wie entstehen psychosen?

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Gela
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 19.04.2010
Beiträge: 27

BeitragVerfasst am: 26. Apr 2010 20:37    Titel: wie entstehen psychosen? Antworten mit Zitat

ich habe hier im forum viel gelesen und war erstaunt,über das wissen,über das einige personen verfügen,auf das gehirn bezogen und dessen funktion im detail.ich hatte natürlich im verlauf meiner drogenlaufbahn psychosen und dem zu folge therapeuten besucht.auf meine fragen hin,wie und was da in meinem kopf passiert,wurde grundsätzlich ausgewichen.ich habe dann versucht,mir das wissen aus büchern anzulesen,bzw,im internet recherchiert.leider habe ich nicht gefunden ,wonach ich suchte.
also,hier meine frage:
wenn ich dazu tendiere,mich zu menschen emphatisch zu verhalten,damit meine ich mich einzufühlen,oder zu identifizieren und nachzuempfinden,kann das auch eine psychose auslösen?in welchem teil des hirns passiert das?und wenn eine psychose ausgebrochen ist,kann man das auch ohne medikamente wieder in den griff bekommen?
bei mir hat zyprexa,seroquel und risperdal rein gar nichts geholfen!
wenn bei mir symptome auftreten hilft mir z,b,eiskaltes duschen,selbstverletzendes verhalten,was ich nicht mehr will.
ich finde,wenn man mehr darüber weiss,lässt es sich besser damit umgehen.wäre toll,wenn jemand was dazu sagen könnte
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Gela
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 19.04.2010
Beiträge: 27

BeitragVerfasst am: 26. Apr 2010 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

dazu fällt mir noch ein,das ich früher,vor der psychose,eine echte tagträumerinwar,bis über beide ohren verknallt.bis sich der "geliebte""
sozusagen selbsständig gemacht hat,und aus dem traum ein alptraum wurde. Crying or Very sad Crying or Very sad Crying or Very sad
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Cappu
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 483

BeitragVerfasst am: 26. Apr 2010 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich weiß nur dass es organische Psychosen gibt und psychosomatische quasi. Ich habe das selbst mal versucht herauszufinden wie das jetzt genau alles entsteht , bin aber leider nicht besonders fündig geworden. Würde mich auch interessieren.
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Maria
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.09.2009
Beiträge: 287

BeitragVerfasst am: 26. Apr 2010 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Gela, Psychosen sind in unserer Welt ein Fluch, in anderen Kulturen ein Segen. Die sprechen diese Menschen heilig!

Die neuere Wissenschaften erkennen die Schizophrenie in der Methylisierung bestimmter Gene, heisst, bestimmte Gene sind einfach ausgeschaltet. Die Ursache liegt nicht nur in einer familiären Disposition, sondern in Vernachlässigung und Traumatisierung während der Kindheit.

In den ersten drei Jahren richten sich die Gene aus, schwanken hin und her. Traumatisierungen beeinflussen die Methylisierung bestimmter Gene, vor allem Angst-, und Stressgen.

Sind diese Gene ausgeschaltet, werden diese Menschen bei Stress mit einer psychischen Erkrankung reagieren. Heisst, sie sind aufgrund der verkürzten Genvariante des Serotoninspiegels nicht in der Lage, sich stressresistent zu verhalten, anders ausgedrückt, der Weg zu einem bio-chemischen Gleichgewicht wird verhindert.
Wenn Du Dich für das Thema interessierst, googel Dich mal durch. Vererbungslehre, Methylierung, Angstgen, Stressgen, Traumatisierung.

Es kann vielleicht helfen, zu verstehen, sich zu verstehen, sich seiner Angst bewusst zu werden. Und über den Verstand gelingt es einem vielleicht, eine gewisse Selbstkontrolle aufzubauen, sich nicht mehr zu schneiden, oder sonst zu verletzen.
Grüsse und alles Gute
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Gela
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 19.04.2010
Beiträge: 27

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2010 07:56    Titel: Antworten mit Zitat

leider bin ich nicht die hellste in köpfchen,deshalb fällt es mir schwer,berichten aus dem internet zu folgen.da werden so viele fachausdrücke benutzt.mir hilft das so nicht weiter.ja und das ich traumatisiert bin ist für mich keine überraschung,ich war ja mein ganzes leben lang dabei.

wäre es möglich,das in meinem hirn 2 synapsen zusammengewachsen sind,die nicht zusammen gehören?also im grunde würde es mit reichen zu wissen,ob man quasi durch tagträumereien schon schizo ist und das ein grund sein kann,das man stimmen hört.und eben,was habe ich für möglichkeiten ohne medis wieder klar zu kommen?
danke maria für deine antwort.du bist wohl ziemlich gebildet.ich bin nur normalsterblich,daher hab ich schwierigkeiten ,dir zu folgen.(fachausdrücke)gibts dafür auch worte die jemand versteht,ohne abi?
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Maria
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.09.2009
Beiträge: 287

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2010 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Gela, wollte Dich nicht mit Fachbegriffen überfordern.
Du scheinst sehr sensibel zu sein, und sehr empathisch. Du fühlst Dich ein. Nennt man auch emotionale Intelligenz.
Diese Menschen müssen lernen, sich abzugrenzen. Sonst ladest Du Dir Probleme auch noch anderer auf. Es gibt einen Unterschied zwischen Mitgefühl und Mitleid. Wenn Du mitleidest, setzt Du Dich dermaßen unter Druck, dass Dich das überfordert, und Dir über Selbstzerstörung ein Ventil suchst.
Auch die Tagträumerin ist ein Hinweis darauf, dass Du eher introvertiert bist. Versuche zu lernen, bei Dir zu sein, und Dich selbst auszudrücken.
Es gibt nun mal Menschen, die merken, spüren mehr als andere. Irgendwann kann das der pure Stress sein. Man spürt seine eigene Ohnmacht, weil man allein nicht die ganze Welt, die Menschheit nicht retten kann.
Diese Sensibilität wird gern pathologisiert. Denn wenn einem anfängt alles weh zu tun, weil die Welt nicht so sensibel ist wie man selbst, gerät man sehr schnell in die Opferrolle. Versuche Dir Deine Sensibilität zu bewahren, aber versuche Dir auch eine dickere Haut zu verschaffen. Finde einen Weg, Dich vor äußeren Einflüssen zu schützen, ansonsten wird alles irgendwann nur stressen, Du wirst Dich unter Druck fühlen, und über das Schneiden wirst Du versuchen, Deinen Schmerz zu kompensieren. Es liegt innerlich am Mangel an körpereigenen Endorphinen, an Glückshormonen, äusserlich an zu viel Stress. Das Schneiden schüttet das körpereigene Endorphin aus, ein Schmerzstiller.
Hoffe, verständlich geblieben zu sein.
Alles Gute
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Gela
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 19.04.2010
Beiträge: 27

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2010 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

jo,maria,diesmal ists angekommen.das mit dem dickeren fell zulegen hab ich schon ganz gut geschafft.ich hatte ja danach gefragt,wie es so weit kommen konnte.das hast du gut erklärt,danke.und es trifft auch auf mich zu.emotionale intelligenz!wow...ich frage mich,warum sich therapeuten so schwer damit tun,ne ganze therapiestunde um den heissen brei herum zu reden,anstatt das ganze einfach mal auf den punkt zu bringen?womöglich würde der beruf therapeut aussterben
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TramaWolfpack
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 01.05.2010
Beiträge: 153

BeitragVerfasst am: 7. Mai 2010 21:07    Titel: Re: wie entstehen psychosen? Antworten mit Zitat

wenn ich dazu tendiere,mich zu menschen emphatisch zu verhalten,damit meine ich mich einzufühlen,oder zu identifizieren und nachzuempfinden,kann das auch eine psychose auslösen?in welchem teil des hirns passiert das?und wenn eine psychose ausgebrochen ist,kann man das auch ohne medikamente wieder in den griff bekommen?
bei mir hat zyprexa,seroquel und risperdal rein gar nichts geholfen!
wenn bei mir symptome auftreten hilft mir z,b,eiskaltes duschen,selbstverletzendes verhalten,was ich nicht mehr will.
ich finde,wenn man mehr darüber weiss,lässt es sich besser damit umgehen.wäre toll,wenn jemand was dazu sagen könnte[/quote]

Hi Gela...so bist mir ja mal viel lieber drauf als sonst, so langsam gewöhne ich mich an euch alle hier Smile
also bezüglich auf das gute ''sich in andere reinzuversetzen'' ihren Schmerz nachzuempfinden etc...auf einer Seite ist das ne Gabe, die ich auch habe, manchmal denke ich, sei stolz drauf (sei du auch auf dich stolz, Gela), aber sie kann auch sehr belastend wirken...kennst doch diese ''Helferleinsyndrom'' man kann andern so leicht helfen, aber nur sich selbst nicht. Aber es lenkt wenigst vom eigenen Scheiß ab.
Diese Fühlen und Wahrnehmen ist halt ein zweischneidiges Schwert, wenn es einen zu sehr belastet...als ich noch stark depressiv war, bevor ich in der Klinik aufblühte, hatte ich das auch, so stark, das ich bei Filmen heulte, ich sah ein altes Ehepaar und heulte, oder generell wenn jemand was passierte, der nicht der letzte unsymphat war.
Und dein Wissensdurst darüber ist ein sehr gutes Verhalten, meiner Meinung nach, ich mache/machte es selbst so. Der Austausch hier und das Lesen helfen dir bestimmt auch, auch wenn ich, was mich angeht, wieder ne Mauer aufgebaut aber, soll heißen, mir kommt das zwar, bezogen auf die Emotionen von damals voll assig vor, voll EGO...aber es ist Selbstschutz.
Wenn ich Nachrichten schau, was ich eigentlich vermeide, und da war wie jetzt letzt das Erdbeben und so weiter, sag ich: Scheiß drauf, ich kannte keinen von denen, und lüge mich nicht an, denn ich bin froh, das es nicht mich oder jemand, den ich kannte/mochte erwischt hat.

Versteh mich aber bitte nicht falsch, wenn ich (nur als Beispiel!) mit dem Finger schnippen müsste/könnte oder auch was mehr tun müsste, und all diese Menschen wären wieder lebendig, glücklich, hätten wieder ihr Zuhause etc. also wenn ich was dran ändern könnte!, würde ich es tun! Kein zweifel. Aber bei so Sachen, kann ich nix bewirken, also ist es mir scheißegal, es muss mir scheißegal sein, sonst würde es mich belasten, ohne auch nur den kleinsten Nutzen für mich oder die Betroffenen zu haben. Also ist es mir scheißegal, im positiven Sinne.
Ich hoffe, das wird bei dir auch mal so gut klappen.

lieben Gruß...der Wolf
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Jana
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 8. Mai 2010 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

@Gela: Täusch' dich da nicht. Hier verfügen nicht einige ein Wissen über das Gehirn, sondern sie interpretieren will, philosophieren viel. Hier ersetzt dir keiner Fachwissen, das Bücher oder Ärzte oder Psychologen geben. Sei dir bewusst, ein jeder hier ist ein Laie auf dem Gebiet. Lass dir Anregungen und Hinweise geben, glaube aber nicht stumpf, das du hier liest, nur weil es teilweise viel zu lange Beiträge sind.
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michaela
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 13.04.2010
Beiträge: 92

BeitragVerfasst am: 8. Mai 2010 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Gela;

Du wirst erwachsen genug sein, Dir selbst ein Bild zu machen, welche Beiträge Dir hier weiter helfen und welche nicht. Ein langer Beitrag mit einem drittel Inhalt ist noch immer besser als zwei Sätze ohne Sinn.
Und tatsächlich gibt es hier einige User mit Fachwissen zum einen, andere, die ebenfalls belesen sind und noch weitere, die selbst an Psychosen leiden, litten oder Angehörige haben, die an Psychosen erkrankt sind und sich schon deshalb eingehend mit dieser Erkrankung befasst haben. (Im Gegensatz zu Leuten die IN DER TAT absolut keine Ahnung haben, wovon sie eigentlich schreiben...)

Die EINE Ursache der Psychose gibt es nicht. Und das dürfte wohl auch der Grund sein, warum auch Psychologen/Psychiater mit der Erklärung hinter dem Berg halten. Einer der Gründe dafür, dass sie es immer wieder tun ist aber auch, dass man dem Patienten gerne unterstellt er verfüge über kein Fachwissen und wäre eben der Art laienhaft, dass er die gehobenen, medizinischen Ausdrücke des Dr. Dr. phil. eben nicht versteht und auch, bitte schön, nicht verstehen möge.
Der Patient wird oft als unmündig betrachtet, erst Recht in der Psychiatrie. Für irgendetwas muss die jahrelange Ausbildung schließlich gut gewesen sein und schon rein statistisch findet man besonders viele Ärzte und Professoren mit einem "Gottkomplex" in der Riege der Psychiater. Immerhin befassen sie sich mit dem Organ, dass bis dato noch am wenigsten greifbar und am geringsten "fassbar" ist. Eine Hirn-OP macht den Menschen noch am meisten Angst, denken wir doch, in ihm befindet sich die Seele, also das, was uns ausmacht.
Kein Wunder also, dass ein Arzt der seine Finger in einem Gehirn hat, nicht nur über Leben und Tod entscheidet, sondern auch über Sein und Nichtsein. Und auch kein Wunder, dass es viele Menschen gibt, die denken, so etwas könne man nur verstehen, wenn man jahrelang studiert hat und somit auch jedem Nicht-Arzt sämtliches Wissen um die Psyche absprechen.
Aber gut.

Die Faktoren für eine Psychose sind absolut vielschichtig. Zum einen (und da sind die Ursachen ähnlich komplex wie mit der Entwicklung der Sucht) sind hormonelle Störungen im Hirnhaushalt (also die schon oft beschrieben neuronalen Botenstoffe wie Serotonin, Dopamin, Noradrenalin,...) eine mögliche Ursache. Dies wird wohl - soweit man wissenschaftlich vermutet - eine der Hauptursachen sein. Daneben gibt es eine erbliche Tendenz, die ist aber eher gering. Also die Wahrscheinlichkeit an einer Psychose zu erkranken, wenn beide Elternteile ebenfalls eine Psychose hatte, ist groß aber nicht zwingend notwendig, da eine Psychose nicht zwangsweise erblich bedingt ist.
Dann gibt es noch Trauma, schlimme, einschneidende Erlebnisse und Ereignisse, die eine Psychose auslösen können, aber auch hier wieder über den Ast der Veränderung im neuronalen chemischen Haushalt.
Auch bestimmte psychotrope, halluzinogene Drogen können eine Psychose auslösen.

Ich wage allerdings zu bezweifeln, dass ein sich in andere hinein fühlen etwas derartiges vermag. Es ist das eine, emphatisch zu sein, sensibel und mitfühlend, aber das Erlebte des Gegenüber bleibt immer sein eigenes Erlebnis und seine Ängste werden sich nicht auf Dich, gela, übertragen.
Ich würde sagen, dass allein der Gedanke daran bzw. die Angst, dass so etwas möglich ist, etwas leicht paranoides an sich hat. Du wirst Deine Gründe haben, Deine Erfahrungen, die Dich diese Angst haben lassen.

In den seltensten Fällen verschwindet eine Psychose unbehandelt. Etwa ein drittel aller Psychosen tritt einmalig auf und wird - nach medikamentöser Einstellung und pschotherapeutischer Behandlung (Verhaltenstherapie) - vollständig geheilt.
Ein drittel tritt mehrfach und in Schüben auf, oft auch einher gehend mit Schizophrenen Zügen, auch hier bietet die Behandlung mit Neuroleptika, Antidepressiva hervorragende Behandlungsmöglichkeiten.
Nur ein drittel wird chronisch und bedarf lebenslanger Behandlung, teilweise auch unter stationärer Dauerbehandlung. Aber es ist äusserst selten, dass eine Psychose von allein geht. Gerade durch die oft damit verbundenen Begleiterscheinungen wie Paranoia, Depressionen, Wahnvorstellungen, absoluter Demotivation ist es einfach schwer, allein aus einer Psychose ohne Behandlung als gesunder Mensch hervor zu treten.

Hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen. Wünsch Dir ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße - Ela
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