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jackie20 Silber-User
Anmeldungsdatum: 23.01.2009 Beiträge: 102
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Verfasst am: 28. März 2010 17:35 Titel: liebesbeziehung und heroinsucht |
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hallo was mich mal interessieren würde wie ihr das so seht .wenn beide partner auf heroin sind findet ihr das die partnerschaft eine zukunft hat oder nicht?mein freund und ich sind oder waren selber drauf sind substituirt ab und an mal beikonsum.das gibt ne menge probleme was aber nichts mit der sucht zutun hat ausser ein paar typische verhaltensweisen.aber egal.wie ist das bei euch so.und gibt es den ein oder anderen der es geschafft hat mit sein partner(in) clean und glücklich zu werden?mein mann und ich gehe in einigen wochen in einer einrichtung.und wollen da an uns arbeiten und den die stadt wechseln..ich hoffe das klappt..würde mich auf einige antworten freuen |
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Rote Zora Platin-User
Anmeldungsdatum: 28.05.2009 Beiträge: 1041
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Verfasst am: 29. März 2010 14:21 Titel: |
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Puuh...schwierig. Ich glaube ja nicht das das funktioniert. Ich kenne zumindest kein Paar was vorher gemeinsam drauf war,was es nach einer Thera geschafft hat sauber zu bleiben. Es ist ein Unterschied,ob man einen Partner kennenlernt,mit dem man noch nie konsumiert hat,auch wenn dieser ebenfalls ein Suchtproblem hat,oder ob man gemeinsam konsumiert hat.Ein Stadtwechsel ist gut,aber Eure Erinnerungen nehmt ihr mit! Ihr beide müßtet einen gleich starken Willen haben clean zu werden/bleiben.Wenn nur einer einknickt,ist die Gefahr hoch,daß er den anderen mitzieht.Es ist schwer über Suchtdruck zu reden,wenn man Angst haben muß,den anderen damit zu triggern.
Ich wünsche Euch,daß Ihr die Ausnahme seid und es schafft!Alles Gute
lg Zora |
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Hydra Bronze-User
Anmeldungsdatum: 05.10.2009 Beiträge: 91
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Verfasst am: 29. März 2010 17:52 Titel: |
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Hallo jackie20,
zuerst einmal finde ich Euer Vorhaben gut, gegen Eure Sucht etwas zu unternehmen u. clean werden zu wollen.
Ich sehe - genau wie Rote Zora - die Gefahr, daß, wenn einer rückfällig wird, der andere es doppelt schwer haben wird.
Aus eigener Erfahrung kann ich nicht reden, kann aber sagen, daß ein Stadtwechsel auch nur dann Sinn ergibt, wenn man stark bleibt.
Habe letzten Sommer vor meiner Haustür, wo heftig Drogen konsumiert u. verkauft werden, meinen Ex-Freund getroffen. Da er frisch aus dem Knast entlassen wurde, konnte man ihm nichts ansehen. Ich habe ihn 2 Wochen bei mir wohnen lassen u. schon nach einigen Tagen wußte ich was los war, denn ich wurde beklaut u. belogen. Er hat dann jeden Tag versprochen in "Therapie sofort" zu gehen. Es passierte aber rein gar nichts. Das ganze artete dann so aus, daß ich in meiner Wohnung nicht mehr entscheiden konnte, wann ich schlafen wollte u. somit somit lautstarke Diskussionen entstanden. Der Ärger mit Nachbarn u. Vermieter war vorprogrammiert. Ich habe ihn dann vor die Tür gesetzt. Er kam dann hinterher kleinlaut an, daß er die Stadt u. somit auch den Freundeskreis wechseln würde. Dann würde auch das Ballern mit H aufhören. Er hat dann sogar in Dortmund ein Zimmer bekommen. Das erste was er tat war, die Szene in Dortmund ausfindig zu machen. Er ist heute aggressiver u. kaputter denn je (er nimmt aber auch alles: Alk, H, Tabletten in jeglicher Form, Koks, Gras...) Und vor allem hängt er wieder vor meiner Wohnung herum, beschimpft mich aufs übelste u. hat die Haustür bei mir aufgetreten. Als er meine Wohnungstür auftreten wollte, habe ich aus Angst die Polizei gerufen.
Ich werde von ihm fast jeden Tag bedroht.
Das Umziehen in eine andere Stadt bringt ja nur dann etwas, wenn man hart an sich arbeitet. Die alte Szene ist man aber zumindest los.
Bitte nicht als Vorurteil werten, aber für mich persönlich kommt nie wieder ein Freund in Frage, der an der Nadel hängt u. schon im Knast war.
Kenne so einige Leute hier, die H "nur" rauchen u. teilweise auch arbeiten gehen. Von denen, die spritzen kenne ich keinen, der noch arbeiten kann. Ist nur meine Erfahrung.
jackie20, ich hoffe für Euch, daß Eure Liebe u. Euer Wille so stark ist, daß Ihr es gemeinsam schafft. Ich drücke Euch ganz fest die Daumen !
Liebe Grüße von Hydra |
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Maria Silber-User
Anmeldungsdatum: 06.09.2009 Beiträge: 287
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Verfasst am: 29. März 2010 22:24 Titel: |
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Hallo Jackie20!
Ich hatte vor acht Jahren auch eine Beziehung mit einem Mann, und wir beide waren an Heroin gewöhnt, später im Methadonprogramm. Durch die Illegalität der Drogen, wir hatten Beikonsum mit Kokain, ist er schnell verhaftet worden. Es war eine sehr schwere Zeit, aber ich versuchte, zu ihm zu halten. Später, als er Therapie statt Strafe machte, habe ich mich von ihm getrennt, denn ich spürte, dass unser gemeinsamer Weg ein Ende nahm. Jeder für sich hat auf seine Weise den Weg aus der Szene gefunden.
Ich denke, durch die Illegalität ist es sehr schwer eine glückliche Liebesbeziehung zu führen. Einfach zu stressig. Das Suchtpotential versucht man auch stets über die Partnerschaft zu kompensieren, was oft in einer Co-Abhängigkeit endet. Wird einer durch den anderen gekränkt, ist der Weg zur Droge die einzige Lösung, sich wieder Liebe zuzuführen, mittels Heroin.
Drogenliebschaften, nenne ich es mal, halten den Druck der Gesellschaft und der Drogenpolitik kaum stand.
Trotzdem wünsche ich euch viel Kraft. Es gibt ja immer Ausnahmen.
Gruss |
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Rote Zora Platin-User
Anmeldungsdatum: 28.05.2009 Beiträge: 1041
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Verfasst am: 30. März 2010 00:48 Titel: |
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Gutes Beispiel Maria
Ganz,ganz häufig ist es so,das diese Beziehungen dann kaputt gehen. Man kennt sich ausschließlich auf Droge.Wenn man dann klar im Kopf wird,kann es sein,das man einen ganz anderen Menschen vor sich hat...Und oftmals gehen die Vorstellungen und Wege dabei deutlich auseinander. Auch ich habe mich damals bei meiner ersten Thera von meinem heutigen Ex getrennt,weil ich eben merkte,das unsere Vorstellungen von der Zukunft und vom Leben weit auseinander gingen.Außerdem war er nicht wirklich bereit clean zu werden...ich schon. Hätte mir das jemand vorher gesagt,hätte ich es wehement abgestritten .Wie gesagt,ich spreche da aus eigener Erfahrung .
Jackie,seid Ihr gemeinsam draufgekommen,oder kanntet Ihr Euch auch clean?
Nochmal,ich wünsche Euch natürlich nur das beste,und das es bei Euch nicht so endet...
lg Zora |
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jackie20 Silber-User
Anmeldungsdatum: 23.01.2009 Beiträge: 102
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Verfasst am: 30. März 2010 17:29 Titel: |
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Maria hat Folgendes geschrieben: | Hallo Jackie20!
Ich hatte vor acht Jahren auch eine Beziehung mit einem Mann, und wir beide waren an Heroin gewöhnt, später im Methadonprogramm. Durch die Illegalität der Drogen, wir hatten Beikonsum mit Kokain, ist er schnell verhaftet worden. Es war eine sehr schwere Zeit, aber ich versuchte, zu ihm zu halten. Später, als er Therapie statt Strafe machte, habe ich mich von ihm getrennt, denn ich spürte, dass unser gemeinsamer Weg ein Ende nahm. Jeder für sich hat auf seine Weise den Weg aus der Szene gefunden.
Ich denke, durch die Illegalität ist es sehr schwer eine glückliche Liebesbeziehung zu führen. Einfach zu stressig. Das Suchtpotential versucht man auch stets über die Partnerschaft zu kompensieren, was oft in einer Co-Abhängigkeit endet. Wird einer durch den anderen gekränkt, ist der Weg zur Droge die einzige Lösung, sich wieder Liebe zuzuführen, mittels Heroin.
Drogenliebschaften, nenne ich es mal, halten den Druck der Gesellschaft und der Drogenpolitik kaum stand.
Trotzdem wünsche ich euch viel Kraft. Es gibt ja immer Ausnahmen.
Gruss |
hallo.wir haben uns in der klinik kennengelernt.wir hatten zeiten da waren wir beide voll drauf.das war sehr stressig viel streit und so weiter.nun sind wir schon einge zeit substituirt.und haben mit der szene nicht mehr viel zutun.manchmal holen wir uns was für ein zwei knaller das wars denn auch.mein mann geht sogar wieder arbeiten und wenn wir zusammen sind reden wir auch über ganz normale sachen.so als ob wir mit drogen nie was zutun hatten.haben genug andere sachen die erstmal wichtig sind.das ist echt gut das es sowas wie metha,pola und subutex gibt.so können wir ein ganz normles leben führen.und wenn wir mal lust haben machen wir das einmal und das warst denn erstmal.ich bin richtig glücklich mit ihn und war noch nie so verliebt.ich hoffe auch das wir es alles schaffen |
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jackie20 Silber-User
Anmeldungsdatum: 23.01.2009 Beiträge: 102
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Verfasst am: 30. März 2010 17:35 Titel: |
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Jackie,seid Ihr gemeinsam draufgekommen,oder kanntet Ihr Euch auch clean?
Nochmal,ich wünsche Euch natürlich nur das beste,und das es bei Euch nicht so endet...
lg Zora[/quote]
wie geschrieben wir haben uns in einer klinik kennengelernt.und da waren wir clean.und natürlich sind wir danach erstml wieder draufgekommen.das war echt ne heftige zeit.haben schon viel durch.nun sind wir schon seid einiger zeit substituirt.und er geht wieder arbeiten drogen sind für uns soweit erstmal kein thema.wir führen eine ganz normale glückliche beziehung.wenn wir mal lust uf ein knaller haben holen wir uns was.aber das warst denn auch schon wieder.inmoment haben wir andere sachen die wichtig für uns sind..ich denke mal das wir eine ausname sind.und das wir ganz ganz lange zusammen bleiben.ich hoffe das zumindest |
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badbrain Anfänger
Anmeldungsdatum: 01.04.2010 Beiträge: 1
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Verfasst am: 1. Apr 2010 01:58 Titel: |
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hallo jackie
weiß aus eigener erfahrung das es zwar mögli.,aber sehr schwierig ist. meiner meinung nach kann man richtigen suchtdruck (bevorzuge immer das wort hirnfick, umschreibt es irgendwie am passensten) einem partner der nie etwas mit (harten) drugs am hut hatte, gar nicht wirkli.erklären,bzw.er wird es niemals in vollem ausmaße begreifen können. das eure streiteren lediglich typische paar verhaltensweisen sind glaube ich nicht wirklich.
hey, nicht falsch verstehen, möchte dich in keinster weise kritisieren. du wirst es aber kaum für mögli.halten wie stark solche nichtigen streiteren von drogenindizierten negativen gefühlen beeinflußt werden, auch wenns dir in diesem moment überhaupt nicht bewußt ist. mit drogen meine ich auch substitutionsmittel, die ja nicht umsonst bloß auf btm rezepten ausgehändigt werden. wurde selbst viele jahre substituiert, dhc, subut.,metha&pola.
du schreibst
ist echt gut das es sowas wie metha,pola und subutex gibt.so können wir ein ganz normles leben führen.und wenn wir mal lust haben machen wir das einmal und das warst denn erstmal.
widerspreche dir nicht das es gut ist das es sowas gibt, aber von "normalem leben" führen kann in einem programm absolut nicht die rede sein, auch wenn man es zu beginn derartig empfindet. ok, man muß sich nicht mehr kriminalisieren aber schlußendlich ersetzt der doc bloß den dealer. solch ein programm ist lediglich ein kleiner anfang der normalität. das normale leben mit all seinen höhen und tiefen beginnt erst mit dem völligen clean-sein. einerseits stimmt es mich traurig wenn ich lese das ihr ab und an der sucht nachgibt, andererseits wird mir selbst aber total warm ums herz wenn ich an den kleinen ab&zu-knaller denke. damit war in meiner beziehung auf kurz oder lang der extreme rückfall "immer" vorprogrammiert. heute noch ertappe ich mich manchmal selbst bei dem gedanke mir einen knaller oder eine kleine nase schön zu reden. glücklicherweise kann ich oder meine partnerin mich dann rasch wieder auf den boden der tatsachen bringen. ebenso gibt es aber auch tage an denen ich die stimme der vernunft in unserer beziehung bin. manchmal auch an tagen an denen ich eigentli.nichts lieber tun würde als ... du wirst es kennen. hoffentlich harmoniert ihr beide in dieser hinsicht ebenso gut. glaub das ist mit einer der grundsteine weshalb wir es geschafft haben. mmh.., geschafft haben kann man ja überhaupt nicht sagen. wie ich aus selbsthilfegruppen weiß dauert dieser kampf ein leben lang an. mit den jahren zwar weniger, aber ganz verschwinden wird er wohl nie. die macht des sucht-/belohnungszentrum im gehirn sollte man nie unterschätzen.
kann euch auch nur raten immer völlig offen über ängste, suchtdruck usw. zueinander zu sein.
ihr habt noch einen langen und steinigen weg vor euch, resigniert aber nie, denn auch wenn es einem so vorkommt als würde man nur auf der stelle treten, es wird besser, garantiert!
drücke euch ganz fest die daumen und wünsche euch von herzen alles gute
lg bb
der weg zum ziel beginnt an dem tag, an dem du die hundertprozentige verantwortung für dein tun übernimmst. |
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Gwendoline Silber-User
Anmeldungsdatum: 06.05.2009 Beiträge: 288
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Verfasst am: 1. Apr 2010 15:20 Titel: |
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Meiner Erfahrung nach geht eine Beziehung, in der beide Partner auf H sind, oder auf H waren, mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit in die Hose, klar, es gibt zwar auch Fälle, in denen es klappt (z.B. bei mir in der Vergabe sind mehrere Paare, tw. auch mit Kindern, wo beide H-abhängig sind und die jeweiligen Paare sind mitunter auch schon sehr lange zusammen, haben aber immer mal wieder Probs. mit ihrer Sucht, so wie wohl fast wir alle).
Ich selbst war in meiner Beziehung vor der jetzigen auch mit einem langzeit-H-abhängigen Mann zusammén, wir haben uns zwar auf gewisse Art und Weise sehr geliebt, aber auf gewisse Art und Weise stand das Mat auch immer zwischen uns, das ist sehr schwierig zu beschreiben, wie ich finde.
Treffend wäre es wohl, sich solch eine Beziehung als Dreieck vorzustellen, in dem zwar beide Partner miteinander verbunden sind, zusätzlich aber auch jeder Partner nochmal mit der Shore verbunden ist, bzw. wohl eher gesagt mit seiner Sucht.
Diese Spitze des Dreiecks (ergo: die Sucht) stört und gefährdet die andere Verbindung (ergo: die der beiden Partner zueinander) und je nach dem, wie die individuellen Umstände dieser "Dreiecks-Beziehung" aussehen, wird diese Spitze i-wann derartig Oberhand nehmen, dass die eigentliche Beziehung (ergo: die der beiden Partner zueinander/miteinander) komplett zerstört wird.
Das Ende meiner eben angesprochenen Beziehung mit meinem H-abhängigen Ex war übrigens sehr, sehr unschön, für uns beide, wir waren dann schlussendlich auch beide wieder sehr heftig drauf und haben jeweils den anderen dafür verantwortlich machen wollen, was nat. totaler Quatsch ist!
Mit ein bisschen Abstand habe ich das dann auch erkennen können, weiß, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist und letzendlich jeder sein Leben lebt und auch leben muss und nicht das Leben i-einen anderen und sei es der Partner!
Diese Erfahrung/Erkenntnis war sehr schmerzhaft für mich und ich möchte sie nicht nochmal machen müssen...habe mittlerweile einen neuen Partner, der in seinem Leben noch nie mit H zu tun hatte, außer eben über mich.
Denke, dass diese Variante deutlich erfolgsversprechender ist, zumindest in Hinsicht auf den mittel- bis längerfristigen Erfolg des cleanbleibens!
Wünsche Euch nat. trotzdem allen Erfolg der Welt und drücke ganz fest die Daumen, schließlich ist es nie schön, einen Menschen, den man sehr liebt, zu verlieren, sei es an's H oder an sonstiges... |
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stickup-flow Anfänger
Anmeldungsdatum: 05.04.2010 Beiträge: 1
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Verfasst am: 5. Apr 2010 12:00 Titel: Re: liebesbeziehung und heroinsucht |
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ich bin ca 20 jahre dabei und ich muß sagen zieh dein ding allein durch weil ich meine das so ziehmlich jede beziehung nur eine reine zweckbeziehung ist.(früher oder später) |
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Rote Zora Platin-User
Anmeldungsdatum: 28.05.2009 Beiträge: 1041
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Verfasst am: 5. Apr 2010 22:55 Titel: |
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Ach Gwen,ich vergass total wie ähnlich wir uns sind,sorry
Nur bei mir ist es jetzt bei der räumlichen Trennung angekommen...nach 10 Jahren
Den Rest hast Du treffend beschrieben
glg Zora |
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