VERTRAUEN in das LEBEN

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mesut976
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Anmeldungsdatum: 15.02.2015
Beiträge: 930

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2019 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Das Thema hat ja mal einen schönen Titel 👍
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Nehell
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 802

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2019 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

iopiod hat Folgendes geschrieben:
Um Drogenfrei zu bleiben muss man sich zuerst einmal eingestehen, das man eine Krankheit hat, eine Krankheit namens Sucht. Wenn man sich die Tatsache nicht eingesteht, begeht man Selbstbetrug und gerät schneller in den Teufelskreis hinein, als man es bemerkt. Einmal ist keinmal ist die beliebte Floskel, die einen dann erneut in den Abgrund reißt.

Aber um sich selbst einzugestehen, das man ein solches Problem hat, braucht es einen starken Charakter, meist ein Leben lang. Aufzuhören und dabei zu bleiben ist harte Arbeit an sich selbst, ich weiß wovon ich spreche. Bin jetzt mittlerweile seit 10 Jahren weg von Drogen, aber es hat mich sehr viel Willenskraft gekostet, nicht wieder in das alte Muster zu verfallen.

Ein einziges Mal in den 10 Jahren bin schwach geworden, was gar nicht lange her ist. Alte Freunde wieder getroffen und es passierte. Ich hab einfach nicht nachgedacht und schon ist der Rückfall vorprogrammiert. Diese Krankheit namens Sucht wird mich wohl ebenfalls ein Leben lang begleiten, es liegt an jedem selbst, entweder gegen sie zu kämpfen oder sich von ihr besiegen zu lassen. Ich bevorzuge ersteres. Ein selbstbestimmtes Leben ist besser als ein Leben, das von Drogen diktiert wird.



Drogenkonsum lebt von dem Ausagieren auf der einen Seite und der
Unterdrückung des Verlangens danach auf der anderen Seite.
Und als Mensch ist man zwischen diesen beiden Polaritäten.
Man muss irgendwie Frieden damit schließen, damit diese Extreme
keine Macht mehr haben.

LG

Nehell
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Quasimodus
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1797

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2019 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

moin,

Zitat:
Drogenkonsum lebt von dem Ausagieren auf der einen Seite und der
Unterdrückung des Verlangens danach auf der anderen Seite.
Und als Mensch ist man zwischen diesen beiden Polaritäten.
Man muss irgendwie Frieden damit schließen, damit diese Extreme
keine Macht mehr haben.


sehr schöne Zeilen.
Wirklich.
Aber bist du bereit, auch nur einen Funken von dem , was da steht, zu verinnerlichen, nicht über den Kopf, sondern das Herz.
Der Teufel sitzt dir von morgens bis abends auf der Schulter, jeden verdammten Tag, ob clean oder nicht, und er will dich haben.
Das ganze Leben geht das so weiter, alleine hast du null chance gegen ihn.
Das geht nur zusammen mit anderen , die auch wegwollen , clean werden wollen.
Solche Menschen gilt es zu suchen und finden.
Auch hier wirst du enttäuscht, denn jeder von uns muss sich auf andere einlassen , die das "selbe" Ziel verfolgen.
Da kommen die feelings ins Spiel.
Angenommen du magst einenn jemand aus der Gruppe der clean leben Wollenden und er/sie wird rückfällig .

Was machst du dann ?
Eins kann ich sagen kopfgesteuert clean werden alleine mit von wegen guter Job usw. funktioniert nicht.
Die Extreme , wie du sagst, haben Macht über dich dein Leben lang, genauso wie Sucht eine lebenslange Krankheit ist.

Ich kriegs auch nicht gebacken, qaber ich geb nie auf
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2019 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Angenommen du magst einenn jemand aus der Gruppe der clean leben Wollenden und er/sie wird rückfällig .

Was machst du dann ?
Wie wärs damit ihr zu helfen, dass sie nichts mehr nimmt? Clean bist du nicht, weil du nix mehr nimmst, sondern weil du begriffen hast und spürst, dass du diesen Dreck nicht mehr brauchst und dass es dir so um Welten besser geht usw usw usw..., das hat nix mit nem geilen Job oder sonstigen Traumblasen zu tun, sondern einzig mit dir, mit dir ganz allein auf dieser grossen, bösen Welt!

LG N
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2019 09:21    Titel: Antworten mit Zitat

@ Quasimodus

Stell doch mal K O N K R E T E P E R S Ö N L I C H E Fragen an die,

die es schon geschafft haben.

Die können Dir BESTIMMT beschreiben, wie AUCH DU es schaffen kannst.


Denn: So, wie Du das Ganze bis jetzt angegangen bist, dass mit dem Aufhören,

mit dem Teufelchen auf der Schulter und die Extreme, die angeblich ein Leben

lang Macht über Dich haben, so

FUNKTIONIERT ES WIRKLICH NICHT!

Du weisst also genau, WIE es NICHT funktioniert. Und dass das nur ZUSAMMEN

mit anderen geht, die auch wegwollen, ist wohl nicht wahr. Hier im Forum

sind genügend Ex-User, die alleine dadurch clean geworden und geblieben sind,

weil sie im Inneren gespürt haben, WIE sie sich verbessern können, WENN sie

aufhören zu konsumieren.

Und dann haben sie aufgehört.

Ich glaube, dass jeder es schaffen kann, wenn er lang genug das

AUFHÖREN übt.

Ich habe 5 x aufgehört, Zigaretten zu rauchen und ERST dann hat es damit

( nach 26 Jahren Intensivqualmens ) geklappt. Beim Methadon war es ähnlich.


Ich glaube dass, DAS WICHTIGSTE ist: Ich sage zu mir:


Ich weiss genau, dass ich die Sucht beenden will und arbeite täglich darauf hin!

Nur weil ein Aufhörversuch nicht gelingt, fange ich definitiv nicht mehr an

EXESSIV zu konsumieren! Ich bleibe IMMER im ' ich-will-aufhören-MODUS '

und werde NIE mehr ein unbewusster Konsument.


Es gibt unterschiedlich krankhafte Arten der Sucht. Manche schaffen es, auf

niedrigem Niveau zu konsumieren, andere wiederum geben immer Vollgas!

Jeder hat da sein Muster.

Man muss immer ( mindestens in Gedanken ) dafür sorgen, dass der nächste

Tag IMMER ungiftiger wird als der laufende.

Damit die Richtung stimmt. Man muss sich die CLEANE WELT Stück für Stück

( zurück ) EROBERN. Das ist nicht leicht; doch sehr befriedigend, weil man

täglich spürt, ob und wie Aufhören und Neubeginn zusammenspielen.

That' s life!

Seppel Wink
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Jolina40
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2015
Beiträge: 767

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2019 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

Da jeder Mensch anders tickt muss auch jeder seinen individuellen Weg finden wenn er clean werden will.
Ich selbst bin ja auf Substitol und noch ein ganzen Weg entfernt vom Cleansein, doch gehe Stück für Stück in die Richtung.
Mittlerweile kommt es für mich nicht mehr in Frage etwas zu konsumieren.
Selbst wenn ich ab und an Suchtdruck habe, würde es gar nicht mehr einsehen dafür Geld auszugeben um mich selbst zu vergiften - der Gedanke daran ekelt mich sogar an.
Hab das Gefühl es hat einfach klick gemacht und dann geht es nur noch nach vorn und nicht mehr zurück.
Klar bin ich süchtig und immer auf der Hut, doch für mich klappt es momentan super in kleinen Schritten.
Ich war auch lange so ähnlich drauf wie quasimodus(nicht was den Konsum angeht sondern die Denke). Hab mir immer wieder eingeredet, dies und jenes müsste soundso laufen nur dann geht's - war Blödsinn. Wollte zwar kein Beikonsum mehr aber nur halbherzig, war zu der Zeit nicht 100 Pro mit dem Herzen dabei. Solange blieb es nur bei Tagträumen, alles im Konjunktiv und Gründen die ich suchte warum ich es grade nicht schaffte.

@quasi
Bei dir fällt auf das du ständig gebetsmühlenartig davon redest man müsste sich mit Leuten zusammen tun die auch aufhören wollen und nur so ginge es - das ist ja auch für einige vielleicht ein Weg, doch nur einer von vielen.
Doch für Viele ist es das nicht, ich zum Beispiel fahr am Besten wenn ich gar keinen Kontakt mit anderen Süchtigen habe im Alltag.
Und wenn du wirklich glauben würdest dass das dein Weg wäre und du aufhören wolltest zu konsumieren würdest du es tun.

Tust du aber nicht und selbst dein Status als Schmerzpatient hindert dich nicht dran - also bist du m.m.n. einfach noch nicht so weit das du es wirklich wirklich willst (und damit meine ich erstmal ohne Beikonsum zu leben, denn ganz Cleansein ist ja noch mehrere Schritte entfernt).
Ist alles andre als böse gemeint, hoffe du verstehst mich richtig.

Ich erkenne mich da oft in dir wieder, im Grunde wollte ich da auch schon aufhören - doch ich wollte kein Stress mit der Vergabe deswegen, nicht mein Geld dafür ausgeben, nicht Geld klar machen müssen dafür, nicht das der halbe Tag dafür drauf ging, nicht noch schlechter Luft bekommen und, und und.
Aber eins wollte ich da noch, nämlich Heroin rauchen und nicht auf den Turn verzichten!

So einfach war das, hab mir das aber natürlich nicht selbst eingestanden und erst jetzt wo ich seit Monaten wirklich nichts mehr nehme weil ICH es einfach nicht mehr will seh ich es ja.

Ich kam mit dem Substitol super klar, hab dann erstmal nichts genommen damit ich nicht wieder auf Pola eingestellt wurde und mit den Tagen und Wochen erst fühlte ich mich immer besser und seit dem mir das klar ist, erst seitdem nehm ich nichts mehr für MICH SELBST.

Das is echt n verdammt gutes Gefühl und ich hoffe einfach das bleibt auch so.

Wollte das nur mal loswerden, ist ja nur meine bescheidene Meinung...

Ich vertraue auf mich, das ich mein Körper und meine Seele nicht mehr mit Absicht vergifte, um aufs Thema Vertrauen zurück zu kommen. Und so gehe ich weiter Schritt für Schritt und pass endlich wieder auf mich auf - immer achtsam, mühevoll, doch ich kämpfe denn ich will nicht noch schneller sterben als es eh schon passieren wird (und das aus eigener Hauptschuld).

@dakini
Danke für deine Worte. Mir geht es wirklich viel besser und darüber bin ich auch sehr froh.
Bei dem Wetter bekomm ich natürlich noch schlechter Luft, aber ich ruh mich öfter aus und versuche es endlich zu akzeptieren das ich so krank bin.
Dir wünsche ich weiterhin ne gute Zeit und das du weiterhin deine Ziele so verfolgst wie momentan.

Es grüßt Jolina
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Schlaumeier
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 1931

BeitragVerfasst am: 6. Dez 2019 03:27    Titel: Antworten mit Zitat

Jolina40 hat Folgendes geschrieben:


Da jeder Mensch anders tickt muss auch jeder seinen individuellen Weg finden wenn er clean werden will.


Damit ist das wichtigste gesagt. Es gibt keine Patentloesung. Und das ist gut so, denn es wuerde voraussetzen das wir alle gleich gestrickt waeren. as fuer eine gruselige Vorstellung ... Wink


Zum Thema Sucht als Krankheit. Man sagt ja immer Sucht waere keine Schwaeche, sondern eine Krankheit. Ich denke Sucht setzt eine gewisse Schwaeche voraus. Indiziert von verschiedenen Unzulaenglichkeiten, oft auch Missbrauch in jedweder Form. Ausnahmen bestaetigen die Regel.
Warum? Eine *gewoehnliche Krankheit* ist heilbar. Sucht kann man im guenstigsten Fall pausieren, meist fuer Perioden, manchmal bis zum Ende.
Schwaeche impliziert das man mit *nicht Schwaeche* Veraenderung bringen kann. Ist das nicht genau so? Die Medikamente moegen bei der Sucht hilfreich sein, aber sie sind bestenfalls eine Kruecke. Die Sucht auf *Trockenmodus* zu switchen, dazu gehoert mehr und sicher ganz viel Kraft, eben Staerke.
Nur son Gedanke.

Ich gehe jetzt in Bangkoks schoensten Tempel und zuende Kerzen fuer den Jahrestag meines toten Vaters und die Verabschiedung von meinem Neffen an. Natuerlich mit Moenchsegen ...

Allen einen beschaulichen Nikolaustag. Aeh, tschuldigung, NikolausIntag ..., tschuldigung Themrotmanteltag ... Rolling Eyes

Seppel, Du weisst schon das Grossschreibung in Foren *SCHREIEN* bedeutet ... Shocked
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Seppel 4
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 6. Dez 2019 09:08    Titel: Antworten mit Zitat

@ Schlaumeier

Ich mag Dich ( IRGENDWIE bewundere ich Dich für Deinen Mut, fern ab der

Heimat zu wohnen, doch ich würde Dir das NIE gestehen, DASS ich Dich

bewundere Embarassed ) und daran wird sich NIX ändern.

Nein, ich wusste NICHT, dass grossschreiben in Foren Schreien bedeutet.

Doch ich weiss definitiv:

Ich schreie tatsächlich schon mal im REAL LIFE.

Wenn MIR etwas B E S O N D E R S W I C H T I G ist, dann kommt das schon

mal vor, dass ich LAUT werde.

UND:

Ich arbeite daran. Und es klappt NICHT immer! Embarassed


Das war jetzt O.T.! Muss auch mal sein, oder?

Liebe Grüsse

von Seppel Wink
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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 12. Dez 2019 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Tag,
ich finde es hilfreich, die Begriffe "Stärke und Schwäche" einfach mal rauszunehmen, weil sie ja auch Wertungen beinhalten. Sie lösen dann bei mir bestimmte Gefühle aus.
Wenn wir sagen, Sucht ist ne Krankheit, für die wir erst mal nix können, ist das wertfrei. Ich trage keine Verantwortung für meine Krankheit, nur für meine Genesung. Es zählt nicht, woher wir kommen, sondern wohin wir gehen.

alles liebe
Joe
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Quasimodus
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1797

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2019 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

moin,

mann Joe , wo hast du immer diese Texte her.
Ich muss schon sagen, sie passen wie der Topf auf den Deckel.
Es stimmt wohl, man kann nicht Verantwortung für die Sucht und für die Genesung übernehmen, da übernehme ich für meinen Teil doch lieber Verantwortung für das, was noch kommt.
Was gewesen ist, ist die scene, und das da schlimme Sachen passieren, auch menschliche Abwertungen bis getno, das ist heftig, aber den Schuh zieh ich mir nicht an, ich bin ja schon Überfordert mit dem was kommt zB NA meetings, da geh ich teilweise raus 1cm mit Zylinder, klein wie Pumuckl.
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Mohandes59
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2019 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Joe, where do you go ... (fällt mir gerade ein, guter Song von Jimi) - ja, guter Text: Bewertungen sollte man bei der Suchtgeschichte vermeiden. Hat nichts mit Moral zu tun. Und: ob Krankheit oder Charakterschwäche, ich finde es ist beides (mit der Charakterschwäche bin ich bei der Therapie immer ganz böse aufgefallen, dabei beziehe ich das nur auf mich. Klar, ist eindeutig auch (m)eine Charakterschwäche).

Hey Quasi, wieso fühlst Du Dich nach dem NA/AA-Treffen immer kleiner? Sollte man nicht erhobenen Hauptes aus so einem Treffen kommen? Überhaupt: niemand hat das Recht einen Anderen klein zu machen! (Vielleicht habe ich Dich auch mißverstanden?).

Vertrauen in das Leben. Könnte man auch Urvertrauen nennen. Oder (Atheisten weghören) Gottvertrauen. Oder Vertrauen in die Schöpfung. Für mich alles nur verschiedene Worte für dasselbe Gefühl: ein Vertrauen, tief aus einem selber heraus, das Vertrauen daß alles richtig und gut ist, so wie es eben ist oder wird.

Schönes Gefühl! Habe ich auch nicht ständig, oft ist es eben nicht richtig und gut. Aber insgesamt ist alles gut, oder wird gut. Darauf vertraue, daran glaube ich, das weiß ich. Das ist das Leben ...

LG Mohandes مهندس
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Nehell
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 802

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2019 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Quasimodus hat Folgendes geschrieben:
moin,

Zitat:
Drogenkonsum lebt von dem Ausagieren auf der einen Seite und der
Unterdrückung des Verlangens danach auf der anderen Seite.
Und als Mensch ist man zwischen diesen beiden Polaritäten.
Man muss irgendwie Frieden damit schließen, damit diese Extreme
keine Macht mehr haben.


sehr schöne Zeilen.
Wirklich.
Aber bist du bereit, auch nur einen Funken von dem , was da steht, zu verinnerlichen, nicht über den Kopf, sondern das Herz.
Der Teufel sitzt dir von morgens bis abends auf der Schulter, jeden verdammten Tag, ob clean oder nicht, und er will dich haben.
Das ganze Leben geht das so weiter, alleine hast du null chance gegen ihn.
Das geht nur zusammen mit anderen , die auch wegwollen , clean werden wollen.
Solche Menschen gilt es zu suchen und finden.
Auch hier wirst du enttäuscht, denn jeder von uns muss sich auf andere einlassen , die das "selbe" Ziel verfolgen.
Da kommen die feelings ins Spiel.
Angenommen du magst einenn jemand aus der Gruppe der clean leben Wollenden und er/sie wird rückfällig .

Was machst du dann ?
Eins kann ich sagen kopfgesteuert clean werden alleine mit von wegen guter Job usw. funktioniert nicht.
Die Extreme , wie du sagst, haben Macht über dich dein Leben lang, genauso wie Sucht eine lebenslange Krankheit ist.

Ich kriegs auch nicht gebacken, qaber ich geb nie auf


Was mir geholfen hat war der Besuch von Satsangs mit erwachten Menschen und
die Lektüre von Advaita Vedanta Büchern.

Die meisten unserer Zeitgenossen heute glauben das Menschen wie Jesus oder
Buddha nur in der Vergangenheit gelebt haben und wir heute nicht
auf die Hilfe und den Rat von lebenden erwachten Menschen zurück
greifen können. Doch das ist ein Trugschluss. Auch heute gibt es
erwachte Menschen die einem dabei helfen können innere Befreiung
zu verwirklichen.

LG

Nehell
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 16. Dez 2019 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, dass es ganz egal ist, ob ein spiritueller Führer lebt oder nicht.

Er steht IMMER als VORBILD für seine Anhänger/Schüler.

Jesus ist in seiner Gewaltfreiheit, Güte und Unbeirrbarkeit als Verkörperung

von gesunden, lebenswichtigen und menschlich wertvollen Charaktereigen-

schaften TOT oder LEBENDIG ein für jeden Menschen lebbares Vorbild.


Wichtig ist nur, dass man es Ernst meint. Und nicht nur den für uns Süchtigen

oft unangenehmen Lebensumständen SCHNELL entkommen will.


Man muss sich aus seiner eigenen JESUSINTERPRETATION, die Charakterzüge

besonders als Ziel setzen, die einem als ECHTE MÖGLICHKEIT in seinen

jetzigen Lebensumständen für lebbar erscheinen.


Für den einen mag es 'Angstfreiheit', für den anderen 'innerer Frieden' sein; für

jeden Süchtigen gibt es ganz individuelle Prioritäten. Je nachdem, wo man jetzt

steht. Wichtig dabei ist die INNERE EINSICHT, dass man alleine nicht so richtig

klar kommt. Und aufhört, so zu tun, als komme man klar.


Am Ende des Lebens stellt man sonst fest, dass man fast klar kam Rolling Eyes im

Leben. Oder, dass man aus den falschen Gründen süchtig geworden ist, weil man

damals ( zu Beginn der Sucht ) etwas falsch interpretiert hat.

Ich kann mich Nehell nur anschliessen:

Es gibt für jeden heute erwachte Menschen, die behilflich sein können! Very Happy

Wenn man/frau denn will und den Mut hat, es noch mal anzugehen! Im Leben!


LG Seppel Wink
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mikel015
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 18. Dez 2019 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Wir haben eigentlich von früh auf gelernt, irgendjemand anderem zuzuhören, zu gehorchen, zu glauben und zu vertrauen, und ihm zu erlauben, Regeln und Gesetze für uns aufzustellen und uns zu sagen, was richtig ist und was falsch, was gut ist und was schlecht.
Wir sind dazu erzogen worden, jeder x-beliebigen Instanz mehr zu glauben als uns selbst.
Ich bleibe einfach bei meiner unverbindlichen, spirituellen Ausrichtung und lasse mich überraschen. Ich benötige keine Esoterik, keine Bibel oder ähnliches und schon ganz und gar nicht: Geistige Führung.
Ich bin nicht der Typ, der folgt und gehorcht, aber ich kann nachvollziehen, was andere dazu treibt, das zu tun und einem Hirten oder Führer zu folgen denn die Erkenntnis daß man es letztlich allein schaffen muß, kann auch ganz schön bedrückend und beängstigend sein.Und es gibt viele Wege und es gibt die Momente im Leben an dennen man überlegt an welcher Weggablung man falsch abgebogen ist!
Deswegen kann der Mensch vielleicht auch nicht ganz ohne Drogen... Wink

In diesem Sinne
Mikel
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Seppel 4
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 18. Dez 2019 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

@ Mikel

Ich gebe Dir zu 100% Recht, wenn Du schreibst, dass wir oft ( zu oft Mad !)

angehalten sind, anderen unsere Aufmerksamkeit und unser Vertrauen zu

schenken. Doch wenn man in bedrohlichen Krisensituationen steckt, dann MUSS

Mann oder Frau bei sich selbst irgendwie einen Halt finden, der einem die Kraft

gibt, sich immer wieder nach seinem selbst gesteckten Zielen auszurichten.


Wenn jemand glaubt, dass man einem Führer oder Guru NUR folgen müsste, und

dann ist alles paletti, der hat meines Erachtens nix verstanden.

Denn man muss erst mal auf seinem eigenen Lebensweg sein ( was immer man

darunter verstehen mag ), um DANN an einem Punkt angekommen zu sein, wo


Mann/Frau nicht mehr weiter kommt und bezüglich der konkreten Probleme

eine Hilfestellung für eben DIESES EINE PROBLEM braucht.


Wenn dann diese Hürde genommen ist, dann geht es logischerweise alleine

weiter im Leben.

So wie kein anderer für einen Menschen essen oder trinken kann, so kann

auch keiner für einen anderen einen Lebensweg gehen.


Die wirkliche Hilfe besteht darin, sich im Leben klar zu werden, was man

er-leben will oder nicht. Und dann genau DAS zu tun!

In unserer schnellen, hektischen Welt ist es wichtig, so glaube ich, immer wieder

nach INNEN zu gehen. Immer mal in die Stille zu gehen und mal schauen, ob

Mann/Frau noch der Kapitän auf dem eigenen Lebensschiff ist. Und dann mutig

und liebevoll entscheiden, wie es weitergeht.

Dabei spielt es keine entscheidende Rolle, wo man gerade steht; wichtig ist,

dass Mann/Frau sich immer ein wenig verbessert.


Ich glaube, dass jede geistige Führung eine Sinnberechtigung hat, wenn

sie wenigstens EINEM Menschen hilft.

Seppel Wink
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