Ein verdammt schlechtes Gefühl – Ankündigung einer Überdosis

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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2010 20:49    Titel: Ein verdammt schlechtes Gefühl – Ankündigung einer Überdosis Antworten mit Zitat

Bei neinem Partner steht eine Urinkontrolle an, die im negativen Ausgang wohl eine Bewährungswiderruf mit sich bringt.
Angeblich hat er die ganze letzte Woche kein H mehr konsumiert. Einerseits erklärte er mir, er bräuchte Tabletten gegen den Affen, andererseits will er mir weißmachen, dass es für ihn kein Problem ist, aufzuhören, weil er ja eh nicht so sehr drauf ist und immer und jederzeit aufhören könnte, weil er ja sein Leben fest im Griff hätte und nicht so ein „Versager“ (original Zitat) ist, wie diejenigen, die kurz vor der Überdosis stehen.
Mir selber hat er geraten, den Mund zu halten, weil ich keine Ahnung habe und immer nur der Meinung bin, er ist genauso dran, wie „seine Versager“. Im nächsten Moment kam aber dann die Anmerkung, ich soll doch nicht irgendwelche Bücher oder Menschen um Rat fragen, die es geschafft haben (weil die ja die Versager sind ) sondern mit Menschen aus Berlin vom Bahnhof sprechen ?
Menschen, die es geschafft haben, aber durchaus in ihrer „aktiven“ Zeit mal einen Besuch auf der Intensivstation hatten, wären seiner Meinung nach, nur welche, die so schlimm waren, dass sie die Gefahr einer Überdosis in Kaufgenommmen hätten, er das aber NIE tun würde, weil ihm sein Leben so wichtig ist! Aber ich würde eben einfach nicht verstehen, dass ein Junky zwar immer ein Junky bleibt, aber es auch durchaus welche gibt, die sozusagen nur „Gelegenheitsspritzer“ und „Sofortaufhörer“ gibt, bei denen mit einer Tablette sämtlicher Entzug weg ist und das Wort Suchtdruck ein Fremdwort ist. Die Sache mit dem Kopf ist im Übrigen auch nicht der Rede wert!
Im Übrigen sei z. b. auch Kiffen keine Sucht!

Weil ich irgendwann keine Lust mehr auf dieses Geschichten hatte, bin ich gegangen. Ein paar Stunden später, ging es dann am Telefon weiter. Seine noch so große Angst wieder in den Knast zu müssen, da habe ich wahrscheinlich irgendwelche falschen Stimmen gehört oder es nur geträumt, auf jeden Fall, war er plötzlich der Meinung, die paar Monate sitzt er auf seinem A… ab, er würde auch keine Lockerungen wie Ausgang usw. da mehr brauchen und würde es letztlich sogar bereuen nicht gleich alles auf einmal abgesessen zu haben!

Diese Story zu glauben, ist wohl so wie wenn ich die These aufstellen würde, einmal eine Banane essen und man wird nie mehr eine Zigarette anrühren!
Es macht mich einerseits ziemlich wütend, dass ein volljähriger Mensch meint, er könnte mich so verarschen. Genau dieser Mensch, dem sehr wohl bewusst ist und auch an manchen Tagen froh darüber war, das ich mich wirklich damit auseinandergesetzt habe. Aber auf der anderen Seite erfüllt es mich auch mit Angst. Steht er wirklich so nah am Abgrund. Als ich genau diese Geschichte einem ehemaligen Abhängigen erzählt hat, hat er gemeint, wenn jemanden so redet, nach dem Motto, er würde es nie soweit kommen lassen, dass eine Überdosis greifbar nahe ist, der steht näher am Abgrund als er es sich vielleicht auch selber eingestehen will.
Mir ist schon oft aufgefallen, mit jedem Rückfall, wollte er immer ein Stückchen mehr, dass ich Abstand von ihm nehme, das ich Wut und Hass entwickle.

Ulla
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AsLi
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 22.03.2010
Beiträge: 127

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2010 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Ulla,

hab leider Dein Post und Deine Mail erst jetzt gelesen.

Im Augenblick - das merkst Du ja selber - gehts ihm so scheiße, dass da Reden keinen Sinn macht. Versuch bitte nicht, die Widersprüche aufzudröseln oder zu verstehen. Das macht so wenig Sinn, wie Reden.

Er versucht, sich jetzt mal eben vom H runter zu kriegen und merkt, dass das eng wird.

Er weiß selber, dass das Quatsch ist, was er erzählt - zieh Dir das nicht rein. Das ist eher Panik als bewusstes Lügen. Die anstehende und mit großer Wahrscheinlichkeit positive UK löst Stress aus, der Knast droht und dazu kommt der Entzug. Und in der Situation ist er mit sich selbst völlig ausgelastet - es ist eine beschissene Lage. Und die Tatsache, dass Du Dir Sorgen machst und dass Du seine Lage weit besser einschätzen kannst, als ihm lieb ist, stresst ihn nur noch mehr.

Ich kann Dir nur sagen, was ich jetzt in Deiner Situation tun würde: Gehen und auch erstmal nicht erreichbar sein. Du hast bei allem Verständnis für seine Situation das Recht, wütend zu sein über seine Versuche, Dich zu verarschen. Er tut Dir damit weh. Und Deine Unterstützung kann nicht so weit gehen, dass Du Dich verletzen lässt und immer noch für ihn da bist. Würde ihn im Moment ohnehin nur noch aggressiver machen.

Aus der Ferne kann ich nicht einschätzen, ob das Risiko einer Überdosis besteht. Glaube, es geht ihm richtig scheiße, glaube aber auch, dass das Risiko nicht wesentlich höher ist als sonst. Wissen kann ich es leider nicht.
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 17. Apr 2010 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man den Titel des Threads liest, meint man, jemand möchte sich umbringen und möchte das vorher im Internet, in diesem Forum eben, ankündigen. Im Thread selber ist aber nichts von einer drohenden Überdosis zu lesen. Das wird enttäuschend für manch Sensationsgeilen Leser werden.

Ich habe eine Erfahrung machen können, welche sich schon öfters bestätigt hat. Die Leute, die ganz unten sind, unter denen kaum noch etwas argeres kommt, was die Gesellschaft als asozial deklarieren könnte, titulieren ihre Mitmenschen gerne mit den Worten, die eher auf sie selber passen würden.

So gröhlen etwa ein paar mir bekannte Leute andere gerne an mit "Du Assi!", dabei sind sie selber arbeitslose Harz IV Empfänger, ehemalige Alkoholkier, und wissen mit ihrem Tag nichts anderes anzufangen, als einen nach dem anderen zu kiffen und TV zu sehen. Jeder muss noch etwas haben, was unter ihm liegt, und gerade diejenigen, die ganz unten sind, brauchen ganz dringend etwas, was noch unter ihnen anzusiedeln ist, daher suchen sie enthusiastisch danach und nutzen jede Gelegenheit, andere auf benannte Weise nieder zu machen. Die stabile, unbelehrbare Selberverblendung hat sie erst zu dem gebracht, was sie sind. Daher wird sich daran auch kaum etwas ändern.

Was das mit deinem Partner zu tun hat? Auch er sucht sich "Looser", die unter ihm sind. Er wird insgeheim wissen, dass er selber einer ist, sucht deshalb verzeifelt nach Leuten, die noch größere "Looser" sind, um sich mit Hilfe derer aufzuwerten. Außerdem weiss er, dass er in der Scheisse hängt, es nicht schafft, damit aufzuhören. Alles, was er von sich gibt, etwa, dass er es locker schaffen könne, ist weit von der Realität entfernt. Das weiß er, und er weiß, dass du es weißt. Es ist ein Dilemma, aus dem er nicht heraus kann. Das ist frustrierend, den Frust bekommst du zu spüren. Wenn er schon nichts ändern kann, wenn er sich nicht zur Wehr setzen kann mit vernünftigen und realistischen Argumenten, so bleibt ihm nur noch das Ausflippen, das emotionsgeladene, frustrierte Beschimpfen.

Er sollte in eine Klinik zum Entzug, alleine wird er es nicht schaffen. Das weiß er selbst, nur was hindert ihn daran, in die Klinik zu gehen? Hat er einen Job, der dadruch gefährdet würde? Wenn er arbeitslos ist, hätte er alle Zeit dafür. Mehr fällt mir dazu nicht ein, mehr kann ich auch nicht wirklich aus dem Text herausziehen.
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 17. Apr 2010 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

@crazyman:

sorry, wegen der Überschrift, aber in dem Moment, als ich das verfasst habe, hatte ich wirklich Angst deswegen. Klar gab es keine weiteren Andeutungen, außer die, "er würde es nie machen".
Aber ich muss dir Recht geben, das ist mir eben erst bewusst geworden, erfühlt sich wirklich wie Dreck und so hat er einen Grund mich niederzumachen. Mag in dem Moment wohl ein erhabenes Gefühl sein, die Frau weinend vor sich zu sehen.

Warum er nicht zum Entzug geht? Ich glaube, gerade dieser Schritt wäre auch unter "normalen" Umständen ja gerade dieser für ihn unmögliche. Das mag jetzt plumb klingen, aber wahrscheinlich ist er noch nicht tief genug gefallen, um zu merken, so geht es nicht weiter.
Ja, er hat einen Job. Es ist ja sozusagen alles in geordneten Bahnen. Das ist ja wahrscheinlich wieder das Dilemma, sich sozusagen nicht dem Entzug zu stellen.
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2010 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

Mindestens 2 Wochen krank. Grund muss nicht angegeben werden. Aber das ist eine Überwindung, vor allem, wenn man am Job sehr hängt. Wenn es ein 08/15 Aushilfsjob ist, würde mich das allerdings nicht weiter interessieren. Wobei ich nicht unterstellen möchte, dass das bei ihm der Fall ist.

Nicht tief genug gefallen? Aber er fühlt sich doch schon elendig. Du weinst? Das tut mir leid. Wenn ich meine Partnerin zum weinen bringen würde, hätte ich sicher das Verlangen, sie in den Arm zu nehmen.

Was erwartest du von den Antworten? Eine Lösung? Selbstverständlich. Die Lösung ist aber einzig 2 Wochen Entzug. Denn leider schaffen es wirklich die wenigsten, alleine davon los zu kommen. Aus den wenigen Beschreibungen kann ich schließen, dass er es nicht alleine schaffen wird. Dessen ist er sich, wie gesagt, sicherlich auch bewußt. Nur will er diesen Schritt nicht wagen. Meinst du, es zu schaffen, dass er in dieser Hinsicht umdenkt?
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2010 01:43    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, ich kann es nicht schaffen, dass er umdenkt. Das muss er alleine. Ich kann ihm nur in dem Sinn helfen, dass er weiß, das ich für ihn da bin. Ich kann ihm auch keine Lösung anbieten, auch wenn ich es noch so gerne würde, auch in dem ich hier schreibe nicht. Das ist wohl eher für mich, darüber zu reden und Informationen zu bekommen. Klar, kommt tatsächlich nur ein "echter Entzug" infrage. Da bin ich mir sicher, dass weiß er genauso wie ich. Es wäre wahrscheinlich auch anders, wenn er wirklich, aus seinem eigenen inneren Willen heraus bereit wäre, diesen Weg zu gehen. Jetzt ist es wohl mehr der Druck der Justiz! Das ist ja gerade der Punkt, ER muss es wollen, es muss von innen, nicht von außen kommen.
Danke, das es dir leid tut, das ich weine. Ich weiß auch, dass es ihm weh tut. Und er fühlt sich deswegen vielleicht noch elendiger und es macht alles wieder noch schlimmer. Es ist wirklich ein elendiger Kreislauf, mit dem einzigen Ausweg, ENTZUG! Da gäbe es aus beruflicher Sicht auch keine Probleme. Da hast du vollkommen recht.
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2010 02:42    Titel: Antworten mit Zitat

Da hast du Recht, solange er es innerlich nicht "begriffen" hat, er also nicht zu einer innerlichen Überzeugung gekommen ist, sich davon loszusagen, wird ein erzwungener Entzug höchstwahrscheinlich scheitern. Vielleicht wird er schon aus Trotz wieder zu H greifen. Es kann aber auch sein, dass während des Entzugs sich etwas in ihm ändert. Wenn er ein intelligenter Mensch ist, was ich nicht beurteilen kann, wird er zur Wandlung fähig sein und die Notwendigkeit nicht nur erkennen, sondern auch die Befähigung aufweisen, sich zu ändern.

Es gibt viele Menschen, die erkennen noch nicht mal, dass sich etwas ändern muss, das ist nicht nur auf Drogen bezogen. Andere wiederum erkennen zwar die Notwendigkeit, sind aber nicht in der Lage, etwas zu verändern und machen weiter wie bisher.

Du kannst nur hoffen, dass du dich nicht für den falschen Partner entschieden hast. Ich weiss, was ich jetzt schreibe, mag wenig nett klingen. Ich persönlich möchte meine Zeit nicht mit einem Partner verschwenden, der nicht in der Lage ist, sich zu verändern, wenn die offensichtliche Notwendigkeit dazu besteht. Wenn etwa die ganze Beziehung unter etwas leidet, was änderbar ist. Und wenn er selber nicht dazu in der Lage ist, aber die Möglichkeit zu externer Hilfe besteht, so sollte der Partner diese Möglichkeit nutzen. Wenn nicht, ist er fehl am Platze als Partner. Das mag egoistisch klingen, doch der Partner ist es nicht weniger, wenn dieser weiter machen möchte wie bisher, ohne dabei Rücksicht auf den anderen Part der Partnerschaft zu nehmen. Dann ist es an der Zeit, sich die Möglichkeit für einen angemesseneren Partner zu geben, indem man sich schleunigst trennt.

Vielleicht begreift er den ernst der Situation, wenn du ihm die Trennung ankündigst, wenn er nicht einsieht, dass dich der aktuelle Zustand sehr belastet und ein Entzug nicht nur für ihn, sondern auch für dich und eure Beziehung notwendig ist, wenn die Beziehung eine ernste Zukunft haben soll. Ich würde dir auch ernsthaft empfehlen, dich zu trennen, wenn er das nicht einsieht. Dann soll er alleine untergehen und sein jämmerliches Drogenleben weiter führen, aber ohne dich damit runterzuziehen. Willst du so eine Beziehung wirklich fortführen? Stelle ihn vor ein Ultimatum. Entweder Entzug und Dich oder Nichts. Wenn er darauf nicht eingeht, ist er es nicht wert. Dann hast du etwas besseres verdient.
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AsLi
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 22.03.2010
Beiträge: 127

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2010 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hi CrazyMan,

ja - der Entzug wäre im Augenblick sicher der richtige Schritt, aber nur wenn er der erste von vielen weiteren Schritten ist. Die Frage ist, wie es danach weiter gehen soll/kann.

Der Entzug behebt nicht die Ursachen der Abhängigkeit, sondern man wird mit sich und all seinen Ängsten clean konfrontiert - wie lange kann ein Mensch das schaffen, wenn er danach nicht weiter jede mögliche Form der Unterstützung annimmt/bekommt?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mir damals Entzüge nichts gebracht haben, ausser dass ich mich wieder spüren konnte. Und das war nix gutes - der Rückfall war immer vorprogrammiert und der Konsum nach der Entgiftung nach ein paar Tagen schon deutlich höher, als vor dem Entzug.

D.h. für mich gab es nur eine einzige sinnvolle Entgiftung, die letzte vor der Therapie. Zu dem Zeitpunkt war der Therapieantrag bereits gestellt und es war klar, dass ich direkt aus der Entzugsstation ohne Umweg in die Therapieklinik gebracht wurde.

Gruß
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2010 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Das hast du Recht, nach der Entgiftung wäre eine Therapie ratsam. Eine Partnerin kann eine professionelle Hilfe nicht vollständig ersetzen. Also müsste auch dass unter einen Hut gebracht werden.

Ich habe gehört nach den 2 Wochen könnten 3 Monate Therapie in einer offenen Station erfolgen. Das ist eine lange Zeit, die die wenigsten aufzubringen in der Lage sind.
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AsLi
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 22.03.2010
Beiträge: 127

BeitragVerfasst am: 19. Apr 2010 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

ja - es gibt die Kombination Entgiftung/offene Station. Allerdings sehe ich da das Risiko, zu dicht an dem alten Leben dran zu sein. Entgiftung macht man ja i.d.R. in der Stadt, in der man auch lebt, sprich in die offene Station zu wechseln bedeutet, dass man bei Suchtdruck/Rückfallwunsch halt nur ein Busticket braucht, um wieder was an den Start zu kriegen.

Hatte übrigens auch mal das "Glück", nach einer meiner Entgiftungen im gleichen Krankenhaus eine Traumata-Therapie beginnen zu dürfen. Bin genau 3 Tage dageblieben, dann konnt ich die mit Medikamenten zugedröhnten Leute nich mehr ertragen, meine Angst auch nicht und hab die Entgiftungseuphorie genutzt (das schaff ich jetzt locker alleine - so bekloppt wie die anderen hier bin ich nich), um wenige Tage später wieder im Dreck zu sitzen.

Davon ab - 3 Monate sind extrem wenig Zeit. Hätte mir nicht gereicht - nach 3 Monaten war ich grad mal angekommen Wink. Ich hab nach 5 Monaten Therapie während einer Heimfahrt zum "Leben danach regeln" noch nen Rückfall gebaut, weil ich noch keinen ausreichenden Abstand zur Droge hatte.

Und klar - die wenigstens können diese 3 Monate aufbringen, obwohl doch ein ganzes Leben dahinter steht und selbst wenn, schaffen es immer noch die wenigsten.

Und um zu Ullas Partner zurückzukommen - er ist schon was länger drauf und kennt auch Therapie. Wird also schwieriger für ihn, sich darauf nochmal einzulassen.

Grüße
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