Mein Bruder ist drogenabhängig

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Bella77
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.09.2010
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2010 16:05    Titel: Mein Bruder ist drogenabhängig Antworten mit Zitat

So fühle ich mich derzeit.Mein Bruder war schon immer "anders".Er ist seit 10 Jahren Drogenabhängig,hat die Schule nicht beendet,keine Lehre,wollte selbst. sein.Meine Eltern haben ihn dabei unterstützt auch das hat er in den Sand gesetzt.
Nun ist er durch seine neue Freundinn auf Heroin,er spritzt sich das(falls das wichtig ist).Aber erst seit 3 Monaten seine Freundinn macht das ganze schon seit 5Jahren.Jetzt hatte sie am We eine Überdosis,Herzstillstand.Sie lag auf der Intensiv hat es aber geschafft.In der Nacht hat mein Bruder nachdem seine Freundinn im KH war sich noch einen Schuss gesetzt.Daraufhin habe ich den Krankenwagen geholt und ihn Zwangseinweisen lassen.
Ich weiss das ich ihn nicht zwingen kann einen Entzug zu machen...
Aber er war von mir so schockiert das er sich den nächsten Tag mit mir getroffen hat.Er hat sich entschuldigt das er in dieser Nacht so reagiert hat (er hat mich vor allen richtig niedergemacht und gerdroht u.s.w.)er meinte ich hätte ihn damit richtig getroffen und er hat auch zum ersten mal zugegeben das er Drogen nimmt und eine "Nadelgeilheit" hat und nicht aufhören kann aber gerne möchte.
Ich finde das ist doch ein riesiger Schritt?!
ABER ich bin ja Pessimist und denke jetzt die ganze Zeit,kann ich ihm das glauben?Tut er jetzt wirklich was?Will er mich nur ruhig stellen?
Und was noch viel wichtigeres,wenn er es ernst meint.
Wie geht es jetzt weiter wohin wendet man sich,was wäre der nächste Schritt?
Seine Freundinn ist jetzt bei ihren Eltern im Ort in einer Klinik.

Dann stehen da auch noch versch. Verhandlungen aus.
Tut mir leid das es jetzt so verworren ist aber ich hab schon seit Tagen nicht mehr wirklich gut geschlafen und meinen Kindern ist das ja egal ob Mama ausgeschlafen ist oder nicht Wink
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veilchenfee
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2010 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Bella,
prinzipiell teile ich Deinen Pessimismus. Aber da Dein Bruder erst seit 3 Monaten spritzt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass er vielleicht gerade nochmal rauskommt aus der Nummer. Wenn er aber nicht wirklich will (wovon ich ausgehe), und sich weigert, wirklich Hilfe anzunehmen, bleibt Euch nur, ihm künftig die Unterstützung zu versagen bzw. stark einzuschränken. Soll heißen: Er muss sich künftig selbst um Wohnung, Kleidung, Essen und Geldbeschaffung kümmern. Irgendwann wird seine Freundin wieder auftauchen und dann kann er mit ihr gemeinsam seine Suchtkarriere fortführen. Rolling Eyes Entweder bis zum bitteren Ende, oder bis er was gelernt hat und zum Aufhören bereit ist. Es liegt an ihm. Ihr könnt nur auf Distanz gehen und ihm sagen, dass er gerne wiederkommen darf, wenn er soweit ist. Natürlich ist es für die Familie sehr schmerzhaft, aber einen leichten Weg gibt es da nicht.

Falls er jetzt aber doch schon will und es ernst meint, wäre es vielleicht sinnvoll, wenn er sich einen Substitutionsarzt sucht, der ihn zunächst mit Methadon oder vielleicht gleich mit Subutex behandelt, welches dann Schritt für Schritt reduziert wird. Das Problem der Nadelgeilheit löst die Substitution allerdings nicht.

Die örtliche Drogenberatung ist wahrscheinlich eine gute Anlaufstelle, die kennen sich aus und können an einen geeigneten Arzt verweisen.

Dass er anscheinend grundsätzlich keine Lust hat zu arbeiten, macht die Sache leider nicht einfacher. Sobald man arbeitet, hat man viel weniger Zeit, sich mit seiner Sucht oder Gier zu beschäftigen. Es wird mir immer unbegreiflich bleiben, wie ein Mensch diesen einfachen Zusammenhang nicht verstehen kann. Ich will wohnen, essen, mich kleiden, Drogen nehmen - also muss ich arbeiten (oder kriminelle Handlungen begehen, was aber nicht ewig funktioniert) um mir dafür das Geld zu verdienen. Jeder Fisch, jeder Vogel, jedes Rindvieh muss arbeiten, um leben zu können. Aber wem schreibe ich das. Confused

Grüße.
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no chance
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 10.09.2010
Beiträge: 77

BeitragVerfasst am: 11. Sep 2010 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Bella77,

das was veilchenfee schreibt, muss ich unbedingt zustimmen. Bei mir wars nichts anderes. Solange du von deiner Familie Unterstützung kriegst in Form von Wohnung, Kleidung, Geld usw. ziehst du das alleletzte aus deiner Familie heraus um die Sucht zu finanzieren. Somit tust du dem Süchtigen keinen Gefallen sondern unterstützt auch noch die "Drogenlaufbahn".

So hart es klingen mag und so weh es auch tut, muss man denjenigen loslassen. Erst wenn er am absoluten Nullpunkt ist, rafft er sich auf oder stürzt total ab. Seine Entscheidung.

Zwar ist es ein erster Schritt seine Sucht zu gestehen, aber solange er nicht von selbst was in die Wege leitet, würde ich das nicht überbewerten. Denn im Rausch ist man offener.

Viel Glück Smile
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mojo1000
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.09.2010
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 18. Sep 2010 00:39    Titel: Bruder,Drogen,Schwester,Beratung - Eine Konstellation ! Antworten mit Zitat

Hallo Bella77,

Ich möchte dir gerne meine Meinung zu deinem Thema schreiben, denn nach 3 Monaten ist die Chance durchaus gegeben von dem Heroinkonsum per Spritze weg zu kommen. Denn meiner Meinung nach ist dein Bruder nach drei Monaten Heroinsucht immer noch dein Bruder, eigentlich wie immer. Aber hat er einmal die Metamorphose von einem normalen Heroinabhängigen zu einem Junkie vollendet, ich meine auch zu einem Verhaltens Junkie, ist dieses Problem für dich und auch deinem Bruder wahrscheinlich ein fast unbezwingbarer Gegner geworden. So wie z. b. ich gerade nicht sehr stolz darauf sein kann ein Drogen-Junkie zu sein bzw. geworden zu sein mit all seinen Eigenschaften auf die man bestimmt nicht stolz sein kann, für den wahrscheinlich jede Hilfe zu spät kommt ! Darum ist jetzt sofortiges handeln gefragt ! Von dir und deinem Bruder.

Ich würde von meiner Seite aus vorschlagen, genauso wie meine Vorredner auch, unbedingt eine Drogenberatungsstelle aufzusuchen und sich über Vorgehensweisen wie stationäre Entgiftung oder Substitution mit reduzier baren Drogenersatzstoffen zu informieren bzw. sich beraten zu lassen. Dort werdet ihr erfahren was man präventiv gegen Drogenbegleiterkrankungen machen kann um so die Gesundheit deines Bruders zu erhalten. Den dies kann zu einem mit der eigentlichen Sucht gleichwertigen Problem werden, wenn man sich infiziert. Denn du hast recht die Information das dein Bruder die Droge Heroin intravenös sich einverleibt ist sehr wichtig, denn dies ist mit Abstand der gefährlichste Weg die Droge zu konsumieren. Dieses ist in Hinsicht auf eine mögliche Überdosis und den verschiedenen Viruskrankheiten wie Aids, Hepatitis B und C usw. zu verstehen.
Der Besuch einer Drogenberatungsstelle ist eigentlich im Ganzen sehr anonym, so das nicht unbedingt andere Personen wie zum Beispiel Nachbarn, Arbeitskollegen, Schulkameraden usw. davon etwas mitbekommen müssen.
Ich aber bin nicht unbedingt der Meinung, dass die erste Initiative unweigerlich von deinem Bruder kommen muss ein bisschen Überzeugungsarbeit deinerseits ist bestimmt nicht fehl am Platz. Rede mit ihm darüber, denn sich über dieses ganze Thema beraten zu lassen ist der, wenn nicht wichtigste, erste Schritt zur Aufarbeitung dieses Problems. Ich meine du solltest deinen Bruder ruhig auch ein bisschen drängen dorthin zu gehen, denn das halte ich für sehr wichtig. Wenn sich herausstellt, dass dein Bruder diesen Schritt zu machen nicht bereit ist, dann solltest du auf jeden Fall alleine dorthin gehen und dich selber erst einmal schlau machen. Denn das die Angehörigen bzw. die Menschen im näheren Umfeld eines Süchtigen, obwohl ich lieber von Betroffene oder Erkrankte sprechen möchte, über dieses Thema informiert sind ist ebenso wichtig ! Ich weiß jetzt nicht genau ob dein Bruder bei dir mit im Haushalt wohnt oder bei seiner Freundin oder in seiner eigenen Wohnung lebt und sich aufhält. Wenn er bei dir wohnt gebe ich dir den Rat, wenn er sich neue Spritzen besorgt hat oder auch seine alten gebrauchten, sie nicht ihm wegzuholen oder im Müll zu werfen. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er von anderen Süchtigen gebrauchte nimmt und sich seine Gesundheit ruiniert. Denn Gesundheit und Familie ist meiner Meinung nach eigentlich das Wichtigste im Leben eines Jeden Menschen ! Ich aber bin der Meinung, dass er nach 3 Monaten noch nicht zulassen wird sich über eine Drogenberatungsstelle helfen zu lassen. Denn wahrscheinlich ist er nach nur 12 Wochen Heroinabhängigkeit auch finanziell nicht am Nullpunkt unten angelangt und rechnet sich aus die Sucht finanzieren zu können und andere ähnliche Überlegungen, was natürlich totaler Blödsinn ist. Aber dabei ist gerade diese Tatsache, dass er erst, wenn es denn stimmt, 3 Monate lang drauf ist der Beipass zur Abstinenz oder besser gesagt zur Normalität die herrschte vor der Heroinsucht. Denn jetzt sofort ist die Chance am größten eine Entgiftung oder eine Abgewöhnung per Methadon wirklich erfolgreich beenden kann ! Ich persönlich würde die Zähne zusammen beißen und eine stationäre Entgiftung im Krankenhaus durchziehen ! Denn die Gefahr bei der Methadon Entwöhnung durch herabsetzen der vom Arzt festgelegten Dosis ist, dass dein Bruder von dem Methadon süchtig werden könnte. Dieses passiert zum Beispiel, wenn eine solche Entwöhnung mit Drogenersatzstoffen wie z. b. Methadon oder Polamidon usw. nicht bis zum Ende und unter Ärztlicher Aufsicht durchgeführt wird ! Und dann vom Methadon weg zu kommen ist nahezu aussichtslos ! ( Meiner Meinung nach ! ) ! Deshalb wie gesagt, wie ein Mann, durch die zwei Wochen Krankenhausaufenthalt und das ganze Problem ist fast gelöst ! Und wie schon gesagt, sich zu informieren ist sehr sehr wichtig ! Und über die Sache mit seiner Freundin, die schon über 50 Jahre drauf sein soll, solltest du auch unbedingt mit der Drogenberatungsstelle sprechen !

Ich wünsche dir und natürlich auch deinen Bruder und seiner Freundin alles Gute und viel Erfolg ! Berichte doch mal bei Zeiten was aus euch geworden ist. Viel Glück euch zwei bzw. drei !

M.F.G
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