Mein Freund ist drauf...

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MissGonzo
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 06.10.2010
Beiträge: 22

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2010 18:33    Titel: Mein Freund ist drauf... Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben...
mein Freund ist 26 und seit knapp 1 1/2 Jahren drauf.Er hat in der Zeit immer wieder mal versucht, clean zu werden, es dauerte aber in der Regel 2 Wochen und es war wie vorher...
Seit gestern ist der in der PSK Bergisch Gladbach erst zur Entgiftung und anschließend zur LAngzeittherapie...gestern Abend dürfte er einmal angerufen und war ziemlich Depri. Und jetzt denkt er drüber nach, nur die Entgiftung zu machen und danach nach Hause zu kommen.
Bestimmt ist es hart die erste Zeit dort, aber es wird doch sicher schnell besser, oder?
Wie habt ihr euch motiviert durchzuhalten?Ich möchte ihm gerne helfen,die Therapie durchzuziehen...ich weiß, dass es letztenendes seine Entscheidung ist, aber vielleicht kann ich ihm irgendwie helfen.Er weiß, dass ich immer hinter ihm stehe, selbst wenn er die Therapie abbricht...aber es macht mich traurig, wenns ihm da scheiße geht, aber ich weiß dass es ihm zu Hause auf Shore auch Scheiße geht...

War es für euch auch die erste Zeit schwer?Wie habt ihr euch motiviert?Kann ich ihm irgendwie helfen?

Wäre froh über Antworten...vielen Lieben Dank im Vorraus...
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Trini
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2010 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

hi Miss Gonzo

du machst seid 1 1/2 Jahren dieses Theater schon mit? Von anfang an. Respekt.
Ich könnte das nicht.
Meinst du wirklich das ist es was du dir immer gewünscht hast?
Und er weiß genau das du immer zu ihm stehst, ja toll.
Warum sollte er sich dann noch mühe geben. Er wird diese Therapie sowieso nicht anfangen und bald wieder auf der Matte stehen, und dann wird es immer so weiter gehen.
Er ist wohl in dem Moment entzügig oder nüchtern gewesen, klar ist er psychisch am boden und will da wieder raus.
Er hat keinen Mum und schon gar nicht den Willen dazu langfristig clean zu werden.
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2010 00:21    Titel: Antworten mit Zitat

Trini hat Folgendes geschrieben:
Er hat keinen Mum und schon gar nicht den Willen dazu langfristig clean zu werden.

Wie willst du das beurteilen? Nur aus diesen wenigen Zeilen heraus? Du hast dir ein Bild daraus gestrickt, doch ob es tatsächlich zutrifft? Alles negativ reden ist immer leicht.

Immerhin hat er schon 2 Wochen durchgehalten! Wenn das Problem angegangen wird, was in letztendlich wieder in die Fänge von H trieb, wird der mehr als 2 Wochen, wenn nicht sogar dauerhaft durchhalten.

Da er "erst" 1 1/2 Jahre damit zu tun hat, stehen die Chancen gut, dass er da wieder raus kommt. Er muss nur am Ball bleiben, sich von Rückschlägen nicht ganz in die Aufgabe fallen lassen. Und genau hier kannst du eine Hilfe sein.

Die Therapie muss er letztendlich selbst durchhalten. Mache ihm klar, dass du von ihm erwartest, dass er es durchzieht! Appeliere an seine Stärke, an seine Männlichkeit, dass er doch keine Memme ist, doch nunmehr endlich Nägel mit Köpfen machen muss.
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Trini
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2010 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Crazy

beurteilen werde ich hier ganz sicher gar nichts, ich bilde mir aber eine Meinung.
Und davon gibt es verschiedene. Du hast deine, ich hab meine.

Miss Gonzo schreibt das er seit 18 Monaten drauf ist und immermal wieder versucht clean zu werden und in der Regel 2 Wochen durchgehalten hat.
Wo bitte liegt denn da der Wille.

Es gibt viel mehr Möglichkeiten dem ein Ende zu setzen. Wenn man es denn auch will.
Aber von nichts kommt nichts.
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krebs88
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 13.08.2010
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2010 10:50    Titel: Antworten mit Zitat

hi
ich denke ehrlich gesagt wenn er erst so "kurz"drauf ist ist der wille nicht groß genug um aufzuhören...das kommt meist erst dann wenn schon sehr vielschief gegangen ist...klar kann sein er schafft es...das wäre super...aber die realität ist meistens nicht so super...und gerade wenn er weiß das du auch bei ihm bleibst egal was ist...das macht es ihm leichter in der not zu sagen...er machts lieber nicht fertig..weil es ist natürlich eine riesen belastung und sehr anstrengend clean zu werden...was wäre denn wenn er für ne zeit in substi geht bis er sich von der szene abgwendet hat (für den fall das er abbricht)
gruß
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krebs88
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 13.08.2010
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2010 10:52    Titel: Antworten mit Zitat

hört sich nicht sehr aufbauend an was ich geschrieben habe...
aber es ist meist so ...also sei nicht zu enttäuscht wenn es diesmal nicht klappt...das heißt nicht das er dich nicht liebt ...aber die sucht ist auch eine "große liebe"zumindest solang man so drauf ist...
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MissGonzo
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 06.10.2010
Beiträge: 22

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2010 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

Trini, natürlich ist es nicht das, was ich mir gewünscht habe, wer wünscht sich sowas schon?
Und ich denke schon, das er den Willen hat.Den ersten Schritt hat er ja getan.Sicher ist es nicht einfach, sich mit seiner Sucht auseinander zu setzen, oder mit den Problemen die ihn in die Sucht geführt haben, aber ich denke auch, dass er nicht der einzige dort ist, der den Willen hat und trotzdem so Rückschläge hat.
Ich denke auch, das er kurz (relativ) drauf ist und gute Chancen hat.
CrazyMan, meinst du denn, wenn ich ihm jetzt hier Druck mache, indem ich sage:Ich erwarte das aber,hilft ihm das?Also, er solls ja nicht machen, weil ich es erwarte.
Ich hab ihm gesagt, er soll einfach mal eine Sache durchziehen und das er stark ist und nicht schon wieder aufgeben soll. Immerhin hat er jetzt seine 5. Ausbildung abgebrochen, wegen den Drogen, oder als Folge seines Konsums, weil er den Arsch nicht hochkriegt.
Krebs, was meinst du mit viel schiefgegangen?Im Bezug auf Therapien?Oder Allgemein?
Ich sag nicht, dass ich bei ihm bleib, egal was ist.Irgendwann ist auch für mich genug,man darf sich selbst nie vergessen.Aber im Moment jedenfalls weiß ich, dass ich stark genug bin um den Weg mit ihm zu gehen und ihn irgendwie zu unterstützen.
Wart ihr selbst in einer Therapie?Wenn ja, was war für euch der ''Grund'' durchzuhalten, abgesehen von dem Wunsch clean zu werden?
Hab mir gestern überlegt, ist es nicht auch ne genetische Sache?Ich mein, seine Mutter war damals, also vor 20 Jahren schon drauf.Nicht das unser Kind auch mal son Suchtpotenzial hat.(Wir haben gottseidank keins)
Achja und zum SubstiProgramm.Wir waren vor einem Jahr bei einem Arzt, der sagte tatsächlich, dass er nicht lang genug drauf ist um Metha zu bekommen.Aber was ist lang genug?
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Trini
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2010 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

genetisch veranlagt zur Sucht tendieren glaube ich nicht.
Es liegt an jedem selbst und ist eine freihe Entscheidung zur Droge zu greifen.
Die einen betäuben sich die anderen nicht.
Es kommt auf jeden einzelden an wie stark er ist. Ist er labil, wie groß ist sein Selbstwertgefühl. und und und...
das kann viele Ursachen haben die auch viel von der Kindheit geprägt werden.
Das Urvertrauen aufzubauen und mitzugeben ist eine Pflicht der Eltern die leider sehr oft nicht vernachlässigt wird. Liebesentzug oder vorleben des Konsums.
Trotzdem würde ich mir an deiner Stelle gut überlegen ein Kind mit ihm zu bekommen.
Kinder können sich ihre Eltern nicht aussuchen und ein vernünftiges Fundament, Stabilität sollte vorraussetzung sein.

Aber letztendlich ist es jedem seine freie Entscheidung sich mit in den Sumpf ziehen zu lassen, oder aufrecht stehen zu bleiben und zu sagen : mit mir nicht!

Du selbst schreibst das er seinen Arsch nicht hochbekommt und schon die 5.te ausbildung abbrach wegen seinem Konsum. Da siehst du schon was ihm wichtiger ist.
Er bekommt seinen Arsch nicht hoch und wird so nichts gebacken bekommen.
Er wird tatsächlich loosen in seinem Leben und du stehst daneben, hilflos, der ohnmacht nahe und kannst rein gar nichts ausrichten. Nur zusehen können wie sein Leben immer erbärmlicher wird. Du selbst bist oft den Tränen nahe weil du es nicht verstehen kannst und leidest leidest leidest. Du wirst daran zerbrechen.
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MissGonzo
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 06.10.2010
Beiträge: 22

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2010 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde es ist so ein Scheiß Kreislauf bei ihm, er fing an zu kiffen,wurde depressiv, weil er depressiv war kiffte er noch mehr. Dann war er arbeitslos, noch mehr depri, noch mehr drogen...und so gings weiter bis er schließlich beim heroin landete...Das war echt alles ne Scheiß Zeit...ich war auch oft den Tränen nahe, hab ihn das aber nicht sehen lassen...Pach,dafür war ich mir zu schade...Ja klar er ist der Arsch und ich heuli heuli heuli...neee,soo nicht! Laughing

Und nen Kind?Mit dem?So nicht, da müsste sich noch viel viel viel ändern...ausserdem hätten wir noch Zeit, sollte es überhaupt irgendwann mal dazu kommen...

Naja,ich hoffe nur,er zieht die Therapie durch, dass er sich wenigstens einmal selbst beweist, das er kein Hänger ist.Er hatte ja auch den Mumm zur Platte zu fahren, zu spritzen etc. Dann soll er auch den Mumm zur Therapie haben.

Es tut richtig gut, auch andere Ansichten zu hören und zu lesen, wie andere damit umgehen /umgegangen sind/umgehen würden...Smile
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2010 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Und nen Kind?Mit dem?

Hört sich etwas abwertend an.

Ich persönlich bin überzeugt, dass es eine genetische Disposition gibt für Sucht, so wie für alles eine genetische wie auch umweltbedingte Komponente besteht. Das bedeutet nicht, dass ein Kind ebenfalls H oder K oder sonstwas nehmen wird. Vielleicht aber die Neigung, sich in diese Richtung zu bewegen, die Neigung, Probleme mit Passivität gegenüber zu stehen, und keinen Respekt vor Drogen zu haben. Letzteres wird auch viel durch Erziehung beeinflußt. Es ist immer ein Zusammenspiel von Genen und Umwelt. Ein Kind, dass Selbstsicherheit, Selbstwertgefühl, einen insgesamt positiven Charakter vermittelt bekommen hat, wird ganz anders Reagieren, wird es mit Drogen konfrontiert, als ein Kind, dass mit Gleichgültigkeit und schlechten Vorbildern erzogen wurde. Das sollte jedem Menschen in der heutigen Zeit klar sein.

Neue Erkenntnisse gehen sogar davon aus, dass auch die Lebensweise eines Individuums manipulativen Einfluß auf die Gene ausübt. So soll beispielsweise das fettreiche Essverhalten eines männlichen Versuchtieres die Neigung zu Diabetes bei den Nachkommen erzeugen. (Quelle: http://www.nzz.ch/nachrichten/wissenschaft/dicke_vaeter_vererben_diabetes_1.8161962.html) Das ebnet ganz neuen Überlegungen den Weg.

Wenn er ständig Ausbildungen abbrach, weckt das nicht die besten Hoffnungen, was die Therapie betrifft. Dieses Verhalten alleine auf die Droge zu schieben, ist vielleicht nicht richtig. Wenn eine Person ein halbwegs normales Leben vor der Droge führte, stehen die Aussichten gut, dass sie wieder zurückfindet. Viele haben aber ihr ganzes Leben die leichteste Lösung für Probleme bevorzugt, wissen überhaupt nicht, wie andere Lösungswege nur annähernd aussehen könnten, haben noch nicht mal eine Motivation, davon Kenntnis zu erlangen. Das stupide Abhängen, das Nichtstun wird bevorzugt.

Dir hier einen handfesten Rat zu geben, halte ich für schwierig. An deiner Stelle würde ich auf jeden Fall mit Zielen arbeiten, mit festen Tagen im Kalender. Wenn nach x Monaten oder bis zu Tag y sich nicht dieses oder jenes geändert hat, folgen bestimmte Konsequenzen. Du wirst ansonsten mit unter gehen, wenn er nicht fähig ist, diesem Strudel zu entkommen. "Sie werden alles verlieren! Gehen Sie in Therapie!" wird Suchtpatienten gerne von Ärzten vor Augen geführt. Und das stimmt leider. Das letzte Hemd verkauft ein Abhängiger, nur um an ein lächerliches, gefaltetes Papierstückchen zu gelangen, dass 0,2g Streckmittel mit etwas Heroin enthält. Es ist eine Notwendigkeit, dass du es bist, der in den Kalender schaut. Der Heroinabhängige bekommt ohnehin kaum etwas vom Leben mit, wie die Zeit vergeht. Er lebt eher vor sich hin und bemerkt nicht, wie das Leben vorbei rast. Das sage ich aus eigener leidlicher Erfahrung wie auch aus den Erfahrungen anderer.

Es ist auch nicht nur der finanzielle und soziale Untergang, die gesamte Beziehung leidet unter der Sucht in der Weise, dass er überhaupt nicht offen für eine Beziehung sein kann. Die Sucht bestimmt für gewöhnlich das Leben des Abhängigen. Eine Partnerin wird eine Nebenrolle spielen. Sind beide abhängig, wird es vielleicht keinen von beidem bewußt, weil beide tagtäglich auf der Jagd nach Geld für H sind, das letztendlich als Beziehung betrachten. Die gesamte Gefühlswelt ist durch Heroin betäubt. Was alles an Emotionen unterdrückt wurde, wird oft erst deutlich, wird wieder ein Leben frei von Heroin geführt.
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krebs88
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 13.08.2010
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2010 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

hi
ja dann habe ich das falsch verstanden...du sollst dich auf keinen fall aus den augen verlieren und zu sehr leiden...ich kann nur von mir reden...ich habe 8 entgiftungen gemacht...keine abgeschlossen,habe 100 versprechen gegeben- keins gehalten...bis zu dem tag als ich erfahren habe das ich schwanger bin...erst da hat sich mein leben komplett gedreht...und ich habe davor echt gedacht ich hätte einen willen gehabt..aber er war nicht stark genug ...deshalb denke ich (so war es bei mir)man selbst spürt nicht wie sehr die umwelt...freunde,familie leidet solang man drauf ist...das ist wie eine wolke in der man schwebt und realisiert alles nur gedämpft...also ich wünsche dir und ihm das es klappt aber meistens sieht man es slebst erst wenn man tief in der scheiße steckt...also ich war nicht lang drauf 3,5 jahre das ist relativ kurz wenn ich an die anderen denke die ich kenne (
auch mein Verlobter) 13 jahre,15 usw
ich glaube schon an ein "suchtgen"meine mutter ist alki mein opa war es auch...und ich bin auch süchitg...es hat aber auch viel mit der kindheit zu tun finde ich...wenn eine familie sehr zerbricht wegen solchen dingen leiden meistens die kinder am meisten...so war es bei mir auch...ich weiß ja nicht wie es bei deinem freund war früher...es gitb einfach manche menschen die stecken das nicht so gut weg wie andere...es ist sehr schwer alles und gerade für dich ist es eine riesen belastung denke ich...also pass auch gut auf dich auf das du nicht so sehr leidest und am ende vielleicht mehr wie er leidest...grüße
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Trini
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2010 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

das Suchtgen ist weit hergeholt Very Happy
Es ist doch einfach so das Kinder aus Suchtfamilien mit der Sucht aufwachsen und ein anderes Verhältnis dazu entwickeln als andere vielleicht. Der Missbrauch wird vorgelebt geduldet entschuldigt schöngeredet und verharmlost.
Man lernt von klein auf das die droge eben dazugehört.

Ich stamme auch von solch einer Familie. Und bin nicht abhängig. Meine Mutter ist auch ein solches Kind gewesen und nicht abhängig, jedoch all der rest meiner Familie.
Allerdings habe ich viel ausprobiert. Gott sei Dank hatte ich genug respekt vor dem harten Zeug
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 12. Nov 2010 01:00    Titel: Antworten mit Zitat

Trini hat Folgendes geschrieben:
das Suchtgen ist weit hergeholt Very Happy

Absolut nicht!

Ein Beispiel: http://eheseelsorge.net/esni/Sucht/SGen/hauptteil_sgen.html

Mehr davon:
http://www.google.de/#hl=de&source=hp&q=suchtgen&aq=f&aqi=g2&aql=&oq=&gs_rfai=&fp=ccfee68ad5fcd1b0
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SusiSorglos
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 27.07.2010
Beiträge: 47

BeitragVerfasst am: 12. Nov 2010 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo MissGonzo,

ja, du kannst ihm helfen.
Und zwar sieht die Hilfe für ihn so aus, dass du aufhörst, für ihn Verantwortung zu übernehmen.

Du machst dir Gedanken, wie er sein Leben auf die Reihe kriegen wird, willst, dass er seine Therapie durchzieht, doch das liegt einzig und allein in seinem Verantwortungsbereich. Er ist ein erwachsener Mann.

Wenn er die Therapie abbricht, hat er sich dafür entschieden, seine Krankheit nicht behandeln zu lassen. Das musst du akzeptieren. Das einzige was du da für ihn tun kannst, ist, ihm die Konsequenzen seines Handelns für eure Beziehung deutlich zu machen.
Zitat:
Er weiß, dass ich immer hinter ihm stehe, selbst wenn er die Therapie abbricht

Warum stehtst du hinter ihm, wenn er die Therapie abbricht? Glaubst du tatsächlich, du kannst durch deine Liebe und Beständigkeit irgendeinen Mangel wettmachen, den dein Freund erfahren hat? Glaubst du, du kannst ihn dazu bringen, sich zu verändern? Jede Veränderung, die ein Mensch in seinem Denken und Handeln herbeiführen will, ist mit Aufwand, großer Mühe, auch seelischem Schmerz verbunden. Das wird niemand auf sich nehmen, nur weil ein anderer es gerne hätte. Wenn Dein Freund die Therapie abbricht, will er diesen Aufwand nicht auf sich nehmen. Er selbst erkennt nicht die Notwendigkeit für diese Anstrengung. Da kannst du gar nichts dran ändern.

Auch kannst du keinen Mangel in seinem Leben wettmachen, etwa seine schlimme Kindheit, irgendwelche Gene oder was weiß ich. Was gelaufen ist, ist vorbei und lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Natürlich ist es bedauerlich, dass es für ihn so gelaufen ist, aber jetzt ist er erwachsen und die Situation, so wie sie jetzt ist, muss irgendwie gemeistert werden. Jetzt kann er die Verantwortung für das eigene Leben übernehmen, er braucht nicht in der Opferrolle verharren, das hilft ihm überhaupt nicht weiter.
Und wenn du das mitmachst, ihn als Opfer siehst und auch so behandelst, unterstützt du nur dieses Muster. Nur wenn du ihn die Verantwortung für sein Leben tragen lässt, mit allen Konsequenzen, lässt du ihm die Chance etwas zu ändern, wenn er will.

Lass ihn seine Entscheidung treffen, und frage dich, ob du diese mit tragen willst. Willst du wirklich eine Beziehung mit einem suchtkranken Mann, der die Behandlung seiner Krankheit ablehnt? Sei klar und konsequent, auch wenn es schwer fällt. Versuche nicht, für ihn die große Helferin und Retterin zu sein. Das hilft nur deinem eigenen Selbstwertgefühl, sonst niemandem.

Ich wünsch dir alles Gute.
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 12. Nov 2010 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

SusiSorglos hat Folgendes geschrieben:
Lass ihn seine Entscheidung treffen, und frage dich, ob du diese mit tragen willst.

Wie sollte ein Suchtkranker mit der von dir beschriebenen Lebenserfahrung selber vernünftige Entscheidungen treffen? Es gibt Menschen, die auf Hilfe von außen angewiesen sind, nicht die eigene Kraft haben, aus diesem Strudel herauszukommen. Gerade bei Heroin ist die Gefangenheit in der Sucht extrem.

Ich bin davon überzeugt, dass auch einem Menschen mit weniger "Lebensweisheit" geholfen werden kann, indem man Anstöße gibt und die Person immer wieder auf der Bahn hält, bis eine ausreichende Stabilität eingetreten ist. Dass ein x-beliebiger Mensch diesen Aufwand nicht betreiben wird, ist selbstverständlich. Wenn es aber jemanden gibt, der dem Süchtigen nahe steht und Zuneigung für diesen empfindet, wird dieser Unterstützung nicht zwangsläufig als Aufwand empfunden.

Klar ist, dass Grenzen gesteckt und eingehalten werden sollten. Es sollte nicht die Erkenntnis einer Arbeit gleich der des Sisyphus verleugnet werden. Solange aber Hoffnung besteht...
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