Tagebuch: Beverly_Marsh

[Beverly_Marsh]

Naja, der Pali hatte hier nie etwas zu suchen. Ich meine, wer ist so blöd und nimmt staatenlose Personen auf, bei denen man genau weiß, dass man sie im Problemfall niemals abschieben kann?
Da sind wir wieder bei den grünen Schwachköpfen, die sich einen Scheiß um die Realität scheren.

Ich könnte als Security an der Tür aus dem Nähkästchen plaudern, was solche Typen angeht.

Es dauert natürlich noch. Ich bin ja erst im dritten Semester und fünf Jahre geht das schon bis alles durch ist. Aber das jetzt ist was Sinnvolles, ich weiß, wofür ich das alles mache .

Ich melde mich länger, wenn die Klausuren durch sind. Heute in 15 Tagen ist die letzte geschafft.

[Beverly_Marsh]

So, nach längerer Pause wegen Klausuren und ein paar richtigen freien Tagen mal wieder was von mir.

„Ich bins nicht gewesen, Adolf Hitler ist es gewesen!“

Kennt noch wer? Also aus Büchern über die Nazizeit. Ich habe viel daran gedacht in letzter Zeit, denn die Deutschen ändern sich nie. Haben sie Schweinereien verbrochen und man weist ihnen genau das nach, machen sie genau eines nicht: Richtig, dazu stehen. Da wird die Schuld abgestreift und 1945 wurden aus Millionen Nazis plötzlich harmlose Mitläufer oder gar Widerstandskämpfer. Zumindest nach innen .

Und die letzten Wochen konnte man hier dasselbe Schauspiel beobachten. Nach und nach setzten sich gewisse Leute von den Corona-Maßnahmen ab. Der Höhepunkt war erreicht, als Lauterbach erklärte, man hätte damals eben nur den Experten zu gehört. Leider nur den falschen und nicht denen, die 400 Prozent mehr Suizide bei Kindern und Jugendlichen voraus gesehen haben.

Der Typ, der seit drei Jahren sich als Ober-Experte aufgeführt, der immer ganz vorne dabei war, versteckt sich nun hinter dem, zugegeben furchtbaren, Wissenschaftler Drosten und will nur noch Politiker sein.

Feiger geht es nicht mehr. Das wiederum erinnert in seiner Peinlichkeit fast schon an Mielkes letzten Auftritt vor der DDR-Volkskammer mit dem peinlichen Gestammel von wegen:

„Ich lieb euch doch alle, alle Menschen!“

Übrigens noch heute wunderbar auf youtube anzuschauen.

Ein durch und durch verlogenes Pack, das uns nebenbei noch in den Dritten Weltkrieg führt, wenn wir nicht aufpassen.


Tja, warum schreibe ich das? Weil ich hoffentlich jetzt hier nicht mehr viel zu Corona und den Maßnahmen schreiben muss. Und nein, ich vergleiche nicht die Verbrechen der Nazis oder die von Mielke mit den Corona-Maßnahmen. Aber ich stelle die Parallelen heraus, wie Deutsche reagieren, wenn sie Macht missbraucht haben und man ihnen genau das nachweisen kann. Dann sind sie im Geiste alle noch 1945 und haben nichts gelernt!


Nun aber zu mir. Die Klausuren sind geschafft. Und ich vermute mal, bestanden habe ich alle vier, wobei ich zumindest drei Mal schon höhere Ansprüche habe und eine möglichst gute Note haben möchte.
Lediglich Humanbio liegt mir gar nicht, ich habe Bio eindeutig zu früh abgewählt, das rächt sich jetzt. Aber alle NTWs konnte ich damals eben auch auf dem TG nicht weiter machen. Nun kommen Mitte März die Ergebnisse. Ich bin da einmal mehr ziemlich entspannt.

Ganz im Gegensatz zu den komischen Personen, die teilweise mit mir studieren.Man könnte meinen, eine Klausur wäre für manche wie eine öffentliche Auspeitschung, so viel Hysterie wird darum gemacht. Dabei ist es doch ganz einfach. Wenn ich große Angst habe, habe ich einfach zu wenig gelernt. Ohne geht eben selten, es sei denn man ist die Überfliegerin. Ist doch beim Sport auch nicht anders – man muss trainieren, um gut zu sein und hart trainieren, um besser zu sein. Natürlich gibt es Leute mit Prüfungsangst, und das ist sicher mies. Aber bei einigen habe ich den Eindruck, sie lernen einfach nicht und deswegen dann das komische Gejammer.

Es ist ja nicht so, dass ich mich sonst an der Uni sonderlich heimisch fühle. Aber direkt vor Klausuren komme ich mir vor wie Charles Bukowski seine Jahre bei der Post beschreibt in „Der Mann mit der Ledertasche“. Ich habe sowieso einiges von Bukowski und finde mich in seinen Büchern wieder. Zum Glück sehe ich nicht so aus ^^ und saufe auch deutlich weniger .

Nach den Klausuren hatte ich ein paar Tage komplett frei. Das war wichtig. Lange halte ich ganz freie Tage zwar auch nicht aus, weil mein Hirn dann dazu neigt, sich Gedanken zu machen, die sich nicht lohnen und teils auch schädlich sind. Aber der Körper braucht eben doch zwischendurch mal eine Pause.

Am Samstag geht es dann aber zumindest an der Tür weiter. Gleich mit einer Hip Hop-Nacht, was ungefähr bedeutet, dass man sehr spezielle Kunden an der Tür hat. Aber das ist okay, so lange ich mit meinen gewohnten Leuten arbeiten kann. Irgendwann schreibe ich über meine Erlebnisse an der Tür mal ein Buch. Über die besten Sprüche und Lügen, um zu versuchen, doch rein zu kommen ^^.

Okay, somit melde ich mich also mal wieder. Und schreibe sicher auch im März etwas. Im Sommer habe ich dann nach dem vierten Semester schon das erste Staatsexamen. Früher hieß das mal noch Zwischenprüfung. Es geht voran, aber trotzdem dauert es noch lange bis ich ganz durch bin. Die Tage zählen lohnt noch nicht, nach dem zweiten Staatsexamen muss ich auch noch ein einjähriges Praktikum machen. Und das ist leider nur in Deutschland erlaubt.
Aber schon heute schaue ich mit etwas Sehnsucht über die Grenze in die Schweiz . Und dank des Frühlings, der irgendwann kommt, kann ich dann auch wieder mit meiner Maschine dorthin fahren.

Da werde ich hoffentlich mal später leben. Sofern uns bis dahin nicht alles in die Luft fliegt, was bei unserer Regierung leider nicht unwahrscheinlich ist .

[ast]

hey, schön mal wieder was von Dir zu lesen, auch wenn die Umstände (wie immer) besser sein könnten.

aber so ist das (nicht nur) in diesem Land:
mit Corona wurden wird ideologisch getrimmt - auf Linie gebracht - und mit dem Krieg folgt sogleich die Probe aufs Exempel.
ich sehe uns da auch in was ganz Böses hineinschlittern, Geschichte wiederholt sich eben doch...

aber lassen wir das, die Klausuren sind ja auch nur eine mehr oder weniger lästige Notwendigkeit für Dich, gut so.

ich würde mich sowieso darauf konzentrieren, was mir am meisten liegt und das ist eindeutig die Tür bei Dir...
Scherz beiseite, ich finde es eine super Idee, Deine Memoiren als Türsteher in Buchform zu verfassen - und sei es erstmal nur als Blog mit Tips & Tricks oder so.
ich denke, Du könntest da in eine echte Marktlücke stoßen, da die meisten Türsteher i.d.R. nicht eben große Literaten sind

tje, die Schweiz...gar nicht so einfach, da (permanent) reinzukommen, selbst mit tippi toppi Lebenslauf und Qualifikationen.
am einfachsten wäre es wohl, einzuheiraten

anyway, good luck with that, so von Burroughs zu Bukowski

[Beverly_Marsh]

Hi ast !

Ja zwischendurch schreibe ich hier auf alle Fälle weiter. Es passiert natürlich nicht immer viel Neues. Im Moment sind die Umstände nicht optimal, aber sie könnten auch schlechter sein.

Ich denke mir, beide Dinge sind auf ihre Weise krass. Corona, also die Maßnahmen, das war bösartig. Das war Machtmissbrauch, da haben Politiker gezielt Panik geschürt und dann Diktator gespielt, was sie ohne das Virus rechtlich niemals hätten tun können. Man denke nur an Ausgangssperren. Die gibt es sonst nur in Diktaturen. Das war Bösartigkeit.
Bei der Sache jetzt mit der Ukraine muss es Dummheit sein. Gerade die Grünen sind witzig. Grenzenlose hysterische Panik vor der friedlichen Nutzung der Atomenergie, aber gleichzeitig können sie den Atomkrieg nicht abwarten und befeuern ihn unablässig. Das ist Dummheit, denn bei einem Atomkrieg sterben wir alle. Selbst Politiker, das ist nur zu unseren noch nicht vorgedrungen .

Aber du siehst die typisch deutsche Medienlandschaft: Man ist pro Ukraine oder man ist Nazi. Man war für die Corona-Maßnahmen, oder man war Nazi oder Idiot. Es ist immer dasselbe Mittel. Leute mit anderer Meinung sind nicht einfach Leute mit anderer Meinung. Nein, es sind Menschen, die außen stehen, die dumm sind, die eigentlich gar keine Menschen mehr sind. So läuft das gezielt seit Jahren. Auch etwas, was ich gerne irgendwann hinter mir lassen will.

Ja, die Klausuren sind zeitlich lästig, aber schon auch eine gute Kontrolle, ob man alles kapiert hat. Und Hausarbeiten schreiben ist in meinem Fach kaum denkbar, da passt es schon. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse, aber ich müsste wie gesagt in jedem Fall bestanden haben.

Irgendwann mache ich das mit dem Buch über Türsteher. Ist natürlich auch eine Zeitfrage. Es ist eine total bunte Mischung, was so an der Tür steht. Ich dachte, als ich angefangen habe auch, die müssten alle so meine Geschichte haben und speziell sein. Aber das sind auch ganz normale Menschen dabei ^^. Die beste Mischung und das beste Team besteht aus Leuten, die teils normal, teils bisschen gestört sind . Dann läuft es. Für mich war es damals als ich angefangen habe eine Geldfrage. In keinem anderen Job kann ich nur halbwegs das verdienen. Und welche Studenten-Jobs sind schon was für mich? Ich kann nichts verkaufen. Ich kann nicht im Service arbeiten, weil ich nicht auf Kommando grinsen kann. Es blieb nicht viel. Dass es dann so gut gepasst hat mit Kursen im Gym und an der Tür ist perfekt.

Und der Job hat was. Klar, es nervt auch mal. Aber es gibt auch echt witzige Ereignisse. Ich denke mal, es hängt aber auch sehr davon ab, an welcher Tür und in welcher Stadt man steht. Wenn ich mit meinen Lieblings-Leuten arbeiten kann, bin ich zufrieden. Dann läuft die Sache.

Das stimmt, die Schweiz wartet nicht gerade auf die Deutschen. Kann ich ihnen nicht verdenken ^^. ich werde dann mal sehen, vielleicht heiratet mich ja eine Frau von dort . Ein bisschen dauert es ja noch. Es gibt auch andere Länder. Wichtig ist mir, dass es ein Land ist, in dem niemals die Grünen das Sagen haben wie bei uns.

Bukowski drückt in seiner speziellen Art oft aus wie ich mich fühle. Vor allem dann, wenn er autobiografisch wird. Sein Gefühl, nirgends dazu zu gehören und vor allem, das auch gar nicht zu wollen, passt zu mir .

[Beverly_Marsh]

Mal wieder eine kleine Meldung von mir. In den nächsten Wochen schreibe ich dann auch mal wieder mehr.

Ja, die vier Klausuren sind bestanden und überwiegend nicht nur bestanden, sondern gut bestanden. So wie es auch mein Anspruch ist. Damit ist auch das dritte Semester gut geschafft. Drei von acht, wobei da noch längere praktische Zeiten dazu kommen. Aber es geht immerhin in die richtige Richtung. Und nach dem nächsten Semester im Sommer steht dann schon as erste Staatsexamen an.

Ich werde zwar nie das Gefühl verlieren, dass ich an einer Uni nichts zu suchen habe. Ganz egal wie gut bis sehr gut meine Leistungen sind. Aber meine Welt wird es nie werden. Aber das ist okay, das kann wohl auch nicht anders sein, so wie ich aufgewachsen bin. Und es hat ja durchaus auch etwas, als Alien unterwegs zu sein, bei der sich viele fragen, warum sie solche Noten hat ^^.

Demnächst mehr. Bald steht sowieso ein besonderes Datum für mich an.

[ast]

ye, so läuft das hier im besten Schland aller Zeiten...da wird man ganz schnell mal vom Covidiot zum Lumpenpazifisten abgestempelt.

ansonsten ist es ja recht ruhig geworden hier im Forum...schade, mich würde mal interessieren, wie Leute wie Mohandes oder Nebukadnezar oder Praxx die Lage heutzutage einschätzen.
als der Schmock vor drei Jahren losging kam ich mir ja mit Marle wie ein einsamer Rufer in der Wüste vor und siehe da - es hat sich alles weitgehend so entwickelt, wie befürchtet.
nun ja, es kann nie schaden, (mental) vorbereitet zu sein; den einen oder anderen, der damals noch daran glaubte, dass die deutsche Bank bar zahlt, wird es mittlerweile kalt erwischt haben.

aber Menschen, die quasi von Natur aus im permanenten Survival Modus sind, fällt es eventuell etwas leichter, mit dem Pardigmenwechsel umzugehen.

von daher, liebe Bev: mitnehmen, was geht und ansonsten Arschlecken vierachtzig (ist Inflation )
Du bist nicht an der Uni, um anderen Leuten zu gefallen, sondern um Abschlüsse einzusacken.
und solange Du diesen Fokus nicht verlierst, wirst Du auch Dein Ding durchziehen.

[Beverly_Marsh]

Ohja @Ast ich denke, ich bin derzeit schon ganz gut auf dem richtigen Weg. Ich nehme hier noch mit, was ich mitnehmen kann und dann bin ich weg. Das dauert aber noch ein paar Jahre.
Das Pharmazie-Studium ist eher lang bis zum endgültigen Abschluss. Danach allerdings sind die Job-Chancen auch richtig gut, es sei denn die Grünen Khmer haben uns bis dahin endgültig wieder in die Technik-feindliche Steinzeit geführt. Aber das gilt dann zum Glück nur für Deutschland,. Denn in keinem anderen Land haben diese Deppen eine so große Macht wie hier .
Eine Menschenfängerin werde ich in dem Leben nicht mehr. das "gefallen" wäre mir auch zu anstrengend. Ich bin wie ich bin ^^.



Tja...aber heute will ich mal auf was anderes raus.
Am Sonntag nächste Woche habe ich meinen Geburtstag und werde 24. Ja, erschreckend, ich weiß, ich werde langsam alt ^^. Und ich bin schon viel älter als ich jemals werden wollte. So kann man sich irren.

Nun hat aber logischerweise jeder Mensch einmal im Jahr Geburtstag. Und deswegen würde ich hier das auch gar nicht extra erwähnen. Es geht aber um etwas anderes. Denn am Sonntag nächste Woche ist es genau 10 Jahre her, dass ich das erste Mal Heroin genommen habe. An meinem 14. Geburtstag. Und das und auch das Datum werde ich niemals vergessen.

Und wenn ich daran zurück denke, dann will ich ehrlich sein. An diesem Fehler, dem drittgrößten in meinem Leben – auf den Zuhälter reinfallen und der Fehler, der zum Tod meiner Schwester führten, waren schlimmer – war niemand anders schuld als ich. Ich alleine habe das damals unbedingt gewollt. Niemand hat mich gezwungen.

Ich habe die beiden Mädels mit dem Zeug erwischt und war extremst angepisst wie die offenbar schon seit Wochen das neue Zeug konsumieren. Ohne mich. Die wollten mich abhalten. Natürlich nicht unbedingt aus Sorge um mich, sondern weil sie nicht teilen wollten. Aber ich habe genervt, gedroht, sie auffliegen zu lassen, dann wären sie aus der Wohnung geflogen. Ich wollte es unbedingt. Habe mich unbesiegbar gefühlt und war dumm wie man nur in dem Alter dumm sein kann.

Haja, mal was anderes und eben mal bisschen was neues. Wirft mich doch nicht um, nicht wahr? Und drücken? Natürlich nie im Leben, ich drück doch nicht, das machen doch nur die, die total am Arsch sind.

Tja, das war das erste Mal. Und es hat extrem angedockt bei mir. Das Drücken ließ nicht lange auf sich warten. Und nein, keine noch so beschissene Kindheit oder sonstige Umstände entschuldigen meine Dummheit. Ich war naiv, doof und habe eine sehr hohe Zeche dafür bezahlt. Denn ohne diesen Tag, diesen 14. Geburtstag, hätte ich gewiss auch nicht wenig später den Zuhälter kennen gelernt.
Das eine führt zum anderen. Und wie so oft treffen die Onkelz mit ihren Songs auch hier den Nerv:

„Ich hatte Großes vor, ich spielte mit dem Feuer, doch ich bezahlte 1000 Mal denn guter Rat war teuer“

Dieser Geburtstag vor gut zehn Jahren hätte der Beginn meines Sterbens sein können. Er wurde es nicht. Heute bin ich immer noch Junkie. Ja, in meinen Augen bleibt die Suchtgefahr ja das ganze Leben. Aber ich bin Junkie im Ruhestand und genau das will ich bleiben.

Ich war die mit der schlechtesten Prognose, der mehr als einmal der schnelle Tod prophezeit wurde.
Meine Leberwerte waren mit 16, als ich in U-Haft und dann sofort in den Entzug kam so, dass sie mit jedem Vollzeit-Alkoholiker, der viermal so alt ist, mithalten konnten. Mein Zustand war beschissen.

Heute bin ich gesund und topfit. Kann eine Kampfsportart und eine Selbstverteidigung perfekt. Bin sportlich. Ich studiere. Ich habe Dinge geschafft, die ich nie von mir erwartet hätte. Wie auch, wenn dir von klein auf gesagt wird, dass du nichts taugst und zu blöd sogar für die Hauptschule bist. Wenn ich mal mit dem Studium fertig bin, habe ich einen höheren Bildungsabschluss wie all meine Schulleiter früher in Thüringen. Uni schlägt PH ^^.

Und könnte meinem damaligen Zuhälter heute alle Knochen brechen, was ich sofort tun würde, wenn er mir jemals zu nahe kommen sollte. Dass ich ihn aber nochmal im Leben sehe, ist nicht sehr wahrscheinlich. Vielleicht ist er auch schon tot. Ich könnte dann auf sein Grab pissen, aber ich glaube, mein kostbarer Urin ist viel zu edel für ihn .

Und so viele von damals sind heute tot. Vor allem die, die so früh damit begonnen haben wie ich. Dass ich es nicht mit, ist wohl vor allem auch das Produkt von vielen glücklichen Zufällen auf einmal.

Wenn ich nun sage, das Leben, das Heroin oder wer auch immer haben mich nicht klein gekriegt, dann stimmt das natürlich. Aber es klingt heldenhafter als es ist. Denn ich habe ja rein gar nichts gemacht, außer mich selbst aus der Jauche zu ziehen, in die ich aus Übermut selbst gehüpft bin.Ich bin das perfekte Beispiel eines dummen Kindes gewesen, das unbedingt mit dem Feuer spielen musste.

Ich bin noch da. Immer noch.

[Quasimodus]

Na wenigstens Bev ist straight on wie es aussieht.
Du wirst 24 und alt ?
Ich würd sagen , du wirst 24 und wirst zu einer Frau, die ne Menge durch hat, und somit einen grossen Vorteil Gleichaltrigerin gegenüber, die ihre Illusionen v
" Leben " auf Insta rumposten, aber im real life iwo hängengeblieben sind.
Bev du hast die Asse in der Hand, du kannst alles werden, Drogensucht passee, langweilig, abgehakt.
Zieh durch.
Deine Droge ist wenn dann Adrenalin pur, ich sag nur Wingsuit flying.

[Beverly_Marsh]

Danke Quasimodus

Bin zur Zeit im Urlaub, aber Anfang August schreibe ich dazu noch was.

[Beverly_Marsh]

So, nach langer Zeit mal wieder ein update hier von mir.

@Quasimodus
Insgesamt unterschreibe ich das mal glatt, was du gesagt hast. Solche Dinge wie instagram oder überhaupt irgendwelche Medien dieser Art sind mir völlig fremd. Mir ist absolut nicht klar, was ich davon habe, wenn wildfremde Menschen, die keinerlei Bedeutung für mich haben und die ich nie treffen werde, meine Bilder liken. Das ist so ein Menschen-Ding, mit dem ich nichts zu tun habe.

Ich habe auch bis heute kein Handy, obwohl mir das an der Uni häufig Nachteile bringt. Ist mir egal. Ist ein Prinzip von mir. Ich bin noch nicht verblödet, ich kann mir Termine durchaus ohne Elektronik merken. Ich hasse Telefonieren sowieso. Ich muss unterwegs nicht online sein, wozu denn? Ich brauche auch nicht google, um die Welt erklärt zu bekommen. Das einzig Sinnvolle an einem Handy wäre, dass ich Musik hören könnte. Das wiederum geht aber nicht, weil ich durch meinen dezent gestörten Kopf immer in Alarmbereitschaft bin und es undenkbar ist, durch die Straßen zu laufen und nicht genau auch mit den Ohren zu erfassen, was hinter und neben mir abgeht.

Fazit also: Ich brauche das Teil nicht. Und nur weil es die Gesellschaft braucht, muss ich das ja nicht mitmachen.


Ob alles aus mir werden kann, weiß ich nicht. Aber vielleicht manches in meinem Bereich. Mir ist auch nicht unbedingt eine große Karriere wichtig. Ich will nur meine Lebensnische haben, in der ich halbwegs gut Geld verdiene, unabhängig bin. Und ich brauche ein Land, in dem mich die Politiker in Ruhe lassen. Aber schon richtig, ich habe ungleich mehr durch als andere in meinem Alter. Das ist keine Leistung, das meiste habe ich ja auch selbst verbockt. Aber genau deswegen kann ich auch mit den meisten Menschen in meinem Alter kaum bis nichts anfangen.


Tja und was war sonst? Ein weiteres Semester ist geschafft. Okay, ich habe die Ergebnisse der Klausuren zwar noch nicht, aber alle waren machbar und dass ich durch gefallen bin, ist höchst unwahrscheinlich. Damit ist dann das Grundstudium durch. Anfang Oktober habe ich das erste Staatsexamen, das früher mal ganz locker Zwischenprüfung hieß. Witzig ist, dass gerade das im Multiple-Choice-Verfahren stattfindet. Und dann geht es im Oktober mit dem Hauptstudium weiter.


Stressig wird allerdings noch eine Sache: Ab kommenden Montag beginnt meine Famulatur. Mein verbindliches Praktikum. Das heißt, ich arbeite ab Montag Vollzeit für sechs Wochen in einer Apotheke. Fachlich ist das kein Problem, wohl aber seelisch. Eine Apotheke ist ein Dienstleistungsunternehmen. Und nirgends passe ich weniger hin. Ich kann nicht lügen, Mich absolut nicht verstellen. Das konnte ich noch nie. Bin ich angepisst, sieht man mir das auch an. Und wenn Frau X kommt und erklärt, sie kann nicht mehr kacken, wird es für mich unendlich schwer, Interesse zu heucheln. Denn natürlich ist es mir völlig egal, ob Frau X kackt, genau wie es ihr egal ist wie es mir geht.

Normale Menschen lächeln dann und geben der Kundin das Gefühl, wichtig zu sein. Das kann ich nicht. Ich bin ja persönlich der Meinung, dass man FlugbegleiterInnen besser bezahlen sollte. Ich fand das im Urlaub wieder faszinieren wie die immer lächeln. Selbst wenn die größten Deppen die dümmst möglichen Fragen stellen und sich für wichtig halten, lächeln die immer noch. Ich bin immer erstaunt wie das ohne Medikamente oder Drogen geht. In meinem Fall wäre es genial, wenn ich vor allem hinten arbeiten dürfe. Ich mische gerne irgendwelche Cremes oder in gewissem Umfang auch Medikamente. Da bin ich viel wertvoller für die Apotheke als vorne beim Kunden .

Nach dem zweiten Staatsexamen ist nochmal ein ganzes Jahr solch eine Arbeit und mindestens ein halbes davon wieder in einer öffentlichen Apotheke. Aber daran denke ich im Moment noch nicht.


Der Urlaub war schön, aber seelisch stressiger als sonst. Mir sind Dinge über mich bewusst geworden. Nein, das stimmt ja nicht. Keine neuen Erkenntnisse, absolut nicht, aber manches merkt man im Urlaub einfach mehr als im Alltag. Man hat dann wohl mehr Augen an Stellen, die sonst etwas blind sind.


Das wars mal wieder von mir. Ich melde mich sicher wieder, spätestens, wenn ich die sechs Wochen in der Apotheke hinter mir habe.

[ast]

mach Dir mal keine Gedanken wegen der Apo...die wären ja dumm, wenn sie Dich nicht Deinen Fähigkeiten entsprechend einsetzen würden.

[Beverly_Marsh]

Danke ast, ja also tatsächlich war ich die erste Woche gar nicht vorne bei Kunden und jetzt diese Woche seit Donnerstag.

Ich muss mich schon sehr zusammen nehmen. Es sind eindeutig zu viele Menschen um mich herum. Dazu die unerträgliche Hitze seit einer Woche, die ich ähnlich mag wie zu viele Menschen. Ja, derzeit gibt es nix zu lachen .

Der einzige Ort, an dem mich menschen nicht so stören, ist an der Tür. Da ist es irgendwie lockerer, aber da habe ich jetzt bis Ende der Famulatur Pause, denn ich kann ja schlecht tagsüber Vollzeit in der Apo arbeiten und dann noch abends/nachts an der Tür. Obwohl ich bei der Hitze sowieso nicht schlafen kann, eventuell kann ich dann was Vernünftiges machen.

Die ersten Tage hatte ich den Eindruck, die halten mich dort für eine Vollidiotin. Mittlerweile haben sie wohl kapiert, dass man mich hinten auch mal mehr machen lassen kann, als Dinge im ABC einzuordnen.

Meine Klausuren habe ich wie erwartet bestanden, einmal steht eine Zwei vor dem Komma, das mag ich nicht so, aber war eben zu viel Bio.

Okay, alles sehr kurz, irgendwann im September, wenn wieder normale Temperaturen herrschen, schreibe ich länger .

[Beverly_Marsh]

Und da bin ich mal wieder

Mein Praktikum ist seit Freitag Abend geschafft. Der Beginn war das Grauen, weil ich behandlet wurde wie eine Schülerpraktikantin. Dann wurde es besser. Am Ende bin ich okay mit den sechs Wochen.

Ich war insgesamt nicht so viel vorne bei Kunden, aber wann doch, ging es so halbwegs. Zumindest hat sich niemand beschwert . Ich habe auch immer versucht, zu helfen, eben meinen Job zu machen. Eben ohne groß zu grinsen, das bekomme ich nicht hin. Ich zeige nie Emotionen im Gesicht, ob ich gerade entspannt oder angepisst bin, können nur Leute beurteilen, die mich richtig gut kennen. Das sind wenige. Und wenn ich sage "Ich wünsche Ihnen gute Besserung" dann ist das nicht nur ne Floskel, bei mir hört es sich auch nach einer an.
Aber ich habe mich durch gebissen, habe die vielen Menschen um mich herum auch ertragen. Und nun ist das auch geschafft.

Erschreckend übrigens, wie viele Medikamente derzeit in diesem Land fehlen. Aber wenn man einen psychisch Kranken als Gesundheitsminister hat, dem man genau das auch ansieht und der nur dann in die Gänge kommt, wenn er Menschen terrorisieren kann, bleibt natürlich anderes auf der Strecke.

Nun geht es bald mit dem ersten Staatsexamen weiter, dann kommt das Hauptstudium. Es geht voran. Wenn auch langsam.

Ansonsten ist es schwer gerade, weil mir die meisten anderen Menschen noch mehr auf die Eierstöcke gehen als sonst schon. Das ist natürlich mein Problem, da können die Menschen nicht so wirklich was dafür. Eigentlich könnte ich schon wieder Urlaub vertragen, aber ich war ja erst.


Nun kommen wieder Herbst und Winter und man wird täglich wieder die Coronapanik in den medien lesen. Früher, also bis 2020 war genau das meine liebste Jahreszeit. Endlich dunkel, endlich keine Hitze mehr, endlich keine hässlichen Menschen mehr in kurzen Hosen. Heute kann man die Zeit nicht mehr genießen.


Und das Suchtmonster? Man könnte meinen, es schläft, das tut es auch meistens, aber ich darf niemals leichtsinnig werden, denn es kann trotzdem immer mal aufwachen und gerne vor allem dann, wenn sowieso schon vieles schwer ist. Clean bleiben ist zumindest bei mir schon eine Lebensaufgabe. keine, bei der ich nun ständig hinterher sein muss und mich erinnern muss - nein, das geht von selbst. Ich habe ja auch keine Wahl, mein ganzes jetziges Leben konnte ja nur so werden, weil ich clean bin und bleibe.


Stellt euch mal vor, als ich vor vielen Jahren hier aufgeschlagen bin, jemand hätte mir was von "Staatsexamen" erzählt . Ich hätte jeden ausgelacht, alleine das Wort dürfte in meiner Familie unbekannt gewesen sein. Und doch ist es so gekommen.
Eigentlich wollte ich mir ja eine neue Maschine kaufen, wenn das Examen durch ist. Aber sogar ich bin manchmal sentimental und kann mich tatsächlich von der alten Maschine nicht wirklich trennen, zumal sie ja noch top funktioniert. Also habe ich das mal glatt auf den Frühjahr verschoben.


So, ich melde mich wieder. Dieses Mal gab es jetzt nicht so viel neues, n ur wenig, was ich nicht häufiger schreibe. Aber so ist das eben, wir verändern uns doch meistens nicht immer wieder und wenn doch, dann selten freiwillig .

[ast]

ach my, ist ja verdächtig ruhig geworden in diesem Forum...

war doch klar, dass Du das durchziehst, Bev...auch wenn man manchmal die Zähne zusammenbeißen muss
und das Suchtmonster...klar lungert es ständig irgenwo um einen rum, aber man muss es ja nicht unbedingt beachten.
im Augenblick hast Du soviel anderes zu tun, da würde es Dich eh nur behindern.

von dakini hört man ja auch nichts mehr, hat sich quasi mitten in der Konversation verabschiedet...
wie auch immer, ich denke öfter mal an die Zeit und die Leute hier im Forum zurück, war ja zeitlebens (bzw. solange man sich noch neu anmelden konnte) ein Kommen und Gehen.
jedenfalls wird das Forum - wenn auch nur in der Erinnerung - immer ein fester Bestandteil meines Lebens bleiben, denn ohne es wäre letzteres höchstwahrscheinlich anders verlaufen.

ich denke, es ist ok, wenn man das als Resümee ziehen kann und das gleiche und noch viel mehr wünsche ich Dir auch, liebe Bev...
dann lass mal wieder was von Dir hören

[Beverly_Marsh]

Danke ast

Ich denke, dakini und auch andere schlagen hier sicher immer mal auf, nur eben nicht mehr so regelmäßig. Ist bei mir ja auch nicht anders. Aber ja, keine Frage, mir hat das Forum auch extrem geholfen mit 16, als ich praktisch direkt nach Entzug in die geschlossene Einrichtung kam. Da war es schon cool, seine Gedanken hier lassen zu können. Gerade eben auch, weil die woanders eher nicht willkommen gewesen wären. Und selbst jetzt schreibe ich immer noch ganz gerne zwischendurch mal hier.


Auch wenn ich mich natürlich verändert habe. Damals hätte ich nie gedacht, dass ich nur ein Prozent von dem schaffe, was ich dann tatsächlich gepackt habe. Dafür war ich damals natürlich auch naiver und das wiederum hat das Leben bisschen leichter gemacht. Damals hatte ich noch mehr Träume und verrückte Ideen.
Und heute weiß ich, naja, keiner von denen von damals wird jemals in Erfüllung gehen. Das ist der Nachteil von Träumen – sie sind im Tempo einer Schnecke und werden immer eingeholt von Gegenwart und Realität.

Manchmal habe ich so ein bisschen das Gefühl, dass ich eigentlich alles durch habe. Und nicht mehr viel kommt in diesem Leben. Früher als Kind war ich die Blöde, die Asoziale. Du taugst nichts, was das, was ich immer gehört habe und viele Jahre habe ich genau das leidenschaftlich bewiesen. Und danach habe ich vor allem mir selbst und als Nebenwirkung auch anderen gezeigt, dass ich eben doch nicht so blöd bin. Dass ich zumindest in manchen Dingen ganz gut mithalten kann.

Ich habe eine fette PTBS, die mich deutlich einschränkt, auch wenn ich es perfektioniert habe, es nach außen nicht zu zeigen. Trotzdem und egal, was ich durch habe, mir bleibt die Möglichkeit, Sex zu haben und zu genießen. Das ist auch nicht selbstverständlich und dafür bin ich dankbar.


Nun ist auch das erste Staatsexamen durch. Die Note folgt vermutlich noch Ende dieser Woche, aber ich bin sowieso sicher, dass ich bestanden habe. Das kann ich vom Gefühl her auf alle Fälle sagen. Und dann geht es ins Hauptstudium.
Daneben arbeite ich natürlich auch, denn ich wollte niemals Bafög, ich will von diesem Staat gar nichts mehr. Jetzt ist gerade bisschen Pause, ab Halloween stehe ich dann auch wieder an der Tür.


Aber irgendwie, naja, ist das alles nicht so wirklich was Neues. Früher war der Antrieb: Clean bleiben, was zeigen, Erfolg haben. Hat alles geklappt. Das Clean-Bleiben wird und muss Antrieb bleiben, so lange ich lebe. Aber das andere hat sich irgendwie auch aus geschlichen. Die 30. gute Note ist eben nicht mehr so das, was die erste war. Im Prinzip habe ich mich über meinen ersten Schulabschluss von der Hauptschule damals am meisten gefreut, weil es der erste Erfolg war, wenn auch ein bescheidener.


Ich wundere mich immer, wenn andere Menschen sich für so unglaublich wichtig halten. Auch ihr eigenes Leben. Oder sich unbedingt fortpflanzen wollen. Bei manchen hat man den Eindruck, sie wollen etwas von ihnen hinterlassen, was bleibt. Mir fehlt dieses Gefühl für mich selbst komplett. Und irgendwie ist alles so ein bisschen wie in einer Schleife und man erlebt letztlich alles immer wieder. Ich kann schon vorher sagen, was Person X an der Tür zu mir sagen wird, um rein zu kommen, welche Ausrede Y bringt, weil er eindeutig zu besoffen ist, um rein gelassen zu werden.

Ich kenne bei den meisten Dozenten ihre Art, zu reden, weiß auch fast genau, wann sie einen Witz einstreuen. Kenne die Hysterie irgendwelcher Leute, die auch studieren und die immer jammern wie schwer alles ist und überhaupt. Es ist erstaunlich wie viele Menschen reden und eigentlich gar nichts zu sagen haben. So als müssten sie sich durch das Hören der eigenen Stimme vergewissern, dass sie noch existieren.

Wirklich überraschend ist da nichts. Eigentlich nur Wiederholung, aber vermutlich ist das normal, wenn man 24 ist ^^.


Das war jetzt heute vielleicht bisschen schwere Kost, aber musste auch mal raus. Ich melde mich bald wieder hier. Und hoffe eben, dass es viele von früher hier auch so machen. Und dir nur das Beste, ast .