anschaffen macht euch das nichts aus?

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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2010 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Raxaaa hat Folgendes geschrieben:
ich selber würde nie zu einer prostituierten gehen. ich verstehe auch nicht wie eine frau mit ihrem partner zusammenbleiben kann wenn dieser sie auf den strich schickt.


Der Gang zu einer Prostituierten hat in der Regel nichts mit Liebe zu tun. Mir würde es aus diesem Grunde auch schwer fallen. Wobei ich zugeben muss, eine solche Dame schon mal in meiner Jugend besucht zu haben, wenn auch eine gewöhnliche, die nicht für Drogen jobbte. Ich fühlte mich seltsam, als hätte ich masturbiert und dafür Geld gezahlt. Seit dem ist das für mich doch sehr nahe der Selbstbefriedigung. Und das kann ich viel besser daheim machen und ohne Geld dafür bezahlen zu müssen. Wie auch Raxaaa ist es auch mir nicht nachvollziehbar, wie jemand seine Freundin auf den Strich schicken kann. Es muss sich wohl eher um eine Drogengemeinschaft handeln als um eine liebevolle Beziehung.

Vor zwei Jahren lernte ich ein Mädel kennen, die für Drogen anschaffen ging. Wir trafen uns immer wieder mal in der Stadt, worauf sie mir vieles erzählte, was sie erlebte. Gerne gebe ich Auszüge zum Besten, an die ich mich erinnern kann.

Immer wieder berichtete sie von Vergewaltigungen. Etwa, dass diese oder jene von x Typen vergewaltigt wurde. Sie sagte, sie selber sei mal von 3 Türken vergewaltigt, anschließend aus dem Auto hinaus auf die Straße geschubst worden, worauf sie sich das Kenzeichen merken konnte, so dass es zur Strafanzeige kam. Immer wieder wurden die Mädels von der Polizei kontrolliert und fortgejagt. Sie bekamen ein Platzverbot, was aber kaum eine einhielt. Wenig später trotteten sie zurück und standen wieder dort. Auch sie hatte schon etliche Anzeigen. Nicht nur wegen Prostitution, nein, auch wegen Diebstahl in Parfümerien wie Douglas. Gestohlenes Parfüm wurde sogleich in Bargeld umgewandelt. Draußen standen immer Typen, die alles mögliche Geklautes ankauften. Nachdem sie von mir erfuhr dass Herr Y ein Navigationssystem im KFZ hat, was ich in völliger Naivität mitteilte, ich hätte mir immerhin denken können, was passiert, hatte dieses nach ein paar Wochen eine zerdepperte Scheibe und ein Navi weniger. Ging sie anschaffen, nahm sie manchmal ihren jüngeren Bruder mit, der draußen stand und sich die Kennzeichen von den Fahrzeugen merkte, in denen sie einstieg. Das machten sie, falls etwas passiert, sie zum Beispiel längere Zeit nicht zurück kommt.

Da der Strom abgestellt wurde, das Geld wurde selbstverständlich primär für Drogen ausgegeben, anstatt für Nebenkosten, saßen sie bei Kerzenlicht daheim. Wasser war zwar weiterhin vorhanden, doch ihre Klamotten schien sie nicht sehr oft zu waschen, was der unangenehme Geruch annehmen ließ. Die Zähne waren nicht mehr die Besten. Sicher war auch das gespritzte Koks beteiligt, das Kalzium bindet, ansonsten wohl schlicht und einfach fehlendes Putzen. So gesellte sich mit der Zeit eine Lücke zur anderen, was alles andere als anziehend aussah. Den Freiern schien es nicht sehr zu stören. Sie regte sich auf, wenn eine andere die Preise in Gefahr brachte. Nur 10 Euro hätte die 16-jährige für Oral ohne Gummi mit Schlucken genommen. Sie hätte sogar noch das Zeug im Gesicht gehabt, sagte sie grinsend.

Schon vor meinem Umzug habe ich sie längere Zeit nicht mehr gesehen. Gesundheitlich war sie schon recht angeschlagen, was sicher auch durch ihre seltsame Konsumart hervorgerufen wurde. Sie haute das Krams auf den Löffel, ohne Wasser oder Ascorbinsäure hinzuzugeben, hielt ein Feuerzeug darunter, bis es flüssig wurde und zog diese dicke, schwarze Pampe auf und drückte es sich in die Vene. Irgendwann berichtete sie, nachdem sie aus einem Krankenhaus kam, in dem sie wegen einer Thrombose behandelt wurde, die Gefäße seien zu, sogar bis in die Nieren. Was mich für sie sehr erschreckte, ließ sie selbst dagegen recht gelassen.

Sie lernte irgendwann einen LKW-Fahrer kennen, der ihr sogar seine EC-Karte inklusive Geheimzahl gab, womit sie von seinem Konto Geld abheben konnte. Dass sie nur 1000 Euro abhob, nahm er als Beweis ihrer Vertrauenswürdigkeit. Sie hätte ja auch alles abheben können. Sie hatte einen Finanzierer, er hatte eine Freundin. Ein seltsames Paar, eine Zweckgemeinschaft. Sind im Grunde nicht alle Partnerschaften Zweckgemeinschaften? Doch diese war sehr offensichtlich. Ihr Bruder kam abermals in den Knast, nachdem er etliche Male im Douglas beim Stehlen von Parfüm erwischt wurde. Er versuchte einen Therapieplatz zu ergattern, womit er dem Knast aus dem Weg zu gehen versuchte. Er scheint keinen bekommen zu haben, denn auch ihn hatte ich damals lange Zeit nicht mehr in der Stadt gesehen.

Es war letztendlich schrecklich und ich bin froh, keinen Kontakt mehr zu haben. Es war so ziemlich das Unterste, was man sich vorstellen kann. Vor allem zu sehen, wie Menschen wirklich nur noch für diese Droge leben, von Morgens bis Abends, und im Dreck ohne Strom wohnen. Denen das Essen und Trinken und alles andere unwichtig ist, hauptsache H.
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Jana
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2010 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

Welch Ironie, wird hier doch wieder munter das H konsumieren gepriesen, sich aber über die Folgen, dass man irgendwie leicht Geld machen muss, aufgeregt. Ihr kennt das Gesetz, ihr könnt es nicht ändern, also lebt damit, dass H Konsum euch in allergrößte Nöte bringen wird, so lange es sehr, sehr teuer und illegal ist.

Hydra hat Folgendes geschrieben:

Auf die Käufer kann ich nur armselig herabblicken.


Prostitution erfreut sich vielmals auch dem Aspekt der Illeglität, genau wie "euer" H. Trotzdem seid ihr alle ganz heiß drauf. Ist also jemand interessiert an dem, was sich auf dem illegalen Markt befindet, sollte es jedem halbwegs fair und logisch denkenden Menschen widerstreben, als Konsument illegaler Drogen die Leistungsempfänger illegaler Prostitution zu verurteilen.
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Sienna
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2010 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

Jana hat Folgendes geschrieben:
Welch Ironie, wird hier doch wieder munter das H konsumieren gepriesen.


Ach komm, wo wird hier denn MUNTER das H gepriesen?!
Es ist nun mal ein Fakt, dass H in Reinform unschädlicher für den Körper ist als Alkohol, da kannst du dich auf den Kopf stellen, es wird trotzdem nichts ändern.
Die H-Konsumenten werden nur durch das BTMG in die Illegalität getrieben. Beschaffungskriminalität und Prostitution wären nicht nötig, wenn es auch in Deutschland eine kontrollierte Abgabe von DAM gäbe.
Dennoch sind Substitutions-Programme schon ein riesiger Fortschritt, denn nur durch diese schaffen es viele Abhängige, aus der Sucht und den daraus resultierenden Umständen herauszukommen. Trotzdem stellen sich noch einige Politiker quer, weil das böse "Rauschgift" Heroin ja nicht legalisiert werden darf.

Jana hat Folgendes geschrieben:
Prostitution erfreut sich vielmals auch dem Aspekt der Illeglität.

Prostitution ist in Deutschland ab 18 Jahren legal.
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Jana
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Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2010 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

Auch, wenn es ab 18, wenn man in einem eingetragenen Gewerbe tätig ist, heißt das nicht, dass Prostitution dann immer legal ist.

Und genau deine künstliche Aufregung von wegen "H sollte legalisiert werden" und bla, wollte ich doch so schön verhindern, in dem ich von Anfang an gesagt habe, die Rechtslage ist nun mal so, als stellt euch drauf ein, wohl oder übel. Aber neeeeiiiiinnn...
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Jana
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2010 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ach fuck, der obere Satz ist grammatikalisch ein wenig vergewaltigt worden. Habe 'ne lange Autofahrt hinter mir. Aber du kapierst es auch so.
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Sienna
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2010 19:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe mich nicht künstlich aufgeregt, sondern rege mich richtig auf.
Nur weil die Rechtslage so ist wie sie ist, heißt das ja noch nicht, dass man sich nicht darüber aufregen darf. Du regst dich ja auch über die asozialen Junkies auf, wodurch sich auch nichts ändern wird.
Dein "fuck" kannst du dir übrigens auch sparen, wir sind hier nicht auf der Straße oder sonst wo. Ich denke, du legst solch einen Wert auf einen gehobenen Umgangston.
Also, reg dich nicht künstlich über deinen grammatikalisch falschen Satz auf, jeder macht einmal Rechtschreib-und Grammatikfehler. Du brauchst dich nicht rechtfertigen.
Ein grammatisch falscher Satz ist mir immer noch lieber als ein fuck.

Schade dass du nicht auf meine Frage geantwortet hast.
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Sienna
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2010 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Jana hat Folgendes geschrieben:
Auch, wenn es ab 18, wenn man in einem eingetragenen Gewerbe tätig ist, heißt das nicht, dass Prostitution dann immer legal ist.


Wenn man in einem eingetragenen Gewerbe ist, und nebenbei als Prostituierte arbeitet, dann ist es illegal, das ist richtig.
Ist aber nicht nur bei Prostitution so, sondern bei jeder anderen Arbeit.
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Raxaaa
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 25.09.2009
Beiträge: 155

BeitragVerfasst am: 5. Apr 2010 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

*blümchen verteilt. Smile tut doch nicht immer streiten ihr zwei. büdde.
es gibt immer mehrere wahrheiten. ist schon so das jeder für sich immer auf verständniss der anderen hofft, im gegenzug aber selten bereit ist verständniss für anderes aufzubringen.
genauso ist es richtig das mit der legalisierung von heroin einige probleme gelöst werden könnten. da ich im moment methadon bekomme hat sich meine einstellung zu der sache stark gedreht. allerdings würde bei der freigabe meiner meinung nach wieder ein wichtiger aspekt wegfallen. "der kick". und somit wandert die problematik nur hin zu einer anderen droge. Sad
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Sienna
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 5. Apr 2010 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, da gebe ich dir recht, raxaaa.
Du meinst den Kick des Verbotenen?
Der geht wohl dabei verloren.
Ich wäre auch nicht für eine komplette Freigabe von H (um Gottes Willen!) sondern nur auf (BTM)-Rezept bzw. als zugelassenes Substitutionsmittel.
Dann würde H denk ich mal zwar immer noch illegal verkauft werden, aber hätte wenigstens diesen klischeehaften Ruf als schlimmste Droge der Welt
Rolling Eyes nicht mehr.
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Gwendoline
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.05.2009
Beiträge: 288

BeitragVerfasst am: 30. Apr 2010 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

Sienna hat Folgendes geschrieben:
Ja, da gebe ich dir recht, raxaaa.
sondern nur auf (BTM)-Rezept bzw. als zugelassenes Substitutionsmittel.
Dann würde H denk ich mal zwar immer noch illegal verkauft werden, aber hätte wenigstens diesen klischeehaften Ruf als schlimmste Droge der Welt
Rolling Eyes nicht mehr.


Hmmm...das ist ja schon in den vergangenen Jahren fortgeschritten, immerhin ist die Diamorphinvergabe mittlerweile aus dem Status einer wissenschaftlichen Studie heraus und auf kurz oder lang sollen die Kapazitäten für die Diamorphinvergabe auch noch erweitert werden und Diamorphin ist ja praktisch medizinisches, sprich vollsynthetisches Heroin (natürlich ohne irgendwelche Streckstoffe!).

Der illegale Handel wird sich dadurch wohl trotzdem keineswegs merklich zurückentwickeln, in dieser Hinsicht handelt es sich wohl allenfalls um den berühmten "Tropfen auf den heißen Stein", dafür müsste es praktisch Kapazität für jeden Abhängigen geben und das wäre wohl ein enormer Aufwand, zumindest in der Form, wie es aktuell in der Praxis umgesetzt wird (3x tägl. unter Aufsicht spritzen, Mitarbeiter i.d. Vergabestelle etc.).
Außerdem erreicht man damit nicht die sniefenden und blowenden Konsumenten, sondern nur die die ballern (auch wenn das vermutlich der Großteil der H-Abhängigen sein wird).
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