Wer von Euch hat süchtige Eltern?

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ichhassedas
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.08.2010
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2010 20:36    Titel: Wer von Euch hat süchtige Eltern? Antworten mit Zitat

Hi meine Lieben!

Es wird ja schon ewig in der Wissenschaft geforscht und diskutiert, ob Sucht oder zumindest die Veranlagung dazu erblich ist. Die meisten Süchtigen, die ich kenne, haben mindestens einen Elternteil, der ebenfalls abhängig ist.

Nun, ich dachte mir, starten wir mal den Selbstversuch hier. Wer von euch hat denn auch süchtige Eltern?

Ich mach mal den Anfang: Mein Vater ist seit seiner Jugend (mittlerweile) schwerst alkoholabhängig. Immer mal wieder war er auch auf Heroin und Koks, LSD, ach auf allem, wer mag, kann nachlesen, habs gerade vorhing im Thread 35 Jahre Alk - zäh und fast tot geschildert. Meine Mutter hatte NIE mit Drogen zu tun und trennte sich, als ich 3 war. Daher hatte ich eine ganz wunderschöne, normale Kindheit, außerhalb des Drogenmillieus. Es kann also nicht am sozialen Umfeld liegen, dass ich ebenfalls süchtig geworden bin. Also doch die Gene? Oder 50/50?

Was meint ihr? Wie sind eure Erfahrungen diesbezüglich?

Ich habe schon die Vermutung, dass eine Gewisse Veranlagung dazu vererbbar ist.

Liebe Grüße Wink
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krebs88
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 13.08.2010
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2010 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

hi...
ja also bei mir ist es ähnlich...kenne auch nur süchtige deren eltern/opa/oma oder irgendwer auch süchtig ist...
ich bin fest davon überzeugt das es teilweise in den genen mitgegeben wird...
wie sonst sollte ich mir erklären das zb (bei uns) opa=süchtig , mutter=süchtig, ich=süchtig,
ist doch schon komisch...bei meinem verlobten...opa=süchtig,vater=süchtig,er=süchtig...
also ich finde schon das es damit was zu tun hat...aber natürlich auch wie die jenigen dann ihre kindheit erleben oder das umfeld...ich denke dadurch lässt sich einiges "richten" ich mein nicht jedes kind ist/wird gleich junkie nur weil in der familie jemand drauf ist...aber ich kenne keine familie wo alles "ok" ist und die kinder junkies geworden sind...also muß ja was dran sein...
oder was meint ihr?
bin mal gespannt was am ende raus kommt hier...beim "selbstversuch"... Wink
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liebemeineslebens
Anfänger


Anmeldungsdatum: 13.11.2010
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2010 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo
ja ich finde schon das es eine Verbindung gibt zwischen Eltern und Kindern im Bezug aufs süchtig sein
ich hab auch schon oft darüber nachgedacht bin aber nie zu einer sinnvollen antwort gekommen
schon ziemlich schwierig zu erklären aber irgendwie gibt es bestimmt einen Zusammenhang
weil woher oder wieso sind sonst 90 % der Kinder süchitger Eltern, auch drauf?
ich bin ja auch schon neugierig was hier wohl alle schreiben werden---aber ich frage mich schon wie menschen wie ichhassedas,krebs,und viele andere damit klar kommen können mit so einer Erinnerung an die Eltern das ist doch verdammt schwer oder?

also bei mir sind auch Süchtige in der Familie aber ich hatte nie dauerhaft Kontakt zu Ihnen und es war auch irgendwie anders
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no chance
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 10.09.2010
Beiträge: 77

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2010 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hi ichhassedas,

ich finde nicht unbedingt dass es genetisch abhängt, ob man süchtig wird weil es "Familiär" ist. Ich glaube eher dass die Kinder es vorgelebt bekommen.

Natürlich gehört auch die Neigung dazu. Finde dass es eine schwiereige Frage ist, da man echt nicht sagen kann ob genetisch oder vorgelebt. Bei meinen Mitmenschen haben die Kinder die Sucht der Eltern seit kleinstem Alter vorgelebt bekommen. Daher ein kleiner Denkanstoss.

Grüsse
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ichhassedas
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.08.2010
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2010 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, das finde ich ja das Schwierige zu unterscheiden... Waren es jetzt die Gene oder das Umfeld, sprich das vorgelebt bekommen? Das ist fast unmöglich, das zu trennen.

Bei mir war es ja allerdings so, dass ich in einem suchtfreien Umfeld aufgewachsen bin und mein Erzeuger nur dann und wann mal besoffen in mein Leben geschneit ist und alles durcheinander gewirbelt hat. Ansonsten war es eher das Gegenteil - wir hatten immer genug Geld, schöne Wohngegend, viel Urlaub, toller Familienzusammenhalt, es wurden nicht mal Zigaretten geraucht!

Warum wurde ich dann trotzdem süchtig? Hat das bisschen Einfluss von meinem Erzeuger gereicht? Oder war es die vererbte Neigung dazu? Oder keins von beidem? Einfach Schicksal (ja Jana, schon klar, es war mein eigener Wille, meine eigene Entscheidung und meine eigene Dummheit - zufrieden? Rolling Eyes )

Bin gespannt auf weitere Berichte von euch, vielleicht schaffen wir es, etwas mehr über das Thema herauszufinden?!

Ansonsten gute und entzugsfreie Nacht euch allen... Wink
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Marylou25
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 11.11.2010
Beiträge: 87

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2010 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

also ich hab niemanden der süchtig ist in der Familie...bin das totale schwarze Schaf damit Very Happy
Hatte eine tolle Kindheit...aber aus unbekannten Gründen wurd ich ab 14 magisch angezogen von Drogen..
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2010 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, auch ich wurde von Drogen magisch angezogen ... habe stets GANZ genau zugehört, wenn andere davon erzählt oder Warnungen ausgesprochen haben. Das erste Erlebnis hatte ich mit 10 Jahren, als bei der Mutter einer Freundin das Lied "Cold Turkey" von John Lennon lief. Sie erklärte mir, wovon der Song handelt und mein Interesse war geweckt. Aber schon vorher fand ich es faszinierend, Menschen beim Rauchen und Trinken in Wirtschaften oder bei Feierlichkeiten zu beobachten.

In meiner Familie gibt es nur einen (arbeitenden, sozialverträglichen) Alkoholiker, meine Mutter hatte mit Suchtmitteln oder Alkohol rein garnix zu tun. Alkohol trinke ich wiederum wenig. Jedenfalls werde ich davon nie abhängig werden, da bin ich mir sehr sicher.

Wo mein Interesse an Drogen herkommt? Ich habe keine Ahnung. Direkte Vorbilder hatte ich jedenfalls nicht.
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loretta
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 01.02.2010
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2010 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!
Hab vor ca. 10 J. an einer Studie mitgemacht,ob Sucht in den Genen schon veranlagt ist.Die Studie hat ein Medizinstudent gemacht,musste fast 100 Fragen beantworten.Bei dieser Studie ist rausgekommen dass Sucht nicht in den Genen ist sondern wirklich nur im Umfeld erzeugt wird.
In meiner Familie ist zum Beispiel niemand süchtig,bei mir war es reine Neugierde und Faszination.
Hab mal auf die Frage warum ich Drogen genommen hab geantwortet:
Ich wollte immer etwas besonderes sein und mit Drogen war ich das.
Vielleicht gibt es jetzt aber schon neue Studien die sagen das es doch in den Genen ist?
LG Loretta
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zippora
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 16.11.2010
Beiträge: 20

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2010 00:30    Titel: Schön wäre es Antworten mit Zitat

krebs88 hat Folgendes geschrieben:
hi...
ja also bei mir ist es ähnlich...kenne auch nur süchtige deren eltern/opa/oma oder irgendwer auch süchtig ist...
ich bin fest davon überzeugt das es teilweise in den genen mitgegeben wird...
wie sonst sollte ich mir erklären das zb (bei uns) opa=süchtig , mutter=süchtig, ich=süchtig,
ist doch schon komisch...bei meinem verlobten...opa=süchtig,vater=süchtig,er=süchtig...
also ich finde schon das es damit was zu tun hat...aber natürlich auch wie die jenigen dann ihre kindheit erleben oder das umfeld...ich denke dadurch lässt sich einiges "richten" ich mein nicht jedes kind ist/wird gleich junkie nur weil in der familie jemand drauf ist...aber ich kenne keine familie wo alles "ok" ist und die kinder junkies geworden sind...also muß ja was dran sein...
oder was meint ihr?
bin mal gespannt was am ende raus kommt hier...beim "selbstversuch"... Wink


Ich kenne tatsächlich süchtige Eltern,deren Kids auch abhängig sind,sowie aber auch Kids ,die nicht 'mal rauchen,weil sie von der Drogenkarriere im nahen Umfeld so abgeschreckt sind.
Dann gibt es welche,die aus normalen oder gehobenen Gesellschaftsschichten kommen und totale Junkies sind,obwohl keiner zuhause irgend etwas mit Drogen am Hut hat.

Ich denke,dass jede Schicht ihre Quote aufweist und uns aber nur die auffallen,die in unserem familiären Umfeld schon in Vorleistung gingen.

Ich fragte meinen letzten Ex,warum er (aus gutem Hause)mit Drogen anfing. Er meinte dann,weil seine Eltern keine Zeit für ihn gehabt hätten,fehlende Liebe usw.
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krebs88
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 13.08.2010
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2010 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

@zippora &veilchenfee
ja das ist auch schwer zu sagen...bei mir war es auch jahre lang so...das ich total abgeschreckt war von meinem umfeld und das auch voll abstoßend fand wie die dicht waren und sich aufgeführt haben wie die "wildsäue"...aber als ich dann nur noch zwischen "snobs"war hat mich das gossen leben irgendwie fasziniert...und ich wollte unbedingt wissen welche feelings man dort hat beim druff sein...das war eigentlich schon das fatale...diese ungestillte neugier...und kein respekt vor dem ganzen scheiß...ich hab es geliebt durch städte zu flippen hamburg,berlin frankfurt das waren so die "ausflugsziele"...das war so eine gewisse freiheit (zu dem zeitpunkt)danach natürlich nicht mehr...
aber ob das 100% am umfeld oder genen liegt keine ahnung...aber ich glaube beide faktoren spielen ne große rolle...oder besser gesagt das ist die "gefährliche mischung"...gene & neugier& és vorgelebt zu bekommen...weil ich denke auch wenn man was mit den genen mitkriegt wenn man selbst diese neugier nicht hat& großen respekt davor dann passiert auch nichts...denk ich mal...
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Jana
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2010 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist wohl viel mehr so, dass sich Kinder die Verhaltensweisen der Eltern abgucken. Wir jeden Abend Bier getrunken, wird Bier von klein an als normal empfunden, sprich, später, wenn die Kinder es selber trinken, haben sie gar nicht im Bewusstsein verankert, dass das schädlich sein kann. Ist wohl mit dem Rauchen das selbe. Mehr abgucken als alles andere. Erblich bedingt und Sucht sind wieder zwei so Standard-Parolen, die als Ausrede für Süchtige dienen. Ausrede Nr. 1 ist das Wort Krankheit, Ausrede Nr. 2 Missbrauch, Ausrede Nr. 3, die eventuell bald Ausrede Nr. 2 einholen könnte ist das mit der erblichen Geschichte...
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krebs88
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 13.08.2010
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2010 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

natürlich...hab ich ganz vergessen...wir sind alle doof weil wir ja als kinder hätten woanders "hingucken" können...und alles nur AUSREDE... Rolling Eyes

kann sein ...finde ich nicht... Exclamation

ok dann mal weiter im selbstversuch... Wink ...obwohl ich ehrlich gesagt nicht glaube das wir zu einem ergebnis kommen weil...in der kindheit gesehen oder doch in den genen =sehr nah bei einander...steht...wo wie soll man rausfinden an was es gelegen hat?

außer es gibt hier im forum noch mehr leute wie ichhassedas...wo der süchtige elternteil nicht dauerhaft in der nähe war...obwohl ich auch da finde es reicht wenn der eigene vater immer wieder "wind&chaos"macht durch unangemeldete besuche/anrufe oder was auch immer einfach "stört"
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veilchenfee
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2010 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Jana schrieb:
Zitat:
Es ist wohl viel mehr so, dass sich Kinder die Verhaltensweisen der Eltern abgucken.

In den meisten Fällen ist das sicher so und ich kenne genug Beispiele von Leuten, bei denen es genau so war. Interessanterweise kommen viele Kinder von Nichtkonsumenten, wenn sie älter geworden sind und ihre Sturm- und Drangphase überwunden haben (mit 30 oder so), ziemlich exakt nach ihren Eltern. Plötzlich werden sie genau so bürgerlich, wie sie es an ihren Eltern immer verachtet haben. In diesem Fall setzt sich die gesunde "Grundsubstanz" der Erziehung nach einigen Jahren wieder durch.
Und jetzt muss ich arbeiten gehen. Rolling Eyes
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ichhassedas
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.08.2010
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2010 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich mache auch schon von Geburt an bei einer Studie mit, die sich einfach mit der Entwicklung von Kindern befasst und auch an besagtem Thema forscht. Das ist die größte und vor allem längste Studie, die es bis jetzt zum Thema Kindesentwicklung gab.

Die sind momentan auf dem Stand, dass eine Gewisse Neigung dazu erblich ist. Nicht die Sucht an sich, sondern, es gibt eben, grob gesagt, ein Gen, dass dich anfälliger dafür macht, süchtig zu werden. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass das auch passieren muss!

Und ich hasse übrigens selbst diese Ausrede: "Ich hatte ne schlimme Kindheit!"

Ab einem gewissen Alter kann man einfach nicht mehr alles darauf schieben. Trotzdem prägt einen sowas natürlich. Und Jana, es ist nun mal bewiesen (du stehst doch so auf wissenschaftliche Fakten), dass viele Kinder, deren Eltern abhängig sind, oder die in ihrer Kindheit misshandelt und/oder missbraucht worden sind, später selbst eine Abhängigkeitserkrankung entwickeln. Obs dir passt oder nicht. Die Fakten sprechen da ausnahmsweise mal gegen dich! Sorry...

Schönen Tag euch! Wink
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frau holle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2010 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,
also meine eltern, so wie meine drei schwestern, haben alle nichts mit drogen zu tun. Außer zigaretten und alkohol in masen.
Nur ich, bin das schwarze schaf, das alles ausprobiert hat was der markt hergab.
Fazit - Meine Familie, keine drogen - ICH, schon - meine tochter, nun leider auch !
Was soll oder kann das einem sagen?
Ach ja, auch ICH hasse den satz: " ICH HATTE EINE SCHLIMME KINDHEIT!"
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