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joe Platin-User

Anmeldungsdatum: 28.12.2007 Beiträge: 1132
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Verfasst am: 24. Mai 2022 12:58 Titel: Wut |
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Hallo, zwecks Belebung der Debattenkultur mal ein neues Thema.
ast hat was von Kultivierung von Wut geschrieben. Sie zielgerichtet einsetzen, oder so?
Die Energie von Wut zu nutzen. Für was genau?
Wut erzeugt bei mir immer nur mehr Wut, wenn ich dem nichts liebevolles entgegensetze. Verständnis zu praktizieren erscheint mir wesentlich geeigneter für mein Leben.
Natürlich kann ich meine Wut nicht kontrollieren, und da
bin ich ganz dankbar, das ich nicht dauernd mehr so wütend bin, eigentlich recht selten, ist auch so anstrengend und unsexy.
Joe, clean 24 h |
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ast Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 14.03.2012 Beiträge: 3223
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Verfasst am: 24. Mai 2022 17:18 Titel: |
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ich habe nicht gesagt, dass Wut als Dauerzustand wünschenswert wäre, ebenso wenig, dass man ihr nichts liebevolles entgegensetzen solle, so sie einen denn doch mal überkommt.
und auch bei der Wut sollte man differenzieren, denn ich hatte da eher so eine Art 'heiligen Zorn' im Sinn, dem man ruhig auch mal etwas Raum geben kann - zielgerichtet auf Personen oder Dinge muss diese Wut gar nicht mal sein.
Zitat Wikipedia:
"Heiliger Zorn kann man als Tugend ansehen, allerdings eine Tugend, die schnell in Gewalttätigkeit umschlagen kann. Heiliger Zorn kann einen aber auch animieren, für eine gute Sache aktiv zu werden, Zivilcourage zu zeigen, Barmherzigkeit auszudrücken."
nun ja, so ist das wohl in unserer dualen Welt: jede Medaille hat zwei Seiten  |
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andy1977 Platin-User


Anmeldungsdatum: 25.11.2010 Beiträge: 2973
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Verfasst am: 24. Mai 2022 19:26 Titel: |
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Hi,
Die positiven Gefühle ,geniesse ich.Die negativen Gefühle
versuch ich zu verstehen,wenn ich verstanden hab warum
ich so fühle, lösen sie sich meisten von selbst auf.
LG andy |
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ast Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 14.03.2012 Beiträge: 3223
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Verfasst am: 25. Mai 2022 08:21 Titel: |
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ich klassifiziere Gefühle nicht in positiv und negativ, sondern in ehrlich und unehrlich - und alle ehrlichen Gefühle sind mir willkommen, auch wenn sie von anderen als negativ empfunden werden  |
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mikel015 Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 27.03.2015 Beiträge: 4060
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Verfasst am: 25. Mai 2022 13:24 Titel: |
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Ich finde Wut ist erst mal eine ganz normale und gesunde Reaktion auf etwas Äußeres. Die wirkliche Kunst ist es, damit gut und sorgsam umzugehen und dazu stehen.In bestimmten Situationen kann es auch helfen,z.B.Wut auf sich selbst um den Arsch hoch zu kriegen...
Immer alles ständig herunterzuschlucken kann nicht gesund sein. Man kann Wut aber kanalisieren und sich ein Ventil suchen,mein Boxsack hat mir da schon gute Dienste erwiesen... |
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andy1977 Platin-User


Anmeldungsdatum: 25.11.2010 Beiträge: 2973
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Verfasst am: 25. Mai 2022 14:12 Titel: |
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Hi,
Ich klassifizieren in angenem und unangenehm .Heilend, friedlich und zerstörend.
Wobei ich mal gelesen hab Wut entsteht durch Trauer.
Im Kampfsport ist es ein Turbo , den man wie ein Schauspieler,seine Gefühle, auf Komando abrufen kann.
Und dann kanalisieren und komprimieren in einen Schlag.
LG Andy |
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andy1977 Platin-User


Anmeldungsdatum: 25.11.2010 Beiträge: 2973
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dakini Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 07.04.2015 Beiträge: 3303
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Verfasst am: 27. Mai 2022 14:09 Titel: |
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Wut ist doch niemals zielführend, zudem alles verbrennend. Rezidivierend: Scherbenhaufen den eigenen Weg zierend. Der Körper überflutet mit "Stressbotenstoffen".
Bsp Borderline: Wut baut sich zügig auf (bsp Hilflosigkeit bei Reizüberflutung starker Gefühle), so dass Außenstehende bereits wissen: nu knallt es gleich. Ein Schlag und die Lampe hing mal an der Decke. Danach flaut sie allmählich/ oder schnell ab (je nach Ereignis,..) - > Entspannung, evtl bis hin Glückgefühle breiten sich aus nach Rückzug/Beruhigung im Schutzraum (eigene Whg/eigenes Zimmer) Es folgt evtl die xte Entschuldigung. -> Wiederholung ohne DBT, ect. (Skills) Oder Abfall mit zunehmendem Alter. (u.a.erlernte Eigenregulation) Ansonsten: auch rein verbale Wutausbrüche, Autoaggression
Sie kommt daher als "normale" menschliche Reaktion (u.a.kulturelle Abweichungen,...) auf Verletzungen jeglicher Art. Akut (z.B. durch einen Streit), chronisch (z.B. traumatisch, PS,...),u.a. durch Trigger. (Worte, Reize div. Art, Erinnerungen, die verknüpft werden). Persönlichkeit - für mich ne Charakterschwäche. (Choleriker, ...). Latente Wut (bsp auf den Ehe-Partner ü J.zehnte) inkl Gedankenwiederholungen(-kreisen) kann in Neurose, bis hin zur Demenz münden. (vllt "Veranlagung")...
Was Ehrlichkeit betrifft - man darf genauso andeuten, dass Wut an sich "unehrlich" anmutet, denn darunter schlummern die wahren Gefühle.
Wut macht blind - in jeder Situation.
Und ist m.M.n. kein gesundes Mittel zum eigenen Fortkommen und schon gar nicht zur Zielerreichung im zwischen menschlichen.
Wutausbrüche setzen zudem auch beim Gegenüber Stress frei. -> "Gegen - Wut", Angst, Ablehnung,...Bei ruhigen Vertretern: Geringschätzung, nicht ernst nehmen, Abbruch der Kommunikation, Abwendung.
Es gibt kein Bsp, das mir einfiele, wo was Positives entstünde, weder innen noch außen.
Aggressionen treiben an, da braucht´s nur ordentlich Testosteron in der Blutbahn. "Durchsetzungskraft - Zielgerichtet" (Bsp bei Injektionen/Substi gel NW) Aggressionen bei AD(H)S bspweise machen wohl noch blinder, da zudem eh schon ein Aufmerksamkeitsdefizit besteht mit hoher Impulsivität.
Was aber treibt noch an? Wille, starkes Interesse, Nöte, ...münden in hohen Einsatz.
So oder so bei Wut: für mich sind das "Attacken", die am besten erst gar nicht vorkommen oder wenigstens schnell wieder abfluten, um "Herr seiner Sinne zu sein". Auffassungsgabe, Empathie, Kommunikationstraining, etc... weit hilfreicher, im Erreichen von Gewünschtem. Vor allem, wird man selbst nicht krank dabei.
"Angst zerfressen Seele" als Spruch, den die meisten kennen werden.
"Wut zerfrisst das Gehirn" - > ebenso wahr.
Eine Sache vllt, wollte man das als "gut" bezeichnen: die Leute knicken meistens ein im ersten Moment, unabh. von Größe, Gewicht,Geschlecht. Kommt man nicht an den Falschen (oder Richtigen), selbst wut - oder aggressionsgeladen, lach**
Ein Unterschied wäre: zu zeigen, dass man mit was auch immer, so nicht einverstanden ist. Ruhig, (klar umrissen) bestimmt, klare Grenzen, inkl Konsequenz (vor letzterer knicken gerne manche ein) - > Ergebnis: gutes Gefühl von echter Stärke. Gleich, was dabei raus kommt, man selbst ist mit sich im Reinen.
Inzwischen kann ich Wut abfangen im Entstehen, umlenken (mit einer konkreten Ausnahme, daran arbeite ich noch). Was dann aus meinem Mund kommt, ist vor allem so tatsächlich verstehbar für den anderen. Zudem weiß ich heute, wann ich besser den Mund halte - und ein andermal anknüpfe, da sinnvoller oder es in der Versenkung verschwinden lasse. (weil nicht (mehr) wichtig)
Trotzdem "weiche ich nicht zurück", würde meiner Natur widerprechen. Aber ein, zwei Schritte zurück treten im Geiste, vllt erst mal den Raum verlassen, das Thema wechseln, der andere dann auch wieder voll gesprächsbereit, alles runter gefahren, "Neustart"(anknüpfen) - super! Am Ende ist man eher wirklich zufrieden und nicht nur kurz "entladen".
Muss grad schmunzeln, denke an Psychologen, Lehrer,...die sowas genau wissen, es weiter geben - aber selbst nicht beherrschen. Denn das bedeutet ARBEIT und wie immer, an sich selbst am schwersten. Die liebe Theorie...
Selbstentzündung (Wut gegen sich selbst richten/Autoaggression) ist der Supergau für Betroffene. - dann lieber noch "auspowern".
Ich war eines "der wütenden Kinder" - zu Recht. (Zudem hat ein Teil der Fam. gerne geschrien, um Nachdruck zu verliehen, Persönlichkeitsbedingt, impulsiv/"superehrlich" (wirklich?) - also schreit man zurück als Kind/Jugendliche. Der andere Teil, regelte nahezu allzu diplomatisch, so dass es an Unehrlichkeit grenzte zuweilen (schien so)). Aber das darf auch mal rum sein. Und man darf schauen, was darunter vergraben liegt. Ein Erwachsener, der (übermäßig?) wütend wird, ist in meinen Augen ein echter Verlierer von Lebensquali, wenn er nix dagegen tut- und tatsächlich extrem unsexy.
P.S. ich mag Alpha Männchen, jedoch mit der Erweiterung heute, dass sie sich im Griiff haben! JEDERZEIT. Die allzu Gemäßigten waren noch nie meine Kragenweite. (Frau kommt vom Vaterbild zuweilen schlecht weg, lach**) |
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