27.06.18 - Bundestag thematisiert Cannabis

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Nooria 24
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Anmeldungsdatum: 12.03.2016
Beiträge: 699

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2018 14:58    Titel: 27.06.18 - Bundestag thematisiert Cannabis Antworten mit Zitat

Bin ja mal gespannt, ob Rolling Eyes und wenn ja, was Shocked sich da tun wird. . . bin zwar nicht optimistisch, aber man darf ja hoffen. . . Laughing

www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2018/kw26-pa-gesundheit-cannabis/558286

Nooria Cool
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Mohandes59
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2018 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

... die Hoffnung stirbt zuletzt, aber da mache ich mir wenig Hoffnung derzeit. Unsere alkoholische 'Leit(d)kultur' möchte das wohl nicht. Und dann die mächtige Pharama-Lobby, da werden dem Patienten lieber synthetische Opioide verabreicht als Cannabis. Und überhaupt, ist Cannabis nicht auch so ein 'Rauschgift' Twisted Evil?

In anderen Kulturen ist Alkohol verpönt. In Indien gibt es sogar Bundesstaaten, wo Alkohol verboten ist, Cannabis wächst dort überall am Wegesrand. In den meisten moskemischen Ländern wird der Konsum von Alkohol strengstens reglementiert und sogar verfolgt. (Und dann trinken sie ihren selbstgebrauten Fusel, der im schlimmsten Fall sogar blind macht).

Zumindest wäre, wenn schon keine Legalisierung, eine Entkriminalisierung ein guter Anfang. Und vernünftige Grenzwerte für den Straßenverkehr. Wenn ich am Samstagabend eine Pfeife rauche, dann bin ich Montag nicht mehr berauscht. Die (nicht berauschenden) Abbauprodukte im Urin lassen sich aber noch nach Wochen nachweisen. Und dann das komplette Programm: Ein Jahr Abstinenznachweis und MPU.

Eine Legalisierung würde a) Millionen von Menschen entkriminalisieren, b) würde Zugang zu sauberem Cannabis ermöglichen, c) den Schwarzmarkt austrocknen und Abstand zu wirklich gefährlichen Drogen schaffen, und d) dem Staat nicht unerhebliche Steuereinnahmen garantieren.

Was spricht also dagegen? Nach dem gesunden Menschenverstand nichts. Aber die Dummheit, zumindest aber die Ignoranz einiger Politiker.

LG Mohandes
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Los Fritzos
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Anmeldungsdatum: 08.09.2015
Beiträge: 982

BeitragVerfasst am: 18. Jun 2018 07:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde da keine große Hoffnung drauf geben. Immer dann, wenn eine Regierungsmehrheit gegen einen Antrag der Opposition ist, lehnt sie diesen eigentlich ab. Allerdings gibt es auch eine Möglichkeit, den Antrag vor dessen Ablehnung auf die lange Bank zu schieben, vielleicht auch, weil es innerhalb der Regierung Stimmen gibt, die gegen eine sofortige Ablehnung sind oder weil man einfach dieses Thema aus taktischen Gründen nicht ablehnen möchte.

Man beschließt dann ganz einfach einen Überweisungsantrag an einen Ausschuss oder besser noch an mehrere Ausschüsse. Ich gehe mal davon aus, dass sich gerade mit der Thematik eine ganze Reihe von Ausschüssen zu befassen hat. Die Fraktionen gewinnen damit einen Haufen Zeit, bis der Antrag irgendwann mal wieder im Plenum landet. Jeder Ausschuss hat dann natürlich mehrheitlich eine oder mehrere Empfehlungungen abgegeben, so dass wahrscheinlich etliche Änderungsvorschläge vorliegen, die wieder zurück in die verschiedensten Ausschüsse verwiesen werden können. Dieses Spielchen ist im Prinzip so lange möglich, bis man entweder über einen dieser Anträge entscheiden möchte oder bis es aufgrund Neuwahlen nicht mehr erledigt werden kann.

Ich würde mir also keine großen Hoffnungen machen, dass es in dieser Legislaturperiode zu einer Teillegalisierung von THC kommt. Das sieht man ja schon auf dem Überweisungsauftrag, wie die Regierung im Moment zu der Thematik steht.

Vielleicht klappt es ja doch noch irgendwann? Aber die Frage ist, ob das wirklich der richtige Weg in der Drogenpolitik ist? Meine persönliche Meinung dazu ist sehr gespalten. Auf der einen Seite bin ich der Meinung, dass die Illegalität von THC die Schwelle zu tief setzt, auf der anderen Seite wissen wir, dass es für junge Menschen tatsächlich schädlich ist. Wie will man diese also mit dieser neuen Regelung schützen? Am Beispiel Alkohol sehen wir, wie einfach Jugendliche an den Stoff kommen, den sie eigentlich nicht bekommen sollten. Die selbe Art von Erwachsenen, der der Jugend den Zugang zum Alkohol erleichtern, werden dies beim THC sicher nicht anders machen.

Vielleicht könnte dieses Problem auch durch legale Erwerbs- und Konsumräume gelöst werden, welche das THC nicht verlassen darf. Aber wer möchte seinen Joint ausschließlich in einem solchen Ambiente konsumieren? Allerdings kann man sicherlich auch dort eine angenehme Atmosphäre schaffen.
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 18. Jun 2018 09:33    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt keinen einzigen wahren Grund das man Cannabis nicht legalisiert. Die Cops, die Gerichte, die Konsumenten, alle wollen die Legalisierung und Entkriminalisierung, dieser auf Propaganda basierenden Hetze.

Aber ich hoffe auch immer auf einen Lottogewinn - ist genau so dämlich als zu hoffen das in absehbarer Zeit eine Legalisiereung erfolgen wird...

Marlene Mortler sagte mal in einem Interview
Frage: Warum ist Cannabis verboten? Antwort: weil es illegal ist
10 min später kam die
Frage: Warum ist Cannabis illegal? Antwort: weil es verboten ist

Die Mortler ist ja nicht irgendwer sondern die Bundesbeauftragte für Drogen und macht sich mangels wirklicher Argumente zum Affen.

Wenn es nicht so traurig wäre...
Aber ich musste darüber trotzdem lachen. Es ist einfach nur absurd. Very Happy
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Gregory
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 15.03.2010
Beiträge: 639

BeitragVerfasst am: 18. Jun 2018 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Los Fritzos, Grüße an alle,
die Argumentation des Jugendschutzes ist doch aber, so wie's jetzt läuft erst recht Brisant.
Im Moment kann jeder 6jährige, bei entsprechender Connection, an Stoff jeder Art gelangen.
Wenn es zur Legalisierung kommen würde, müsste man natürlich jeden Konsumenten in die Pflicht nehmen. Soll heißen, er muß sich für den Endverbleib verbürgen und mit hohen Strafen rechnen wenn die Abgabe an Dritte, im besonderen an Minderjährige getätigt wird. Wer dann derartiges Verhalten an den Tag legt der ist auch in der momentanen,.illegalen Situation dazu im Stande, nur mit dem Unterschied das so kaum bis gar keine Möglichkeit der Nachverfolgung
möglich ist.
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Los Fritzos
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Anmeldungsdatum: 08.09.2015
Beiträge: 982

BeitragVerfasst am: 18. Jun 2018 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Doch, es gibt einen wahren Grund und den habe ich bereits genannt. THC ist für Jugendliche ganz eindeutig schädlich. Es hindert die Jugendlichen daran, mit normalen Eindrücken und Emotionen umzugehen, da diese durch den Konsum unterdrückt werden. Das ist aber für die Entwicklung während der Pubertät besonders wichtig. Wer nicht lernt, mit solchen Erfahrungen umzugehen, wird in seiner psychischen Entwicklung ganz eindeutig geschädigt.
Zusätzlich wird durch THC die Entwicklung des Gehirns stark beeinflusst. Es gibt einige Hirnregionen, die erst sehr spät ausgebildet werden. Ein wichtiger Teil ist dabei das etisch moralische Empfinden, was über richtig und falsch entscheidet. Eine Unterentwicklung dieser Region führt jetzt schon weitaus mehr Jugendliche in die Kriminalität, als es früher der Fall war.

Natürlich ist das Gehirn in der Lage, sich selbst zu reparieren, doch je länger man damit wartet, desto geringer ist die Erfolgsaussicht.

Wie kann euer Meinung nach der Konsum durch Jugendliche möglichst komplett verhindert werden? Ist da eine Legalisierung nicht ein völlig falsches Signal? Was können wir also selbst tun, um diese Jugend vor THC zu schützen?

Dieses Argument sehe ich als sehr wichtig an. Es ist mir in der Argumentation auch völlig egal, ob THC in irgendeiner Weise eine Abhängigkeit auslösen kann oder nicht. Meine Meinung ist da ganz klar:
Ich halte THC für Erwachsene für weniger schädigend als Alkohol. Leider ist es bei den Jugendlichen genau andersherum. Alkohol wird von Jugendlichen im Gegensatz zu THC im frühen Alter noch eher geregelt konsumiert. Gesoffen wird meistens nur am Wochenende, gekifft oft jeden Tag, oft auch mehrfach. Etliche Jugendliche konsumieren heute bereits über den gesamten Tag.
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 18. Jun 2018 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

Los Fritzos hat Folgendes geschrieben:



Wie kann euer Meinung nach der Konsum durch Jugendliche möglichst komplett verhindert werden? Ist da eine Legalisierung nicht ein völlig falsches Signal? Was können wir also selbst tun, um diese Jugend vor THC zu schützen?

.



Fritze,

ganz einfach,Abgabe und ab Konsum ab 18 bzw. 21, Coffeshops wie in den Niederlanden und legaler Anbau für zuhause indoor/outdoor für ein paar Pflanzen.

Der Schwarzmarkt wird so oder so bestehen bleiben, da es immer ein paar 14 jährige geben wird die was zu "naschen" haben wollen...

Auch werden die Preise im Laden vermutlich doppelt so teuer sein, so das die Alternative zum Pusher von Nebenan zu gehen verlockend bleibt, nur würde ich den Laden vorziehen, aus Gründen der Sauberkeit, Steckmittel und Qualität.
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Mohandes59
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 18. Jun 2018 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

Los Frizos hat Folgendes geschrieben:
... auf der einen Seite bin ich der Meinung, dass die Illegalität von THC die Schwelle zu tief setzt, auf der anderen Seite wissen wir, dass es für junge Menschen tatsächlich schädlich ist. Wie will man diese also mit dieser neuen Regelung schützen? Am Beispiel Alkohol sehen wir, wie einfach Jugendliche an den Stoff kommen, den sie eigentlich nicht bekommen sollten. Die selbe Art von Erwachsenen, der der Jugend den Zugang zum Alkohol erleichtern, werden dies beim THC sicher nicht anders machen.

THC führt bei Jungendlichen, die früh und viel rauchen zu Entwicklungsstörungen, bis bin zur eventuellen Psychose. Also auf jeden Fall Cannabis erst ab 18! In der derzeitigen Lage hat der Staat bzw. die Gesellschaft überhaupt keine Kontrolle. Mit Coffeshops wie in NL oder kontrollierte Abgabe durch Apotheken wäre zumindest das gröbste geschafft.

Außerdem würde die Schwelle zu harten Drogen so gedanklich und praktisch sehr weit heraufgesetzt. Sagt der Dealer zum 15-jährigen "Hmm jaaa, Gras willst Du? Ich hab da auch gutes PEP dabei, echt billig." ... nach oben hin beliebig skalierbar ... bis zu H oder Crystal.

Gerade die Kombi aus THC-lastigem Gras plus Speed (plus Alkohol) ist bei Jugendlichen sehr beliebt und macht viele krank! Und: "Räuchermischungen".

Daß Jugendliche durch (dieselben) Erwachsenen zum Cannabis angestiftet werden, glaube ich übrigens nicht. Cannabis ist schon aus dem Bekanntenkreis und der Schule längst bekannt.

Los Fritzos hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht könnte dieses Problem auch durch legale Erwerbs- und Konsumräume gelöst werden, welche das THC nicht verlassen darf. Aber wer möchte seinen Joint ausschließlich in einem solchen Ambiente konsumieren? Allerdings kann man sicherlich auch dort eine angenehme Atmosphäre schaffen.

DAS kannst Du komplett vergessen!

Wer soll denn da in diese 'gemütlichen' Konsumräume kommen? Schon die Konsumräume für Heroin habe ich immer weiträumig gemieden (aber ich finde, das ist eine gute und notwendige Sache, für mich eben nicht, wie auch die Substi). Geht schon los bei der Musik, der eine möchte HipHop, der nächste Trance, der übernächste Hardrock, usw.

Ich möchte mein Cannabis nehmen wann und wo ich es möchte, ohne kriminell zu werden. Ich z.B. rauche tagsüber nie, nur abends oder zur Nacht. Und in meiner Umgebung und mit Menschen die ich mag.

Außerdem wieder das Stigma 'Rauschgift'höhle. Von geschätzten 5-10 (?) Millionen Menschen die in D kiffen, wenn auch nur gelegentlich, könntest Du 0,1-1% erreichen ==> der Rest bleibt beim Schwarzmarkt mit all seinen Folgen.

DAS Patentrezept gibt es sowieso nicht - wer nach der perfekten Lösung sucht, der such noch in 30 Jahren danach.
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Los Fritzos
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.09.2015
Beiträge: 982

BeitragVerfasst am: 18. Jun 2018 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe da meine Zweifel, dass es ein Abgabeverbot unter 18 oder 21 sinnvoll ist. Wie kommen heute bereits 12jährige an Schnaps und Zigaretten, obwohl es auch hier ganz klare Gesetze gibt, die einen Verkauf verbieten?

Vielleicht muss man den zweiten Schritt vor dem ersten tun?

Erwachsene, die Sucht- und Genussmittel an Personen weitergeben, die das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, machen sich strafbar. Dafür muss es gewaltige Strafen geben. Zum Beispiel ein Bußgeld von mindestens 100 Tagessätzen und einen Eintrag im Bundeszentralregister, der erst nach drei Jahren wieder gelöscht wird, falls kein weiterer Eintrag dazu kommt. Bei jedem weiteren Versuch muss sich diese Strafe verdoppeln.

Ich denke mal, dass sich dann doch so mancher Erwachsener zweimal überlegt, ob er seine oder andere Kinder und Jugendliche mit Tabak, Schnaps oder Drogen versorgt. Sieht ja schlecht aus, wenn man sich bewirbt und im Füurungszeugnis steht ein Verstoß gegen das Jugend- bzw. Betäubungsmittelgesetz.

Erst wenn dieses Gesetz funktionier, kann man über eine Abgabe von THC an über 21jährige nachdenken.
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