VERTRAUEN in das LEBEN

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Quasimodus
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1797

BeitragVerfasst am: 18. Dez 2019 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

@Jolina,

du hast da nicht ganz unrecht, und ich bin dir auch nicht böse oder sowas.
Ich bin noch nicht soweit, das stimmt.
Aber die scene kotzt mich an, so dass ich mich viel alleine mache und vor mich hindümpele, ohne Ergebnis., ohne iwas positives.

Ich will mmehr zu NA gehen, denn da sind Leute, die echt clean sind, eben weil sie das Programm leben.
Jetzt, wo ich die Nachricht bekommen habe , das mein Bypass verstopft ist, ist der Gedanke an den Tod immer präsent, ich komm da nicht raus, alleine schon garnicht.


So hab ich nicht einmal versucht , das Oxy zu reduzieren, obwohl die Gelegenheit nicht besser hätte sein können.
Ich bin ein honk, ehrlich.
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3358

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2019 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

Jedes poste hat Kraft für seinen Verfasser. Es spielt in Wahrheit doch gar keine Rolle, was wir uns aussuchen, was uns unterstützt - es darf lediglich zur eigenen Person passen.

Mein Wendepunkt, war jener, als ich mich fragte, was ich "brauche", nicht, was ich "will". So hilft mir, das zu tun, was mich stützt, nicht jenes, was mir miese feelings beschert. Das setzt Energien frei, die ich für Gutes einsetzen kann. In kleinen Schritten.

Kein Süchtiger kann sich zudem leisten, sein Leben so einzurichten, dass Basics nicht stimmen.

Für mich ist also wichtig, mich mit Dingen und Menschen zu umgeben, die in mir nichts auslösen, was ich nicht mehr schultern kann. Letztendlich geht es um Balance für mich. Mittelmaß nicht "auszuhalten", sondern dem was Hilfreiches abzugewinnen. War nicht mehr schwer, mit der Erkrankung, die mich lange lahm legte.

Nu ist jeder doch anders, wir haben heute Dinge im Leben, wie Reizüberflutung, die früher keine Rolle spielten und nicht jeden gleichermaßen aus der Bahn werfen. Natürlich wäre ich in der Türkei schon lange am Ball geblieben, immer ein wesentliches Mehr an Gesundheit, da komme ich erst gar nicht auf die Idee, was einnehmen zu wollen, ich fühle mich dort oft stärker, ausgeglichener. Das Ziel war aber, dies hier wieder zu erreichen.

Dafür war ich zu lange clean, als dass ich nicht wüsste, wie wichtig es für mich ist, gleich wo, die zu sein, die ich bin und zwar ohne Helferlis. Ich kann mir dort ne Wohnung mieten, auch Zukünftiges ins Auge fassen - aber die Musik spielt erst mal da, wo ich Nachhaltigkeit erreiche. Und das geht nicht von heute auf morgen. Mir ist wichtig, Tage so zu füllen, dass ich ein rundes Gefühl habe.

Es helfen mir aber auch terminliche Vorgaben, die ich selbst setze: mich fordern, statt zu unter-/ oder überfordern. Mich gezielt auf etwas hinführen.

Niemand hier, ging einen kurzen Weg, bis dahin, wo er sich gegenwärtig befindet. Ich dachte ne Weile gar, ich schaffe es nicht mehr, weil ich so krank wurde.

Ich begann, mich anzustrengen. Mich für MICH einzusetzen. (keine Selbstverständlichkeit bei mir)

Heute, bin ich da, wo ich NICHT unbedingt hin wollte, jedoch da, wo es gut für mich ist. Ich bin noch nicht aus der Gefahrenzone raus, nicht so, wie ich mir das wünsche. Ab hier, kann es aber nur weiter aufwärts gehen. Ich bin dankbar, dass ich mir diese Chance gab.

Die letzte Chance ist erst vertan, wenn wir nicht mehr leben! Es kann sich so viel ändern, aber mit dem bloßen Verstand, da haben meine Vorposter ja bereits dazu geschrieben, ist nicht wirklich was zu erreichen.
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Dr.Mabuse
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Anmeldungsdatum: 19.02.2015
Beiträge: 4074

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2019 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Dakini,

Das Kopfkino ist das schlimmste...warum ist das so,warum ist dies so,warum ist die Welt so schlecht...

und das Grübeln bringt einem nix gar nix...trotzdem kann man das Kopfkino nicht abschalten...

Kleine Dinge sind es oft die das Herz etwas leichter schlagen lassen...

Ich war 2mal heut mit Hund draussen,trotz dauerregen ,hab mein zimmer in ordnung gebracht,,,hab Wäsche in der Maschine,,..

Hab osmose Wasser grad am Laufen um morgen ein Wasserwechsel beim Aquarium zu machen...

Mit den starken schmerzen die ich hab,ist für mich mein soll heut erfüllt...

Letztens im Edeka gesehen...

Ist momentan bei den Reichen und Schönen up to Date...

Manuka Honig...aus Neuseeland ...kostet ein kleines Glas 85 Euro...

Hehe...wer sagt das leben sei langweilig...?

gruß
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2019 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
..trotzdem kann man das Kopfkino nicht abschalten...


Doch! Das kann man und das sollte man auch können!
Sei kein Sklave deiner selbst, sondern nimm das Zepter in die Hand! Steuere dich! Das fängt bei deiner Gedankenwelt an, denn aus den Gedanken erwächst was du tust und wer du bist! Für dich und auch für deinen Gegenüber!

Das Leben eines Menschen ist das, was seine Gedanken daraus machen M. Aurel

Wenn du es nicht beherrscht, deine Gedanken zu kontrollieren, dann lerne es!
Insbesondere für uns Süchtige Menschen ist das sehr wichtig, aber auch generell ein wichtiger Baustein, um zu einem glücklichen, zufriedenen Leben zu finden.

Würde dir mehr dazu schreiben, aber am Smartphone bin ich immer so'ne faule Sau Sad,... mach dich mal schlau, doc!
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Dr.Mabuse
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.02.2015
Beiträge: 4074

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2019 20:15    Titel: Antworten mit Zitat

https://www.bing.com/videos/search?q=die+gedanken+sind+frei&view=detail&mid=56D60619FE0123B6BDED56D60619FE0123B6BDED&FORM=VIRE
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Jolina40
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2015
Beiträge: 767

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2019 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

@Dr. Mabuse
Ich weiß genau wovon du sprichst denn auch ich mach mir oft Gedanken über vieles was m.m.n. ungerecht ist, unfair und schrecklich.
Grade wenn es mir schlecht geht - und so geht's ja vielen - neigt man dazu den Fokus auf negatives zu legen.
Mittlerweile versuch jch damit nur anders umzugehen. Ich lass diese Gedanken zwar zu, aber sag mir auch selbst das diese Dinge schrecklich sind, ich aber auch in den meisten Fällen nichts dran ändern kann da es gar nicht in meiner Macht steht.

Was bringt es mich immer wieder über z.B. das System zu ärgern oder die Skrupellosigkeit vieler Menschen. Ich kann auch kein Krieg beenden und die Menschheit nicht von Hungersnot erlösen. Ich spende zwar etwas, doch viel kann ich finanziell nicht.

Doch da ist dann die Grenze und dann versuch ich auch wieder andere Gedanken zuzulassen.
Es gibt auch so viel tolles auf der Welt, so viele tolle, selbstlose Menschen und das Wunder der Natur zum Beispiel.

Das sollte sich immer die Waage halten und seitdem ich es so handhabe geht's mir auch besser.

Genauso wie du habe ich ständig Schmerzen und Luftnot und muss echt auf vieles im Leben verzichten. Das ist traurig, aber es ist so und anstatt damit zu hadern versuch ich einen Weg zu finden das mir Möglichste drauf zu machen.

Klar jammer ich auch noch ab und an, doch ich Fall deswegen nicht mehr in Hoffnungslosigkeit...

Klar, ich hab n Kind, dafür muss ich mich zusammenreißen, aber ich tu es auch endlich auch für mich und das war mal anders.

Ich freue mich auch das mein Kater immer bei mir ist, ich 2 gute Freunde hab und das morgens die Sonne aufgeht. Das ich genug zu essen und zu trinken habe,medizinische Versorgung und sowas zum Beispiel.

Mir hilft es mir die Welt so zu sehen und nicht nur das Schlechte und der Schlüssel zu allem ist bei mir die Selbstliebe und das war und ist nicht leicht für mich und ich bin auch noch lange nicht so weit wie ich es sein sollte...

Nur so n Gedankengang von mir als ich dein Post las, wollte ich dir Doc und den anderen nicht vorenthalten.

Allen n schönes Weekend und n schönen 4. Advent wünsche - ich hab zum Glück jetzt 2 Tage Mitgabe und über Weihnachten und Silvester sogar jeweils 3 Tage worüber ich mich echt freu.
Morgen stehn auch noch einkaufen, Baum schmücken und Plätzchen backen auf dem Plan...
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3358

BeitragVerfasst am: 21. Dez 2019 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Doc,

"Aurel" ist da einer meiner Stars! Jolina, bist ja auch drauf eingegangen, dass man mit Schmerz, Luftnot, Sucht, doch zu nem anderen GesamtBild - über sich beginnend - kommen kann.

Ich weiß, dass Du Dir noch nicht vergibst, hin gefallen zu sein im nicht nüchternen Kopf, Dir die Schulterknochen gebrochen hast dabei und seither gar nicht arbeiten könntest in Deinem damaligen Job, der Dir die Basis gab, auf der Du Dich selbst gesehen hast, inkl gutem regelmäßigem Verdienst. Mit Alk allein, hättest Du das vermutlich noch lange machen können, da findet sich immer ein Job, gerade in Deinem früheren Bereich!

Du bist kein Junky (zu jenen ich gehöre, ob akut oder still), die seit Ewigkeiten mit ihren Merkwürigkeiten leben müssen, zudem deutlich sichtbar ne Randgruppe bilden/bildeten -> das würden wir immer noch ohne diesen pharmazeutischen Dreck, der uns entkriminalisiert hat.

Ich stellte fest, dass ich immer noch diese Seite in mir trage: ginge mir die Kohle aus, könnte ich auf legalem Wege nicht dran kommen, würde ich was finden! Das hat sich in Wahrheit nie geändert, auch, wenn es im Leben bislang nie wieder nötig wurde, weil ich andere Wege fand. Für mich, ist Geld NUR Geld und mir ist es schweißegal im Zweifel, woher es kommt. Zudem, kopple ich das nicht mit Dazugehörigkeit. (ist bei mir nicht angelegt)

Was Du liest von mir sonst, Doc, ist lediglich ein gewisser Teil von mir, den ich ausbaute, weil ich mir die Möglichkeit gab. Ich stand mal ganz anders da. Arbeiten? Ich konnte kaum einen Tag im Büro aushalten, zappelte durch die Gegend, fühlte mich eingesperrt, verdammt, etwas zu tun, was mich an Langweiligkeit fast zum Wahnisnn trieb, die Leute dort kamen mir vor, wie von nem anderen Stern.

Es tat körperlich weh, ich schaute ständig auf die Uhr, wie ein Tiger im Käfig, im Verkauf war es nicht anders. Ich kam immer zu spät, fehlte oft...und gab auf. Ein Wisch dümpelt noch in der Schublade, k.A, wie ich den damals erwarb. So war mein Ausgangspunkt bez der Arbeitswelt. Ich wollte Erzieherin werden, aber meine Mutter redetet es mir aus, ich würde keine Stelle bekommen und solle ins Büro. Ich war schon immer grundverunsichert, so dass ich meine Mutter für mich entscheiden ließ. Und sie, sie wusste gar nicht, wen sie vor sich hat. Ich kam ja grad von der Oma...Also nein, ich konnte mich niemals mit der Arbeitswelt im allgemeinen identifizieren. (hat Vor- und Nachteile)

Als ich nach Drogen griff und begann, anzuschaffen, hatte ich erstmals einen Job, der mir Zugehörigkeit signalisierte durch die Frauen damals und die Arbeit war so schlecht nicht, schaute ich auf den Verdienst. Meine Kolleginnen passten, ich war inzwischen verheiratet, hing an der Nadel (bzw auf Metha aus NL damals noch) und hatte einen großen Freundes-und Bekanntenkreis. Alles besser, als es früher mal war -> bis dahin! Tatsächlich hat da der Weg schon begonnen, ich erkannte meine Bedürfnisse etwas besser. Ich wollte angenommen werden, wo ich mich wohl fühlte und tat auch einiges dafür, erstmals.

Aber Du, Du warst ein ganz normales Mitglied der Gesellschaft und hast Dich auch darüber definiert. Wenn so was weg bricht, mit Sucht im Gepäck, tut´s nen riesen Schlag. Und die Sucht hindert, sich so anstrengen zu können, wie man das tun würde, hätte man sie nicht am Arsch.

Weißte Doc, ich bin froh, dass Du Dich inzwischen auch anders liest. Iwas hat sich geändert! Manchmal sind es kleine erste Sichtweisen, kleine Dinge, die man wieder tut.

Ich weiß ja selbst, dass der Durchbruch bei vielen erst kommt, wenn sie den Stoff, den sie nutzen, weg lassen. Und da durch gehen. Ist das nicht drin - warum auch immer, bleibt einem nur, wenigstens die Sichtweise zu ändern.

Auf sich selbst! Man kann sich auch "drauf" verzeihen und sich mögen. Denkste, ich fand das toll von mir, mich mit diesen unseligen Pillen vollzustopfen, nach Jahren ohne so ein Zeug? Andere Menschen werden auch krank und haben ne weit höhere Chance, wieder zu mehr Gesundheit zu kommen, weil sie so was nicht in sich rein laufen lassen.

Dieses Wissen hat mich ne Weile völlig lahm gelegt, Schockstarre! Ich weiß genau, wie sich das anfühlt. Ich kam da erst mal nicht mehr raus. (Opiate machen kein Hormonscreening besser) Aber ich bin immer wieder aufgestanden. Kennt man ja schon...Ein Junky hat von der Sucht an gelernt, sich immer wieder aufzurappeln, sonst wäre man tot. (ich spreche nicht von jenen, die in dieses System "geboren wurden", der allseitigen Verfügbarkeit)

Andere können den Manuka Honig kaufen, weil sie arbeiten. Ich hab auch keine Gelddruckmaschine, aber da unterscheiden wir uns: mir ist das nicht wichtig, ein Mitglied zu sein in der Form. Hab mich über anderes definiert. (Freunde, selbst erworbenes Geld, gleich woher) Vieles davon, brach auch bei mir weg. War ein ziemlicher Akt, mich wieder zusammen zu setzen. Ich fand was, was mich interessiert, auch, mit dem man legal Geld verdienen kann, oh Wunder!

Ich hab das lange nicht verstanden, wie wichtig das ist für die Menschen Exclamation Und all das, brach weg bei Dir! Du machst Dich natürlich selbst verantwortlich tief in Dir, auch, wenn Du früher geschrieben hast: der Arzt, dies und jenes...

Dabei weißte zwar, jeder kann fallen, ob nüchtern oder nicht, aber helfen tut das nicht, weil sich jene Gefühle dem Verstand entziehen. (Ich war auch schon sternhagelvoll und fiel derart, dass ich nen fetten Knöchel hatte und obendrein ein blaues Auge - alles schon dagewesen!)

Was bleibt, ist das Bewusstsein, dass viele mehr haben. Und man selbst nicht mehr dazu gehört. Wir indentifizieren uns mit dem, was wir gereicht bekamen. Und für die meisten, ist es das, was sie möchten und auch brauchen - als Herdentier. Das meine ich rein sachlich. Moron hat ja diese Affenstudien alle durch gearbeitet...Wir sind halt so.

Brauchen Zuspruch, das Gefühl, Teil zu haben/zu sein. Als "Ausgestoßener", wäre man zu anderen Zeiten tot gewesen. Das ist auf der Genetik angelegt.

Da hilft es nicht, zu wissen: Global ist die Kluft riesig, wir wissen, dass alle paar Minuten ein Kind verhungert, an dreckigem Wasser und seinen Folgen stirbt, zusehen muss, wie seine Eltern abgeschlachtet werden. Und wir wissen auch, dass die Richtung des Kollektivs zum Untergang führt. (an eine Kehrtwende glaube ich persönlich nicht, aber ich lasse mich gerne überraschen.) Wir orientieren uns an dem, was unser Kulturkreis uns bietet - das Kind, das in Afrika verhungert, ist weit weg - wir sehen den Mercedes vorm ALDI.

Ich hab mich lange daran aufgehängt, ohne es zu merken, sah mich als Opfer meiner kindlichen Umstände, identifizierte mich mit dem Leid von Tieren, war lange im Tierschtz aktiv. Dann kam der Umweltschutz! Hab studiert und bekam immer mehr "Recht". Identifizierte mich weiter damit, dass die Arbeitsgesellschaft ihre Kinder vernachlässigt, alles zerstört - mich zerstörte. Auch, indem ich einstieg in die Folgen des globalen Ressourcenklau: Kinder sind immer die Leidtragenden . Und wies mir damit den Platz des Opfers zu, ohne es zu kapieren.

Verlassen von den Eltern, verwöhnt, verhätschelt von den Großeltern: da kann nix Gutes bei raus kommen, je nach Anlagen zudem. Ob schon ich Geld beischaffte, schon immer, war ich doch nicht fähig, selbst ein Mindestmaß an "Ausgeglichenheit" walten zu lassen. Und es fällt mir immer noch schwer.

Und oft ist es nahezu unmöglich, zu ertragen,was man selbst angerichtet hast. Die Folgen sind nicht nur eine tatsächliche existentielle Bedrohung, sondern auch eine Pattsituation im Gefühlshaushalt. Du siehst nicht mehr, dass Du ein lieber Mensch, ein gut aussehender Mann, im besten Alter, mit Fähigkeiten bist! Du siehst Dich selbst als Versager.

Es ist gar einfacher, alleine zu bleiben, denn es könnte ja sein, dass eine Frau Dich so nicht akzeptiert, wie Du bist. So weit geht das Selbstbild, dass man sich alles nehmen kann, was einem gut täte!

Sich im Vorfeld schon alles nehmen, ich glaube, darin sind wir alle Meister (gewesen teils). Das hat nur bedingt was mit Sucht zu tun. Auch andere nicht süchtige Menschen, haben solche Mechanismen.

So ungern ich das sage: wir sind alle gleich, trotz genannter marginaler Unterschiede. Wir wollen alle geliebt werden, brauchen Zuspruch, wollen dazu gehören.

Ich hab deshalb von mir geschrieben, weil es mitnichten eine Kleinigkeit ist, sich zu befreien. Wir haben alle eine andere Geschichte. Aber eines ist eben, was ich Dir sagen möchte mit meinem poste: anhand Deiner Zeilen, meine ich, eine kleine Veränderung zu sehen - in Dir. Es mag so sein, dass jeder sich mit der Zeit mit seiner Situation arangiert, aber Dir fällt es besonders schwer, eben WEIL Du ein volles Mitglied der Gesellschaft warst.

Wo ist nun Dein Platz? Geh weg von anderen, hör auf, Dich zu vergleichen! Was in Scham mündet. Das ist ein zentrales Problem von Dir. Ich wünsch Dir so sehr, dass Du das hinbekommst und meist geht das besser, wenn man Menschen in seinem Leben zu lässt. Mit Hund lernt man viele Leute kennen, wenn man das möchte. Dann führt der Hund halt Dich Gassi! Auch ein Interssengebiet kann man erweitern. Das steht Dir sofort zur Verfügung.

Alles Liebe für Dich und Grüße in die Runde Wink
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 21. Dez 2019 18:51    Titel: Antworten mit Zitat

Das, was ich jetzt poste, ist eine Reflektion auf mein Tun in den letzten 6 Monaten:


Ich habe völlig UNBEWUSST angefangen, mir zu überlegen, WAS ich jeden Tag

ein klitzekleines bischen besser machen kann, als am Vortag. Und damit ich mich

nicht, wie oft Embarassed, selbst bescheisse, und so tue , als ob...habe ich alles

schriftlich gemacht.

Und morgens gescheckt, was ich am Tag will und mache und nach dem Tag in

einer kleinen Meditation oder Reflektion abgehalten, wie es so lief; und dann

klitzekleine Ziele für den nächsten Tag gesetzt.


Ohne Scheiss:

Allein durch die Tatsache, dass ich mir bewusst machte, was für mich im

Moment wichtig ist, und mich entschied in kleinen, winzigen Schritten darauf

zuzugehen, macht meine Grundstimmung viel hoffnungsfroher.

Ich habe FRÜHER N I E Pläne gemacht, um zu leben. Ich lebte einfach. Doch

dabei wurde ich immer auf dem falschen Fuss erwischt.

Wer sein Leben nur passiv erlebt ( was absolut ok ist ) hat nicht so viel Stabilität

und Halt, wie jemand, der eine Arbeit oder ähnliches hat. Wichtig ist, zu

verstehen, dass man maximal DAS bekommt, was man sich wert ist.

Die sind meine persönlichen Erfahrungen und nicht allgemein gültig.

Es macht TATSÄCHLICH Sinn, sich aufzuschreiben, was gut im persönlichen Er-

Leben ist.

Wichtig ist DER NÄCHSTE SCHRITT, den man geht, klar zu bekommen und dann

zu gehen.

Ich persönlich habe mein halbes Leben ÜBERLEBT; d.h. ich liess Alles auf mich

zukommen und machte das Beste daraus. Oder nicht! Confused


Diese Art zu leben macht mit über 60 kaum noch Sinn. Wenn man quasi so

ganz langsam auf die Zielgerade des eigenen Lebens einschwenkt, kommt

manchmal das Bedürfnis, noch irgendetwas ' Besonderes ' zu realisieren.


Denn DAS kann ja nicht alles gewesen sein, oder ?


Seppel Wink
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Mohandes59
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 22. Dez 2019 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Dr.Mabuse hat Folgendes geschrieben:
Kleine Dinge sind es oft die das Herz etwas leichter schlagen lassen...

Ich war 2mal heut mit Hund draussen,trotz dauerregen ,hab mein zimmer in ordnung gebracht,,,hab Wäsche in der Maschine,,..

Hab osmose Wasser grad am Laufen um morgen ein Wasserwechsel beim Aquarium zu machen...

Mit den starken schmerzen die ich hab,ist für mich mein soll heut erfüllt...

Letztens im Edeka gesehen...

Ist momentan bei den Reichen und Schönen up to Date...

Manuka Honig...aus Neuseeland ...kostet ein kleines Glas 85 Euro...

Hehe...wer sagt das leben sei langweilig...?

gruß

Mabuse, Honig für 85 Euro? Welcher Politiker fährt welchen Benz oder verdient mehr ...

Was interessiert mich der Honig für 85 Euro, ich kaufe mir den BIO-Honig vom Aldi für 4 Euro. Was interessiert mich ob sich jemand den Kaviar fingerdick aufs Brötchen schmiert, ich kann mir mein Brötchen mit Butter leisten (und es schmeckt mir). Was interessieren mich 'die Schönen und die Reichen', ob sie Rolex tragen oder Pelze (was sie nicht gerade schöner macht).

Klar ist es nicht so einfach mit wenig Geld zu leben wenn man mal gut verdient hat. Aber man kann es sich einrichten, mit wenig Geld zufrieden leben und die Dinge dennoch zu genießen. Das ist MEIN Leben und ich habe jedes Recht es mir so einzurichten daß ich gerne damit lebe! (Trotz Drogenproblemen, oder bei Dir Alkoholproblemen - oder gerade).

Du kannst das doch auch: mit Hundi spazieren gehen, Dein Aquarium pflegen, die Wohnung gemütlich machen. Daran solltest Du Dich orientieren, nicht danach was Andere tun. Die Welt war noch nie gerecht aber jeder macht sein eigenes Leben.

LG nach Hessen aus dem hübsch-häßlichen Ruhrpott, Mohandes

Allen einen schönen, besinnlichen 4. Advent und eine friedliche Weihnachtszeit!
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