bei der drogenberatung

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holgerus
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 12.05.2010
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 3. Jun 2010 16:03    Titel: bei der drogenberatung Antworten mit Zitat

hurra!hurra!hurra!scheiße bin ich glücklich!ich bin froh und vorallem auch wahnsinnig erleichtert.jahrelang glaubte,ja war ich überzeugt davon,das ich "schwerstabhängig" bin,nun endlich erfuhr ich die wahrheit:ich bin es NICHT!gott sei dank,das ich bei der drogenberatung war,denn die sagten es mir.schwerstabhängig ist mensch nur dann,wenn man mindestens zwei therapien hinter sich hat,und ich habe noch keine hinter mir ergo...(so die staatliche definition und sich derselbigen 100%ig anschließend die drogenberatung!)welch' ein segen für die menschheit diese institutionen doch sind und vorallem noch sein können.welch' eine namenlose freude für millionen menschen,wenn dieses system eines tages ausgeweitet wird.
armut-leid-sorgen,ja,menschen die aufgrund ihrer situation gerade noch mit suizid-gedanken schwanger gingen,ihnen wird vielleicht schon bald geholfen.verlockende aussichten harren der kommenden zeit.arbeitslose wird es schon bald nicht mehr geben,die gibt es erst dann,wenn auch der letzte seine arbeit verloren hat.kranke?pah,erst wenn ein geistlicher zur "letzten ölung"kommt ist man krank.quält sich einer weil er auf einen schuldenberg sitzt,auch das wird dann vorbei sein,weil künftig wirkliche schulden erst bei einer milliarde beginnen.ja,auf alle lebensbereiche kann man dieses system ausweiten.die ganzen klugen köpfe,legionen an genies,sitzen schon heute an ihren tischen und arbeiten für den staat die nötigen arbeitspapiere aus.
ob das denn überhaupt möglich ist?sicher,der erste schritt ist getan,wirkliche schwerstabhängige gibt es auch erst ab zwei therapien;egal ob man 10 oder 20 jahre drauf ist,so schreibt es das gesetz.
und alles was von "oben"kommt,wird blind geglaubt und nicht hinterfragt.wozu auch darüber reden,sich womöglich noch auflehnen,man kann eh' nichts dagegen tun.die da "oben" werden sich schon gedanken darüber gemacht haben,da muß man selber nicht mehr denken.und wer was anderes behauptet,ist eh' nicht ganz dicht,ist sowieso ein ewiger stänkerer und miesmacher.in den büros ist es so gemütlich und warm.kommen kann ein jeder der hilfe braucht,nur ja lieb und brav muß jeder sein;schön zuhören,die augen schliessen,über das gesagte nicht nachdenken,ruhig werden,ganz ruhig...,die augen werden schwerer und schwerer,du fühlst dich frei und entspannt...
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sniff in
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Anmeldungsdatum: 21.05.2010
Beiträge: 37

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2010 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

Kannst Du mir bitte sagen,was man rauchen,drücken ,schlucken oder schnupfen muss,um so ein konfuses Zeug zu schreiben? Bin sehr gespannt auf eine Antwort.
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holgerus
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 12.05.2010
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2010 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

mensch muss nichts nehmen,um so ein "konfuses zeugs" zu schreiben;mensch muss -oder sollte- aber,um selbiges verstehen zu können,eine portion ironie besitzen,mensch sollte das "augenzwinkern" rauslesen können,ohne das es explizit erwähnt wird.
meine güte,muss denn immer alles so bierernst sein,so ohne jeden humor?
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sniff in
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 21.05.2010
Beiträge: 37

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2010 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ach so.Ja dann bitte ich vielmals um Entschuldigung.Dann fehlt es mir wohl am nötigen Intellekt und am Humor um dein Geschreibsel richtig einordnen zu können. Laughing Ich lese es mir nochmal durch,nachdem ich mir eine Flasche Whisky eingefüllt habe. Laughing
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holgerus
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 12.05.2010
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2010 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

brauchst dich nicht extra zu besaufen um besagten verstehen zu können, es ist doch vollkommen in ordnung,wenn du schreibst,das dir mein geschreibsel nicht gefällt,geschweige denn meine art von ironie etc.; es wäre noch nicht einmal ein schöner gedanke,wenn wir alle über die gleiche art von humor lachen könnten,allerdings wäre es schön,wenn wir den jeweils anderen versuchen würden zu verstehen,ohne unterstellungen ala "was muss man nehmen um so ein konfuses zeugs zu schreiben?",wieso immer direkt solche angriffe?ich könnte jetzt natürlich in der gleichen art und weise antworten (und ehrlich gesagt hatte ich es anfangs auch vor),doch dann würden wir uns in einer endlosspirale aus gehässigkeiten wiederfinden und davon hat doch keiner was,außer vielleicht die leute,die sowas gut finden,aber uns bringt es doch nun wirklich nichts;bei anderen themen können wir uns konstruktiv austauschen und da wäre ich mir auch sicher,das wir viel voneinander lernen können,das es vieles gibt wo wir auch einer meinung sind,aber diese form hier ist unnötig;ich habe mir durch das "geschreibsel" luft verschafft,habe mir damit was vom herzen geschrieben,was mir schwer auf der seele lag,das ist meine art und weise gewesen damit umzugehen,andere verarbeiten sowas auf ihre art (früher hätte ich mir einen knaller gemacht!).
wir als drogengebraucher befinden uns sowieso schon in einer marginalen position,werden von dem großteil der gesellschaft angefeindet,da sollten wir uns nicht auch noch gegenseitig anfeinden usw.
in diesem sinne...
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Cappu
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 483

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2010 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Was genau hat dich denn zu solcher Ironie bewogen?

Definitionen unterscheiden sich halt vom Betrachtungswinkel.
Auch wenn du für dich selbst definierst, was schwerstabhängig ist und was nicht, so hat die Bürokratie ihre eigenen Bewertungen, denn hier müssen irgendwie alle möglichen Individuen in Kategorien, Spalten, Tabellen und potentielle Einrichtungen gegliedert werden.

Eine solche Betrachtung macht deiner Meinung nach vielleicht keinen Sinn, aber wenn man darüber nachdenkt, ist es nicht gänzlich frei von Logik.
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2010 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber hogerus,

hättest Du Dein Anliegen (was ja anscheinend gar kein aktuelles, Dich akut betreffendes ist) in der Form vorgetragen, wie es hier allgemein üblich ist, hätte auch niemand ein Problem damit.

Mittlerweile habe ich mich an Deine Texte gewöhnt und finde sie ganz interessant, doch bezweifle ich nach wie vor, dass dieses Forum die ideale Plattform für Deine Texte darstellt. Du gibst uns Auszüge aus Deinem (Tage)Buch zu lesen, das Du bald veröffentlichst, und hoffst auf positive Kritiken.

Wir befassen uns hier aber mit aktuellen Problemen, an denen Menschen ganz akut zu knabbern haben. Deine Gesellschaftskritik mag berechtigt sein oder auch nicht - in diesem Forum ist sie aber meiner Meinung nach etwas unangebracht.

Nichts desto trotz gibst Du uns interessante Einblicke. Mal was Anderes.
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sniff in
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 21.05.2010
Beiträge: 37

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2010 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Tip:Geh in die Politik.Dort werden Leute gesucht,die mit vielen abstrakten Worten um sich werfen,ohne jedoch eine für den Normalbürger verständliche Aussage zu machen.Und ich denke dennoch,das man so etwas nicht nüchtern verfassen kann und will.
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Cappu
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 483

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2010 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Wo ist das Problem? der Text ist durchaus interessant geschrieben, wer damit nix anfangen kann, muss ja nicht antworten. Es geht hier um einen Erfahrungsbericht, da ist so ein Text denke ich durchaus legitim.
Da ich ihn auch durchaus im nüchternen Zustand verstehe, finde ich es mehr als dreist es als unzusammenhängendes Geschreibsel hinzustellen, vielleicht reicht da der Intellekt wirklich einfach nicht bei so manchmem. Vielleicht sind einige auch einfach ein solches Schreiben nicht gewöhnt, aber es ist durchaus erfrischend. Hier sollte doch jeder so schreiben können, wie er mag.
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manson
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.05.2010
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2010 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Er schreibt ja selbst dass alles was von oben kommt blind geglaubt und nicht hinterfragt werde, also wird es hoffentlich erlaubt, nein sogar erwünscht sein, wenigstens das Geschreibsel zu hinterfragen Wink

Ansonsten bitte vermerken.
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holgerus
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 12.05.2010
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 5. Jun 2010 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

hallo liebe "fee",
wie kommst du darauf,das es sich bei meinem ausgekotze nicht um ein aktuelles erlebnis handelt (doch hoffentlich nicht deswegen,weil ich mal ein paar sachen aus meinem buch hier veröffentlicht habe)?
meinst du etwa,nur weil ich ein teil meiner sucht-geschichte geschrieben habe,bin ich jetzt frei von problemen dieser art (schön wärs!)? ne,die abhängigkeit inclusive der sucht ist bei mir nach wie vor aktuell,mit all den begleiterscheinungen.und was den text angeht:wieso muss immer alles nach schema f geschrieben werden(?),wieso nicht mal das was einen ankotzt in eine kleine geschichte packen(?),es muss doch nicht immer darum gehen,klare fragen zu stellen resp. seine probleme zu schildern um dann daraufhin diverse ratschläge zu erhalten,das kann durchaus mal hilfreich und angebracht sein,muss doch aber nicht die regel sein (es sei denn:mensch will sich als die erika berger für junkie-fragen prädistinieren).
zudem:habe ich den text auch extra unter "erfahrungsberichte" gesetzt und nicht unter "fragen und antworten" o.ä.;meine intention damit war/ist:mir was von der seele zu schreiben und vielleicht hat die-oder derjenige schon einmal was ähnliches bei der sog.drobse erlebt und liest das dann mit einem lächeln im gesicht oder noch besser,er/sie schreibt das jeweilige erlebnis auch auf,oder wie auch immer.
nochmal zum text:ich bin mittlerweile über 20 jahre auf "h",davon war ich etliche jahre im metha/pola-programm,habe zahllose entgiftungen hinter mir und nur weil ich -aus überzeugung- keine therapie machen will,also noch keine hinter mir habe,heißt es von der drobse:ich sei nicht schwerstabhängig(!),weil:keine therapie.und soeine scheisse von der sog.drobse musste ich dann einfach irgendwie verarbeiten.
und nochmal (zum allerletzten mal!):ich will mich hier nicht als autor profilieren;wenn es für jemanden was besonderes ist ein buch zu schreiben oder eins geschrieben zu haben,ist das okay,für mich ist es nichts besonderes,andere machen daraus was besonderes.wie oft habe ich hier z.b. schon gelesen,wie irgendwer geschrieben hat,studiert zu haben,toll,bravo,freut mich für denjenigen,ich könnte daraufhin aber auch schreiben,was das soll zu erwähnen das man studiert hat,wollte sich da jemand als besonders klug profilieren oder was?du wirst z.b. nicht erleben,das ich schreiben werde,wann mein buch rausgekommen ist und wo es erschienen ist,es ist mir einfach egal,mir hat das schreiben geholfen und punkt
es ist nicht mein ziel,hier zu streiten,lass uns doch einfach nett miteinander umgehen,lass uns einander helfen;wir sollten nicht das suchen was uns trennt,sondern das was uns miteinander verbindet.
doch vorallem auch:lass uns freude daran haben,wie unterschiedlich sich die menschen auszudrücken pflegen!
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 5. Jun 2010 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber holgerus!

Ah, o.k., für mich hat sich das bisher so dargestellt, dass Du Deine Sucht schon überwunden hast und die Erlebnisse, die Du in der Vergangenheit Deinem Tagebuch anvertraut hast, hier reinsetzt. So ergibt das Ganze für mich Sinn.

Dass Du keine Therapie machen möchtest, kann ich sehr gut nachvollziehen. Das wäre für mich auch nie in Frage gekommen, es passt einfach nicht zu mir. Konsequenterweise müsstest Du Dich dann aber auch von allen anderen offiziellen Stellen fernhalten. Was wolltest Du denn bei der drobse bzw. welche Hoffnungen hast Du in diese Institution gesetzt?

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Leute dort einen Süchtigen nach Schema F einordnen und verwalten und mit Dir können sie halt nix anfangen, weil Du Dich nicht an das übliche Procedere hältst.

Mit der geistigen Beweglichkeit der Menschen ist es oft nicht weit her, das hast Du ja auch hier schon festgestellt (und da schließe ich mich mit ein) Rolling Eyes . Ich bin vor vielen Jahren mal in eine Substi-Praxis marschiert und habe ein bisschen gejammert. Wäre der Arzt fit gewesen und hätte genau zugehört (oder die richtigen Fragen gestellt), hätte er mich mit einem Tritt in den Hintern hinausgeworfen. Aber nein, er hat mich, ohne näher hinzusehen, nach Schema F kategorisiert und ich bin mit einem (unnötigen, aber leckeren) Rezept hinausgegangen. Erst Monate, wenn nicht Jahre und viele Rezepte später ist ihm endlich mal aufgefallen, dass ich den Ersatzstoff in viel zu geringen Mengen verbrauche, um als wirklich abhängig gelten zu können.

Jedenfalls lese ich aus Deinem Text eine gewisse Verbitterung heraus. Wie stellst Du Dir eine perfekte Gesellschaft denn vor? Was würdest Du ändern? Wo ist Dein Platz in der Gesellschaft bzw. wo wärst Du gerne?

So, und jetzt nix wir raus, die Sonne lacht! Cool
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holgerus
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 12.05.2010
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 7. Jun 2010 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

hallo "fee",
und ich finde es wirklich schön,das wir jetzt -nach anfänglichen schwierigkeiten-eine gemeinsame basis gefunden haben.
um ganz ehrlich zu sein,ich war bei der sog.drobse nicht,weil ich ein tatsächliches problem hatte (allerdings gab ich da vor eines zu haben),sondern um jemanden zu beweisen,das die drobse nach ganz klaren schematas funktioniert/abläuft (ich schreibe dazu aber separat noch etwas,wenn es dich interessiert,dann kannst du es ja lesen).
zu deinen fragen:ich würde sie dir sehr gerne ausführlich beantworten,doch das würde den rahmen hier bei weitem sprengen,also dazu nur kurz was und das dann in der hoffnung,das du nicht die vorurteile hast,auf die ich immer wieder treffe.meine gesellschaftsform -die ich mir wünsche,die ich mir erhoffe und für die ich aktiv was tue-ist schlicht und einfach:ANARCHIE!die wohl allermeisten würden bei diesem wort sofort an chaos,mord und plünderungen denken,nur hat das überhaupt nichts mit anarchie zu tun,anarchie ist das absolute gegenteil davon;auch gab es schon viele anarchistische gesellschaften,die wunderbar funktioniert haben und die nur deshalb nicht mehr existieren,weil sie von außen zerstört wurden;aber auch heute gibt es noch viele a-projekte,gemeinschaften etc,pp.,das heißt,es gibt eine breite,lebendige anarchistische bewegung,die aber in den staatstreuen medien totgeschwiegen wird.
und in der a-bewegung habe ich auch meinen platz gefunden;ich arbeite in den verschiedensten projekten mit oder mache auch alleine diverse sachen,z.b. bin ich seit einiger zeit dabei ein a-archiv aufzubauen,was mir eine menge freude bereitet,da ich von haus aus schon immer ein büchernarr war;ja und dann schreibe ich auch noch viel,so das ich sagen kann,das ich ein wirklich ausgefülltes leben führe;mein einziges problem ist meine sucht,die mich daran hindert wirklich frei zu leben (bevor ich den a für mich entdeckte,war schon die sucht da).
auch hier:wenn du was über den a wissen willst,dann gehe mal auf die seiten der "graswurzelrevolution",ist sehr interessant.
es ist echt wahnsinn,wie schnell die ärtzte heutzutage die heftigsten pillen verschreiben (du hast das sehr gut beschrieben anhand deines beispiels);hier sieht mensch es mal wieder,das tatsächlich nur eines zählt und das ist der mammon,was den menschen damit und dadurch angetan wird (durch die freizügige vergabe von pillen)spielt nur mehr eine marginale rolle.
ich weiß es jetzt garnicht,aber wie ist das bei dir,bist du noch drauf,im programm,clean und worauf warst/bist du und wielange?
auf einen weiteren fruchtbaren austausch!
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holgerus
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 12.05.2010
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 7. Jun 2010 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

noch einmal was zu der sog.drogenberatung:was ich in meinem erlebnisbericht -zugegeben- sehr überspitzt formuliert habe,hat seine ursachen,das heißt,dieses erlebnis das ich da hatte war kein einmaliges,sondern ganz ähnliche erfahrungen sammelte ich immer wieder und das in den verschiedensten städten;ich bin zu dem ergebnis gekommen,das die sog.drogenberater es nicht ertragen können,wenn man noch einen begriff von würde hat,wenn man gleichberechtigt reden will.
das problem dabei ist,das die meisten junkies durch ihr verhalten gegenüber dem drogenberater dafür gesorgt haben,das zwischen drogengebraucher und drogenberatung ein völlig ungesundes verhältnis entstanden ist,ein vergiftetes das fast schon zwangsläufig entstehen musste,eben durch das verhalten seitens der meisten junkies.
bei den meisten ist es tatsächlich so,sie gehen zur sog.drogenberatung und tun da dann so als ob sie kleine dumme kinder sind,sagen zu allem ja und amen,vorallem aber erzählen sie da genau das,was die drogenberater hören wollen,drücken sich nach möglichkeit noch ein tränchen raus und legen ein verhalten an den tag,als ob sie nichts wüßten und alleine schon garnichts könnten,dadurch geben sie dem sog.drogenberater das gefühl, der absoluter herr über ihr schicksal zu sein,ja sie hofieren ihn;dadurch sind die sog.drogenberater ganz an unterwürfigkeit gewöhnt,und wenn dann mal jemand kommt und ihnen diese gesten der unterwürfigkeit verweigert,geraten sie aus dem konzept,damit kommen sie dann nicht klar und die folge ist dann:das sie ihn ohne die hilfe für die sie ja eigentlich da sind wieder nachhause schicken.
wenn man sich wirklich einmal aufmerksam und intensiv mit der scene beschäftigt,dann kann man diese verhaltensweisen der unterwürfigkeit immer wieder beobachten,es ist wirklich ein schwinden für das gefühl der eigenen würde.
mich würde interessieren,ob und wo ihr diese verhaltensweisen auch beobachten konntet innerhalb der scene;oder auch:ob ihr auch die erfahrung gemacht habt,das euch hilfe versagt wurde,weil ihr aufrecht und gleichberechtigt aufgetreten seid.
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veilchenfee
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 8. Jun 2010 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hi holgerus!

Zitat:
ich weiß es jetzt garnicht,aber wie ist das bei dir,bist du noch drauf,im programm,clean und worauf warst/bist du und wielange?

In der Rubrik "Herzlich willkommen" habe ich meine Story aufgeschrieben. Der Thread heißt "Hier ist die Veilchenfee", wenn ich mich recht erinnere. Hier die Kurzversion:

Mit 15 angefangen mit Tabletten (Normi-Nox), Alkohol und natürlich Zigaretten. Mit 18 Hardcore-Kiffen. Mit 21 Kokain (viel) und Heroin (wenig). LSD und Amphetamine nebenher, wie sich die Gelegenheit ergab. Dann Codein und Tramal etc, zwischendurch auch mal ein paar Benzos. Danach Fluctin, gegen den Entzugs-Blues. Seit ca. 10 Jahren bin ich mehr oder weniger clean und seit 5 Jahren habe ich auch das Kiffen auf nahe Null reduziert. Die 100%-ige Abstinenz hab ich noch nicht erreicht, weiß auch nicht, ob ich das wirklich will. Hängt von meiner Tagesform ab. Jedenfalls fände ich es blöd, mit 50 immer noch zu kiffen. Bleiben noch 11 Jahre, um das auch noch hinzukriegen. Außer vom Kokain bin ich eigentlich von allem recht leicht weggekommen. Habe mich nie in Entzugsdramen hineingesteigert. Das Zeugs wurde ausgeschlichen, wenn die Beschaffung zu stressig wurde oder die Quelle versiegte und gut war. Körperliche Beschwerden machen mir wenig aus, aber der Psycho-Horror der Kokain-Zeit war vom Feinsten.


Zu Deinem Beitrag: Ich finde es ziemlich logisch, dass Junkies sich normalerweise unterwürfig präsentieren. Als es mir damals sehr schlecht ging hatte ich Schulden, offene Wunden im Gesicht, nichts zu Essen im Kühlschrank und keine gscheiten Klamotten an. Mein Selbstbewusstsein war auf Null, weil mein damaliger Typ mir jeden Tag gesagt hat, wie dumm und unfähig ich bin. Außerdem war ich dauerbreit.
In diesem Zustand kam ich mir vor wie ein Alien, wenn ich zum Beispiel mit Banken, Versicherungen oder Ähnlichem zu tun hatte. So wie ich aussah und mich fühlte, konnte ich keinem geradeaus ins Gesicht schauen. Ich denke, dass es vielen so geht und entsprechend verhalten sie sich.

Wenn dann jemand - wie Du - aus der Masse heraussticht, löst das beim Drogenberater Unsicherheit und Ärger aus. Der dahinterstehende Gedanke könnte sein, dass jemand, der sich helfen lassen möchte, sich nicht aufführen soll, als wüsste er alles besser. Von einem Patienten - und das ist der Süchtige - wird erwartet, dass er sich an die Ratschläge des Arztes hält und sich ansonsten unauffällig und dankbar präsentiert. Gleichberechtigt reden fällt aus Sicht des Beraters aus - denn das ist man seiner Ansicht nach nur unter Cleanen.

Ich habe mich von solchen "offiziellen Stellen" immer so fern wie möglich gehalten, daher kann ich hier keine eigenen Erfahrungen niederschreiben. Meine wenigen Erfahrungen waren jedoch immer positiv, ich habe mich nie schlecht oder von oben herab behandelt gefühlt. AUßER vor Gericht, aber da bin ich in Berufung gegangen, habe mich bis zur neuen Verhandlung nach Kräften saniert und mit der nächst höheren Instanz war ich dann sehr zufrieden. Very Happy

Grüße!
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