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Mohandes59 Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.12.2014 Beiträge: 1858
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Verfasst am: 27. Jul 2021 17:43 Titel: Erfahrungen mit Microdosing? |
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Kurze Frage in die Runde: hat jemand von euch schon Erfahrungen mit Microdosing gemacht?
Beim Microdosing werden psychedelische Substanzen (Halluzinogene) wie Pilze (Psilocybin), LSD oder THC in sehr geringen Dosen eingenommen, dafür aber täglich. Die Dosierung sollte so gering sein, daß es unter der Wahrnehmungsschwelle liegt. Und man sollte dabei natürlich alltagsfähig bleiben.
In Indien habe ich Bhang getrunken, das geht auch in diese Richtung. Bhang ist Milch, in der die Blätter (nicht die Blüten) von Cannabis gekocht werden, meistens mit Honig und Gewürzen. Vergleichsweise zum THC-Konsum wie ein Glas Bier zu einer Flasche Schnaps. Und: die Wirkung von gegessenem Cannabis ist eher körperlich, gegenüber der psychischen Wirkung beim Rauchen. Ist übrigens legal in Indien, Cannabis wächst dort ohnehin an jeder Ecke.
Den Erfahrungsberichten im Internet schenke ich erstmal keinen Glauben, das sind teils vollmundige Versprechen wie aus der Hochglanzwerbung. Hilfe bei Ängsten oder Depressionen, mehr Kreativität, höhere Konzentration, usw.
Trotzdem hört es sich für mich interessant an. Ich werde das vermutlich mit THC probieren. An die Dosis muß man sich herantasten. Zu Anfang ca. 5-10mg (?) THC. Ich stelle mir das so vor: aus gutem Hasch eine Paste machen (THC ist nicht wasserlöslich sondern fettlöslich) und dann von dieser Paste jeden Tag eine Menge x zum Beispiel in warmer Milch nehmen. Mit kleiner Dosis anfangen und nach Bedarf langsam steigern.
Interessanterweise haben Halluzinogene in geringer Dosis auch eine andere Wirkung als bei hoher Dosierung.
Vielleicht hat jemand schon Erfahrungen mit Microdosing?
LG Mohandes |
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Haschgetüm Platin-User
Anmeldungsdatum: 26.03.2015 Beiträge: 2502
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Verfasst am: 1. Aug 2021 11:26 Titel: |
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Hm. Was genau soll das für Vorteile bringen?
Ich hab das höchstens mit Thc gemacht, weil ich täglich cbd Gras geraucht habe mit 0,2 % thc.
Da ging es aber um das cbd.
Psychoaktive Substanzen, die man so gering einnimmt, daß man nichts davon merkt. Dafür aber täglich. Und dann? |
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Cariote Platin-User
Anmeldungsdatum: 18.06.2015 Beiträge: 1134
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Verfasst am: 1. Aug 2021 21:11 Titel: |
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Hi Mohandes,
du möchtest mit der Low Dose den psychischen Hunger stillen? Funktioniert es?
Grüße sendet Caro! |
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dakini Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 07.04.2015 Beiträge: 3361
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Verfasst am: 2. Aug 2021 13:45 Titel: |
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Das Kind bekommt einen anderen Namen?
Ich sehe keinen Vorteil darin, solche Stoffe zuzuführen, gleich in welcher Dosis, die das Bewusstsein verändern. Sieht man vom THC ab. Wer raucht, um sich zu "beruhigen", fährt mit kleinen Dosen nicht nur besser, da Nebenwirkungen ausbleiben, wie Overhang, Konzentrationseinbußen,..., sondern kann auch gut drauf verzichten. Was durchaus eine Rolle spielt. Die Frage ist vllt zudem, wann führe ich zu? THC eignet sich für abends, wenn der Tag zur Neige geht - zum Einschlafen, Downregulation des veg NS. Im Bereich "sinnvolle Nutzung", sähe ich den Stoff auch gerne angesiedelt - ohne Tabak. Dann "kann" er durchaus gesundheitlichen Nutzen haben. Als Partydroge, zum "Missbrauch", sich die Welt schön zu rauchen, in entsprechend höheren Dosen alltäglich. Im Falle von THC/CBD lässt sich m.M.n. durchaus einen wirklichen Unterschied in der mögl. Nutzung - Dosis erkennen. Zu den anderen genannten, kann ich nichts sagen - niemals ausprobiert. Im ersten Moment dachte ich: "..so schrecklich, finde ich die Welt nicht, mich mit Mikrodosing von LSD über Wasser halten zu müssen" -> läuft es nicht darauf hinaus? Das würde ja heißen, man nutzt den Stoff jeden Tag? Oder wie meintest Du das? Welcher User würde das denn in Betracht ziehen, wenn er sich solche Stoffe besorgt? Dann soll die Welt doch bunt und anders sein - oder? |
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Dr.Mabuse Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 19.02.2015 Beiträge: 4074
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Verfasst am: 2. Aug 2021 18:41 Titel: |
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Mit Low Dosis bin ich nie zurecht gekommen...Leider
Vollgas oder gar nicht |
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ast Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 14.03.2012 Beiträge: 3321
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Verfasst am: 2. Aug 2021 20:04 Titel: |
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Macrodosing |
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Jolina40 Gold-User
Anmeldungsdatum: 28.12.2015 Beiträge: 767
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Verfasst am: 2. Aug 2021 21:29 Titel: |
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Könnte ich auch nix mit anfangen und seh ich auch kein Mehrwert drin.
Erstens kenn ich mich selbst und entweder konsumierte ich so das ich auch richtig was gemerkt hab oder gar nicht und zweitens ist das für mich dann wie ein Schönreden, ist ja nur ne Minidosis - ne, sogar nur ne Macrodosis, quasi fast gar nix also🙄...bis es dann immer mehr wird.😂😂
Ich persönlich bin froh das ich nichts mehr außer dem Substitut nehmen muss und schon da nervt es mich das ich es täglich nehme und da möchte ich nichts mehr dazu konsumieren.
Wollte es nie glauben wenn es oft hieß das es Klick machen muss und dann will man einfach nichts mehr konsumieren. Aber genauso war es bei mir, aus welchen Gründen auch immer, für mich kommt es nicht mehr in Frage Drogen zu konsumieren, weder ne Macrodosis noch ne Minidosis oder Maxidosis...😝
Es grüßt Jolina |
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Marle Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 06.10.2016 Beiträge: 3309
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Jolina40 Gold-User
Anmeldungsdatum: 28.12.2015 Beiträge: 767
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Verfasst am: 3. Aug 2021 17:25 Titel: |
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@marle
War sehr interessant das nochmal genau zu lesen, doch fand auch Mohamdes hat das schon ganz gut erklärt.
Ich bin trotz allem der Meinung das dies nichts für mich persönlich wäre und auch das grade bei Süchtigen es schwierig ist eine kleine Dosis beizubehalten.
Klar soll es grade nicht darum gehen sich dicht zu machen sondern zum lindern von bestimmten Schwierigkeiten und genau das wäre für mich schon nichts da ich nicht in der Lage bin mir Drogen einzuteilen (hat lange genug gedauert bis ich mir eingestanden habe das es so ist und das hält mich u.a. davon ab ab und zu etwas zu konsumieren weil ich es einfach nicht kann). |
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Marle Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 06.10.2016 Beiträge: 3309
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Verfasst am: 3. Aug 2021 19:32 Titel: |
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Hallo Jolina,
Mohandes kommt ja insgesamt ganz gut mit einer "angenehmen" Dosis zurecht, ohne eskalierend in die Sucht abzurutschen.
Microdosing ist nochmal was anderes, wie "Lowdose", also zum Beispiel bei Alkis Kontrolliertes Trinken (nach Körkel).
Für mich ist das nichts (mehr). Hab es schon ausprobiert. Ging ca. 1,5 - 2 Jahre gut. Im letzten Drittel dann ansteigende Konsummenge, und schließlich erneute Eskalation.
Für mich als Suchtkranker spielt primär das Gefühl eine Rolle, das mein(e) Suchtstoff(e) auslösen. Und wenn das dann endlich mal "ordentlich" einsetzt, kann ich nicht genug davon bekommen.
Aus der Beobachtung und des Miterlebens bei anderen Betroffenen weiß ich, dass es bei - den meisten - genauso ist.
Ich kenne eine KT-Selbsthilfegruppe (Caritas), in der 2/3 der Teilnehmer regelmäßig (in individuellen Rhythmen) in die Entgiftung müssen. Der eine regelmäßig nach 6 Monaten, der andere nach 8, usw.
Scheint also dauerhaft nicht zu funktionieren bei ihnen.
Andererseits ist es natürlich ein Erfolg, wenn man chronologisch zurückblickt, als sie sich bestenfalls mal 1 - 3 Monate einigermaßen sauber halten konnten.
Das sind die heutigen "Therapie"-Ansätze: Aufgrund der Unmöglichkeit für manche Betroffene komplett abstinent oder clean bleiben zu können, trotzdem ein relativ hochwertiges Leben "mit dem Suchtstoff" zu ermöglichen.
Grüßle
Marle |
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Jolina40 Gold-User
Anmeldungsdatum: 28.12.2015 Beiträge: 767
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Verfasst am: 4. Aug 2021 20:30 Titel: |
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Denke auch jeder muss seinen persönlichen Weg finden und wenn das heißt ab und zu zu konsumieren, oder low Dose wenn es nicht ganz ohne klappt - Hauptsache ist doch das man gut damit leben kann und damit klar kommt. Da bin ich ganz deiner Meinung.
Wie gesagt bin ich so das ich das nie im Griff hatte, dachte auch ich könnte ab und zu Mal was nehmen aber das hat nie geklappt.
Bin ja selbst jetzt noch nicht clean sondern nehme Substitol, allerdings dosiere ich langsam weiter runter und möchte auch gern davon ganz loskommen.
Versuche mich nur nicht mehr so unter Druck zu setzen und schau einfach ob es machbar ist...
Es grüßt Jolina |
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Marle Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 06.10.2016 Beiträge: 3309
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Verfasst am: 4. Aug 2021 22:01 Titel: |
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Ich denke auch, dass es bei mir der Punkt war, an dem ich keinerlei "Druck" mehr spürte, bzw. mir selbst machte. Hopp oder top.
Weg von der vollständigen Konzentration auf "ich muss" oder "ich darf nicht".
Genau wie Du es beschreibst: Einfach mal schauen, was "es mit mir macht".
Und so hat es dann geklappt.
Zu einem Forumsfreund sagte ich neulich: Wenn wirklich mal SD aufkam, sagte ich mir "ich kann und darf jeder Zeit, wenn ich möchte." Der Tag ist noch lang, die Läden haben bis spät offen. Wenn ich um 20 Uhr immer noch unbedingt will, dann kann ich mir was holen.
Dann dachte ich nicht mehr dran. Mir fiel es wieder am nächsten Tag ein, das ich eigentlich gewollt hätte.
Grüßle
Marle |
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ast Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 14.03.2012 Beiträge: 3321
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Verfasst am: 4. Aug 2021 22:09 Titel: |
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uns ich denke mal, eine Grundvoraussetzung, um von Microdosing (welcher Substanz/en auch immer) einen positiven Effekt zu haben ist, dass man ansonsten clean ist |
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dakini Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 07.04.2015 Beiträge: 3361
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Verfasst am: 6. Aug 2021 10:16 Titel: |
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Das ist es ja eben, Ast
Man kann mit vielen Stoffen "spielen", sie nutzen, wie aus dem link klar ersichtlich. (solche Studien sind ja vielen bekannt, denke ich) "Die Dosis macht das Gift". Jedoch ist low dose Bestandteil des Lebens von Dir, Mohandes. Du weißt, dass ich durchaus dahinter stehe, da es zig mal besser ist, sich mit sich selbst "zu versöhnen", wie Du es ja hier beschrieben hast mehrfach und nur wenig zu konsumieren. Jedoch sehe ich den Ansatz, gleich mit welcher Substanz, wie Ast, eher für Menschen, die nicht körperlich abhängig sind und auch mental weit weg... Mit einem therapeutischem Nutzen verknüpft.
Ich habe Erfahrung damit mit THC - wollte schon ein Foto machen, aber das kann sich jeder vorstellen, denke ich, die Dosis betreffend. Das zu halten, ist jedoch schwer und klappt nicht durchgehend. Zudem ich jedes mal spürte: ganz ohne, ist besser. Nur dann, ist der Geist wirklich frei. Ich finde deshalb, das Thema ist eher für den Bereich außerhalb von Sucht interessant.
P.S hier hat sich ein Forum entwickelt, wo es mehr ums aufhören geht, denn ums usen. Das mag am Durchschnittsalter liegen, kam mir gerade in den Sinn. Und die Fragestellung des threads, passt da durchaus rein... |
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Marle Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 06.10.2016 Beiträge: 3309
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Verfasst am: 6. Aug 2021 12:15 Titel: |
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Prinzipiell – und darauf zielte nach meiner Lesart Mohandes Eingangspost ab – wird Micro-Dosing ausschließlich bei psychedelischen Drogen/Substanzen angewendet.
Aus Eigenerfahrung weiß ich (von mir), dass auch andere Substanzen, wie Koks und Alkohol durchaus ähnliche leistungssteigernde, bzw. kreative Impulsantriebe initiieren können.
Meine besten Bilder habe ich zur Zeit meines Kunststudiums auf der Akademie unter diesen Stoffen gemalt.
Bei Koks wurden „unmögliche Probleme“ plötzlich ziemlich klein. Oder mein Ego so groß, dass sie daneben verblassten, je nachdem wie herum man das sehen will.
Für manche Herausforderungen im Job war das sehr nützlich und förderlich.
Der Alkohol trug in manchen Zeiten meines Berufslebens dazu bei, dass ich auch vor schwerster, anhaltender Arbeit nicht zurückschreckte, vor der ich ohne schreiend und jammernd davongelaufen wäre.
ABER: Es ist sehr leicht gesagt „die Dosis machts“. Soll heißen: In limitiertem, geringem Maß können Substanzen fördernd und von der eigenen Unzulänglichkeit befreiend wirken.
Leider weckten sie neben den positiven Effekten auch „die Bestie“ in mir, die dann binnen kurzem nicht mehr (so einfach) zu stoppen war.
Zitat: | P.S hier hat sich ein Forum entwickelt, wo es mehr ums aufhören geht, denn ums usen. Das mag am Durchschnittsalter liegen, kam mir gerade in den Sinn. Und die Fragestellung des threads, passt da durchaus rein... |
Das Alter spielt mit Sicherheit eine Rolle dabei.
Und auch ganz sicher die negativen Auswirkungen, die halt irgendwann alle positiven Effekte übertönten.
Aus den SHGs kenne ich durchaus relativ jungen Betroffene (damit meine unter 30 Jahre), bei denen es auch „nur noch ums Aufhören geht“. Andererseits weiß ich selbst aus eigener Erfahrung (1. Ausstieg ca. Ende Zwanzig), dass der (heimliche) Wunsch nach einem gemäßigten, nicht schädigenden Umgang mit der Droge still in Betroffenen weiterschwellt. Zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, mit den richtigen Leuten und der passenden Kombination aus Situation und Gelegenheit, und schon kann es wieder losgehen. (das „richtig“ könnt Ihr nach Belieben mit „falsch“ austauschen )
Noch einen ganz guten Link zum Micro-Dosing und der Situation in Deutschland:
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/psychedelische-pilze-lsd-trip-selbstversuch-nebenwirkung100.html
Grüßle
Marle |
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