Warum ist es so schwer, die Wahrheit zu sagen?

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Fentanyl
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 22.05.2010
Beiträge: 223

BeitragVerfasst am: 11. Jun 2010 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

Gebraucht zu werden stärkt natürlich das Selbstwertgefühl, kann aber auch zu einer sehr großen Bürde werden, dem sich ein Süchtiger nicht unbedingt aussetzen kann(nicht will).
Ich kann eigentlich nur immer wieder das Gleiche sagen: sei da, ohne wenn und aber und erwarte nichts und fordere nichts. Das ist auf die Dauer sehr einseitig und ungeheuer Kräfte zehrend und deshalb scheitern fast alle Beziehungen in denen einer abhängig ist. Irgendwann ist der nicht abhängige am Ende, sieht kein Fortkommen und glaubt, alles was er tut ist umsonst und er hat das Gefühl immer nur drauf zu zahlen.Das ist aus seiner Sicht auch richtig, hilft aber dem Süchtigen nicht-da er sich (natürlich) schon wieder schuldig an dem ewigen Kreislauf fühlt.
Sicher gibt es aber auch Menschen die es schaffen, es ist ungefähr so wie eine Selbstaufgabe.Man steckt total zurück und ist nur für den anderen da und das möglichst so das er es nicht merkt. Das dürfte so mühsam sein wie ein Schwimmbad mit einem Teelöffel leerschöpfen.
Ich möchte Euch nicht die Hoffnung nehmen, aber ich weiß aus eigener Erfahrung wie es ist. Ich war neunzehn Jahre abhängig und mit einem drogenfreien Partner zusammen.Er hat es neunzehn Jahre mit getragen, aber irgendwann war seine Kraft zu Ende und die Beziehung ist gescheitert.
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tomate28
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 13.05.2010
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2010 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

hi Raxaaa.
klar hast du recht mit deinem letzten eintrag und ich kann deine argumente auch verstehen, obwohl ich ein nicht konsument bin. nicht konsumierende partner wollen darüber reden, weil sie es verstehen möchten aus liebe zu dem anderen. aber leider gibt es eben einfach dinge, die kann man nicht erklären oder verstehen wenn man sie nicht selbst erlebt hat. aber das reden wollen, des nicht abhängigen, hat genauso mit liebe zu dem anderen zu tun, wie das lügen des abhängigen.
es gibt noch eine frage, die mich beschäftigt. warum sucht sich ein abhängiger denn nicht eine partnerin, die auch konsumiert? wäre da nicht vieles einfacher?
wenn du dich jetzt fragst, warum ich einen menschen genommen gabe, welcher drogen nimmt? ich habe es nicht gewußt.
schade, dass es so kompliziert ist, ich wünsche dir viel glück in der zukunft Wink
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2010 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

Oh man! Mir ist jetzt schlagartig durch diesen Thread bewusst geworden, was er immer gemeint hat, damit dass er kein Problem hat, nur ich eines daraus mache! DANKE!

@ tomate:
Das ist vollkommen richtig, das Reden ist ein Zeichen der Liebe! Es ist für uns doch auch unendlich schwer den Menschen, den man über alles liebt, auf den man eigentlich auch stolz ist, so am Boden, so hilflos zu sehen!
Hast du wieder Kontakt zu ihm? Hat er sich gemeldet?

@ Fenta:
Nein, ich fordere nichts. Ich weiß ja, dass es ihm selbst sehr weh tut, dass er mir all das nicht geben kann, was ich verdient habe. Aber lieber kämpft er dagegen an, als gegen seine Sucht. Ich möchte und wünsche mir eigentlich nur, dass er endlich ein bißchen mehr Vertrauen bekommt, dass ich nicht gleich abhaue, ich hätte es doch schon längst tun können. Wenn er sich ein bißchen öffnen würde, wäre das für ihn seine große Chance!
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Fentanyl
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 22.05.2010
Beiträge: 223

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2010 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Ulla
wenn Du Geduld hast und wenn Du nicht sagst wenn...dann.
Dann bin ich mir sicher dass Ihr beide eine berechtigte Chance habt.
Ich wünsche Euch jedenfalls das es klappt.
MvG Fenta
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tomate28
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 13.05.2010
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2010 14:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Ulla.
ich drücke dir von ganzem herzen die daumen, dass du weiterhin die kraft hast und alles gut/besser wird/bleibt.

nein wir haben weiterhin keinen kontakt, ich weiß auch nicht ob ich das könnte. er hat sich nur wg. werkzeug gemeldet und das regelt alles mein papa mit ihm, mir würde das zu sehr weh tun Crying or Very sad . habe immer noch nicht verkraftet das er gegangen ist und das wird wohl auch noch dauern.
lg tom
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Raxaaa
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 25.09.2009
Beiträge: 155

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2010 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

tomate28 hat Folgendes geschrieben:
hi Raxaaa.
klar hast du recht mit deinem letzten eintrag und ich kann deine argumente auch verstehen, obwohl ich ein nicht konsument bin. nicht konsumierende partner wollen darüber reden, weil sie es verstehen möchten aus liebe zu dem anderen. aber leider gibt es eben einfach dinge, die kann man nicht erklären oder verstehen wenn man sie nicht selbst erlebt hat. aber das reden wollen, des nicht abhängigen, hat genauso mit liebe zu dem anderen zu tun, wie das lügen des abhängigen.
es gibt noch eine frage, die mich beschäftigt. warum sucht sich ein abhängiger denn nicht eine partnerin, die auch konsumiert? wäre da nicht vieles einfacher?
wenn du dich jetzt fragst, warum ich einen menschen genommen gabe, welcher drogen nimmt? ich habe es nicht gewußt.
schade, dass es so kompliziert ist, ich wünsche dir viel glück in der zukunft Wink



huhu,

ich habe mir glaube ich noch nie eine partnerin ausgesucht. ich wurde immer ausgesucht. nach meiner letzten trennung wollte ich eigentlich sowieso keine beziehung mehr. mein herz nichtmehr hergeben. aber manche lassen doch nicht locker und schaffens irgendwie mich dann doch rumzukriegen. und komischer weisse gerade wenn ich beginne gefühle zu entwickeln gehts los mit den problemen. plötzlich bin auch ich angreifbar.
vielleicht denken die mädels das sie mich irgendwann später schon ändern können. genau das ist der fehler und gemein.

sicherlich kann ich aus liebe oftmals verzichten und clean bleiben. aber über all die jahre haben sich automatisierte verhaltensweissen eingeschlichen. in manchen situationen läufts einfach wie ein film ab und erst wenns viel zu spät ist kommt der erste gedanke... "mensch, scheisse"!
oder es erwischt nen wunden punkt... ich seh mich dann immer irgendwie von oben. als wäre ich nicht in meinem körper. betrachte mich wie ich im auto sitze und losfahre. aber ich kann nicht eingreifen.


wenn beide in ner beziehung drauf sind ist wohl eh alles verloren. das geld für zwei süchtige aufzubringen... immerwieder geilt man sich gegenseitig auf. die ganzen erinnerungen. der sex mit drogen ist um einiges besser...
meine grosse liebe nahm auch heroin. sie hat mich sogar nach glaube ich 3 jahren ohne wieder draufgeschickt. allerdings nahm sie nur ab und an. sie konnte es breit zu sein und dann wieder aufzuhören bevor ein körperlicher entzug eintrat. sie konnte trotzallem für die kinder dasein. bei mir geht das nicht. ich fang schon nach kleinen mengen an zu spinnen und hab extreme körperliche beschwerden.
mitlerweile bin ich aber in nem substitutionsprogramm. kam leider eben alles zu spät.
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tomate28
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 13.05.2010
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2010 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

hi Raxaaa.
das mit dem herz nicht hergeben kenne ich Confused . es hört sich so an als wärst du in deinen beziehungen von anfang an ehrlich gewesen, dass ist gut. schade, dass du trotzdem so schlechte erfahrungen gemacht hast. aber ehrlich währt trotzdem am längsten und leute die einen ändern wollen, sind sowieso für die katz.

ich glaube bei uns war es auch so, dass sich bei ihm automatisierte verhaltensweisen wieder eingeschlichen haben. er wird gedacht haben, dass er es mit der liebe zu mir und einem baby schaffen kann. ist nur gemein, dass er nicht ehrlich war und ich das alles nicht wusste. vielleicht wäre mir sonst eine menge schmerz erspart geblieben. aber das gute ist, dass durch die sache mein herz gestorben ist und mir so etwas wohl nicht mehr passieren kann, da ich noch nie jemanden so geliebt habe. warscheinlich auch nie wieder jemanden so lieben werde. das beste ist, ich habe jetzt ein tolles baby, einen kleinen sonnenschein. er erhellt jeden tag und hat immer gute laune. so lässt sich vieles leichter ertragen.

zu spät ist es nie, alles im leben hat einen sinn, auch wenn man den manchmal erst viel später sieht. jetzt bist du im substitutionsprogramm, auch dazu gehört mut und das ist bestimmt nicht einfach. warscheinlich kann nicht jeder einfach aufhören und es bedarf einiger hilfsmittel und umwege. aber du willst clean werden und gehst einen neuen weg, dass find ich gut.

es zeugt von stärke wenn man bereit ist sich seine schwächen einzugestehen und hilfe in anspruch nimmt Wink.
danke und viel kraft für dich in zukunft
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soulwoman
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Anmeldungsdatum: 17.06.2010
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 18. Jun 2010 01:05    Titel: Antworten mit Zitat

wenn einer in der partnerschaft drogen nimmt dann ist es ein zeichen dass es nicht gut ist.ein mensch kann sich so ändern durch drogen.da muss man aufpassen.männer mit drogenproblemen planen oft was sie tun und machen.sie spielen sogar mit menschen und die angebliche liebe.und warum?nur um ein zu hause zu haben,das geld kassieren und die sucht.aber die wahrheit kommt immer raus.scheiß auf ihn.man denkt und versucht ne ausrede zu finden weil es weh tut aber lass ihn.leider ist das leben so u man muss lernen.das leben lernen
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tomate28
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 13.05.2010
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 1. Jul 2010 09:26    Titel: Antworten mit Zitat

@soulwoman

im grunde magst du recht haben, aber das ist wohl nicht bei allen so. ich glaube nicht, dass es bei ihm so war. er ist 500 km von seiner heimat zu mir gezogen, hatte vorher auch ein schönes zuhause und geld habe ich ihm auch keins gegeben. im gegenteil, er hat viel bei mir gemacht(handwerklich gesehen) und wir habe alle kosten geteilt. von unserem gemeinsamen sohn (wunschkind von uns beiden) gar nicht zu sprechen. ich denke das er aus scham und hilflosigkeit gegangen ist. ich kann mir nicht vorstellen, dass man so etwas alles plant und berechnet. ich denke man kann das nicht so verallgemeinern, es gibt bestimmt süchtige männer die so denken und handeln, aber es sind nicht alle so. ich weiß nicht ob ich das realistisch sehe, oder mir mein herz da mitspielt? kann ich nicht sagen, aber so sehe ich das. ich bin gerade dabei zu lernen und zu verstehen, ist halt nicht so leicht Rolling Eyes .

danke für deine zeilen lg tom
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marisa85
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 13.12.2009
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 25. Jul 2010 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ist zwar schon etwa älter, aber das Thema passt zu einem Gespräch heute mit meiner Mutter und ich muss sagen, dass ich vielen Antworten hier absolut zustimmen kann (besonders denen von Fentanyl).
Die Wahrheit zu sagen und sich somit die Sucht vor anderen einzugestehen ist wahnsinnig schwer. Weil man sich als Versager fühlt und Angst hat, alleingelassen zu werden. Auch wenn Sucht eine Krankheit der Psyche ist, wird man von den meisten Leuten als Versager abgestempelt und blöd angesehen. Auch für mich war es lange sehr schwer, ersdtmal mir selbst einzugestehen, dass ich süchtig bin. Dass ich dieses blöde Zeug brauche, dieses blöde, braune Pulver, das schon durch einen Windhauch verfliegen kann und trotzdem so stark ist.
Ich kann auch immer noch nicht vor meiner Familie und meinen Freunden zugeben, dass ich auf Schore bin. Es ist mir schlicht und einfach peinlich. Es war schon schlimm genug, die Tablettensucht zuzugeben.
Und um eben nicht als Versager dazustehen, verschweigt man lieber die Wahrheit und flüchtet lieber.
Wobei ich ja mal sagen muss, dass ich es unmöglich finde, dich und vor allem euren gemeinsamen Sohn einfach allen zu lassen! Natürlich ist es schwer, die Wahrheit zu sagen, aber ihr müsstet doch eigentlich wichtig für ihn sein und er müsste doch wissen, dass du trotzdem zu ihm halten würdest.
Aber mal davon abgesehen: ob drogensüchtig oder nicht, die Wahreheit wird heutzutage von kaum jemandem mehr groß geschrieben. Es wird doch fast überall gelogen, es ist scheinbar "out" ehrlich zu sein.
Das wird vielleicht auch manchmal vergessen.
LG Marisa
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Speedball79
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 09.07.2010
Beiträge: 170

BeitragVerfasst am: 25. Jul 2010 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht geht/flieht ein Süchtiger auch um dem nicht süchtigen, gar noch mit Kind, vor sich selbst und der Meinung der Gesellschaft zu schützen ?!

Die Drogenfreie Partnerin hält zu mir, ok prima aber wie wird sie durch mein Verhalten bzw. alleine durch das Wissen um meine Sucht, in der Nachbarschaft angeschaut, es wird mit dem Finger auf sie gedeutet, und schlecht geredet.

Der junge kommt in den Kindergarten und manch eine andere Mutter wird sagen "nein da gehst du nicht hin das sind süchtige" oder gar halt dich von dem kind fern das hat vielleicht Krankheiten.

Ja man sollte eigentlich erwarten das die Leute heutzutage aufgeklärter sind, aber ich hab´s so erlebt. Ein guter Freund von mir der auch drauf ist wollte seine kleine Nichte begrüssen und Umarmen sagt seine Schwester (die übrigens Arzthelferin ist) Nein mach das bitte nicht du steckst das Kind noch an. Und das ist kein Ausnahmefall sondern schon ein Härtefall in meinen Augen da die Schwester genau wissen müsste das nix passieren kann.
Mein Kumpel hat mir das erzählt und dem standen die Tränen in den Augen mit den Worten "Ich darf die kleine nicht mehr begrüssen oder berühren"

so Knallhart ist die Gesellschaft und da passt ein noch so emotionaler Süchtiger nicht rein und flüchtet, um sich und auch die anderen vor solchen Sachen/Aussagen zu schützen !

also deshalb hab ich ne Frau verlassen obwohl ich mich dafür noch mehr gehasst habe, aber die Sucht war einfach stärker .
lg Speedball
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marisa85
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 13.12.2009
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 26. Jul 2010 08:11    Titel: Antworten mit Zitat

Tja so ist es leider.
Als ich grad deinen Beitrag gelesen hab, war ich echt geschockt. Ich versteh nicht, wie jemand so sein kann und dazu noch als Arzthelferin.
Obwohl, Krankenschwestern sind auch oft nicht besser, als ich im Krankenhaus gearbeitet hab, hat mich oft genug deren Verhalten echt geschockt.
Auch wenn sich das vielleicht für nicht Betroffene als Ausrede oder dumme Schuldzuweisung hält, find ich, dass hauptsächlich die Gesellschaft Schuld daran ist, dass wir nicht die Wahrheit sagen bzw. uns nicht trauen.
Wäre die Gesellschaft toleranter und würde sie endlich mal sämtliche Klischees und Vorurteile herunterschrauben, wäre es für uns um einiges leichter ehrlich und offen zu sein.
LG Marisa
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 26. Jul 2010 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

Oh ja, da muss ich euch sehr zustimmen!
Aber leider habe ich das Gefühl, dass das mit der Toleranzgrenze leider noch ein sehr weiter Weg ist!
Gerade wegen den Ereignissen in Duisburg, hab ich mir auch schon wieder so Sätze wie "diese Drogenveranstaltung, der ganze Elektroscheiß sollte verboten werden, er ist die Brutstätte allen Übels usw..." anhören müssen! Extremst ausgedrückt, es sei "eine Drecksveranstaltung vom Abschaum". Rolling Eyes
Das macht mich so wütend! Dann sollen sie doch auch alle Volksfeste usw. verbieten! Wo kommt es denn aufgrund von Alkohol zu agressiven Verhalten?
Ich kann und will es einfach nicht verstehen, dass jeder Abhängige in das "Bahnhof" Klischee gestopft wird und von manchen nie eine Chance erhält!
Hab das sogar "nur" als Freundin eines Abhängigen erlebt, wie manche da extrem krass reagieren! Da ist eine Kontrolle der Arme… ja noch die harmloseste Variante!
Es ist sehr traurig, dass diese „Dummköpfe“, die ja so auf ihre schöne Welt beharren, durch ihr Verhalten gerade dieses Abgrenzung eher fördern, als den Abhängigen eine Chance zu geben! Sie drücken sie ja gerade noch mehr rein, sich noch mehr zu verschließen, obwohl es gerade so hilfreich wäre, sie könnten sich öffnen!

LG Ulla
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M.i.a
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 26.07.2010
Beiträge: 23

BeitragVerfasst am: 28. Jul 2010 08:44    Titel: Antworten mit Zitat

hallo

Zitat:
Es ist sehr traurig, dass diese „Dummköpfe“, die ja so auf ihre schöne Welt beharren, durch ihr Verhalten gerade dieses Abgrenzung eher fördern, als den Abhängigen eine Chance zu geben!


wieviel chancen soll man geben? bei der ersten chance bleibt es meiner erfahrung nach nie... Wink

das ist ein schwieriges thema.. die toleranz der menschen gegenüber etwas anderem was in deren empfinden unnormal ist, ist eh sehr gering. das sind oftmals schon dinge wie, muscheln essen, pinke haare haben, im garten ne naturwiese anlegen... ect..
wenn da dann auch noch drogen ins spiel kommen ist das ein untergang. denn über so etwas spricht die gesellschaft nach wie vor nicht. und wenn dann werden nur erfolgsgeschichten ausgepackt...

meine sucht is schon nen paar jahre her, ist jedoch immer allgegenwärtig. ich find es immerwieder interessant wenn ich unterwegs bin und die stadtleute n bissl beobachten kann... wie oft da briefchen inmitten der leute weitergegeben werden.. wenn man da als "insider" ne stunde steht, weiss man genau wo es was gibt.


ich kenne kein pärchen das mit konsum längerfristig glücklich geworden ist. eben weil ständig die schuld beim anderen gesucht wird, ist permanentes streitpotenzial vor ort.
ich habe nachdem ich clean war, erneut eine beziehung mit einem süchtigen geführt. das problem war, ich wusste nicht das er so süchtig ist. ich dachte es ist ab und an.. nach einem jahr musst ich die notbremse ziehen, da ich gemerkt habe das ich selbst depressiv wurde und mein leben so eingeschränkt wurde, da sich immer alles immer nur um "ihn" drehen musste.

... lebe dein leben, geniesse dein leben vor allem mit deinem kind und erfreue dich an jedem tag an dem die sonne aufgeht. . lass dir die füsse nicht wegziehen, grübel nicht über sein verhalten es gibt nur eine antwort und die heisst "sucht" .
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tomate28
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 13.05.2010
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 29. Jul 2010 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

hallo ihr lieben,
vielen dank allen fleißigen schreibern. meine zwischenbilanz->nun sind inzwischen über 5 monate vergangen und ich habe eine menge gelernt und gelesen über das denken und verhalten eines süchtigen menschen. im großen und ganzen hat sich an meinen gefühlen nichts geändert und an der situation auch nicht, aber es fällt mir leichter einige dinge zu verstehen. auch wenn sie trotzdem nicht zu entschuldigen sind.

@marisa85
klar müssten wir ihm wichtig sein, sind wir bestimmt auch, nur leider sind die drogen scheinbar wichtiger. wenn er die wahrheit nicht mal vor sich selbst zugeben kann, haben wir keine chance und er flüchtet lieber. ich weiß nur nicht ob man auf dauer flüchten kann? irgendwann wird einem das doch zuviel und man kann die wahrheit nicht mehr verdrängen? aber keiner weiß, wann das sein wird.

@Speedball79
der gedanke den nichtsüchtigen zu schützen, ist ja bestimmt nett gemeint, aber warum darf nichtsüchtige partner denn nicht selbst entscheiden, ob er geschützt werden will? vielleicht sind dem ja die nachbarn und die gesellschaft egal, oder nicht so wichtig Wink .
die geschichte mit deinem freund und dessen nichte ist eine frechheit. unglaublich das es sowas gibt. das eine arzthelferin so reagiert habe ich noch nicht erlebt. aber das zeigt doch, dass sie keine ahnung hat.

der gesellschaft die schuld für das lügen zu geben, finde ich aber auch zu einfach. oder sind eltern und partner die gesellschaft? bei dem arbeitgeber oder leuten die man nicht kennt, verstehe ich das ja noch, dass man da mit solchen aussagen erstmal hinterm berg hält.

@M.i.a
danke dir, ich gebe mir mühe.

ist ja doch ne lange antwort geworden. lg an alle tom
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