
Wie man psychisch damit umgeht, in Momenten wo es kurz vorm Rückfall/Konsum steht, wenn man skills hat, die man anwenden kann, hat man auf jeden eine Chance auf Linderung.
Mir hat mal ein Arzt im AKO HH gesagt, geh mal kalt duschen wenns unter den Nägeln juckt, das bringt dich auf andere Gedanken.
Aber das musst du erstmal bringen, , eiskalt duschen, ich hab das einmal gemacht danach war Schluss mit lustig, das kalte Wasser war wie eine Gehirnwäsche.
Aber ist halt nicht jedermanns Sache.  |
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Ela1968 Gold-User

Anmeldungsdatum: 30.05.2015 Beiträge: 345
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Verfasst am: 10. Feb 2018 08:31 Titel: |
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Also ich glaube, es hängt wohl von vielen Faktoren ab...bei mir und den Beruhigungsmitteln ist es so wie Noorie schreibt, ich will keine schmerzhaften Gefühle...habe aber mittlerweile bei mir erfahren,dass es meine schmerzhaften Gefühle nicht wegnimmt.
Ich habe in meiner Kindheit dieses sogenannte Urvertrauen nicht mitbekommen und habe wenig Selbstbewusstsein und wurde dann später auch noch psychisch krank.In der Psychatrie bekam ich dann Benzos, die haben prima geholfen, aber nur zu Anfang.
Mittlerweile helfen sie nicht mehr, ich muss sie momentan noch nehmen,weil ich sonst den körperlichen Entzug habe.
Aber wenn ich erstmal zur Ruhe hier gekommen bin und alles erledigt ist, werde ich in die Entgiftung gehen und hoffe, dass ich es schaffe, clean zu bleiben.
Mein Vater war auch süchtig, genau wie mein Onkel,aber meine 2 jüngeren Geschwister haben mit Sucht nichts zutun.
Ich bin von klein auf ein sehr melanchonischer Mensch und neige einfach zu negativen Gedanken und Gefühlen.
Meine Oma war auch stark depressiv und hat jeden Tag geheult, so wie ich teilweise auch.Aber kann das eine Generation übersprungen haben?
Keine Ahnung... |
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simbalabum Bronze-User

Anmeldungsdatum: 13.10.2015 Beiträge: 44
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Verfasst am: 14. Feb 2018 02:53 Titel: |
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Das Thema "Selbstheilung" oder "Selbstorganisierter Ausstieg aus der Abhängigkeit" mit allen Varianten von Abstinenz bis stabil kontrollierter gelegentlicher Konsum ist bisschen aus der Mode gekommen, selbst die Fachliteratur befasst sich damit praktisch nicht mehr.
80er/90er Jahre gab's da noch mehr dazu (z.B. hier: http://www.indro-online.de/heimerziehung.htm - nicht beim Namen des Links erschrecken, das ist nur das Journal, wo der Artikel erschienen ist).
Damals wurde - allerdings von Substitutionsprionieren und -befürwortern, auch der Erfolg nicht-substitutierender Therapien bei ca. 2% der Gesamtzahl Drogenabhängiger Personen beziffert und die Zahl der "Selbstheilungen" in etwa gleich hoch oder sogar höher (unter den gegebenen Bedingungen aus Repression und ohne verfügbare Substituion).
Das Thema scheint aber wie gesagt aus der Forschung verschwunden zu sein... mglw ist es ja "unanständig", leider ist ja auch die Forschung stark finanzierungsabhängig und kaum jemand kann es sich leisten, ohne Unterstützung eines Sponsors wissenschaftlich fundiert tragfähige Forschung zu betreiben.
Von der Existenz einer genetischen Komponente, die Substanzgebrauch, -missbrauch und/oder Abhängigkeit begünstigt, bin ich schon überzeugt.
Ich persönlich bin ein Durchprobierer, und an vielen Stellen auch stark von "Metaaspekten" motiviert, H ist so die injizierbare No-Future-Aussage an eine gesundheitswahnsinnige konsumfixierte Gesellschaft, die denkt, ihre Persönlichkeit mit ihrem Gadget ausdrücken zu können - und am Ende mach ich beim Fixen doch nur das Gleiche . Man kommt dem gar nicht so leicht aus...
Meine Familie hab ich nicht auffällig konsumierend erlebt, ich hab mit 20 erst kapiert, dass mein Vater sehr sportlich trinkt und dass ich das doch von einer bestimmten Sorte Gäste der Eckkneipe kenne, wir lebten aber auch nicht zusammen.
Dafür haben wir eine relative Häufung von Fixern, drei Personen aus verschiedenen Strängen, verschiedenen Jahrzehnten und ohne sich gegenseitig beeinflusst zu haben, geredet wurde (und wird) natürlich auch nicht drüber. Verglichen mit Alkohol oder Mommys-little-Helpers ist ausgerechnet H doch eher selten, insofern find ich das dann schon auffällig. |
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C21H23NO5 Silber-User


Anmeldungsdatum: 22.11.2010 Beiträge: 220
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Verfasst am: 16. Feb 2018 22:11 Titel: Re: Wie stark ist der Suchtdruck |
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Ela1968 hat Folgendes geschrieben: | Hallo,Heroin gilt ja als Droge mit dem stärksten Suchtdruck und ich wollte mal fragen,ist es überhaut möglich ohne Substitution davon wegzukommen...was macht die Droge so schwer abhängig...bitte um Antworten,lg,Ela |
Heroin löst eine Abhängigkeit von Opiaten aus, der Suchtdruck ist also ein Verlangen nach Opiaten, muss nicht Heroin sein. aber klar, das ist es schon was der Herojunkie will. Bei ihm spielt die Psyche eine grosse Rolle. Heroin ist ja neben der Wirkung auch das Verbotene, der Duft, das Aussehen, das Ritual, der Flash. wie Sex mit der Frau deines Chefs
Heroin hat ein enormes Suchtpotential. Man kann aber durchaus ohne Substitution davon loskommen. sollte man unbedingt und nicht nur ein Mal versuchen. wenn man sich Ersatzstoffe geben lässt wird man zum Patient, und die Abhängigkeit trennt sich von der Sucht. nur erstere wird fortan befriedigt. leicht ist das nicht... |
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