Werden Kinder von Süchtigen Eltern auch Süchtig?

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muenze78
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.05.2009
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2009 00:54    Titel: Werden Kinder von Süchtigen Eltern auch Süchtig? Antworten mit Zitat

Hallo liebe Leser, User und Betroffene!!
Vor 8 Jahren bekam ich das schönste Geschenk auf Erden was ein Mann je bekommen kann - meine Tochter.
Seit dem lässt mich einfach die Frage nicht los ob "Suchtgene" die ein Mensch besitzt dem Kind weitergibt. Denn eigentlich möchte ich ihr mein Schicksal was ich hab oder hatte ersparen und bemühe mich auch so das sie von allen nichts mitbekommt. Geboren wurde sie von meiner damaligen Partnerin, während der Substitution vom Polamidon, leider, wofür ich mich immer noch Ohrgeigen könnte denn es wäre Vermeidbar gewesen. Daher sind beide Elternteile Polytox. Ich habe echt wahnsinnige Sorgen das meine Tochter dadurch irgendwann in meine Fussstapfen tritt. Gibt es jemand der selbst in die Sucht hinein geborene Kinder hat, und wenn ja wie geht ihr damit um? Gibt es eine Art Frühwarnsystem und sind solche Kinder anders als mein oder unsere Kinder? Sagt ihr ihnen die Wahrheit wenn sie es verstehen? Oder gaugelt ihr ihnen was vor. Langsam ist sie in den Alter wo sie so etwas versteht und auch viel fragt, und nicht immer weiss ich eine Antwort weil ich sie als Vater nicht belügen möchte aber auf der anderen Seite sie wieder schützen will. Ich möchte nicht irgendwann hören wollen, "aber du hast doch auch...." ich glaub das würde mir das Herz zerreißen! Was würdet ihr an meiner Stelle machen, wie würdet ihr Handeln? Schreibt alles auf, jeden Spruch, jeden Vers oder Zitat wenn ihr euch betroffen fühlt oder dazu etwas wisst. Danke euch im voraus.
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Zauderer
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 02.05.2009
Beiträge: 713

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2009 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

... WOW ... mal ein mann mit solchen problemen das ist selten !

ich denke ich kann dir da nicht helfen aber auch hier wird sich das finden

... aber ich kann dich schonmal berüssen ...

Herzlich willkommen muenze ... freut mich sehr


Zauderer
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tweaker
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 02.04.2009
Beiträge: 272

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2009 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

ich bin selber in einer ähnlichen lage,nur umgedreht,mein vater ist seit 30 jahren polytox und ich bins auch geworden.

ich weiß das ich natürlich selbst schuld bin,aber dadurch das ich immer viel mit meinem vater zu tun hatte,weil er meistens arbeitslos war,hab ich halt schon früh alles mitbekommen,auch wenn ihm das vielleicht alles garnicht so bewusst war,aber dadurch hab ich angefangen mich für alles was mit drogen zu tun hatte zu interessieren und mir war sofort klar das ich das auch alles ausprobieren wollte.

also ich geb dir den tipp,falls du es schaffst hör auf damit stoff zu nehmen und am besten brech den kontakt zu leuten ab die damit zu tun haben und wenn du ihr von deiner vergangenheit erzählen willst dann mach es wenn sie erwachsen ist.

naja,vielleicht hilfts dir ja ein bisschen,wenn du irgendwas von mir wissen wllst frag ruhig
gruß
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Rote Zora
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.05.2009
Beiträge: 1041

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2009 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo muenze

Also was die Vererbung der Sucht angeht,ist das sehr wohl möglich.
Muß aber nicht unbedingt passieren.Allerdings habe ich davon nicht so viel Ahnung.

Vielleicht könnte bright was dazu posten????

Ansonsten guck doch mal unter "Drogen und Kinder",habe nämlich die gleiche Situation wie Du Wink Wink Cool ............
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Pigdog
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 13.06.2009
Beiträge: 38

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2009 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

Exclamation
Gut! . . . dan wollen wir mal! [Reusper-Hüstel!]

Sehr geehrte Damen und Herren, Wink
dass es sogenannte "Sucht Vererbung" über die Gene gibt?

EINDEUTIG JA!

Wer diese hat oder haben sollte , der ist sicherlich immer etwas mehr gefährdet wie andere, aber es tellt sich die Frage wie betroffene Eltern damit umgehen? Erziehen Sie "Schattenkinder" oder eine Frohnatur!

Denn . . .
Suchtverhalten ist nach neuen wissenschaftlichen Untersuchungen zu einem großen Teil genetisch bedingt.
Mehrere Studien sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Alkoholabhängigkeit zu etwa 50 bis 60 Prozent genetisch determiniert ist.

Das bedeute jedoch nicht, dass Alkoholismus oder Dorogensucht nicht heilbar sei.
Als abwegig erwiesen habe sich die unter anderem aus der Psychoanalyse stammende Theorie von der "Suchtpersönlichkeit" - dass etwa labile Persönlichkeiten stärker zum Alkoholismus neigten als andere.

Dass die Gene ein wichtiger Faktor bei der Suchtentstehung seien, belegten zahlreiche Untersuchungen. Auf genetische Veranlagung deute etwa die Tatsache, dass Alkoholismus in manchen Familien gehäuft auftrete. "Adoptierte Kinder, die Alkoholiker als leibliche Eltern haben, laufen auch in Pflegefamilien ohne Alkoholmissbrauch ein drei bis vier Mal höheres Risiko der späteren Abhängigkeit als andere adoptierte Kinder."

Noch nicht bekannt sei allerdings, welche Gene oder welche Kombination von Genen eine Rolle bei der Suchtentstehung spielen.
Eine genetische Veranlagung zum Suchtverhalten bedeutet auch nicht, dass die Abhängigkeit unbesiegbar sei. "Die Therapieerfolge liegen längerfristig bei etwa 40 Prozent.
Das ist wesentlich höher als bei manch anderer chronischen Krankheit."

II.)

Viel wichtiger lese ich in Deiner Frage, was die Zukunft bringen wird.
Wird Ihr Sucht "vorgelebt" ist die Hemmschwelle zum Einstieg sehr gering!

Ich selbst habe eine 17 jährige Tochter, die den Grund wegen meines damaligen Absturzes nie verstanden hat.
Über das "warum" habe ich nach der Therapie sehr lange und intensiv mit Ihr gesprochen.

Heute ist Sie "stolz" auf Ihren Papa!
Und wenn Sie mal in die Kifferecken im Pausenhof auf die Leute zugeht die Ihr einreden wollen wie cool das Zeug ist, dann sagt Sie zu denen . . .
"Ihr und Coll? - Ich kann euch gerne mal einen "echten coolen Typen"
in die Schule bringen, der weiß wirklich wie Cool das ist und der kennst sich damit besser aus als Ihr kleinen "coolen" Möchtegerne, denn mein Papa war ein richtiger Kiffer und der hat "echtes" geraucht und nicht so was wie euere Taschengeldscheiße. Danach verteilt Sie unsere Infoflyers
und geht "stolz" wieder in die Klasse. Heute ist Sie Schulsprecherin und Papa kommt 2 mal im Jahr in die Schule und macht mit Lehrern einen Aufklärungsworkshop in der Rurnhalle.

Zeitweise geht Sie heute sogar mit, wenn Papa mal wieder als Referentar bei Suchtveranstaltungen eingeladen ist, bei Straßenfesten mit unserem Infostand und erzählt "cool" über Ihre Zeit mit Ihrem "damaligen" und heutigen Papa . . . und strahlt mich mit leuchteten und glücklichen Augen an, nimmt mich im Arm und sagt mir, wie Lieb Sie mich "wieder" hat.

Schlußwort)

Nun hoffe ich, dass ich Dir einen kleinen "Kick" in deinen weiteren Denken geben konnte und hoffe, dass Du "ein wenig" verstanden hast, was ich Dir damit sagen möchten! Bei weiteren Fragen immer wieder gerne . . .

Keep cool. . . .
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Rote Zora
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.05.2009
Beiträge: 1041

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2009 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

@ pigdog
Les mal unter "drogen und Kinder"

Ich würde gern mehr erfahren....!!!
Wie bist Du in Deinen heftigen Zeiten damit umgegangen in Bezug auf Deine Tochter?Hat sie alles mitgekriegt,oder hast Du versucht es zu verheimlichen...?

Liebe Grüße ZORA
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Pigdog
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 13.06.2009
Beiträge: 38

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2009 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Sie hat "fast" alles mitbekommen und ich bin Ihr aus dem Weg gegangen. Nach der Therapie habe ich "klaren Tisch" mit Ihr gemacht. Den Rest hast Du ja gelesen.
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Rote Zora
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.05.2009
Beiträge: 1041

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2009 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Meine ist erst 8 (die jüngste 16 Monate),und ich mach mir heute schon Gedanken,wie ich das mal erkläre!
Hab immer dafür gesorgt,daß sie vom Konsum nichts mitbekommt...allerdings ist sie ja nicht blöd,und kriegt stimmungsschwankungen sehr wohl mit.
Habe mir aber auch vorgenommen,sie ,wenns soweit ist, nicht anzulügen!!!

Gruß ZORA
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muenze78
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.05.2009
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 13. Jul 2009 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

hei Leute, erstmal im vorraus - "Danke" für eure Geilen Beiträge, finds mal Klasse von eurer Seite aus her alles zu sehen.... hab einiges dazu gelernt, also schreibt noch weiter solche Beiträge......... Danke, Thank You, Merci, Laughing
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nexus
Anfänger


Anmeldungsdatum: 14.07.2009
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2009 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hey!

denke auch, vieles ist gesagt und Liebe, verständnis und Aufmerksamkeit dem Kind gegenüber kann eine ganze menge wieder wett machen.

Bin selbst Vater einer achtjährigen und die hat leider auch schon viel erlebt und gesehen. Der Vater abhängig (hab ihr damals gesagt, dass der papa krank ist und eine weile weg muss, damit er wieder gesund wird.), sie hat aber nie was mitbekommen vom Konsum oder ähnlichem. Auch keine Streitereien. Sie lebt heute bei der Mutter und wir haben jetzt seit einem jahr eine neue Annäherungsphase, wo es mir jedes Mal das Herz zerreisst, wenn sie wieder geht.

Ich werde so ehrlich wie nur irgend möglich zu ihr sein, wenn es so weit ist! Das ist wohl das einzige, was wirklich zählt.
In meiner Family gab es keine Sucht, mein alter hat halt nur geprügelt aber nie gesoffen.

Meine Partnerin hat einen 16jährigen Sohn, der absolut cool ist und auch das Verhältnis zwischen den Beiden. Die gehen da völlig ehrlich mit um und sie beantwortetr ihm auch alle Fragen, die er hat.
Er weiß, dass sie drauf ist, seit er 12 ist und da kann man wirklich gut sehen, wie wichtig das Ernstnehmen ist, das Vertrauen. Ihre Eltern hatten wiederrum ein Alkoholproblem, alsi Schwiegerdad zumindest.

Da wird aber in der ganzen Familie völlig locker und offen mit der Thematik umgegangen, so dass der "Lütte" immer jemanden zum reden hat und auch offen sagt, wann er ein Alster trinkt oder dass er raucht, es aber scheisse findet und auch Kiffer scheisse findet (seine worte....)

Ich kann auch nur versuchen, für meine Kleine da zu sein, ihr zu zeigen, dass ich sie liebe und sie mit allem zu mir kommen kann. Ganz wichtig ist doch auch, ihnen zu zeigen, dass man sie liebt, EGAL was sie tun! Dass war doch in unserer Generation nicht so. Da zhlte doch nur leistung, Job, Ausbildung, Auto, Haus, der ganze Scheiss...

Meine Therapeutin hat mal zu mir gesagt; du bist kein Milch- und Honigkind! Und damit hatte sie verdammt recht. Ich will, dass zumindest meine Kleine genug davon kriegt!!
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housemouse
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.09.2009
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2009 16:28    Titel: Reden hilft... Antworten mit Zitat

Ich kann jedem Elternteil nur sagen, dass man zu seinen eigenen Fehlern stehen sollte und diese dem Kind auch nennt. Will man es verheimlichen wird es viel schlimmer. Man muss dem Kind aber auch zeigen, wie es in der Welt der Drogen aussieht und nicht nur den bösen Finger heben.

Solange man als Vater o. Mutter von dem Zeug weg ist, ist denke ich die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind mit Drogen anfängt genauso gering oder hoch wie bei anderen Kindern auch.

Lebt man aber bzw. wird man jedoch in der Szene groß, kann es natürlich eher passieren, dass das Kind bzw. der Jugendliche da hinein wächst.
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Nicole
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 15.09.2009
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 30. Sep 2009 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo erstmal!
Also ich bin auch seit meinem halben Leben schon abhänig und habe 2 Kinder. Ich weiß es ehrlich gesagt nich genau, aber jeder Karakter ist verschieden.
Meine sind erst 6 und 8J. aber wie es im Mom. aussieht, wird mein ältester nie mit Drogen anfengen, schon alleine weil er alles hasst, was nur im geringsten mit Zigaretten usw. zu tun hat. Außerdem glaube ich, es hängt sehr vom Selbstbewustsein des Kindes ab.
Ist es labil, neigt es schon dazu, aber ist es gefestigt, dann vielleicht eher nicht.
Man darf es den Kindern halt auch nicht vorleben. Denn wie bekant, sind Eltern Vorbilder für ihre Kinder.
Aber andersrum kenne ich auch zwei Familien, wo die Kinder druch die MUttter frauf gekommen sind. Einer davon ist mitlerweile an einer Überdosis gestorben.
In meineeeer Familiez.B. war keiner drauf. Außer das mein Vater kifft und trinkt wie blöd. Ich habe ihn aber auch erst mit 13 J. kennengelernt und zu dem Zeitpunkt hatte ich schon so einige Erfahrungen.
Ein Beispiel:" Eine Freundin von mir ist drauf und war 6 1/2 Jahre im Knast. Ihr Mann hat 14 Jahre bekommen. Als ihr Sohn dann (22J.) zu ihr in die Stadt gezogen ist, hat er voll angefangenzu konsumieren. Natürlich ihne einverständnis der Mutter. Aber es beeiflusst Kinder schon, wenn die Eltern konsumieren. Er hat es übertrieben und sitzt jetzt in U-Haft, wegen Mord. Ihr habt vielleicht von dem Mord In feuerbach gelesen, wo ein Familienvater erstochen wurde, ds war er. Ich denke, er wollte sein wie sein Stiefvater. Also haben die Eltern schon großen Einfluss auf ihre Kinder.
Mein Vater hat mich damals(als ich ihn das erste man mit 13 besucht hatte,) gefagt, ob ich schonmal gekifft habe. Ich hatte angst und verveinte, obwohl es stimmte. Seine Antwort darauf war nur,: das mußt du mal probieren, kommt echt gut." Also dachte cih, was Paoa macht, kann ja nicht schlimm sein und so begannder rest meines erbärmlichen Lebens.
ich denke, wenn einKind anfangenwill, dann tut es, es auch. Ich könnt nur so gut es geht eure Kinder aufklären, (natürlich die Negativen Seiten) und hoffen, dass es wargenommen wird.
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Gwendoline
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.05.2009
Beiträge: 288

BeitragVerfasst am: 3. Okt 2009 01:12    Titel: Antworten mit Zitat

Als ich mit meinem Freund vor kurzem über Kinder etc. sprach, kamen wir auch auf dieses Thema, ich meinte zu ihm, dass man die Kinder besonders drogen-/suchttechnisch im Auge behalten muss, wenn beide Elternteile süchtig sind, da ja bekannt ist, dass Suchtveranlagung vererbbar ist.

Wenn also beide Eltern heftig süchtig sind, muss demnach die Gefahr für die Kinder diesbezüglich höher sein.


Ich denke, auf der einen Seite können Eltern, die die Sucht selbst durchlebt haben, natürlich auf einem ganz anderen Level mit ihren Kindern über das Thema sprechen als Eltern, die nur durch Klischee-Hörensagen, Fernsehen, Bücher etc. von Drogen/Sucht etwas mitbekommen haben, auf der anderen Seite ist natürlich auch der Aspekt mit der Vorbildfunktion nicht zu verachten und evtl. kann es passieren, dass man die Kinder, anstatt sie eher abzuschrecken, eher noch neugierig auf die Droge macht.


In meinem (früheren) Bekanntenkreis gab es auch eine Frau, die gemeinsam mit ihren Kindern (zu diesem Zeitpunkt zwischen 16 und 19 Jahren), die bis dahin null komma nichts mit Drogen zu tun hatten, Shore konsumiert hat, das fand ich ziemlich heftig, habe später gehört, dass die Frau immer noch drauf ist, eines der Kinder sich später den Goldenen gegeben hat...

Dass es immer wieder vorkommt, dass die Kinder süchtiger Eltern später selbst draufkommen, wird wohl auch ganz einfach damit zu tun haben, dass die Kinder je nach individueller Situation mit der Sucht aufwachsen, es ist nichts ungewöhnliches, sondern ganz normaler Alltag, Sucht wird als unausblendbarer Teil des Lebens erlebt und verinnerlicht.


Natürlich kann die Sucht der Eltern - oder eines Elternteiles auch als "abschreckendes Beispiel" funktionieren, z.B. bei der Tochter meines Freundes, sie fing so etwa im Alter von 15 Jahren an zu kiffen (wie mein Freund seinerzeit auch), mein Freund machte sich Gedanken, sie könne bald mal dieses, mal jenes ausprobieren und hat ausgiebig offen und ehrlich mit ihr über seine Sucht, deren Konsequenzen, Folgen, Risiken etc. gesprochen und sie abschließend gefragt, ob sie möchte, dass ihr Leben ähnlich verläuft und ob sie sich das wirklich alles antun möchte, ohne sie dabei unter Druck zu setzen o.ä.
Das Resultat war dann auch, dass sie von sonstigen Drogen die Finger gelassen hat und die Kifferei sich in Maßen und nicht in Massen hielt.


M.E. ist es auch sehr wichtig, wie im individuellen Falle das (Vertrauens)Verhältnis zwischen Eltern und Kindern ist, das kann auch schon vieles beeinflussen, finde ich.
Bei einem allgemein guten Eltern/Kind- und Kind/Eltern-Verhältnis kann auch eher offen und direkt über solche Themen gesprochen werden und die Einflussnahme auf die Kinder ist im Falle eines guten Verhältnisses zueinander sicherlich auch höher.
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Maria
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.09.2009
Beiträge: 287

BeitragVerfasst am: 3. Okt 2009 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

Nachteil süchtiger Eltern: familiäre Disposition, auch Traumatisierungen können vererbt werden

Vorteil:süchtige Eltern wissen meistens um ihre "Behinderung", wissen, dass sie Mangelerscheinungen haben, setzen sich damit auseinander. Somit sind sie offener für psychische Probleme, vielleicht auch mehr um Aufklärung beim Kind bemüht, ohne den Zeigefinger zu erheben. Als süchtiges Elternteil sollte man bemüht sein, das Kind durch Aufklärung zu entlasten. Je mehr geschwiegen wird, umso belastender ,weil verwirrender , wird es für das Kind.
Schwierig wird es, wenn sich Eltern aufgrund ihrer Sucht in der Illegalität befinden.
Aber solange die Eltern ihr Methadon vom Arzt bekommen, kann man es doch dem Kind altersmäßig so verpacken, dass es etwas verstehen kann, damit es verankern kann, warum die Eltern gestresst sind.
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Maria
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.09.2009
Beiträge: 287

BeitragVerfasst am: 3. Okt 2009 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

Sucht, Traumatisierungen sind familiäre Dispositionen, und wenn ein Kind mit hoher Vulnerabilität in einer schwer traumatisierten süchtigen Familie aufwächst, und dort eigene zusätzliche Kindheitstraumatisierungen durchleben muß und keine Liebe erfährt, kann sich diese Suchtstruktur im Seelennetz, oder der Mangel im bio-chemischem Gleichgewicht manifestieren.
Aber ich glaube auch, dass Sucht heilbar ist, dass sich das Schmerzgedächtnis überschreiben läßt. Den "Suchthebel" kann man in beide Richtungen bewegen. Und ich glaube auch, dass süchtige Eltern mit positiver Unterstützung an sich arbeiten können, ihre Kinder lieben können und gute Lebensbegleiter sein können. Wie ein Diabetiker, der dreimal am Tag sein Insulin braucht und es sich in den Bauch spritzt?.
Wenn jedoch die Eltern sich aufgrund ihrer Sucht in der Illegalität aufhalten müssen, kann es für diese Kinder sehr traumatisierend sein, wenn der Papa oder die Mama von den Polizisten abgeführt wird.
So müßte man sich fragen, was ist die Droge, was ist Medizin, was ist die Illegalität?
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