Unsicher ob ich eine zweite Langzeittherapie machen soll

[Jürgen]

Hallo, ich habe 2008 schon eine Therapie gemacht, wg Alkoholproblemen, Speed und untergeordnet als Beikonsum Cannabis. Nun bin ich kurze Zeit nach der Therapie mit Cannabis rückfällig geworden, weil ich es verhamlost habe. Seitdem habe ich fast immer gekifft. Ich habe gemerkt, daß ich meine Sucht quasi nur verlagert habe. Nachdem mir das Cannabis, bzw meine Sucht vieles kaputt gemacht hat, was ich mir in der Therapie aufgebaut habe, bin ich letzte Woche endlich zur Suchtberatung gegangen, und die Dame hat mir nahegelegt noch eine, zweite Therapie zu machen. Ich weiss, daß ich es hier nicht schaffe. Brauche eigentlich Abstand, und das war auch das was mir bei der ersten Therapie geholfen hat. Nun bin ich dennoch sehr unschlüssig. Erstens ist es mir peinlich vor allen anderen, die ja nur mein Alkoholproblem kannten. Ich weiss nicht wie ich es dem Arbeitsamt erklären soll, da ich wieder arbeitslos bin. Aber ich weiss auch, daß es so nicht weitergeht. Ich habe auch schon oft wieder über den Alkohol nachgedacht. Ich habe Angst auch da wieder rückfällig zu werden, obwohl mir das Cannabis dabei hilft, es nicht zu tun. Irgendwie ein Teufelskreis. In meiner Selbsthilfegruppe, zu der ich geh, sind Leute, die sagen komm jeden Abend in die Selbsthilfegruppe, dann bleibst Du clean. Ich schaffe es aber durch die ganze Kifferei nicht mehr richtig und werde auch immer depressiver und antriebsloser. Bis nächste Woche soll ich mich wegen der zweiten Therapie entscheiden. Ich weiss nicht was ich tun soll, zumal ich dann wieder ein halbes Lebensjahr weg bin und mich nicht um mein berufliches Fortkommen kümmern kann. Bin bald 40 und habe dieses Suchtproblem schon solange. Die Frau von der Suchtberatung, meinte, daß es halt auch nicht immer von heute auf morgen klappt. Ich weiss mittlerweile auch, was ich in der ersten Therapie falsch gemacht habe, bzw als ich wiederkam. Ich fühle mich aber trotzdem nur noch als totaler Versager, weil ich es nicht geschafft habe, clean zu werden. Hat jemand eventuell Erfahrung oder einen Rat ob ich eine zweite Langzeittherapie machen soll.

[longtime]

hallo jürgen,

eigentlich weißt du es selbst.

[Lita]

Also, ich würde grundsätzlich jeden ratten eine Therapie zu machen,wenn man schon selber merkt,es geht den Bach runter..höre auf dein Gefühl.Außerdem was ist ein halbes Jahr im gegensatz zum Rest deines Lebens,oder?Natürlich hast du auch große Vortschritte gemacht in dem du nicht trinkst,ist Super.Du kannst nur gewinnen,wenn du in Therapie gehst,oder hast du das halber Jahr zu verlieren?

Ich selber bin jetzt auch auf einer,seid drei Wochen erst und ich finde es macht schon was mit mir.Ich finde die Entscheidung von mir,war eine der Besten...also du kannst ja alles beantragen,ob du die dann antrittst kannst du dir fürs erste offen lassen,entscheide dich wenn es soweit ist,aber leier schon mal alles an,würde ich dir nahe legen...viel glück.

[plasmablue]

hey Jürgen,
ich kann dir auch nur raten ,deinem gefühl zu folgen. ich habe auch eine langzeittherapie hinter mir und könnte auch eine zweite machen, denn die erste hat nicht gefruchtet.aber ich habe das gefühl ich könne durch eine zweite nicht mehr mitnehmen als ich schon in der ersten gelernt habe. dies ist aber nur mein empfinden.wenn du der meinung bist du brauchst eine zweite , dann mach das. und was deinen bekanntenkreis betrifft ist das doch auch wieder nur die angst vorm entdeckt werden.die angst allein dazustehen, nicht wahr? das wichtigste ist doch das du gesund wirst und nicht was das arbeitsamt oder andere von dir denken. dein lebensglück steht doch im vordergrung.werde gesund, habe den mut dich deiner erneuten sucht zu stellen und finde neuen lebensmut. gehe auf therapie, denn allein dein leben ist doch davon betroffen. mit lieben grüssen , plasmablue