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Suchtmittel.de Team Silber-User
Anmeldungsdatum: 08.03.2006 Beiträge: 161
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Verfasst am: 11. Jan 2010 01:48 Titel: Ist eine Sucht selbst verschuldet? |
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Liebe User,
in der Vergangenheit kam es im Forum immer wieder zu Diskussionen, ob eine Sucht selbst verschuldet sei oder ob sie etwas mit der Veranlagung zu tun hat. Oft wurde behauptet, Süchtige können nichts dafür, dass sie süchtig sind. Dagegen war oft zu lesen, dass (fast) jeder Süchtige irgendwann einmal aktiv mit dem Drogenkonsum (bei stoffabhängigen Süchten) begonnen hat und somit selbst schuld an seiner Situation sei.
Damit dieses große Thema nicht immer in fremden Diskussionen ausgetragen wird, bieten wir euch mit diesem Thread Raum um die folgende Frage zu diskutieren:
Ist ein Süchtiger selbst Schuld an seiner Sucht?
Viele Grüße und viel Spaß beim Diskutieren,
das Suchtmittel.de-Team |
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veilchenfee Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4072
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Verfasst am: 11. Jan 2010 16:18 Titel: |
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Ich denke mir das so:
Aufgrund einer Kombination aus familiärer Vorgeschichte (Erziehung, Vorbilder) und einer gewissen genetischen Disposition hat es ein Mensch leichter, von seinem Suchtmittel zu lassen - oder erst gar nicht zu beginnen - als ein anderer. Bevor also jemand zu Suchtmitteln greift wäre es für den Betreffenden interessant zu wissen, wo er in dieser Hinsicht steht. Gefährdete Personen müssten also von vornherein strikt abstinent leben. Das Blöde daran ist, dass eben diese Menschen sich wahrscheinlich zu Suchtmitteln stärker hingezogen fühlen als die weniger Gefährdeten.
Der Begriff Krankheit gefällt mir in dem Zusammenhang nicht. In einen Topf mit körperlichen Gebrechen oder mit manifesten psychischen/geistigen Krankheiten möchte ich die Sucht nicht werfen.
In dieser Hinsicht verstehe ich Janas schon oft formulierte Einwände.
"Selbst schuld" in dem Sinne, dass er nie den ersten Schritt hätte tun dürfen, ist wohl jeder Süchtige. Ungerecht dabei finde ich, dass gewisse Suchtmittel gesellschaftlich anerkannt sind und deren Gebrauch sogar eingefordert wird. Sieht doch blöde aus, wenn man sich weigert, anlässlich einer Geburtstagsfeier auf das Wohl des Chefs mit einem Glas Sekt anzustoßen ... ?
Andere Suchtmittel werden von Ärzten verordnet (z.B. Dolomo-N mit Codein beim Zahnarzt). Ein Patient schluckt die Tablette und gut ist. Ein anderer registriert sofort die wohltuende Wirkung des Codeins und "springt" darauf an.
Niemand meidet das Glas Sekt oder die Tablette vom Zahnarzt, nur weil er Angst hat, süchtig zu werden. Jedoch der eine wird´s, der andere nicht.
Die "Krankheit" Sucht lässt sich schwer fassen. Ich würde konsequenterweise eine eigene Kategorie erschaffen. Der Süchtige ist weder krank noch willens- oder charakterschwach, er ist eben süchtig. Und er hatte das Pech, dass diese Sucht irgendwann durch irgendeine Substanz "gezündet" wurde. |
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Jana Platin-User
Anmeldungsdatum: 02.10.2007 Beiträge: 1470
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Verfasst am: 11. Jan 2010 17:42 Titel: |
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"Sieht doch blöde aus, wenn man sich weigert, anlässlich einer Geburtstagsfeier auf das Wohl des Chefs mit einem Glas Sekt anzustoßen"
Jetzt lass mal schön die Kirche im Dorf. Sich über Flatrate-Partys mit saufenden Jugendlichen zu ärgern, das sehe ich ein. Da bin ich deiner Meinung, da wird mit dem Alkohol ganz einfach übertrieben und somit ist er nicht besser, als andere Drogen. Das ganze aber auf ein harmloses Glas Sekt zu beziehen, halte ich für dämlich. Genau so wie das Feierabend-Bier. Es gibt unter denen Säufer, aber auch Genuss-Trinker, und Alkohol macht nicht so stark und so schnell abhängig, wie Heroin oder Kokain. Da könnt ihr mir erzählen, was ihr wollt, wäre dem so, dann wäre die Hälfte meines Bekanntenkreises Alkoholiker.
Und nach wie vor weiß ein Arzt, was er einem verordnet, die angeblich Millionen Ärzte in Deutschland, die keine Ahnung haben, lassen wir mal außen vor. Ganz ohne Kompromiss geht es nicht. Dass man mit Medikamenten vorsichtig umgehen muss, weiß auch jeder Arzt, das entschuldigt hier rein gar nichts, was irgendwie mit Missbrauch zu tun hat. |
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marisa85 Silber-User
Anmeldungsdatum: 13.12.2009 Beiträge: 106
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Verfasst am: 11. Jan 2010 18:12 Titel: |
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Jana hat Folgendes geschrieben: |
Und nach wie vor weiß ein Arzt, was er einem verordnet, die angeblich Millionen Ärzte in Deutschland, die keine Ahnung haben, lassen wir mal außen vor. Ganz ohne Kompromiss geht es nicht. Dass man mit Medikamenten vorsichtig umgehen muss, weiß auch jeder Arzt, das entschuldigt hier rein gar nichts, was irgendwie mit Missbrauch zu tun hat. |
Ach ja? Dann frag ich mich, warum viele Depressionspatienten mit Benzos zugepumpt werden und zwar wochenlang, wo die Ärzte ja wohl wissen, dass das Zeug schnell abhängig macht.
Habe das selbst bei Mitpatienten erlebt, die auf der Depressionsstation wochenlang Tavor o.ä. bekommen haben und dann erstmal Entzug machen mussten oder sogar mit dem Zeug entlassenw urden und zuhause dann dumm da standen.
Warum wird das wochenlang täglich verabreicht, wenn eigentlich Antidepressiva o.ä. angezeigt wäre? |
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veilchenfee Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4072
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Verfasst am: 11. Jan 2010 18:12 Titel: |
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Naja, aber eben auch dieses eine, harmlose Gläschen Sekt zeigt eine Wirkung. Und die Wirkung ordnet dann jeder Mensch für sich anders ein.
Der erste misst der Wirkung des Alkohols keine weitere Bedeutung bei. Es ist ihm einfach wurscht.
Der nächste empfindet die Wirkung des Alkohols als unangenehm, weil er Kontrollverlust und Peinlichkeiten befürchtet.
Der dritte jedoch wird euphorisch, genießt die Wirkung und trinkt gleich noch 2, 3 Gläser hinterher, damit er noch lustiger und entspannter wird.
Person Nummer 3 ist dann wahrscheinlich auch diejenige, die ab und zu gezielt der Wirkung wegen Alkohol trinkt. Vielleicht findet sie auch die Codeintablette oder eine Valium lecker und sorgt ggf. für Nachschub. Lebenskrisen können dann dazu beitragen, dass der Konsum sich auf andere Suchtmittel ausweitet und/oder außer Kontrolle gerät.
Dass es, was das Suchtpotential angeht Unterschiede gibt, sehe ich natürlich vollkommen ein.
Davon abgesehen: Schaut man genau hin was den Alkoholismus unserer Mitbürger angeht, wird einem grad schlecht. Viele reden sich mit Genußtrinken heraus, würden aber niemals darauf verzichten wollen. Es sind mehr heimliche Alkis unterwegs, als man im Alltag wahrhaben möchte. Auffallen tun ja nur die Extremfälle, bei denen es nicht zu übersehen ist. Alle anderen fallen nicht auf, weil sie an ihren ungepanschten, gut verträglichen Stoff legal und ohne großen Aufwand herankommen. |
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Jana Platin-User
Anmeldungsdatum: 02.10.2007 Beiträge: 1470
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Verfasst am: 11. Jan 2010 18:23 Titel: |
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Jeder, der von etwas abhängig ist, was ihn gefährlich macht, sollte damit zum Selbstschutz und zum Schutz anderer aufhören. Vielleicht gibt es auch "Fernsehsüchtige" oder uns, weil die 2 Stunden täglich gucken. Nur als Beispiel. So lange das keinem schadet, ist es egal. Es ist aber nicht egal, wenn ein total zermürbter Alki zur Arbeit kommt, und mal eben das Bewußtsein verliert, weil er's mal wieder übertrieben hat. Ich hasse diese täglich-Säufer auch, die alles mit Legaltät und Tradition rechtfertigen wollen. Wenn ich mit ihnen aber nix zu tun habe, und sie nüchtern fahren und arbeiten, sind sie mir egal. |
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ROTMIL4N Silber-User
Anmeldungsdatum: 06.01.2010 Beiträge: 152
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Verfasst am: 11. Jan 2010 19:05 Titel: selber schuld |
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Ich finde auch daß die 20-50 Millionen Autobesitzer, die Ihren Weg zur Arbeit auch mit öffentl. Verkehrsmitteln oder besser noch mit dem Fahrrad machen könnten faul und egoistisch sind und auf die Kosten der anderen sichs gut gehen lassen. Es werden auch noch tausende Menschen jährlich totgefahren weil sie nicht mal Ihr ach so liebes Gefährt beherrschen und zu schnell sind. Diese Leute sind Autosüchtig und selber schuld. Sollen doch bitte aufhören uns so zu gefährden und die Luft zu verpesten.
Es ist die reine Gewöhnung und Sucht von Millionen, sie könnens einfach nicht lassen und müssen dauernd Autofahren. 50 % aller Fahrten sind schätzungsweise nur zum "Spaß". Echt hart
Aber die sind auch selber schuld - niemand zwingt Sie dazu. |
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veilchenfee Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4072
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Verfasst am: 11. Jan 2010 19:19 Titel: |
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Eine perfekte Lösung für das ganze Dilemma haben die Amish-People gefunden. Sie leben so autark wie möglich und zum Wohle der Gemeinschaft, nutzen keine Autos, beten fleißig und süchtig ist wahrscheinlich auch keiner.
Gibt es eigentlich süchtige Amish? Wieviel Prozent der Amish-People würden wohl süchtig, hätten sie Gelegenheit dazu? |
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Sienna Platin-User
Anmeldungsdatum: 31.08.2009 Beiträge: 1986
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Verfasst am: 11. Jan 2010 19:22 Titel: Re: selber schuld |
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ROTMIL4N hat Folgendes geschrieben: | Ich finde auch daß die 20-50 Millionen Autobesitzer, die Ihren Weg zur Arbeit auch mit öffentl. Verkehrsmitteln oder besser noch mit dem Fahrrad machen könnten faul und egoistisch sind und auf die Kosten der anderen sichs gut gehen lassen. Es werden auch noch tausende Menschen jährlich totgefahren weil sie nicht mal Ihr ach so liebes Gefährt beherrschen und zu schnell sind. Diese Leute sind Autosüchtig und selber schuld. Sollen doch bitte aufhören uns so zu gefährden und die Luft zu verpesten.
Es ist die reine Gewöhnung und Sucht von Millionen, sie könnens einfach nicht lassen und müssen dauernd Autofahren. 50 % aller Fahrten sind schätzungsweise nur zum "Spaß". Echt hart
Aber die sind auch selber schuld - niemand zwingt Sie dazu. |
Echt mal, die bösen Autofahrer! Autofahren sollte man verbieten. Aber Verbote führen ja leider zu nichts (jedenfalls zu nicht viel).
Nein im Ernst, lustig zu lesen, made my day |
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Jana Platin-User
Anmeldungsdatum: 02.10.2007 Beiträge: 1470
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Verfasst am: 11. Jan 2010 20:17 Titel: |
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Vor allem, weil es die Realität heutzutage ja auch nicht vorsieht, dass man Auto fahren muss, wenn man lange Strecken zur Arbeit fährt. Wirklich, du bist ein ganz, ganz schlaues Kerlchen, YanoTed. Realitätstreu und der Vergleich hinkt auch nicht soo ein bisschen. |
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Rote Zora Platin-User
Anmeldungsdatum: 28.05.2009 Beiträge: 1041
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Verfasst am: 11. Jan 2010 20:25 Titel: |
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veilchenfee hat Folgendes geschrieben: |
Gibt es eigentlich süchtige Amish? Wieviel Prozent der Amish-People würden wohl süchtig, hätten sie Gelegenheit dazu? |
Genau das ist das Ding...hätten sie Gelegenheit dazu...
Nicht jeder kommt ma eben so an harte Drogen,sind ja keine Bonbons.
Auch ein Grund,warum Traumapatienten anders damit umgehen.
Natürlich nicht alle.
Ich für meinen Teil habe nicht gezielt Leute gesucht die Drogen nehmen,sondern bin in "sehr" jungen Jahren dareingerutscht.Ich geb mir nicht die Schuld dafür,ich war einfach zu naiv,und wüßte z.B. nicht das Shore = Heroin ist. Genauso wie es 1-2 Jahre gedauert hat,bis ich gemerkt habe,daß ich überhaupt abhängig von dem Zeug bin...
Gruß Zora |
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Jana Platin-User
Anmeldungsdatum: 02.10.2007 Beiträge: 1470
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Verfasst am: 11. Jan 2010 20:31 Titel: |
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"Ich geb mir nicht die Schuld dafür,ich war einfach zu naiv,und wüßte z.B. nicht das Shore = Heroin ist. Genauso wie es 1-2 Jahre gedauert hat,bis ich gemerkt habe, daß ich überhaupt abhängig von dem Zeug bin... "
Du gibst dir also nicht die Schuld daran, weil du naiv warst. Das ist die behämmertste Ausrede, die ich je gehört habe, Zoralein. Dann bin ich auch nicht schuld, wenn ich aus purer Verachtung und Wut jemanden töte, oder aus purer Blödheit ein Haus für 500.000€ kaufe, obwohl ich nur maximal 100.000€ locker machen kann. Wenn ich "naiv" war, dann bei kleinen Dingen. In der Kindheit, oder mal in der Schule, wenn ich dachte, das Thema ist sowieso total leicht. Oder bei anderen Kleinigkeiten, aber der Verstand eines jenen disziplinierten Menschen sagt ihm, dass er gewisse Themen nicht einmal mit der Kneifzange anfasst. Ganz ohne Drogen ist es mir bei der Bewältigung persönlicher Abgründe immer gelungen, auch mal in mich zu kehren, Fehler bei mir und bei anderen zu suchen.
Schuldfrage wieder nicht zugunsten der Betroffenen geklärt. Die oder der nächste bitte. |
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ROTMIL4N Silber-User
Anmeldungsdatum: 06.01.2010 Beiträge: 152
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Verfasst am: 12. Jan 2010 12:22 Titel: YanoTed |
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Könnte sein, kenne die Amish nur aus TV. Schon bewundernswert wie die so leben - nur die Optik - naja . Doch das ist denen auch wieder egal. Aber als Mitteleuropäer der von den Medien mehr beeinflusst ist als von Eltern (falls vorhanden) ist es schwer sich so von dem gewohnten Leben derart konsequent zu trennen.
@Jana: wer sieht vor das man weite Wege zur Arbeit in Kauf nehmen muß ? warn Witz, oder ? in der achso modernen Zeit ist doch eher das genaue Gegenteil der Fall.soll sich doch jeder bitte Wohnortnahe Arbeit suchen oder dorthinziehen. Gemüse und Eier vom Bauern um die Ecke und so weiter...
Ein langer Weg zur Arbeit schreit doch gerade zu nach öffentl. Verkehrsmitteln und den Weg vom Bhf. zur Firma, dafür hat man dann dort ein Rad postiert. Nur soviel dazu. Wie gesagt, es ist die reine Gewöhnung (Sucht) das jeder alleine in seinem Auto sitzt und jeden Meter darin zurücklegt. Damit verbrauchst Du wertvolle Ressourcen, gefährdest Mitmenschen und erweiterst das Ozonloch. -> das ist für mich Faulheit,Arroganz und Sucht ! Und ja - ich bin zu 50% selber schuld an meiner Sucht, 50% bin ich Schmerzpatient. (Schätzungen) |
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Rote Zora Platin-User
Anmeldungsdatum: 28.05.2009 Beiträge: 1041
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Verfasst am: 12. Jan 2010 14:17 Titel: |
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Toller Vergleich Jana...vergleich ne 12 jährige nicht mit nem erwachsenen Menschen.
Naja,ich seh´s trotzdem anders.Ich war mit 12 noch nicht über Drogen aufgeklärt. Ich kann z.B. nicht verstehen wie Leute mit 18 anfangen Drogen zu nehmen.Mag an meiner eigenen Geschichte liegen,mit 18 saß ich schon tief in der Scheisse. Ich denke mir,in dem Alter weiß´man doch auf was man sich einlässt. Mir war es damals nicht klar. Zumindest nicht die Folgen...Andere lernen in dem Alter wie man Probleme ohne Substanzen löst...das hab ich versäumt. Schuld...?hmm,ja,sicher hatte ich auch die Gelegenheit nein zu sagen,aber in dem Alter zählen ganz andere Dinge,und das letzte ist die Vernunft an die man da denkt.
Wenn ich so zurückdenke,und mich frage was hättest du damals anders gemacht,muß ich sagen ...nicht viel. Mal abgesehen davon,daß ich meine Realschule nicht geschmissen hätte,und niemals H angepackt hätte,muß ich sagen,alles andere hätte ich genauso gemacht.
Schuld bin ich an meinen Rückfällen,weil da entscheide ich mich bewußt zur Droge zu greifen,und den Weg des geringsten Widerstands zu nehmen.Ich kenne ja die Folgen.
So seh ich das
Zora |
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Maria Silber-User
Anmeldungsdatum: 06.09.2009 Beiträge: 287
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Verfasst am: 12. Jan 2010 22:07 Titel: |
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Das Wort Schuld mag ich nicht so gern, deswegen tausche ich es mal aus und benutze das Wort Verantwortung.
Fühle mich schon zu einem gewissen Prozentsatz verantwortlich für meine damalige Heroinsucht, denn damals suchte ich nach einem Mittel, meine manifestierte Schizophrenie zu behandeln. Es hat mich keiner genötigt, heroin zu konsumieren, es war mein freier Wille, denn ich wollte mit gutem Gefühl mein Leben gestalten. Wofür ich nicht verantwortlich bin, aber zur Verantwortung gezogen wurde, ist die Beschaffungskriminalität. Die Drogenpolitik war schuld, das ich auch auf dem absteigenden Ast saß, obwohl das Heroin gut gegen die Schizophrenie gewirkt hat.
Da Heroin ein sehr gutes Antidepressivum ist und gut bei Schizophrenie und noch so vielen anderen psychischen Erkrankungen wirkt, hoffe ich, dass die Politiker irgendwann einsichtig werden, und Heroin wieder frei verfügbar machen für jedermann.
Und mit freiem Willen habe ich mich vor sieben Jahren wieder von Heroin verabschiedet. |
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