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gast1225 Bronze-User
Anmeldungsdatum: 23.05.2015 Beiträge: 79
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Verfasst am: 30. Dez 2019 22:24 Titel: Psychoe / Alkohol |
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Servus zusammen,
Habe viel über das Thema Psychosen recherchiert, in den meisten Fällen heißt es ja, dass der Cannabis (THC) macht psychisch krank. Und was der Alkohol angeht, so wird dieser meist verharmlost. Mir hat mal ein Arzt gesagt das der Alkohol genauso auf jemanden stark psychotisch wirken kann, wie bei allen anderen Substanzen auch. Wie ich meinen Arzt über meine Problematik ansprach und er mir über diese sog. Alkoholpsychose (Halluzinose) informierte, so fand ich mich hier im Forum wieder, wo ich euch mit dem Thema Schlaflosigkeit und Alkohol praktisch genervt habe. Mein Arzt hat mir erzählt das eine sog. Alkoholhallizinose / Psychose
unabhängig von der Trinkmenge / Tage ausbrechen kann. Diese Symptome ähneln dem Alkoholentzug, aber sie haben mit diesem nix am Hut. Egal ob man sehr viel hintereinander gesoffen hat oder nur einen kleinen Rausch sich gegönnt hat (alle 6 Monate mal ein paar Bier). Wenn der Alkohol im Körper abgebaut wird stellen sich dann ab den zweiten Tag oder nach zwei Wochen folgende Symptome ein. Sehr starker Agitiertheit (psychomotorische Erregungszustände) wo am Schlafen gar nicht zu denken ist, (diesen Zustand habe ich früher hier im Forum öfters erwähnt). Und danach können noch akustische Halluzinationen auftreten mit Stimmen hören und starke Wahnvorstellungen. Zum Glück habe ich mit diesen letzten beiden Absätzen keine Erfahrung gemacht. Und so eine Psychose soll ja Wochen oder Monate im schlimmsten Falle so chronisch dauern.
Hat jemand von euch auch solche negativen Erfahrungen mit dem Alkohol gemacht?
Mal ein paar Fragen an dich praxx.
Wenn man mit so eine Erkrankung mal schon konfrontiert wurde und man dank gute Medikamentation / Therapie die Krankheit gut im Griff hat. Ist dann nach einer sehr langer Alkoholabstinenz ein gemäßigter Umgang mit Alkohol möglich, oder reicht schon eine Schnapspralinie aus damit die Alkohokpsychose wieder zuschlägt.
Und kann man in Falle einer Alkoholpsychose auch Baclofen einsetzten zu dem Erreichen einer Abstinenz. Oder ist eine Psychose für das Baclofen eine Kontraindikation?
habt mal einen guten Rutsch
LG
gast |
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surreal Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.06.2015 Beiträge: 2239
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Verfasst am: 31. Dez 2019 01:43 Titel: |
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Ich bin unter Alkoholeinfluss schon mehrfach regelrecht ausgerastet. Und habe mich wirklich verhalten wie ein fremder Mensch... Als ich wieder nüchtern war, hatte das alles aber auch gleich wieder sein Ende. War also bestimmt irgendwie psychotisch, aber halt nicht so richtig. (Und bestimmt einigermaßen direkt durch den Alkohol bedingt - weil ich sonst noch nie Dergleichen erlebt hatte.)
So eine extreme Wahrnehmungs- und auch Verhaltensränderung unter Alkoholeinfluss ist also durchaus möglich. Wirklich nachvollziehen konnte das aber bisher keiner so wirklichlich...
Nur so als Hinweis, dass andere vielleicht Ähnliches erlebt haben... |
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Nehell Gold-User
Anmeldungsdatum: 14.06.2013 Beiträge: 856
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Verfasst am: 31. Dez 2019 11:21 Titel: |
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Psychosen entstehen durch Leidensdruck nicht durch Alkoholkonsum.
Der exzessive Alkoholkonsum verstärkt den Leidensdruck er ist aber
meines Erachtens nicht Ursache einer Psychose.
Viele Psychosen entstehen auch erst wenn in einer
Psychiatrie der frisch eingelieferte Patient ans Bett fixiert wird
und er deswegen in Panik verfällt, weil er gar nicht
einordnen kann, was ihm da widerfährt.
LG
Nehell |
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Praxx Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 31. Dez 2019 18:21 Titel: |
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Interessante Hypothese, Nehell - leider nicht so einfach...
Was GAST beschreibt, kann mehrere Ursachen haben.
Zunächst gibt es den "pathologischen Rausch", der vor allem bei Menschen mit Hirnverletzungen oder organischen Gehirnerkrankungen auftreten kann. Merkmal dabei ist, dass der Zustand mit der Alkoholwirkung wieder verschwindet. Das hat SURREAL gut beschrieben.
Dann gibt es die durch chronischen Alkoholkonsum ausgelösten Psychosen, einmal das Delir als akute Psychose, dann die Halluzinose mit persistierenden, meist akustischen Halluzinationen, den alkoholischen Wahn (meist Paranoia oder Eifersuchtswahn) und als letzt Gruppe die schizophrenen und schizoaffektiven Psychosen, die bei "vulnerablen" Personen durch Alkoholkonsum (oder sonstigen Drogenkonsum) ausgelöst werden können.
Sicher entsteht so etwas nicht durch eine Schnapspraline oder Wein in der Soße, aber Alkoholkonsum ist bei einer solchen Vorgeschichte riskant, sobald die Dosis eine psychotrope Wirkung entfaltet.
LG
Praxx |
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gast1225 Bronze-User
Anmeldungsdatum: 23.05.2015 Beiträge: 79
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Verfasst am: 2. Jan 2020 20:29 Titel: |
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Bei mir wurde mal ein EEG und ein CT des Kopfes gemacht, es wurden keine Auffälligkeiten gefunden. Hab mal gehört, dass das Gehirn unter einer Psychose auf voller Hochtoren High BETA arbeitet und somit neben einer Agitiertheit (Unruhe) auch Halluzinationen begünstigt, weil es nicht in den entspannten Modus (Parasympathikus) von alleine mehr findet.
LG
gast |
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