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Leviathan Gold-User
Anmeldungsdatum: 30.03.2013 Beiträge: 983
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Verfasst am: 6. Jan 2021 15:28 Titel: Lithiumcarbonat 625 mg/d was geht? |
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Frohes und gesundes neues Jahr euch allen⭐️
Leider muss ich Lithiumcarbonat nehmen, um morbide Gedanken im Zaum zu halten. Das schränkt die Möglichkeiten, mal was zu konsumieren, deutlich ein. MDMA soll wohl ein no go sein. Wie siehts mit Ketamin aus? Jemand Erfahrungen, ob man auf Lithium Keta konsumieren kann? Wie siehts mit Meth aus?
Benzos sind kein Problem. Mache gerade einen ambulanten Entzug von Clonazepam.
Übrigens seit 7 Monaten raus aus der Substi. Das Abdosieren von Substitol war überhaupt kein Problem. Mit Subu hätte ich das nicht geschaft.
Praxx, wenn Du noch hier bist, interessiert mich Deine Meinung.
Danke 🤗
LG der Leviathan |
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dakini Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 07.04.2015 Beiträge: 3361
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Verfasst am: 8. Jan 2021 12:41 Titel: |
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Die erste Frage, die mir durch den Kopf schoss nach dem lesen Deiner Zeilen, Levi war: Wo bekommt man so guten Stoff her, dass man ihn konsumieren möchte?
Lach** Ich hätte doch wahrlich alles mögliche denken können - "wie kommt Levi dazu, solche Hämmer zu schlucken?" und vieles mehr. Naja, Lithiumsalze (eigentlich ehemalige, gute Chemiefrage?...plus na-chlorid gibt Lithium oder so) Und kenne auch nur Lithium carbonicum. Noch mal lächel** Mal im Ernst: Depressionen und bipolare Störungen sind zwei Paar Schuhe und mir fällt mir auf, dass gegenwärtig wieder ofter Lithium gegeben wird, auch bei neu auftretenden depressiven Episoden. Ich kenne mich mit diesen Medis nur durch Berichte aus. Für Neuroleptika gilt Wirkstoffverstärkung, Bewusstseinseinschränkungen, nicht für alle, da kombiniert wird.
Wir wissen ja, dass Upper oftmals kein Problem sind, aber ja, Fragezeichen in meinem Kopf. Praxx wird da mehr Erfahrung haben. Ich kenne einige, die es bekamen. Die letzte Frau, mit der ich sprach, war gar nicht begeistert, es senkte ihre Lebensgeister, vor allem auch die Lipido. Allerdings hat sie ne Bipolare Störung, da hilft manchmal nichts anders, bzw vieles ist austherapiert über die Jahre. Ich weiß, dass Du lange schon mit Depressionen kämpfst, war ja Thema hier. Hat sich die Diagnose gewandelt oder half nichts mehr aus der AD Ecke?
Vielen Dank für Deinen Beitrag bez Substitol, es scheint ja bei einigen zu einem regelrechten Durchmarsch gen Clean zu verhelfen. Da schauen die Schmerzpatienten aber dumm aus der Wäsche! Wäre off label, aber machbar? Praxx fragen
Moron kommt mit Tex auch nicht so gut klar, auf´s Abdosieren bezogen, wie ich damals. Wäre ne Alternative? Du schreibst ja, das hättest Du mit Tex nicht geschafft.
Für das abkicken mit Clona drücke ich Dir die Daumen, dass Du das auch noch los wirst, das sind doch wunderbare Neuigkeiten, Levi! Weniger schön, sind Deine rezidivierenden Depris. Du hast damals geschrieben, dass es schon was damit zu tun hat, dass Du unter Druck stehst. Inzwischen hat es sich bei einigen anderen auch gen ADs entwickelt mit solchen Hintergründen, die zuvor niemals damit Probleme hatten.
Aber manchmal hat es mit Lebensumständen nichts zu tun. Mich interessieren immer die Hintergründe, Ursachen. Deshalb frage ich Dich, wie Du das heute siehst? Dass Du den Absprung mit Substitol trotzdem geschafft hast, deutet an, wie gut das Medikament ist! Zumal Du nicht der Einzige bist, der damit viel leichter raus kam.
Das sind überhaupt gute Neuigkeiten, da fragt man sich, warum es nicht öfter eingesetzt wird! Anstelle von Metha und co.
Hat sich was geändert bei Dir außerdem? Hast Du noch den gleichen Job? Ich hab mich gefreut, von Dir zu lesen, vor allem, dass die Opiate raus sind. Clona schaffst Du auch noch! Familiär war doch alles fein. Das ist eine große Hilfe! Bleiben äußere Faktoren oder anderes. Psychologische Unterstützung hast Du begleitend hinter Dir, bist Du noch in Behandlung? Ich meine mich zu erinnern, dass Du schon vieles angegangen bist, was zur Verfügung steht. Und auch, dass die Arbeit Dich recht unglücklich machte. Da waren jedoch die Lebensqualität, die Du nicht mindern wollest, da es neue Probleme mit sich bringen würde, Forderungen dann nicht mehr nachkommen zu können, ect. Ich dachte damals, da hängt man ganz schön fest und jeden Tag wohin gehen, wo man nicht sein möchte, den Großteil des Tages dort verbringen, ist ja wie ne Folter!
Das wiederum kann ich mir lebhaft vorstellen und ging einen anderen Weg. Auch da gibt es Hürden, vor allem inzwischen, aber die sind weniges im Vergleich zu den einengenden Gefühlen, bei angestellter Arbeit für mich persönlich. Soviel Gleitzeit könnte man mir gar nicht einräumen...andererseits musste ich mich dem stellen, dass ich einiges versäumte, als es noch Sinn gemacht hätte. Nachdem ich das verwurschtelt hatte, konnte ich nach vorne schauen und freue mich an dem, was ich mir aussuchte. Aber so einfach ist das auch nicht, nur - es ist wirklich das, was ich machen möchte. Ich könnte mir inzwichen so vieles vorstellen! Ganz erstaunlich, wie sich das wandelt, mit zunehmendem Alter! Ich bräuchte noch ein Leben und noch eines - so vieles gibt es, für das ich mich mehr als erwärmen könnte, im Vergleich zu früher. Es gibt so viele Bereiche, die spannend sind!
Zufriedenheit stellt sich bei mir ein, wenn ich mich dem widmen kann ohne Druck. Und so mag es anderen Menschen doch auch gehen? Vllt auch Dir? Zumindest dachte ich das damals bei unserem Austausch. (eine Freundin sagt, sie wäre durchaus zufrieden damit, auch am Fließband zu stehen). Ich selbst dachte früher, mir wäre das auch egal mit zunehmendem Alter, doch es ist genau umgekehrt. Heute würde ich darunter leiden, müsste ich ein Tablett schleppen, nur die körperliche Arbeit könnte ich mir weiterhin vorstellen, da macht anderes jedoch nicht mehr mit als Frau. Ich darf also großteilig mit dem Kopf arbeiten... Auf Körperarbeit zusätzlich, möchte ich nicht verzichten, solange das noch möglich ist. Es bleiben mir noch 10 gute Jahre dafür, ich werde jedoch arbeiten dürfen, bis ich steinalt bin, will ich weiterhin bestimmte Bedürfisse gedeckt sehen. Solange das geht, verzichtet man darauf nicht. Aber es ist kein Problem für mich, mich vorüber gehend einzuschränken, denn das Leben besteht aus vielem, das nicht teuer ist, bzw unbezahlbar.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der solches wichtig ist, ich kann mich nicht ausnehmen, aber ich würde niemals etwas tun, das mich jeden Tag auf´s neue fertig macht, ich habe jedoch keine Kids zu versorgen. Das ist ein großer Unterschied, der manche an den Rand ihrer Belastungsgrenzen bringt.
Eine Familie zu haben, ist doch auch ein Geschenk! Ebenso wie die berufliche Verwirklichung für machen. Stichwort individualisierte Gesellschaft - das steht schon in Krititk, damit ist jedoch nicht gemeint, sich das Beste für sich auszusuchen, was eben möglich ist, sondern die Überfokussierung... Aber eines ist mir nur allzu gewahr inzwischen, nach dem Tod meiner zwei besten Freundinnen innerhalb von 5 Jahren: Das Leben kann schnell vorbei sein. Und ich möchte nicht sterben, ohne so manches gelebt zu haben. Das reicht von sehr persönlichem bis hin zu beruflichem. Kinder wollte ich nie. Ich mag die von anderen sehr gerne, man kann sie wieder abgeben und kurze Zeit, gehe ich darin auf. Wäre ich ein Mann, würde ich das vllt noch anders sehen...aber Frauen sind die Leitragenden, wenn sie ohne Vater der Kinder für ihre Kids sorgen dürfen.
Hanna ist unter dieser Last zusammen geklappt. Sie liebte ihre Jungs, aber das hat ihr kein Stück geholfen, im Gegenteil. Sie hat sich klein gefühlt, unfähig, weil sie ihren Kindern finanziell nichts bieten konnte, oft fehlte das Geld für grundlegendes. Ich sehe bei meiner ehemaligen Kommilitonin nun sehr ähnlich, sie steht unter großem Druck seit Geburt ihres Sohnes, nun macht sie einen Job, den sie nicht mag. Und ist alles andere, als glücklich damit. Vor der Geburt war sie lebhaft, kreativ und zuversichtlich. Der Junge ist fast fünf und jedes Jahr, wurde es gefühlt enger für sie. Iwann mag sich das wandeln, aber bis dahin, ist sie alt. Sie hätte fast einen gut situierten Mann als Partner gewählt, aus eben jener Angst heraus, wie es Hanna erlebte. Und ist noch damit befasst, sich damit auszusöhnen, dass dies nun mal nicht fkt, weil sie, wie ich, keine Frau ist, die damit leben könnte aus finaziellen Gründen in erster Linie aus
Sicherheitsgründen, den Partner auszuwählen. Aber trotzdem geht es ihr nicht aus dem Kopf bisher: Sie hätte nie wieder arbeiten müssen, einen guten sozialen Stand, das Kind versorgt usw. Und viele bleiben in einer Beziehung aus eben solchen Gründen, auch ohne Kids zuweilen.
Nicht wenige Frauen leben am Existenzminimum und wollen für ihre Kinder doch eine gute Ausbildung. Alleinerziehende haben die ganze Last zu tragen und schuften, um ihren Kindern einen guten Start ins Leben zu geben. Da wollte ich mich nicht wiedergefunden haben, das war eine ganz klare Entscheidung. Den Mann, den ich für die Brutpflege gewollt hätte, gab es nicht. Und damit sah ich mich schon da, wo sich meine Feundinnen wieder fanden, auch S. erging es nicht anders im Übrigen und sie verdiente nicht schlecht im psychologischen Bereich. Sie kam nicht damit klar, mit der Erziehungsarbeit alleine da zu stehen und wählte am Ende jemanden, den sie niemals an sich heran gelassen hätte - aber der Junge brauchte eine Vaterfigur, der sich auch kümmert. Das hat sie vor ihrem Tode noch erreicht, zu ihrer ganzen Last. Ihrer Tochter, auch allein erziehend, gelingt das um einiges besser, aber sie ist jünger. Meine ehem. Kommilitonin war spät gebährende. Hanna hatte die 30 auch überschritten bei Geburt, da wird es schwieriger für eine Frau ohne Mann, weil man nicht mehr die volle Kraft der Jugend inne hat. Und sie im Grunde für sich selbst benötigt.
Entschuldige den Ausflug in meine Gedanken, was sicher daran liegt, dass ich im Rückblick noch mal abspule derzeit, wie Hanna in die Situation kam, in der sie sich befand und gefühlt - wie real aber auch, keinen Ausweg mehr fand aus ihrer dauerhaften finanziellen Misere, die sie nieder drückte. Die permanente Geldnot ist wohl noch schlimmer, als ein Job, den man nicht mag. Sie wurde immer kränker, zu Beginn konnte sie in der Altenspflege arbeiten, das ging bald nicht mehr, zu anstrengend. Aber sie mochte die Arbeit. Und gesund, hat auch das Geld ausgereicht, wenn auch immer knapp. Mit zwei Kindern alleine dazustehen, war für sie schlimm. Vor allem, weil sie selbst die Entscheidung traf, ... Daran ist sie verzweifelt, da kam sie nicht mehr raus, hat sich nie Hilfe geholt von fachlicher Seite.
Das waren meine zugegeben weitschweifenden Gedanken zu Deinem poste, Levi. Ist es denn wichtig für Dich, etwas zu finden, das Dir zuweilen einen Kick verschafft oder "Entspannung"?
Es sind doch nur Stunden! Max ein Tag. Der kurze Ausflug ins Vergessen des Druckes, unter dem Du stehst? Vllt ist es doch nur gut, dass Lithium sich mit wenigem verträgt? Nicht dass ich es nicht verstehen könnte. Aber iwie passt das nicht zu Deinen sonstigen Anstrengungen. Für wen machst Du das alles? Wo bist Du? Wo sind Deine Wünsche? Ist es legetim, das zu fragen? Aber ja! Warum habe ich nur immer das Gefühl, Du lebst mehr für das, was ihr aufgebaut habt? Und bist gefangen, die Opiatsucht gehört nicht so ganz der Vergangeneit an bislang (körperlich mehr), wenn Du einen Ausweg suchst, Dich auf diese Weise zu entspannen, denke ich.
Ich selbst, würde es ausprobieren. Mit kleinen Dosen beginnen, um sich nicht ins Jenseits zu schießen. Ist kein Thema, das mir angenehm ist inzwischen, da ich für Pulver, Rausch in dem Sinne nichts mehr übrig habe. Ich bin dankbar, wenn es mir gut geht, Krankheit machte mich doch sehr demütig. Und auch alles um mich herum. Aber ich sehe, dass "Druck" offensichtlich niemals Dein Leben verließ?
Wäre es nicht zielfürender, etwas zu ändern? Ich weiß, Du hast geschrieben, das geht nicht, es will abbezahlt werden, was ihr angegangen seid...Da könnte man auch sagen, es ist besser, zur Miete zu wohnen und sich frei zu fühlen. Manchmal ist es an der Zeit, dass man Entscheidungen für SICH trifft. Aber wer tut das schon? Manche, ist zu antworten. Die Frage ist, woher die Depressionen kommen (vermutlich beantwortet) bzw wie sie sich halten?
In den meisten Fällen ändert sich doch was für Betroffene, außer da ist eine entsprechende Grunderkrankung, wie eben bipolares, ect. Aber selbst da, ist die Lebenssituation immer mit einscheidend, wie gut oder schlecht die Verläufe oftmals sind. Hinzu kommen Stoffwechselsituationen, die zuweilen unerkannte Ursache sind.
Ich weiß, Du wollest wissen, welche drugs zu Lithium "passen" ohne Nebenwirkungen. Vllt kann Praxx dazu was sagen? Mir widerstrebt das jedoch bei Dir, weil ich denke, da ist was anders zielfürender. Nach wie vor. Die beste Droge für Dich wäre nach meinem Dafürhalten eine Freiheit, wie Du sie schon seit Ewigkeiten, vllt noch nie, verspüren konntest.
Alles Gute für Dich, Levi! |
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Leviathan Gold-User
Anmeldungsdatum: 30.03.2013 Beiträge: 983
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Verfasst am: 9. Jan 2021 13:13 Titel: |
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Hallo Dakini,
ich freue mich, von Dir zu hören
War ja lange Zeit nicht aktiv in diesem Forum. Ja, wo bekommt man so guten Stoff her, dass man den Wunsch des Konsums verspürt? Ehrlich gesagt: auf der Strasse in Frankfurt nicht. Außerdem wird man dort nur abgezockt.
Aber zunächst mal zu Deinen Zeilen. Ich finde, da steckt viel Weisheit drin. In der Tat stellt sich der Frage, was erstrebenswert ist. Einen Rausch für ein paar Stunden, oder Freiheit? Freiheit von allen Drugs? Wo kommen die Depris her?
Meine Depression ist unipolar, endogen. Alles fing vor ca. 25 Jahren an, wobei ich damals keinen blassen Schimmer von Depris hatte. Seit 15-17 Jahren kenne ich die Diagnose, habe bestimmt 12 bis 15 Episoden durchlitten. Stress im Job begünstigt das. Aktuell kommt Corona hinzu, was man dann als reaktiven Auslöser benennen könnte.
Eigentlich habe ich ja alles, was man zum Glücklichsein braucht. Eine liebevolle Frau, einen liebevollen Sohn, der jetzt 20 Jahre jung ist. Keine finanziellen Probleme mehr. Wir wohnen zur Miete ca. 20 km nordöstlich von Frankfurt und auch hier ist es noch recht teuer. Unsere drei Zimmer Wohnung kostet mit allem drum und dran um die 1.300,00 / Monat.
Ich bin jetzt 58 Jahre alt geworden und darf mit Schwerbehinderung wegen Depris zum Glück 2 Jahre früher in Rente gehen. Von jetzt an also noch 6 Jahre und 7 Monate. Ob es die Firma so lange noch geben wird? Auf jeden Fall ist das Arbeiten dort extrem stressig, Dauerstress also. Gute Arbeit wird nicht honoriert.
Als ich noch zur PSB musste, sagte mir die Betreuerin Mal, meinem Tisch fehle das vierte Bein, denn auf drei Beinen könne er nicht stabil stehen. Ich habe dieses vierte Bein "gefunden". Konnte meine Frau dafür gewinnen, dass wir Salsa tanzen. Das machen wir seit ca. 1 3/4 Jahren, ist zu meiner großen Leidenschaft geworden. Wegen Corona finden Kurse derzeit nur online statt und meine größte Sorge besteht darin, dass meine Escuela insolvent gehen könnte. Nun gibt es noch andere Schulen, aber das ist nicht dasselbe. Die Menschen dort, wo wir hingehen, die bedeuten mir sehr viel.
Lithiumcarbonat (Quilonum retard) nehme ich seit 13 Monate, weil ich Dezember 2020 zum wiederholten Male heftige suizidale Gedanken hatte. Das Mittelchen hilft tatsächlich dagegen, killt aber auch die Libido (wie Du ja auch angesprochen hast), und es macht fett. Drugs auf Lithium? Eigentlich nur Opis und Benzos. Upper sind gefährlich, jedenfalls dann, wenn der Li-Spiegel nicht signifikant abgesunken ist.
Nun, zumindest Mal habe ich absolut keine Lust mehr auf Opiate. Vor ca. 3 1/2 Jahren wechselte ich den Substidoc und der neue Doc war und ist klasse. Seine erste Aussage: "Bei mir bekommt jeder das Substitut, das er möchte und so viel davon, wie er möchte. Bin dann gewechselt von Subu auf Substitol. Das Ausschleichen war echt easy nach fast 9 Jahren Substi. Alle vier Wochen 30 mg weniger. Die letzten 4 Wochen habe ich die 30 er Kapseln geöffnet und nach Augenmaß die halbe Dosis, so um die 15 mg genommen. Ich konnte nach weiteren vier Wochen ohne jegliche Probleme aussteigen. Bei Subu kommt diese antidepressive Komponente mit ins Spiel, insbesondere im low dose Bereich, was es mMn schwerer mach, wie von Morph auszusteigen. Nicht mehr in Substi zu müssen, empfinde ich schon als ein gehöriges Stück an Freiheit.
Blöderweise, wie soll es auch anders ein, habe ich es geschafft, mir auch noch Clonaz an die Backe zu kleben. Während der Substi konnte ich mich noch insofern beherrschen, dass ich "nur" an zwei Tagen/Woche Rivos konsumierte. Als die Substi beendet war, gab es kein Halten mehr und ich konsumierte jeden Tag. Aber ja, auch diesen Ausstieg werde ich schaffen. Habe die Tropfen, mit denen ich prima dosieren kann. In ca. 32 Tagen werde ich fertig sein. Zur Zeit 1,6 mg/d.
Die Rivos sind tückisch. Bei mehr als 3,5 bis 4 mg kommt bei mir das "Rivo-Monster" durch. Dann bin ich so enthemmt, dass ich aggro werde. Gar nicht gut und eine ganz erhebliche Belastung, besonders für meine Frau.
Die Depris der vergangen Jahrzehnte waren allen durch Traurigkeit, Niedergeschlagenheit etc. gezeichnet. Neu ist, seit ca. 10 Monaten, das Hinzkommen von Wut, Aggression, Zorn. Psychisch Kranke leider unter der Corona-Krise ganz besonders. Das soll keine Entschuldigung dafür sein, eher eine Tatsachenfeststellung. Und wie gesagt, meine derzeit größte Angst ist der Verlust des vierten Tischbeines...
Diagnose aktuell: Dysthimia mit rezidivierenden Episoden einer Major Depression und komorbid Ängste.
Leider, leider leidet meine Familie sehr unter der Situation und natürlich habe ich massig Schuldgefühle darüber.
Vielleicht wird alles besser, sollte es gelingen, niemals mehr psychotrop wirkende Substanzen zu konsumieren, auch kein Lithium mehr. Ich versuche jetzt auch ein Ausschleichen von Lithium mit der Option, wieder einzusteigen, sollten morbide Gedanken zurückkehren. Von Benzos clean zu bleiben, wird sicher herausfordernd, aber machbar. Alkohol seit 25 1/2 Jahren clean.
MDMA habe ich führer ganz gerne genommen. 4 Mal/Jahr, also so alle drei Monate, halte ich für vertretbar. Für Ketamin, mag ich auch gerne, habe ich eigentlich eine Quelle, die wegen Corona derzeit aber nicht angezapft werden kann.
Kinder:
Viele Frauen (und Männer) habenKinderwunsch, andere nicht. Für mich ist das völlig in Ordnung. Es geht darum so zu leben, wie man es sich wünscht und alles zu tun, um annähernd dieses Ziel zu erreichen. Ja, Kinder zu haben bringt viel Freude, aber auch Sorgen. Meiner Meiunung nach kommt es nicht darauf an, ob man sich reproduziert, oder eben nicht. Es kommt auf die eigenen Vorstellungen vom eigenem Leben an. Dass gerade alleinerziehende Frauen ganz erheblich unter der Last und unter finanziellen Problemen leiden, das kann ich absolut nachempfinden und es tut mir ehrlich leid für jede dieser Frauen!
Diverse Reisen möchte ich noch unternehmen, bei den ca. 20 Jahren, die mir statistisch betrachtet noch bleiben. Könnte ich heute meinen Job an den Nagel hängen, wäre ich allerdings auch dafür dankbar. Dann würde ich mehr Zeit und Energie in Salsa cubana investieren und noch diverse Länder bereisen wollen.
Und ich möchte meiner Familie nicht mehr seelisch wehtun durch diesen Fluch der Depris.
Ich möchte noch sehr gern tiefer auf Deine Nachricht eingehen, werde das auch noch machen, in den nächsten Tagen.
Für heute habe ich mich "ausgetobt", konnte Dir hoffentlich ein etwas besseres Bild von der derzeitigen Situation geben, wünsche Dir ein schönes Wochenende und sende Dir viele herzliche Grüße♡
Levi |
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